Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250910
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192509103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250910
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-10
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
13682Börsenblatt f. d. Dychn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X° 212, 10. September 1925. frage vom Jahre 1920 durch eine Arnheimtsche Zeitung übet diesen Gegenstand. Damals kamen aus'den beiden Lagern Antworten, die jetzt noch einmal in ihren äußersten Gegensätzen angeführt werdend »Öffentliche Bibliotheken sind ein notwendiger Vermittler zur Ver breitung von Büchern und zu ihrer Würdigung«, schreibt ein Bücherei- freund. Ein Verleger dagegen schreibt recht deutlich und nicht durch Schlagworte angekränkelt: » ... Ich halte es für einen großen Fehlen, jedem Gelegenheit zu geben — fast ohne Vergütung —, von der besten Literatur Kenntnis zu nehmen. Dies befestigt den Glauben, daß, Bücherschreiben und Büchcrmachen eigentlich kein Geld koste und eine minderwertige Arbeit sei. Reichs- und Gemcindeunters^ützung müßte es dafür nicht geben. Die, welche von den Lesesälen Nutzen ziehen, müßten für diese geistige Nahrung viel mehr bezahlen, als sie es heute tun. Ohne Geld bekommt man heute nichts; warum gehen die Leitungen von Leseeinrichtungen bei ihrer leihweisen Hingabe von Büchern und Zeitschriften von einem anderen Gesichtspunkt aus? Solche Freigebigkeit wird nicht genügend gewürdigt. Geschätzt werden nur solche Dinge, für die man bezahlt, also ein Opfer dafür bringt. Das Bücherverleihen halte ich für die größte Last der Büchereien, es sei denn gegen ausreichende Bezahlung «. Sch. Ans Niederländisch Indien. — Die niederländischen Blätter bringen immer wieder Klagen der indischen Büchcrbezieher, daß die niederländischen Bücher zu teuer seien und auf den bekannten nieder ländischen Verkaufspreis immer noch ungeheure Spesen ausgeschlagen- würden. Schon aus diesen Gründen haben sich in Java ganz be deutende Vcrlagsanstalten gebildet, die gleichzeitig großangclegtc Druckereien besitzen, die hinter keiner europäischen graphischen Ein richtung zurllckstehen. In einer niederländischen Zeitung befand sich jetzt wieder ein Bericht des Leiters der Schule zur Erziehung eingeborener Ärzte in Weltevreden, einer Schule, die von vielen Hundert Lernenden be sucht wird. Der Direktor schreibt, daß die Mehrzahl der Lernenden, ungefähr 300, auf Staatskosten unterhalten wird, und für diese wurden die Lehrbücher im ganzen durch die Negierung aus den Niederlanden bezogen. Jetzt hat man aber diesen Weg verlassen, weil die nieder ländischen Bücher zu teuer seien, und man hat mehr ausländische Bücher bezogen. Die niederländische Zeitung nimmt ohne weiteres an, daß diese billigeren Auslandbücher deutsche Bücher seien und findet die Erklärung, daß deutsche Bücher durch ihre ungleich größere Leserzahl eben billiger sein können als die Bücher der kleinen Nieder lande. Die Schriftleitung des niederländischen »Metnvsdlsck vovr cken Lveüüanclel« sagt dazu, daß der Direktor jener Schule nicht sagt, um welche Auslandbücher es sich handele, und man sie daher nicht mit den zu teuer befundenen niederländischen Büchern vergleichen könne. Sch. Bücherdicbstahl in Tübingen. — Mitte August wurde in meinem Laden das Werk: »Sauerbruch, Chirurgie der Brust or g a n e, B d. 11«, Preis 258 Mark, entwendet. In Verdacht kommt ein gewisser vr. Barich, der am 14. August mein Geschäft besuchte; Alter etwa 30 Jahre, Größe etwa 1.70 m. Er bestellte Sondcrabdrucke, die ihm nach mühevollem Aussuchen vorgezeigt, aber von genanntem Herrn überhaupt nicht beachtet wurden. Außerdem bestellte er ein Werk, das ich ihm auf Rechnung nach Ulm a. D. nachsenden sollte. Dasselbe kam mit dem Vermerk »als unbekannt« am anderen Tage wieder in meine Hände. Ich habe mich nun nachträglich nach diesem Herrn Barich erkundigt und erfahren, daß es in Ulm sowie in der ganzen Ärztewelt keinen Herrn namens Barich gibt. Sollte in nächster Zeit der gestohlene Band angeboten werden, so bitte ich die verehr- lichen Kollegen, mich davon zu benachrichtigen. Das Buch ist auf der letzten inneren Umschlagseite in der rechten oberen Ecke mit Mk. 258.— ausgezeichnet. Tübingen. Franz Pietz cker. Bewertung der Anleilsrechte an einer G. m. b. H. für die Vcr- mögenstcucr. — Der Steuerpflichtige hat mit Recht gerügt, daß die Vor instanz den Wert des ihm zustehenden Geschäftsanteils an der G. m. b. H. als »unstreitig« auf 199 749 NM festgestellt hat, davon aus gehend, daß das Vermögen dieser Gesellschaft zur Vermögensteucr auf 998 746 NM. festgestellt worden ist und der Steuerpflichtige um einem Fünftel des Stammkapitals an der Gesellschaft als Gesell schafter beteiligt ist. Das Vermögen einer Gesellschaft ist wohl ein gewichtiges Moment für die Bewertung der den Gesellschaftern zu stehenden Anteilsrechte, aber nicht der einzige Umstand, nach dem sich im Verkehr der Wert der Anteilsrechte richtet. Wie