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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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4468 Börsenblatt f b. Dlschn. Buchhandel. Redalttoneller Teil. 96, 28. April 1913. ziehen. Gewisse Anzeichen deuten auch darauf hin, daß die unver hältnismäßig hohen Satzpreise, besonders bei schwierigem Merk satz, die Verleger dazu verleiten, zu hohe Auflagen zu drucken, um dadurch ihre Kalkulationen auszugleichen. Die Folgen dieser oft unbegründeten optimistischen Auffassung von der Aufnahme fähigkeit des Büchermarktes müssen sich in den Vorräten des Großantiquariats und in den Angeboten der Warenhäuser bald bemerkbar machen. Während die Buchdrucker-Prinzipale sich den Anforderungen ihrer Angestellten gefügt haben, so daß sogar in den Organen der Buchdruckerei-Prinzipale gesagt wird, daß viele Arbeitgeber in ihren Betrieben nicht mehr die Zügel in der Hand hätten, ist es dem einmütigen Zusammenstehen der Leipziger Kommissionäre gelungen, die drohende Erhöhung der Löhne, die die L c i p z i g c r Markthclser durch einen Streik erzwingen wollten, zurück zuhalten. Der Deutsche Verlegerverein hat dabei den Leipziger Hilfsverband unterstützt, glaubte er doch damit auch die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten, denn eine Erhöhung der Leipziger Spesen würde eine neue drückende Last der verschiedenen Betriebe zur Folge gehabt haben. Eine neue Jnleresfentengruppc des Deutschen Ver- legcrvereins ist am 5. Oktober 1912 gegründet worden l die Ver einigung der medizinischen Verleger, die z. Zt. 29 Mitglieder zählt. Sofort nach ihrer Gründung hatte sie sich mit der Ver einigung der Deutschen medizinischen Fachpresse auseinanderzu setzen, von der ein weitgehender Einfluß auf die Aufnahme von Inseraten und die Lieferung von Sondcrabzügen verlangt wurde. Es ist erfreulich, daß durch den Zusammenschluß der medizini schen Verleger dem entschiedenen Auftreten der »Fachpresse« in bescheidener Form, aber mit Nachdruck entgegengetreten werden kann. Auch die übrigen Jnteressengrichpen haben ihres Amtes gewaltet: Die Vereinigung s ch ö n w i s s e n sch a f t l i ch e r Verleger hielt unter dem Vorsitz des Herrn v>. Georg Paetcl am 3. Mai 1912 in Leipzig ihre zweite ordentliche Hauptversammlung ab, in der über folgende Punkte debattiert wurde: 1. Normalbcstimmungen für Verlagsverträge. 2. Rabattierung und Kreditierung für den Vertrieb an den Zwischenhandel: a> Sortiment; b> Eisenbahnbuchhandel; c) Bar sortiment; d) Leihbibliothek. 3. Honorarfreie Nachdrucke der Erzeugnisse noch geschützter Autoren in billigen Ausgaben. Auf Grund dieser Verhandlungen wurden die endgültigen Be schlüsse und Anregungen zu: 2a, b und 3 in einem Heftchen zu- sammengestelll und den Mitgliedern zugesandt. Zur Frage des Normalvertrags ist eine Kommission gewählt worden, die einen solchen bis zur diesjährigen Hauptversamm lung ausarbeiten soll. Ebenso sind die Beschlüsse über Eisenbahn- buchhandel und Leihbibliothek aufgeschoben. Die Vereinigung zählt jetzt 43 Mitglieder. Um die Vereinigung der Schulbuch Verleger möglichst vollzählig zu gestalten, gelangte Ende Juli ein Rund schreiben an sämtliche Schulbücher-Verlegcr zur Versendung, die in der am 3. Mai 1912 in Leipzig abgehaltencn Versammlung noch nicht als Mitglieder beigetreten waren. Das Provinzial-Schulkollegium in Magdeburg wünschte auf Grund des Vorschlags eines unserer Mitglieder bestimmte An weisungen mit dem Verlegerverein zu vereinbaren, die die Schul buchverleger bei Ausgabe neuer veränderter Auflagen einhalten sollten. Da die Bestimmungen über das vom Ministerium Gefor derte hinausgingen und die Schwierigkeiten nicht beseitigt hatten, mußte der Vorschlag abgelehnt werden. Auf Veranlassung des Vorstands des Deutschen Verleger- Vereins hat die Vereinigung im August ein Gutachten zum Streit der Ortsgruppe Essen des Verbandes Deutscher Papier- und Schreibwarenhändler mit den Firmen Crüwell in Dortmund und Velhagen