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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1925
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- 1925-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1925
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13S22 v d. DKchn. «Lchhand» Redaktioneller Teil. X- 212, 10. September 1925. Börscnvercins der Deutschen Buchhändler, den Herren Röder und vr. Hch, sowie den VcrlagSbuchhändlern Herren Hofrat vi-. Meiner, Leipzig, vr. W. v. Crayon, Berlin, vr. G, Fischer, Jena, und vr. ,W. Ruprecht, Göttingen, über diese Frage zu beraten, und hat das Ergebnis der Verhandlung in einer vom 27. Januar 1925 datierten Denkschrift der Reichsrcgierung zur Verfügung gestellt. Anträge auf Gewährung von Druckunterstützung für neue wissenschaftliche Erscheinungen oder für Zeitschriften, die ohne Druckzuschüfse^ ihr Erscheinen einstcllcn müßten, gehen dauernd ein. Wesentliche Zuschüsse für Zeitschriften gewährte seither die mit ihrem für die deutsche Wissenschaft unablässig hilfsbereiten Vorsitzenden Professor vr. Franz Boas in New Dork an der Spitze. Die Unterstützungssummen betrugen bis zu 250 Dollar für einzelne Zeitschriften, aber ihre Auswirkung ist heute nicht mehr so in das Gewicht fallend, nachdem die Mark stabilisiert ist und der Dollar einen Wert von 4.20 Mark hat. Aber Herrn Professor Boas und allen seinen Helfern herzlichen und auf richtigen Dank für ihre deutschen wissenschaftlichen Werken in schwerster Zeit gewährte Hilfe auch an dieser Stelle zum Ausdruck zu bringen, ist der Notgemeinschast ein Bedürfnis. Hierbei soll nicht unerwähnt bleiben, daß die Umorgeuox Locitzt)' durch eine Gabe von 5000 Dollar im laufenden Jahre es ermöglichte, an eine große Zahl von höheren Schulen für das Lehrerkollegium bestimmte Zeitschriften, im ganzen 3000 Abonne ments, unentgeltlich zu überweisen. Bemerkenswert ist bei den Anträgen auf Gewährung von Zuschüssen der Umstand, daß sich die Anträge mehren, in denen gelehrte Autoren für ihre in Zeitschriften erscheinenden Arbeiten Mittel erbitten zur Anfertigung von Tafeln, Abbildungen u. dgl., die der Verleger mit Rücksicht auf die Herstellungskosten glaubt nicht tragen zu können, und die die Autoren, nach Verlust ihres Vermögens durch die Inflationszeit, nicht mehr zu übernehmen imstande sind. Im allgemeinen macht sich aus manchem wissenschaftlichen Gebiet der Hang zu einer gewissen Überproduktion bemerkbar, und die wissenschaftlichen Fachausschüsse, denen jeder neue Antrag zur Begutachtung vorgclcgt wird, werden hei Beurteilung vor liegender Arbeiten darauf Gewicht legen, festzustellen, ob bei Zeit schriften nicht eine schon bestehende das Bedürfnis des Faches voll zu befriedigen imstande ist und ob bei Einzelwerken wirklich Ergebnisse neuer Forschungen zur Veröffentlichung gelangen, natürlich unter voller Berücksichtigung des Umstandes, daß nament lich jüngeren Gelehrten erst durch Erscheinen einer wissenschaft lichen Arbeit der Weg zur wissenschaftlichen Laufbahn freigemacht wird. Von den bei der Notgemeinschast eingelausenen Anträgen auf Druckzuschüsse sind etwa 10 v. H. durch die wissenschaftlichen Fachausschüsse als den wissenschaftlichen Anforderungen nicht ent sprechend bezeichnet worden. Zuschüsse wurden gewährt vom 1. April 1924 bis dahin 1925: 1. Für 294 Einzelwerke insgesamt 759 352 Mark, und zwar ») für 55 Werke, für Vorarbeiten zur Herausgabe derselben 230 175 Mark, d) für 239 Werke - 5195 Druck bogen, zur Drucklegung 529 177 Mark. Der Bogenzuschuß beträgt demnach im Durchschnitt 101.85 Mark. 2. Für 115 Ze i t s ch ri f t e n init 3536 Bogen 272 020 Mark, im Durchschnitt 76.92 Mark für den Bogen. Der Durchschnittsumfang eines Zeitschristcnbandes, der 1922 27i4 Bogen betrug, im Jahre 1923 auf 21V- Bogen zurückging, stieg 1924 wieder auf 30V- Bogen. Mehrfach mußte den Antragstellern, mittzeteilt werden, daß gemäß dem Beschluß des Hauptausschusses vom 30. Oktober 1923 die Ausgabe der Notgemeinschaft nicht darin bestehen dürfe, durch Gewährung von Zuschüssen den Ladenpreis zu senken, sondern ausschließlich darin, Werken, für die die Voraussetzungen vor handen sind, zur Veröffentlichung zu verhelfen, wenn sie ohne Unterstützung überhaupt nicht erscheinen könnten. Die Ver billigung deutscher Bücher im allgemeinen und für gelehrte Käufer !m besonderen muß Gegenstand eigener Erwägungen bilden und kann in