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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1913
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- Deutsch
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4326 Börsenblatt f. d, DIschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 92, 23. April 1913. locki« die gegen den Papst Bonifacius VIII. gerichteten Satiren («// 2600.—), ein drittes die Satiren des JuvenalundPer- siuS («tk 2100.—) und das vierte, das wir aus der ganzen Zahl herausheben wollen, ein »0 kkiaium 8 satas Marias Virzinis«, ein Werk der italienischen Renaissance mit bunten Miniaturen, Initialen und Randleisten (-// 2600.—). Es folgen Inkunabeln, darunter Columna: Uz-Msrotomaobia (Venedig: Aldus 1499: -tk 1500); dann Buchkunst und Illustration des 16. Jahrhunderts mit einem Ilortulus animas (Witten berg: Georg Nhaw 1548), der seiner Illustrationen wegen, die von Cranach dem Älteren und dem Jüngeren stammen, berühmt und gesucht ist («L 800.—), mit einem Verein ns Ooiz-cko- rus: Von den erfyndern der dyngen (Augsburg: H. Steyner 1537), der mit seinen vielen und genrehaften Bildchen von Wei- ditz, Schäusfelein u. a. lebhaft an die naiven Szenen in den Kalenderminiaturen der niederländischen Oivrss ck'bsnrss erinnert («« 900.—). In dem weiteren Inhalt spiegelt sich die Buchillu stration bis zum 20. Jahrhundert in bedeutenderen Stücken Wi der, uird dann schließen sich in bunter Reihe Abteilungen an, die »Almanache, Kalender usw. — Einblattdrucke — Notendruck —Spitzenbücher — Die Gewandung des Buches: Schöne Ein bände« überschrieben sind und durchweg bemerkenswerte, dabei zum Teil gar nicht teure Bücher zur Anzeige bringen. Von Einzel heiten erwähnen wir, besonders weil wir nicht annehmen konn ten, so bald wieder darauf zu treffen, den Einblattdruck »Er mahnung an die Jugend« (Basel: S. Apiarius, o. I.; hier ca. 1540 datiert) für -// 150.— (vk. Bbl. 1913, Nr. 71) und den sogen, »langen Zeddul« von Ioh. Fischart: Der Bar füßer Secten- und Kuttenstreit (ca. 1577), der 39: 75 am mißt, und von dessen drei zusammengeklebten Teilen hier der erste im Ori ginal, die beiden anderen in Faksimile vorliegen («kt 200.—). Der Preis des mit 125 Nachbildungen illustrierten Katalogs ist »tk 4.— ; er verdient es, beachtet, durchgearbeitet und sorgsam auf bewahrt zu werden. In gleicher Zeit ist ein anderer prächtiger Katalog: »Manu - sorits, invnnabies et livrss rares« der Oibrai- rie an eis uns T. De Marinis L Co. in Flo renz erschienen. Unter den 34 Handschriften waren auch zwei, die für Matthias Corvinus hergestellt, bei Aus gabe des Katalogs aber schon verkauft waren, ein Liosro und ein viäxmus, beide auf Pergament geschrieben und kostbar verziert. Die Abbildungen davon, die auf besonderen Tafeln beigegeben sind, lassen ihre hohe Schönheit ahnen. Von den übrigen seien kurz erwähnt ein Lslianus: Vs instiusnäis aeisbus, ein Pergamentmanuskript des 15. Jahrhunderts (Frcs. 16 000.—); ein Lusonius: Opi^rammata, ebenso (Frcs. 16 000.—); ein luvsnaiis st ksrsius: 8atiras (Frcs. 15 000.—); ein Oibsr kz-innorum (Frcs. 18000.—); Ma il otti: Oe cliAiütats st exoellentia bominis (Frcs. 20000.—); ein Missais Koma» um (Frcs. 10000.—), sämtlich italie nischen Ursprungs; schließlich ein Oi vr s <1' Ii sur s s, flämische Kunst, mit 12 großen und 12 kleinen Miniaturen, 39 Bordüren und 16 großen Initialen (Frcs. 16 000.—). Auch die unter den Nummern 35 bis 309 verzeichneten Inkunabeln und Drucke des 16. Jahrhunderts enthalten manch seltenes und schönes Stück; wir beschränken uns aber darauf, zwei Drucke von Johann Reger in Ulm zu nennen: Oaoursin, 6uil.: Ltabiiimsnta Ukockioruw wiiitum. 1496. 2°. Frcs. 2300.—. — — Obsiäionis kbociias urbis ckssoriptio. 1496. 2". Frcs. 2500.—. Der in schlankem Quartformat hübsch gedruckte Katalog ist mit 24 meist doppeltgroßen Tafeln versehen, die in der Hauptsache vor treffliche Wiedergaben der angezeigten Handschriften, einige kost bare Einbände und eine Ansicht von Venedig von Zoan Andrea Vavassore a. d. I. 1517 enthalten, deren Original für Frcs. 10 000 zu haben ist. Eine illustre Korona von Bibliothekaren hat sich vereinigt, um einem ihrer Altmeister, dem ersten Direktor der Königl. Bibliothek in Berlin, zu seinem 60. Geburtstag eine Huldigung darzu bringen. Das ist in Form einer stattlichen Festschrift geschehen, die nicht im Handel ist und sich betitelt: Beiträge zum Bibliotheks- und Buch wesen. Paul Schwenke zum 20. März 1913 gewidmet. Berlin: Martin Breslauer 1913. 