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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1913
- Strukturtyp
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- 1913-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1913
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- Deutsch
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3686 «rl-nbl-It f, d. TI!ch,i. DuchhandrI. Redaktioneller Teil. ^ 80, 9. April 1913. menten sich eine gemeinsame Vereinigung schaffen könnten, mit deren Hilfe sich etwas erreichen lassen würde. Der Vorstand stehe auf dem Standpunkte, dass diese gemeinsamen Interessen besser durch eine selbständige Vereinigung vertreten würden, als durch Anschluß an große ausländische Exporthäuser, denen es ganz gleichgültig sei, ob sie englische, amerikanische, japanische oder deutsche Waren zu vertreiben haben. Die Exporthäuser würden die Ware als die beste erklären und vertreiben, an der sie am meisten verdienen. Die geplante Vereinigung solle eine selbständige werden zum Zwecke des Exports deutscher Lehr- und Lern mittel nach China. Das solle aber natürlich nicht ausschließen, daß man in engster Fühlung mit den deutschen Exporthäusern bleibe. Aus de» ausgehändigten Drucksachen gehe hervor, daß man nicht die Absicht habe, Hamburger Buchhändler oder Exportfirmen von der geplanten Vereinigung auszuschließen; auch ihnen solle Gelegenheit gegeben sein, innerhalb der Grenzen, die gesteckt werden müssen, sich mit zu betätigen. Aus die weitere Frage des Herrn Geheimrat Köbner, welches Bild man sich gemacht habe über die Art der Vertreter der Export-Vereinigung, erwidert Herr Kommerzienrat Siegismund, daß der Vorstand des Börsenvereins in dem langen Zeit raum, in dem er sich mit der Sache besaßt habe, versucht habe, sich den Gedanken klar zu machen, in welcher Weise es möglich sei, die Interessen einer solchen Vereinigung zu fördern. Hier müsse die Personenfrage ausschlaggebend sein. Finde man einen tüchtigen Buchhändler, der pädagogisches Verständnis habe, so sei die gegebene Person der Buchhändler; finde man einen deutschen Lehrer, der genug kaufmännisches Interesse und kaufmännischen Blick habe und außerdem beherrsche, was in Deutschland erschienen sei, und der wiederum Kenntnis habe von dem, was der chinesische Markt brauche, so sei der gegebene Mann der deutsche Schulmeister. Es sei ganz gleich, ob Buchhändler, Kaufmann oder Schullehrer, wenn es nur die für diese Zwecke geeignete Persönlichkeit sei. Er gebe zu, daß es nicht leicht sei, eine solche Persönlichkeit zu finden, aber die Anwesenden wären doch praktische Kaufleute, die im Leben stünden, und sie würden die geeignete Persönlichkeit finden. Herr vr. Salomon erklärt, daß er wissenschastliche Apparate verfertige, für die sich der chinesische Markt bisher als recht ergiebig erwiesen habe. Er habe die Erfahrung gemacht, daß die Aufträge darauf ihm zum Teil über England oder Amerika zugegangen seien, weil man diese Instrumente in China durchaus brauche und die englischen und amerikanischen Firmen aus diesem Gebiet nicht so konkurrenzfähig wären. Er warne aber vor Vernachlässigung der Beziehungen zu den großen deutschen Exporthäusern. Die Export-Vereinigung müsse mit deren Beihilfe gegründet werden, und es stehe zu hoffen, daß diesen Firmen dadurch das Gewissen etwas geschärft werde. Übrigens erleichtere ein Zusammengehen mit den Exporthäuser» die Arbeit ungemein, und außerdem erhalte man schon nach dreißig Tagen sein Geld, während man sonst immer ein Jahr daraus warten müsse. Herr Kommerzienrat Siegismund bemerkt, daß seine letzten Aussührungen mißverstanden worden sein