in 8 141 Abs. 2 Satz 2 der Neichsabgabenordnung für die zum Kapitalvermögen ge hörenden Anteilsrechte ausgesprochen ist und auch für die zum Be triebsvermögen gehörenden Anteilsrechtc anzunehmcn ist, kommt neben dem Wert des Gesellschastsvcxmögens auch die Ertragsausslcht der. Gesellschaft in Betracht, wenn nicht die bei Umsätzen von Anlcils- rechten erzielten Erlöse Unterlagen für die Bemessung des Wertes bieten. Es ergibt sich dies auch aus den Grundsätzen, nach denen im Verkehr selbst die Anteilsrechte bewertet werden. Wie bei Gesell schäften, die ein erfolgreiches Unternehmen betreiben, wegen der be sonders günstigen Ertragsaussichten der Wert der Anleilsrechte den anteiligen Wert des in dem Unternehmen investierten Vermögens über steigen kann, so kann er auch hinter dem anteiligen Wert dieses Ver mögens Zurückbleiben, wenn das Unternehmen der Gesellschaft nur mit ungünstigem Erfolge betrieben wird und geringe Ertragsausstchtcn hat. Aber auch soweit der Wert des Gesellschaftsvermögens in Betracht kommt, kann nicht ohne weiteres der bei der Vermögensteuerveran lagung festgestellte Wert zugrundegelegt werden, selbst wenn er nach den für die Vermögensteuer 1924 erlassenen Vorschriften festgestellt und die Feststellung von der Gesellschaft nicht angesochten worden ist. Denn die Bewertuugsgrundsätze, die für diese Veranlagung aufgestellt sind, können gerade bei Vermögen, das in der Hauptsache aus Grund stücken und Gebäuden besteht, zu Ergebnissen führen, die nicht durchweg dem im Verkehr dem Vermögen beigelegten Werte entsprechen. (Urteil des Neichsfinanzhofs vom 1. Juli 1925 VI ^ 349/25.) Internationaler Katalog der wissenschaftlichen Literatur. — In dem berühmten Smithsonian Institut zu Washington erscheint alljähr lich ein internationaler Katalog der wissenschaftlichen Literatur. Der große Katalog begann ums Jahr 1900. Jährlich werden 17 Bände veröffentlicht, in denen jede wissenschaftliche Beisteuer aus aller Welt katalogisiert ist. Wie das »Berliner Tageblatt« mitteilt, werden jähr lich 10 000 Seiten benötigt, um die Beiträge der Autoren zu registrie ren. Die internationale Latalc^us Zveiet^ sagt, daß sie imstande ist. nicht nur den Autor und Titel jedes wissenschaftlichen Buches und Blattes der ganzen Welt zu finden und zu zitieren, sondern auch kurz den Inhalt der betreffenden Darstellung zu analysieren. Jede Negie rung der Welt ist an diesem Werke beteiligt, und zwar bereitet jeder Staat den Index seiner jährlichen wissenschaftlichen Literatur vor und sendet ihn an das Zentralbureau nach London, das die Weiterleitung des Materials nach Washington besorgt. Dieses große Unternehmen geht zurück auf eine Anregung des Professors Jos. Henry, der um 1855 der erste Sekretär des Instituts war. Das älteste Geschichtsbuch der Welt. — In der »Deutschen Tages zeitung« veröffentlichte >V. 8. folgende Würdigung eines kürzlich ver storbenen Gelehrten: Am 1. August ist in Genf der verdiente Er forscher der chinesischen Astronomie Leopold de Saussurc, ein Mitglied der berühmten Patrizier- und Gelehrtenfamilie und Brudcv des Sprachforschers Ferdinand de Saussure, verstorben. Saussurs, der zuerst die Laufbahn eines französischen Marineoffiziers einge- schlagcn hatte, da ihm sein eigenes Vaterland die Möglichkeit zum dauernden Aufenthalt in Ostasien nicht gewähren konnte, hatte sich in Annam die Ansangsgründe der chinesischen Umgangssprache ange- eignct und, darauf weiterbauend, nachdem ihm seine Vermögens- umstände das Quittieren des französischen Marinedienstes ermöglich ten, sich eine für einen Europäer beispiellose Kenntnis der chinesischen Gelehrtensprache erworben. Als besondere Autorität galt er auf dem Gebiete der altchinesischen Astronomie, deren großartige Wissensfülle er dem Westen vermittelte. Hierbei geriet er in die Lage, auch der chinesischen Wissenschaft einen bedeutenden und von dieser allgemein anerkannten Dienst zu leisten. Die Chinesen besitzen im »Schu-King« ein Urkundenbuch, welches ihre Überlieferung als das ä l t e st e Ge schichtsbuch der Welt bezeichnet, und dessen Entstehungszcit in das 24. Jahrhundert v. Chr. gesetzt wurde. Aber diese Angabe galt nach gerade den Chinesen selbst nur noch als eine Legende, bis Leopold de Saussurc die Untersuchung in seine Hand nahm und nun auf Grund der in den »Schu-King« enthaltenen astronomischen Angaben genau .Nachweisen konnte, daß das Buch um das Jahr 2357 v. Chr. n i e d c r g e s ch r i e b e n worden ist. Unter den zahllosen übrigen wissenschaftlichen Taten des verstorbenen Genfer Gelehrten sei noch erwähnt, daß wir ihm die Erklärung des von altersher rätselhaften Namens »Notes Meer« verdanken, was weiter nichts bedeutet als »das südliche Meer«, nämlich vom Standpunkt der Chinesen und Jranier gesehen, und daß er auch über den sonnigen Einfluß altchinesischer und altiranischer Schriften und Anschauungen aus die Entstehung mancher Abschnitte der Bibel Entdeckungen von größter Bedeutung gemacht hat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder