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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1913-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 80, g. April 1013. Jahre 1804 nicht wesentlich, »nd seit dem Eintritt des K. in das Ge schäft gar nicht vergrößert hätten, im Geschäftsjahre 1908 durch die Treuhanbgcsellschaft genau abgeschätzt worden seien, wodurch das Lagerkonto, das bisher nur oberflächlich taxiert worden sei, einen Wertzuwachs von 350 000 .// erhalten habe; dem A. stehe aber nur am Bctriebsgewinn Tantieme zu. Ter Klage KVs wurde vom Land gericht Hagen stattgegeben. Dagegen wies das Oberlandesgericht Hamm die Klage ab. Derselbe» Ansicht war das Reichsgericht, dessen 3. Zivilsenat ausftihrte: In Übereinstimmung mit der herrschenden An sicht in Theorie und Praxis nimmt das Berufungsgericht an, daß, wenn dem Angestellten vom Prinzipal Anteil am Gewinn zugesichcrt ist, der durch den eigentlichen Betrieb erzielte Geschäftsgewinn und nicht der bilanzmäßige Vermögcnsgewinn in Krage kommt. Mit Recht! Tenn in der Zusicherung des Anteils am Gewinn soll der Angestellte zu einer besonderen Anspannung seiner Kräfte veranlaßt werben: der Erfolg seiner Tätigkeit aber besteht in dem Betriebsergebnis. Dagegen beetnslnssen den Bermögensgewinn und Bermögensverlust eine Reihe von Umständen, auf die der Angestellte keinen Einfluß auszuitben vermag. Auch darin ist dem Berufungsgericht beizupflichten, daß die Fassung des Vertrages keinen Anhalt für die Annahme bietet, daß die Vertragsparteien eine von der Regel abweichende Vereinbarung haben treffen wollen. Insbesondere spricht die Fassung: »Unter Reingewinn wird derjenige Gewinn verstanden, der sich nach Vornahme sämtlicher gesetzlichen Abschreibungen und nach Abzug des Vortrages des vergan genen Jahres ergibt« eher fiir das Gegenteil, da regelmäßig der Bc- trtebsgewinn in dem Bilanzgewinn nach Abzug des Vortrages des letzten Jahres besteht. Auch darin kann dem Berusungsrichter nur bci- gestimmt werden, wenn er aus der Tatsache, daß der Kläger erst dann, wenn der Gewinn 100 000 .// iibcrsteigt, einen Gewinnanteil erhält und baß mit steigendem Gewinn auch sein Bruchteil am Gewinnanteil steigt, den Schluß zieht, daß die Tantieme des Klägers das Entgelt gerade für besonders hohe, seiner Arbeitsleistung zu verdankende Er trägnisse sein sollte. Selbstverständlich nimmt der tantiemeberechtigte Angestellte, wenn er cs sich hat gefallen lassen, daß in früheren Ge schäftsjahren stille Reserven gebildet wurden, bet dem Gewinnanteil späterer Jahre an den wieder in die Erscheinung tretende» stillen Reserven teil! denn es untersteht der freien Vereinbarung der Par teien, ob ein Teil des Gewinns nicht sofort verteilt, sondern für künf tige Jahre aufgespart werden und erst später zur Verteilung gelangen soll. Um eine derartige stille Reserve, an der der Kläger Anteil hätte, handelt es sich hier überhaupt nicht. Auch den K 1LV des Handelsgesetz buchs kann der Kläger nicht fiir seine Ansicht ins Feld führen. Wenn allgemein für die Berechnung des Gewinnanteils des sogen, conimi» intarosse der K 120 des Handelsgesetzbuches hcrangczogen wird, so geschieht das deshalb, weil die Gewinnberechnung so zu erfolgen hat, als wenn der Prinzipal und der Angestellte zusammen eine offene Handelsgesellschaft bildete». Nun schreibt aber der 8 120 des Handels gesetzbuches nur vor, daß die Jahresbilanz die Grundlage fiir die Ge winn- und Bcrluftrechnung bildet. Daraus folgt aber keineswegs, daß der Saldo dieser Rechnung unter alle» Umständen denjenigen Gewinn barstellt, von welchem dem Angestellte» Tantieme zusteht. Vielmehr bildet die Bilanz nur die Grundlage, ans welcher der Bc triebsgewinn ermittelt werden kann. Die Revision wurde deshalb zu- ritckgewieseu. sAktcnzeichcn: III. 383/12.) Wert des Streitgegen standes in der Revisionstnstanz: 24 000 — 20 000 Die städtische» Bücher- und Lesehallen i» Düsseldorf haben am t. April einen hauptamtlichen Leiter erhalten. Als Direktor derselben wurde der bisherige Direktor der Stadtbitcherei Elberfeld Kr. Jacschkc berufen. Alle Zuschriften, die für die städtischen Bücher- und Lese hallen bestimmt sind, bittet man an ihn, Düsseldorf, Rathaus, zu richten. Gleichzeitig wurde die von vi. Jaeschke nebenamtlich geleitete Beratungsstelle für die Volksbibliotheken im Reg.-Bezirk Düsseldorf, die ihre Tätigkeit jedoch über die ganze Rheinprovtnz ausgedehnt hat, nach Düsseldorf, Brehmstraße 40, verlegt. Auch einer. — Ein größerer wissenschaftlicher Verlag schickt uns die nachfolgende Karte ein: »Ew. Wohlgeborcn! Ersuche Sie ergebenst, mir einige Probe nummern der ... . ssolgt der Titel der Zeitschrift) für Inter essenten zu schicken. Der besseren Orientierung betreff des Inhalts bitte ich, nicht gleiche, sondern verschiedene Nummern zu senden. Hochachtungsvoll X. V. Schneidergeschäst, Tapeten- und Buchhandlung.