L Klasing in Bielefeld abgegeben. Schließlich sind auf Anregung eines Mitglieds der Vereini gung im Oktober die Bestimmungen über die kostenlose Hergabe von Schulbücher-Prüfungs« und Handexemplaren an etwa 2000 Direktoren der höheren Lehranstalten verschickt worden, damit diese das Lehrpersonal nochmals auf die getroffenen Vereinbarungen mit den Lehrervereinigungen Hinweisen. Das Ein- und Ausgangsbuch der G e s ch ä s i s st e l l e weist in den letzten 8 Jahren folgende Nummern nach: 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 4336 4951 6292 6144 6814 7019 7803 8523 Obgleich in diesen Zahlen Eingänge wie: Fragelisten, Anmel dungen zum Mahn- und Einzugsvcrsahren, Fragebogen u. a. m. nicht mit enthalten sind, haben sich die zu registrierenden Schrift stücke in diesem Zeitraunie fast verdoppelt. Diese immer mehr steigende Arbeit des Vorstands und der Geschäftsstelle haben die Mittel unsrer Kasse in weit größerem Maße in Anspruch genommen als in früheren Jahren. Wir mußten daher für 2000 Wertpapiere verkaufen. Da im neuen Jahre die Aufgaben, die wir zu erfüllen haben, eher größer als geringer werden dürsten, und wir nicht immer aus unserm Ver mögen Entnahmen machen dürfen, sehen wir uns leider genötigt, den Mitgliedsbeitrag noch für 1913 zu erhöhen, worüber der Voranschlag für 1913 das Nähere enthält. Wenn dieser Bericht in die Hände der Mitglieder kommt, wird unsre Geschäftsstelle nach dem neuen Flügel des Buchhänd- lcrhauses (Gerichtsweg) übergesiedclt sein. Die neuen größeren und im Zentrum des buchhändlerischen Stadtteils von Leipzig liegenden Räume dienen hoffentlich zu weiterer ersprießlicher Arbeit. Unsre Rechtsauskunftsstelle ist trotz der erhöhten Gebühr recht oft in Anspruch genommen worden. Es sind vom Januar bis Dezember 1912 77 Anfragen eingeangen, wovon eine Anfrage als zur Beantwortung nicht geeignet abgelehnt werden mußte. Infolgedessen sind 76 Gutachten abgegeben worden, die, soweit sie von allgemeinem Interesse waren, in den »Mittei lungen« veröffentlicht worden sind. (Hier folgen Mitteilungen über die weiteren Einrichtungen des Vereins, die nur für die Mitglieder von Interesse sind.) Leipzig, 1. April 1913. Hamburger Briefe. ii. (I vgl. Nr. 31.) Kantate zu Hause und Herr Arthur Hes;, Buchhändler in Stutt gart. — Von hamburgtscher Universität und von hamburgischen, Kuust- gcwerbe. — Seufzer aus den Ostermeßarbeiteii. Nun sind sie vorgestern wieder abgefahren nach Leipzig, alle die wackeren Kämpen von der nordischen Wasserkante, um mit zu raten und mit zu taten für des Deutschen Buchhandels Heil und Wohlergehen. Ich aber bin zu Hause geblieben — weshalb? Neben manchen anderen Gründen ist es auch der, immer mehr erkennen zu lernen, daß man durchaus nicht jedes mal selbst dabei sein muß, daß die Dinge doch ihren Fortgang nehmen, auch wenn man nicht selbst dazu redet und selbst dar über mit abstimmt. Aber natürlich weilen die Gedanken viel fach in Leipzig, im Buchhändlerhause, dort, wo die Entschei dungen getroffen werden, im Sachsenhof und an andern Orten, lvo die Kollegen vor und nach den Versammlungen sich treffen, ja ein wenig auch im Thüringer Hof oder im Kaffeebaum, wo nach Mitternacht manchmal eine kleinere Zahl sich zu versam meln pflegt, um Heiterkeit und fröhlicher Laune die Zügel schießen zu lassen, eine Abwechslung, die man nach den voran- gcgaugenen arbeitsvollen, sauren Wochen jedem gönnen kann. Ernster als sonst Wohl weilten seit vorgestern meine Ge danke» in Leipzig, weil ein Herr ArthurHeß, Buchhändler (?) in Stuttgart, auch mir eine kleine Druckschrift zugesandt hatte, die den Titel führt »Die Sünden im Deutschen Buchhandel«. Er will darin der angeblichen Kartellpolitik des Börsenbereins zu Leibe gehen, natürlich nur im Interesse der Bücherkäufer, und betrachtet die Dinge von hoher volkswirtschaftlicher Warte aus, die aber auf tönernen Stelzen steht und deshalb keinen Luftzug (Fortsetzung au, Seite 4521.)
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