könnten. Er habe dabei nur die englischen und amerikanischen Exportfirmen in China im Auge gehabt, nicht aber die deutschen, wie z. B. Carlowitz L Co. in Hamburg. Er habe ja ausdrücklich bemerkt, daß man sich bei der Fragebogen-Enquete auch an die deutschen Export firmen gewandt habe, und es liege keineswegs im Interesse der Sache, die deutschen Exportfirmen etwa von der Vereinigung fernzuhalten. Herr Leppin führt aus, daß die Jnteressenteu der Vereinigung nach verschiedenen Richtungen hin arbeiteten und sich entwickelten; alle aber hätten das gemeinsame Ziel, der Konkurrenz zu begegnen. Zu dieser zähle auch Frankreich, welches zwar ausscheide, wenn man streng darauf bedacht sei, nur Erstklassiges zu liefern. Ferner scheide auch die Vermittlung durch die Exporthäuser aus, wenn man bei dieser Devise verbleibe. England und Amerika lieferten heute schon vielfach deutsche Werke unter englischer und amerikanischer Flagge. Herr vr. Kurt Koehler wünscht eine scharfe Umgrenzung der Arbeiten der Export-Vereinigung, diese müsse sich dem ganzen deutschen Handel zur Verfügung stellen; im einzelnen müsse natürlich der privaten Initiative weitester Spielraum gewahrt bleiben. Wenn behauptet worden sei, daß die deutschen Missionen Pflanzstätten deutscher Kultur wären, so sei er für seine Person nicht dieser Ansicht. Der deutsche Missionar habe sich zwar aus übertriebenem Idealismus in den Dienst der deutschen Kultur gestellt; dies berechtige aber noch nicht zu übertriebenen Hoffnungen aus die Mitwirkung der Missionare. Herr Kommerzienrat Siegismund gibt der Erwartung Raum, daß auch die Firma K. F. Koehler sich an der geplanten Vereinigung tatkräftig beteiligen werde. Herr I)r. Koehler habe in dieser reichlich Gelegenheit, seine Ideen zur Geltung zu bringen. Herr Kommerzienrat Otto Nauhardt betont, die Aufgaben der Export-Vereinigung seien in zwei Teile zu scheiden, in einen kulturellen und einen praktischen. Zur Durchführung des praktischen Teiles bedürfe man der Beihilfe der Exportfirmen, die in China ansässig wären. Der Importeur fei die Vertrauensperson des Bestellers; es genüge eine einzige schlechte Lieferung aus Deutschland, um auf zehn Jahre den Export von deutschen Haudelsobjekten »ach China auszuschließen. Er möchte deshalb darauf Hinweisen, daß man, um den Widerstand der deutschen Exportfirmen in China nicht herauszufordern, sich die Mitwirkung derselben sichern müsse. Herr Direktor Ludwig Wyneken glaubt, daß aus den verschiedenen Ansichten die Unmöglichkeit hervorgehe, heute ei» Urteil über die Tätigkeit der Export-Vereinigung im einzelnen zu geben; man müsse sich daher wohl mit der beschlossenen Resolution begnügen. Er empfehle, nunmehr einen Fragebogen au die einzelnen Firmen zu schicken, damit diese sich wegen ihrer Beteiligung an der Vereinigung äußern. Das eingehende Material wäre zu sichten und in einer zweiten Besprechung zu bearbeiten. Dadurch würde man voraussichtlich am ehesten zu einem Resultate kommen. Herr Professor I)r. Schmidt geht aus die Tätigkeit der Missionare ein. Das Auswärtige Amt erhalte über die Schul tätigkeit der deutschen Missionare Berichte. Die Missionen, die für Deutschland in China tätig sind, seien der Allgemeine Protestantische Missionsverein, sodann die Katholische Mission in Süd-Schantung nnd die Berliner Mission. Fast überall hätten diese Missionen Schulen eingerichtet und seien unter Berücksichtigung der reinen Bildungsinteressen soweit gegangen, daß sie diese Schulen vielfach ganz konfessionslos eingerichtet haben. Außerdem seien in allen Schulen deutsche Unterrichtsstunden in
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