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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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lmMKrdM !<»> Sk-mplar SS M»^ b-^ ^r ^/. 6.1 ?^M. statt 18M^. SteUeng^juche werden mit 10 ps. pro ^ " Mchl" 8 Nr. 65. Leipzig. Donnerstag den 20. März 1913. 80. Jahrgang. Des Karfreitags wegen erscheint die nächste Nummer Sonnabend den 22. März. Redaktioneller Teil. Berliner Sortimenterverein. Jahresbericht über das Vercinsjahr 1912—1913. erstattet in der ordentlichen Vereinsversammlung am 12. März 1913 von dem Vorsitzenden Paul Nitschmann. Über die Lage des Berliner Sortimentsbuch handels im abgelaufeneu Geschäftsjahre ist nicht allzuviel Günstiges zu sagen. Die rapide Verteuerung aller Lebensmittel, die steigenden Unkosten auf allen Gebieten, die unsicheren poli tischen Verhältnisse und die im letzten Halbjahre 1912 und dar über hinaus drohende Kriegsgefahr haben es mit sich gebracht, daß das Publikuni mehr als je im Ankauf von Büchern, die ja immer in weitesten Kreisen als leicht einzuschränkender Luxus betrachtet werden, Zurückhaltung geübt hat. Besonders der Absatz der letzten drei Monate des Jahres 1912 mit dem Weih nachtsgeschäft hat unter der Geldknappheit der Bücherkäufer, der unsicheren Weltlage und einer zielunbewutzten Politik erheblich gelitten, der Umsatz der Berliner Sortimentsgeschäfte dürfte in dieser Zeit und damit wohl im ganzen Jahre nur vereinzelt eine Steigerung erfahren haben, zumeist aber gegen das Vorjahr zurückgeblieben sein. Ein schwacher Trost für uns ist es, daß es dem übrigen Kleinhandel kaum besser geht, wie ein Blick in die Konkursstatistik zeigt. In solchen Zeiten mangelnder Kaufkraft und Kauflust ist es mehr als sonst notwendig, das Geschäft einträglicher zu gestalten. Eine Beschränkung der Geschäftsspesen wird oft den beabsichtigten Ersolg nicht haben oder unzureichend sein, häufig auch ohne Schaden für den Geschäftsbetrieb gar nicht mehr möglich sein. Wo aber unbedingt erhebliche Ersparnisse zu erzielen sind, das ist in der Einschränkung des Kommisstonsberkehrs mit einer großen Zahl von Verlegern, deren Bücher nutzlos aus dem Lager verstauben und dem Sortimenter jahraus jahrein erheb liche Spesen an Fracht, Versicherung, Raum, Zeit und Arbeits kraft verursachen. Ein mittleres Sortiment, das eine Ehre darin erblickt, mit 400 Verlegern in Rechnungsverkehr zu stehen, bezahlt diese Ehre sehr hoch und würde ungleich rentabler sein bei einem intensiven Verkehr mit 100 Verlegern, auch auf die Gefahr hin, hier und da einmal den Wunsch eines Kunden nicht vom Lager befriedigen zu können. Und ferner darf, wir wiederholen es immer aufs neue, eine wirkliche Verwendung nur für Verleger erfolgen, die für die Erhaltung des Sortiments besorgt sind durch auskömmliche Rabattierung und durch Vermeidung aller geschäft lichen Maßnahmen, die, wie Unterbietung der eigenen Laden preise und direkter Vertrieb, das Sortiment schädigen oder aus schalten. Der Sortimenter ist bedauerlicherweise nicht mehr in der Lage, in dem Maße wie bisher Kulturträger zu sein im Interesse der Wissenschaft, des Publikums und des Verlegers, er ist durch die Not der Zeit gezwungen worden, scharf zu rechnen und die Verwendung für ein Buch, und sei es das beste, abzu lehnen, wenn infolge unzureichender Rabattierung seine Arbeit keinen Lohn findet. Daß der Verlag, auch der wissenschaftliche, in der Lage ist, höhere Rabatte zu bewilligen, zeigt