umfassendem Maße nur dann in Angriff genommen wer den, wenn die dafür notwendigen, sehr erheblichen Mittel vom Reich aus laufend zur Verfügung gestellt werden können. In dem oben angezogenen Beschluß des Hauptausschusses ist ferner zum Ausdruck gebracht, daß Werke und Zeitschriften, die in einer Auslage von 1000 und mehr erscheinen können, unter diejenigen fallen, die in der Regel von der Notgemeinschast nicht zu unterstützen sind, da deren Herstellungskosten durch Einnahmen aus dem Verkauf gedeckt werden müssen. In dem Berichtsjahre ist es der Notgemeinschast gelungen, einer Anzahl infolge des Krieges und -der Nachkriegszeit ins Stocken geratener Unternehmungen von besonderer Bedeutung, dank der Mitwirkung von Herausgeber, Mitarbeitern und Ver leger, wieder zur Fortsetzung zu verhelfen und einem Abschluß entgegenzuführen. Wir nennen hier z. B. die Veröffentlichung der Wissenschaftlichen Ergebnisse der Baldivia-Expedition, die Luther-Ausgabe, Leta Lorussioll, Ebhardt: Die Burgen Italiens, Zeitschrift für bildende Kunst, Rübsamcn: Zoocecidicn, Inventari sierung der Kunstdenkmäler, Ikessurus Umguss Ustinse, Wörter buch der deutschen Rechtssprachc, herausgegcbcn von der Preußi schen Akademie der Wissenschaften, Berlin, Künstlerlexikon und verweisen ruf die Aufstellung, der unterstützten Werke. In besonderen Fällen wurde der Verlags-Ausschuß von ge lehrten Körperschaften oder einzelnen Wissenschaftlern in Buch- herstellungsfragen, ferner in Verlagsvertragsangclegenhciten u. a. um Auskunft und Rat gebeten. Solchen Bitten ist gern ent sprochen worden, und wir hoffen, mit unseren Ratschlägen klärend und ausgleichend haben wirken zu können. Einen unersetzlichen Verlust erlitt die Notgemeinschaft durch den Tod des Vorsitzenden des juristischen Fachausschusses und der Verlags-Ausschuß im besonderen durch den Tod seines Vorsitzen den, Professor vr. Josef Partsch. Mit der ihm innewohnenden Energie hatte Prof. Partsch sich nach Übernahme des Amtes in die ihm sonst fremde Materie des Verlagswesens und der buch händlerischen Herstellung eingearbeitet. Sein scharfer juristischer Verstand vermochte mit einem Blick die jeweilige Sachlage zu er fassen, und seine Beurteilungen gingen selten fehl. Mit regstem Interesse hat der vielbeschäftigte Mann an den Arbeiten des Ber- lags-Uusschusses Anteil genommen. Wir gedenken seiner mit aufrichtiger Dankbarkeit auch über das Grab hinaus. An Stelle des Verstorbenen trat in den Verlags-Ausschuß Herr Geheimer Regierungsrat Pros. vr. Wilhelm Schulze, Berlin, ein, während Herr Geheimer Justizrat Prof. vr. Ernst Heymann, Berlin, die Güte hatte, den Vorsitz zu übernehmen. K. S. Neue Musenkinder der Zunft. Von Kurt Loele. Wer unter Gärtnern wohnt, gelangt leicht zur Blumenzucht, und wer, wie der Buchhändler, täglich die Luft geistiger Schöpferkräfte atmet, wird oft von ihnen zu eigenem Schaffen angeregt. Hier gib! es eigentlich nur zwei Fälle. Entweder fiihlt der Buchhändler in dem ihm umgebenden Stimmengewirr das ehrliche und aus dem Talent oder besserer Kenntnis geborene Bedürfnis, etwas zu sagen. So kommt es vor, das; seine Worte Bedeutung haben, das; er den steinigen und steilen Berg des Erfolgs aufwärts schreitet als Gleichberechtigter in der Gemeinde geistig Schaffender. Oder es sind andere Triebkräfte, die ihn bewegen, sich den brennenden und harten Strahlen der Kritik ansznsetzen. Die Eitelkeit der Eitelkeiten, die Einbildung, es besser machen zu können, als andere, vielleicht auch das an sich harmlose Bestreben, sich einen Nebenverdienst zu erwerben, spielen hier eine Nolle. Wirkliches Genie drängt sich mit der ihm eigenen Elementar kraft ans Licht und hat Bestand in seinen Strahlen: Unfähigkeit, Un zulänglichkeit und Eitelkeit gehen in ihnen von selbst zugrunde. Wenn ich heute einige Veröffentlichungen bespreche, deren Ur heber Angehörige unseres Berufs sind, so möge man nicht glauben, daß ich die kritische Sonde zu hart an sie lege. Es ist nicht Sache des bnchhändlerischen Fachschriftstellers, die geistigen Erzeugnisse seines Berufs dem Scheiterhaufen zu überantworten, sondern in ihnen das Bemerkenswerte und Vortreffliche zu suchen, auch wenn diese Bemühun gen auf Schwierigkeiten stoßen. Dort aber, wo die Spuren des Talents erkennbar sind, mögen sie rückhaltlos anfgedeckt werden und zur Er munterung für weiteres Schassen dienen.
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