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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1913
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- Deutsch
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3688 Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 8V, 9. April 1913. Herr Arthur Meiner führt aus, er sei der Ansicht, daß die Gesellschaft zunächst eine Studiengesellschaft zur Erforschung des chinesischen Marktes sein müsse, wie sie Herrn Alfred Voerster vorschwebe: sie könne sich natürlich auch als Erwerbsgesellschast betätigen, die durch Propregeschäfte Einnahmen erzielen müsse. Die elftere Tätigkeit würde Ausgaben verursachen, und insofern müsse eine Tätigkeit die andere unterstützen. Die Gesellschaft müsse mit einem gewissen Opfermut ausgestattet werden; die deutschen Verleger hätten damals, als es galt, die deutsche Schule in Shanghai auszustatten, eine recht beträchtliche Zahl von Werken gestiftet, um der Bibliothek einen Grundstock zu schassen. Bei der weiteren Ausgestaltung des Planes zur Begründung einer Export-Vereinigung werde sich der deutsche Verlagsbuchhandel sicher beteiligen. Er halte den Gedanken, jetzt das Eisen zu schmieden, so lange es heiß ist, für sehr glücklich. Es möge wahr sein, daß mancher der Herren als Vertreter keine Voll macht zur Zeichnung besitze; aber diese Herren möchten dann doch für ihre Person und ihre Firma unverbindlich sich mit einem Za in die Liste setzen. Redner schließt mit einem Appell an die Verlagskollegen und alle übrigen Herren der Versammlung in der Hoffnung, daß mit der Förderung der Vereinigung nicht nur dem Deutschtums genützt, sondern auch ein geschäftlicher Ersolg erzielt werde. Die Versammlung wurde hieraus auf 10 Minuten ausgesetzt, währenddem zwei Zeichnungslisten zirkulieren. Hierauf bemerkt Herr Kommerzienrat Siegismund, um verschiedenen Anfragen zu entsprechen, daß die neue Gesell schaft als eine G. m. b. H., und zwar als eine Erwerbsgesellschast gedacht sei. Uber das Gesellschaftskapital habe man noch keine Beschlüsse gefaßt; der Börscnverein habe eine Summe von zunächst 100 000 ^ im Auge. Das Ergebnis der Umlauslisten habe die prinzipielle Bereitwilligkeit verschiedener Firmen ergeben, sich an der Sache zu beteiligen; Summen seien aber dabei zum größten Teil nicht genannt worden. Nur 3 Firmen hätten je 3000 gezeichnet, also ein Anfang sei da, und er gebe der Hoffnung Raum, daß recht bald eine Grundlage sür die Vereinigung gewonnen werde. Herr Geheimrat Albert glaubt, daß zwei Fragen auseinandergehalten werden müßten, einmal: welche Organisation die zu gründende Vereinigung erhalten solle, und zweitens der Kostenpunkt. Er habe versucht, sich auf Grund der heutigen Ver handlungen ein objektives Bild von der Organisation der Vereinigung zu machen, und da wolle es ihm als richtig erscheinen, daß die Vereinigung etwaige Aufträge nicht selbst entgegennehmen sollte; dies wäre vielmehr Aufgabe der Export-Firmen. Ferner müsse die Export-Vereinigung eine Zentrale in China haben. Es entstehe da die Frage, wo deren Sitz sein solle, vielleicht in Peking. Im übrigen sei China mit einem Netz von Vertretungen zu überziehen, um überall Einfluß zu gewinnen und Fühlung mit den Schulbehörden, die man entsprechend bearbeiten müsse, zu nehmen. Die Vertretungen müßten überall aus die deutschen Lehrmittel und deren Vorzüglichkeit Hinweisen. Die eigentliche Aussührung der Aufträge aber müßte von den Exportfirmen ausgehen und von der neu zu begründenden Exportvereinigung nur insoweit übernommen werden, als