« Eine Ansknnstsstelle sür die Privatbcamtenversichcrung. — Ge mäß Z 122 Nr. 4 des Versichcrungsgesetzes sür Angestellte ist in den Geschäftsräumen des Rentenausschusscs der Angestclltenvcrsicherung, Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 2g, zur Erteilung von Aus kunft in Angelegenheiten der Angcstelltenversicherung eine Aus- kunftsstclle errichtet worden. Die Dienststunden sür die Aus kunftserteilung sind bis aus weiteres von g—3 Uhr festgesetzt. Die Anskunstserteilung erfolgt unentgeltlich. Der sozialdemokratische Parteitag wird — drei Wochen früher als sonst — in diesem Jahre vom 24.—30. August in Jena stattsinden. Pttsonainachrichten. Gestorben: am 4. April im 72. Lebensjahre Herr Konstantin Kubasta, Inhaber der Firma Kubasta L Voigt, in Wien. Ter Verstorbene gründete am 1. Juli 1872 in Verbindung mit E. Voigt eine Buchhandlung, verbunden mit Antiquariat, unter der obigen Firma, die besonders als Antiquariat zur Bedeutung gelangte. Konstantin Kubasta, der, nach dem Austritt von Voigt, die Firma seit dem 1. Juli 1898 allein führte, war einer der ältesten Antiquare Wiens und ersreute sich bei den Bibliophilen Wiens wegen seiner Sachkenntnis und Gewissenhastigkeit großer Wertschätzung, was auch dadurch zum Ausdruck kam, daß ihm die Funktion eines beeideten BllcherschätzmeisterS übertragen war. Henry Simonsscld f. - Der ordentliche Professor der historischen Hilfswissenschaften an der Münchener Universität, Or. Henry Simons feld, ist daselbst am 8. April nach längerem schweren Leiden im Alter von 00 Jahren gestorben. Er hat sich namentlich durch seine historisch- diplomatischen Forschungen zur Geschichte des Mittelalters, vor allem durch seine Beiträge zur Geschichte Italiens bckanntgemacht. Dies gilt in erster Linie von Simonsselds wertvollem Werk über den »kvllckaco (Ist Decksscüi und die deutsch-venetianischen Handelsbeziehun gen« <1887), in dem er alle ans das Kaufhaus der Deutschen in Vene dig bezüglichen Nachrichten, darunter 821 Urkunden aus vier Jahr hunderten, gesammelt und erläutert hat. Borausgegangen waren diesem Hauptwerk verschiedene Untersuchungen Simonsselds über ita lienische Geschichtsquellen, namentlich über die Werke des Dogen Andreas Dandolo nnd die Chronik des sogen. Jordanus. Ein be sonderes Verdienst erwarb sich Stmonsfcld um das Lüronicon Xlti- nnts, von dem er eine kritische Ausgabe für die Monument» derma- nias besorgte. Bon der Vielseitigkeit seiner wissenschaftlichen Inter essen zeugen seine Forschungen über Boccaccio und seine Schrift »Die Deutsche» als Kolonisatoren in der Geschichte«. Eine andere Gruppe von Arbeiten betrifft bas päpstliche Urkundcnwese» im Mittelalter und die Papst- und Konziliengeschichte des 14. und 15. Jahrhunderts; auch die Landeskunde Bayerns und die Geschichte des Hanfes Wittclsbach hat er durch eine Anzahl gründlicher Spezialuntcrsuchunge» gefördert. Eine seiner letzten Arbeiten war die Herausgabe der Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Friedrich I., von denen t808 der erste Band erschien. Adols Slaby f. — Der Geheime RcgierungSrat Professor vr. MI. et inz. Adolf Slaby ist am 4. April, wenige Tage vor Vollendung seines 04. Lebensjahres, an den Folgen eines Schlaganfalls verschieden. Slabys Name ist für alle Zeiten sestgehalten durch seine epoche machenden Erfindungen aus dem Gebiet der Funkentelegraphic, denn er gab der Funkentelegraphie, die von England ganz für sich in An spruch genommen zu werden drohte, durch sein deutsches System der drahtlosen Telegraphie ihr starkes Eigenleben. Von seinen Schriften, die naturgemäß in dem LebenSwerke des im wesentlichen auf die Praxis eingestellten Mannes nur einen verhältnismäßig geringen Raum einnehmen, gelten zwei der drahtlosen Telegraphie »Die Funkentelegraphie«, die 1901 in 2. Auflage erschien, und »Die neuesten Fortschritte aus dem Gebiet der Funken telegraphie«, die im gleichen Jahre herauskam. Daneben sind zu erwähne» seine »Versuche über Leistung und Brennmaterialverbrauch von Kleinmotoren«, die er 1887 mit Brauer zusammen publizierte, seine »Kalorimetrischen Unter suchungen über den Kreisprozeß der Gasmaschine« <1894) und schließlich seine Schrift über Otto v. Guericke aus dem Jahre 1908. Zahlreiche Zeitschrtftenaufsätze über aktuelle Probleme kommen hinzu, hat doch Slaby selbst 1k Jahre die »Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes« redigiert. Besonders populär geworden ist eines seiner letzten Bücher, die »Glücklichen Stunden«, unter welchem Titel er seine vor dem Kaiser gehaltenen Vorträge über seine »Entdeckungsfahrten in dem elektrischen Ozean« zusammengesaßt hat. Verantwortlicher Redakteur: EmilThomas. — Verlag: Der Bvrsenveret n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche« vuchhändlerhau«, Hospttalstratze. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse -er Redaktion: Leipzig-R., Gerichtsweg 111.
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