4". Man braucht es eigentlich gar nicht besonders zu betonen, daß auch die Antiquare lebhaftes Interesse für eine ganze An zahl der hier vereinigten Abhandlungen haben müssen, um es aber augenfälliger zu machen, seien einige ihrer Titel genannt, wie »Schwedische Donate« von I. Collijn, »Die fünf Frühdrucke der Ogistolas obscurorum virorum« von A. Bömer, »Pierre du Marteaus Drucke aus den Jahren 1660—1680« von A. Moeltzner, »Hans Sachs und Hieronhmus Höltzel« von Karl Schottenloher, »Zur Geschichte einiger Erfurter Typen« von E. Voullidme, »über die Preise und Auflagenhöhe unserer ältesten Drucke« von G. Zed ier. Namentlich die zuletzt genannte Abhandlung ist sehr in teressant. Sie verwendet in der Hauptsache die Preisangaben, die sich in dem Oibsr bsnskaotorum der Kartause in Basel finden, wie sie Stehlin in dem Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels im 12. Band veröffentlicht hat, und bringt bis zum Jahre 1500 eine Liste von 70 Büchern, die dort kurz erwähnt werden, nach ihren Titeln, ihren Erscheinungsjahren, ihrem Format, Umfang und Zeilenzahl genau bestimmt. Es handelt sich zumeist um Drucke von Johann Amerbach (45), während der Rest sich auf Nikolaus Keßler, Jakob Wolfs, Leonhard Eisenhut und Johann Froben aus Basel und Adolf Rusch aus Stratzburg verteilt. Unter den be stimmbaren Drucken Amerbachs fehlt, soweit das schnell festzustellen war, nur einer: »äugustivus: Zermoinnn opera, 1494. 2°. 602 Bll. 2 Pfund Pfennige.« Eine Folio-Bibel von 539 Blättern kostete 2 Gulden und eine ebensolche in 4 Bänden mit den Postillen des Nie. de Lyra von 1567 Blättern 6 Gulden. Diese Liste wird be sonders dazu benutzt, um die niedrigen Preise gegen Ende des Jahrhunderts in Gegensatz zu den hohen der ersten bekannten Druckwerke zu bringen. Das illuminierte und gebundene Perga- menteremplar der 42zeiligen Bibel (465 Blätter) aus Robert Hoes Besitz hatte ursprünglich 100 Gulden gekostet, wie aus einer alten Eintragung ersichtlich ist. Es ist ohne weiteres verständlich, daß man dreißig bis vierzig Jahre nach der Erfindung der Buch druckerkunst ganz andere Möglichkeiten der Kalkulation hatte, als das im Anfang denkbar war. Auch jetzt noch läßt sich der gleiche Vorgang beobachten. Die ersten Erzeugnisse, die einer neuen Er findung ihr Dasein verdanken, sind gewöhnlich sehr teuer, schon nach kurzer Zeit aber ermäßigt sich ihr Preis in ganz bedeutender Weise. Es sind noch viel mehr Bücherpreise aus dem 15. Jahr hundert bekannt, als Zedler in seiner Abhandlung benutzt. Das sagt er selbst. Trotzdem sollen hier zwei hinzugesügt werden, weil sie eine leichte Vergleichung ermöglichen. Ein Pergamentexem plar der Mainzer Bibel vom Jahre 1462 (481 Blätter) wurde in Paris mit 40 seuta (seus ck'or) oder 53°/,2 ü. bezahlt und ein Thomas de Aquino: Zssuncla sssunclas (Mainz: P. Schösser 1467. 2". 258 Blätter) mit 15 ssuta oder 2O/. tl., es war gleich falls auf Pergament gedruckt, aber »in guatsrnis, non iliumina tum«, also ungebunden und nicht illuminiert. Das läßt auf ein viel allmählicheres Sinken der Preise schließen, als Zedler es an nimmt. Umgekehrt sind die Auflagezahlen im 15. Jahrhundert sehr schnell gestiegen. Es mag sein, daß die 42zeilige Bibel und andere ihr zeitlich nahestehende Bücher nur in hundert oder sogar weniger Exemplaren gedruckt worden sind. Wir finden aber be reits 1465 bis 1471 bei Sweynheim L Pannartz in Subiaco und später in Rom Auflagen von meist 275, in einzelnen Fällen von 300 Exemplaren. Man wird kaum fehlgehen mit der Annahme, daß sie hierin einer Gewohnheit folgten, die sie in Deutschland kennen gelernt hatten. Aus dem Oiario cksila 8tampsria cki Itipoii Wissen wir, daß i. I. 1483 die Werke Platos in der lateinischen Übersetzung des Marstlio Ficino in 1025 Exemplaren hergestellt wurden, und wenn man nun nach der zweiten Auflage der bei Amerbach 1504 gedruckten Biblia oum postillis Uugonis, die 1600 Exemplare betrug, schließt, daß auch die erste (1498—1502) gleich stark war, so wird man damit Wohl das Richtige treffen. Es ist kein Wunder, daß damit auch die Preise der Bücher ganz wesent lich heruntergehen konnten. Sie haben sich in der Folgezeit noch
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