der Fall einer Leipziger wis senschaftlichen Verlagsfirma, die ein Handwörterbuch der Hygiene im Preise von ^ 97.50 herausgibt, es dem Buchhandel mit 25 7» rabattiert und dasselbe Buch drei Monate nach seinem Erscheinen durch die hiesige Zentral st elle für Volkswohlfahrt dem Publikum, und zwar im allerweitesten Sinne des Wortes, mit einem Nachlaß von 3314"/» anbietet. Da auch die Zentralstelle sicher noch verdient, ist leicht zu ersehen, daß das Buch einen HSndler- rabatt von 40 7» oder mehr verträgt. In der Zeit wirtschaftlicher Depression, in der sich der ge samte Kleinhandel zweifelsohne befindet, erweist sich das neue Gesetz betreffend die Angestelltenversicherung für den Sortimenter als eine besonders schwer zu tragende Last, da er nicht wie viele andere Handelszweige die Möglichkeit hat, die durch die Versicherung verursachten Spesen auf das Publikum abzuwälzen. Infolgedessen kann auch die an uns gerichtete Bitte des Deutsch-nationalen Handlungsgehilfen - Verbandes, unsere Mitglieder mögen nicht nur den Pflichtteil, sondern die ganze Versicherung für ihre Angestellten bezahlen, von uns nicht unter stützt werden, da unseren Mitgliedern schon die Aufbringung des Pflichtteils sehr schwere Opfer auferlegt. Groß ist wieder die Zahl der Beschwerden wegen Ver letzung der Verkaufsbestimmungen gewesen, die an uns gelangt sind. Fast ausnahmslos haben sie sich gegen Nichtmitglieder unseres Vereins gerichtet und sind, soweit sie berechtigt waren, durch Aufklärung, Verwarnung oder Bestrafung des Übertreters erledigt worden. Der hiesigen Barsortiments- Firma F. Volckmar sowie einigen Verlegern sind wir für ihre regelmäßige Unterstützung durch wirksame Lieserungssperre ge genüber Verletzern der Verkaufsordnung zu Dank verpflichtet. Nicht gering ist auch die Zahl der Beschwerden wegen Schleuderei oder direkten Vertriebs derVer- leger gewesen. Wir sind in allen Fällen bei den betreffenden Verlegem vorstellig geworden, oft mit erfreulichem Erfolge, wäh rend wir andere Fälle dem Vorstande der Berliner Vereinigung oder dem des Börsenvereins überwiesen haben. Erhebliche Arbeit hat uns ein Schleuderangebot der Freien st udentischenVereinigung»DieWilden- schaft« verursacht, die am Schwarzen Brett der Technischen Hochschule in Charlottenburg alle Bücher, auch nichttechnische, mit 10 7» und höherem Rabatt zu liefern sich erbot. Da wir nach Lage der Sache annehmen mußten, daß ein Sortimenter die Lie ferungen an die Wildenschaft vermittelt, vielleicht in der An nahme, eine derartige Vereinigung sei als Liederverkäufer zu betrachten, haben wir an den Vorstand des Börsenvereins die Bitte gerichtet, den Mitgliedern des Börsenvereins bekannt zu geben, daß studentische Vereinigungen unter keinen Umständen als Wiederverkäufer anzusehcn feien und daß Lieferungen an solche Vereine mit unzulässigem Rabatt satzungsgemätz als Schleuderei verfolgt werden würden. Der Vorstand des Börsen- vereins hat diese Unterstützung unserer Arbeit zu unserem Be dauern abgelehnt. Mit vieler Mühe ist es uns, besonders mit Beihilfe der Firma W. Ernst L Sohn, hier, geglückt, die Wildsn- schaft zur Entfernung des Anschlags am Schwarzen Brett zu veranlassen. Wir glauben jedoch nicht, daß damit der Schleu deret selbst ein Ende bereitet worden ist, und ersuchen alle unsere Mitglieder, uns bei Ermittelung der satzungsuntreuen Lieferan ten der Wildenschaft behilflich zu sein. 385
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