Exportfirmen in dem betreffenden Ge biet noch nicht tätig seien. Ferner erscheine es ihm außerordentlich wichtig, eine geeignete Propaganda in Szene zu setzen, was man vielleicht durch eine Bearbeitung der chinesischen Presse im großen Stile erreichen könnte, damit sie für die deutsche Industrie Reklame mache. Als weiteres Vorgehen denke er sich zunächst, daß der Vorstand die interessierten Jndustriekreise her anzuziehen hätte; die Exportfirmen würden sich sicherlich daran beteiligen und das erforderliche Kapital, das er aus mindestens 500 000 veranschlage, würde sich bald beschaffen lassen. Es sei ja bekannt, daß die Mittel des Reichsamts des Innern nur sehr beschränkte seien; doch würde sich vielleicht auch eine finanzielle Unterstützung des Unternehmens seitens des Reichsamts des Innern ermöglichen lassen. (Lebhaftes Bravo.) Herr Karl Franz Koehler warnt vor Begründung einer Erwerbsgesellschast. Der chinesische Kaufmann, solange er gut sei, arbeite nicht mit den ausländischen Firmen direkt; sür den direkten Verkehr kämen also nur weniger gute Firmen in Frage. Die Exportfirmen ließen sich also schon aus diesem Grunde garnicht umgehen, und sie sind mit der Solvenz der dortigen Käufer vertraut. Herr l)r. Salomon vertritt ebenfalls die Auffassung, daß die neue Export-Bereinigung selbst keine Aufträge aussühren dürfte; dies wäre vielmehr den Exporteuren zu überlassen, deren werktätige Mitarbeit man sich sichern müsse. Ein Ge- sellschastskapital von 100 000 ^ erscheine auch ihm zu gering; mindestens 500 000 seien ersorderlich, und deshalb müsse man weitere Kreise zu gewinnen versuchen. Redner bittet schließlich noch um die Drucklegung der heutigen interessanten Ausführungen. Herr H. O. Sperling bemerkt, daß, wenn sich der Verlagsbuchhandel an der Export-Vereinigung beteiligen solle, er damit rechnen müsse, an dem Erfolg unmittelbar beteiligt zu sein. Er würde daher Bedenken tragen, sich zu beteiligen, wenn die neue Gesellschaft nicht als Propre-Gejellschaft, sondern nur als Studiengesellschast gedacht sei. Herr Professor vr. Benninghoven weist daraus hin, daß eine Studiengesellschaft keine G. m. b. H., sondern nur ein Verein sein könne. Herr Arthur Meiner vertritt die Ansicht, daß der Export-Vereinigung als reiner Studiengesellschast wohl wenig Ersolg beschieden sein würde. Er halte es deshalb sür richtiger, eine gemischte Gesellschaft ins Auge zu fassen, die von den vermittelten Aufträgen Provisionen beziehen könnte. Herr Kommerzienrat Siegismund erklärt, daß die Anregungen des Herrn Geheimrat Albert mit großer Aufmerksam keit bei den weiteren Beratungen berücksichtigt werden würde». Zu dem Wunsche des Herrn vr. Salomon bemerke er, daß ein Protokoll den Teilnehmern der Versammlung zur Verfügung gestellt würde, die ein weiteres Interesse an der Förderung der Sache hätten. Die Verhandlungen seien übrigens vertraulich. Er sei der Meinung, und diese Ansicht sei bisher vom Vorstande des Börsenvereins vertreten worden, daß diese Gesell schaft zunächst sich als eine Erwerbsgesellschast zu betätigen habe. Es sei naturgemäß, daß daneben gehen müsse das Studium des chinesischen Marktes, und insofern habe Herr Meiner damit recht, daß die Gesellschaft auch eine Studiengesellschast wäre. Hier soll zunächst der Kaufmann, der im Berufe steht, im Vordergründe stehen; der Kausmann will verdienen, er will in ein Unter nehmen nicht Geld stecken, von dem er überzeugt ist, daß er sein Geld nicht mit Zins und Zinseszins zurückerhält. Wolle man
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