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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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3694 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 80, 9. April l9I3. Ein weitere Hauptsache wäre die Erweckung des Bedürfnisses nach deutscher Sprache. Zu diesem Zweck wären deutsche Bücher in das Chinesische zu übersetzen; ferner müsse man Einfluß auf die Presse gewinnen. Redner begrüßt als Anfang das Erscheinen des „Deutschland-Buchs für Chinesen". Weiter sollte man versuchen, tüchtige chinesische Schriftsteller sich heranzu ziehen, die gute Propagandaartikel sür Deutschland schreiben könnten. Redner erklärt, weitere Vorschläge sich für später aus heben zu wollen, wenn in die Erörterung der technischen Seite der Sache eingetreten worden wäre. Herr Kommerzienrat Siegismund bemerkt, daß Herr Professor v>. Otto ganz richtig erwähnt habe, daß, nachdem nun die akademischen Erörterungen im Vordergrund gestanden haben, nunmehr zu erörtern sei, wie praktisch weiter zu versahren wäre. Der Börsenvereinsvorstaud denke sich die Sache so, daß, nachdem heute in der Versammlung das Interesse an der Frage weiter gesördert und von fachmännischer Seite Aufklärung gegeben worden sei, nunmehr eine praktische Arbeit geleistet werden solle. Der Vorstand werde an die in der heutigen Versammlung anwesenden Herren sowohl, als auch an die nicht vertretenen Firmen unter Ausarbeitung der zutage getretenen Ansichten mit der Anfrage herantreteu, ob sie ein weiteres Interesse dadurch betätigen wollen, daß sie sich durch Zeichnung von Beiträgen an der Gründung der Gesellschaft be teiligen. Er fragt dann die Versammlung, ob sie gewillt sei, solgender Resolution zuzustimmen: Die vom Börsenvereinsvorstand zum 12. März einberufene Versammlung zur Begründung einer Vereinigung zum Export deutscher Lehr- und Lernmittel nach Chinü beschließt, den Zusammen schluß aller durch Zeichnung Beteiligten zu einer Exportvereinigung herbeizuführen, deren Ausgabe sein soll, den chinesischen Markt für die Ausnahme deutscher Lehr- und Lernmittel usw. durch gemein sam zu vereinbarende Mittel und Wege zu erschließen. Herr Kommerzienrat Siegismund stellt die Resolution zur Diskussion; eine solche erfolgt nicht, die Resolution wird hieraus bei der nachfolgenden Abstimmung einstimmig angenommen. Der Herr Vorsitzende stellt weiter das Einverständnis der Versammlung damit fest, daß die Resolution durch die Presse verbreitet werde, und daß der Börsenverem nunmehr danach verfahren werde. Anschließend spricht er den Wunsch aus, daß sich insbesondere Herren aus den Kreisen der Interessenten äußern möchten, ob sie bereit wären, dem Vorstande des Börsenvereins in dieser Frage zur Seite zu stehen. Sollte dies nicht der Fall sein, so würde der Börsenverein an verschiedene in der Präsenzliste verzeichnete Persönlichkeiten Herangehen, von denen der Vorstand annähme, daß sie gewillt und in der Lage wären, ihn hier zu unterstützen. Es sei beabsichtigt, gemeinschastlich mit dem Börsenvereinsvorstaud ein kleines Komitee zu bilden, das an die beteiligten Firmen heranzutreten und die Herren zu fragen hätte, ob sie bereit seien,'sich durch Zeichnung von Anteilscheinen an der zu gründenden Gesellschaft zu beteiligen. Die betreffenden Herren, die heute noch nicht die Absicht hätten, sich durch Zeichnung zu beteiligen und zu erklären, würden inner- halb der nächsten Wochen noch einmal nach Leipzig berufen, und man würde sich dann über die Form der Vereinigung und über die weiter vorzunehmenden Schritte verständigen. Der Börsenvereinsvorstand glaube daun seine Aufgabe erfüllt zu haben und lege damit das Mandat, das er in dieser Sache aus sich genommen habe, in die Hände der eigentlichen Interessenten- gruppen zurück, und er hoffe, daß bei dem Interesse, das der Sache bis jetzt aus den vertretenen Kreisen entgegengebracht worden sei, auf eine kräftige Weiterentwicklung des Unternehmers, das der Börsenverein ins Leben gerusen habe, mit Sicher heit gerechnet werden könne. Herr Kommerzienrat Otto Nauhardt fragt an, ob sein Kommittent Selke in Shanghai, Mitinhaber der Firma Max Nüßler L Co. in Shanghai, in das Komitee eintreten könne; dieser würde dazu bereit sein. Herr Kommerzienrat Siegismund erwidert ihm, daß Anmeldungen schon jetzt bewirkt werden könnten; so habe auch der Direktor der Neuen Photographischen Gesellschaft in Steglitz sich zum Eintritt bereit erklärt, weiter auch die Firma F. Volckmar in Leipzig. Herr Geheimrat Albert bittet um Auskunft, in welchem Verhältnisse die zu gründende Export-Vereinigung zu den großen Exportfirmen stehen solle. Man müsse sich deren Erfahrungen zu nutze machen. Auch wäre eine Beziehung schon deswegen anzubahnen, um die sonst nicht ausbleibenden Reibungen zu vermeiden. Herr H. O. Sperling, Stuttgart, führt aus, daß viele Anwesende recht wenig mit Lehrmitteln zu tun hätten, sondern nur mit Büchern, und es müsse die Frage sein, wie man deutsche Bücher in China einsühre, d. h. wie man der deutschen Sprache noch mehr Einsluß daselbst verschaffe, damit die dortige Bevölkerung für deutsche Bücher gewonnen werden könne. Herr Professor vr. Otto weist nochmals daraus hin, daß die Förderung der deutschen Sprache die Hauptsache sei; um dies zu erreichen, ließen sich mehrere Wege einschlagen. So könne man durch diplomatische Verhandlungen versuchen, daß der deutschen Sprache der ihr gebührende Platz eingeräumt werde. Weiter könne man dann private Mittel wählen, z. B. durch Inanspruchnahme der Missionare; wo die Missionare säßen, da säßen auch gleichzeitig die Agenten. Die Förderung der Regie rungsschulen sei ebenfalls anznstreben und weiter, wie er nochmals erwähnen wolle, die Gewinnung von Einfluß aus die Presse. Redner bezeichnet insbesondere dabei einen Herrn vr. Wilhelm in Tsingtau, den Leiter des Li Hsien-Seminars, als geeignete Persönlichkeit. Tsingtau wäre das Zentrum für alle derartigen Bestrebungen. So habe er bei seinem Aufenthalte dort- selbst Herrn vr. Wilhelm vorgeschlagen, eine Zeitschrift „Der Freund" zu gründen, um mit seinen Schülern in persönlicher Fühlung zu bleiben; diese solle in chinesischer Sprache erscheinen und werde indirekt sür das Deutschtum eine kräftige Propaganda bedeuten. Die Zeitschrift werde jetzt gegründet und solle nur wenig kosten; sie suche ihr Verbreitungsgebiet in den Kreisen der werdenden Intelligenz. Dies wäre zunächst nur ein kleiner Anfang, aber immer doch ein Anfang und schließlich hätten auch andere Nationen einmal anjangen müssen. Vielleicht sei es möglich, von der Hochschule in Shanghai aus ei» gleiches Unter nehmen ins Leben zu rufen. Schließlich macht Redner noch einen ganz vertraulichen Vorschlag und führt dazu aus, daß er in Tsingtau mit einem Kreise
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