Fertige Bücher. ^ 54, 7. März 1913. Die ersten Urteile über die Goethe - Einzelausgaben aus dem Verlage Morawe k Scheffelt Berlin (siehe die beiden vorhergehenden Seiten) Karlsruher Zeitung: Dem Ruf „Mehr Goethe!" dient der junge Verlag Morawe öc Scheffelt in Berlin in wohlverstandener Absicht nicht durch langatmige philologische Publikationen, sondern durch die Neuherausgabe der Werke Goethes selbst. Für die Beurteilung der Arbeit des Genius haben diese Ausgaben erlesene Bedeutung; ihre Lektüre ist umwobcn von dem Hauch naiver Ursprünglichkeit. Alle die hier angezeigten Bücher sind recht billig und darum doppelt zu empfehlen. Kölnische Volks-Zeitung: Die Bemühungen, unsere Klassiker immer breiteren Kreisen zugänglich zu machen, spornen die deutschen Verleger unaufhörlich zu neuen Versuchen au. So veröffentlicht der Verlag Morawe äc Scheffelt (Berlin) Goethes Werke in Form und Text ihrer Erstausgaben. Die handlichen Bändchen nehmen sich sehr hübsch aus und werden bei Bücherfreunden Beifall finden. Berliner Neueste Nachrichten: Die Freude am Buche, die „Bibliophilie", hat jetzt bei uns eine» höchst erfreulichen Aufschwung genommen, und so konnte cs nicht ausblciben, daß für diejenigen, die sich nicht Erstdrucke und seltene Ausgaben zulcgcn können, Neudrucke veranstaltet werden, Neudrucke in alter Ausstattung. Die neue Goethe-Ausgabe, die im Verlage von Morawe Sc Scheffelt in Berlin erscheint, stellt sich in bewußten Gegensatz zu den bisherigen „Gesamt- Ausgaben", den „Sämtlichen Werken" . . . Das Papier, die Type, der schlichte Pappeinband (ganz ohne den jetzt so beliebte» gräßlich aufdringlichen „Duchschmuck") bildet ganz die Gedichte Goethes in der Ausgabe von 181S, de» Götz von 1773, die Wahlverwandtschaften von 1809 nach. Stände nicht auf dem Titelblatt, daß die Bändchen in Berlin 1913 neu aufgelegt sind, wäre die Täuschung fast vollkommen. Heidelberger Tageblatt: Unter den vielen Goethe-Ausgaben, die in den letzten Jahren erschienen sind, ragt die neue von Karl Georg Wcndrincr zum mindesten als originell hervor. Sie führt uns zum Ausgangspunkt zurück, indem sie uns die Werke des großen Dichters in Format, Druck und Ausstattung der ersten Ausgabe gibt. Die wenigste» Litcratnrfrcundc kenne» diese ersten Ausgabe» und werde» nun sehr erstaunt bemerke», daß sic »och immer die beste» sind. Sic schenken uns endlich wieder den Dichter in seiner ganzen Einfachheit und Klarheit, während die anderen Aus gaben dem Erklärer den Vortritt vor dem Dichter ließen. Nur in einem Anhänge kommt der Herausgeber mit kurzen Angaben über Entstehung und zeitgenössische Kritik zu Worte. Dem Bücherliebhabcr werden diese Bändchen gewiß Freude machen. Der Bund-Bern: Au mehr oder minder vollständigen Ausgabe» der Werke unserer Klassiker ist wahrlich kein Mangel. So hoch der Wert der vielen wohlfeilen 'Ausgaben für den Dildungsstand des ganzen Volkes veranschlagt werden muß, so wird doch der eine oder andere Büchersammler das Charakterlose, das diesen gleichmäßig hcrgcstellteu Bändercihen anhaftct, bald störend empfinden, und er wird sich neben seinen Gesamtausgaben dieses oder jene Lieblingswcrk in einer gesonderten, auch äußerlich ansprechenden Ausgabe anzuschaffen trachten. Dem kaufkräftige» Bibliophile» fällt dies leicht, nicht so leicht aber dem Wenigbemittclten. Der bcstbekanntc Verlag von Morawe A Scheffelt hat sich nun entschlossen, vorerst die Werke Goethes in Einzelbändcn, die den Uraus- gabcn in Format, Druck und Ausstattung genau nachgebildct sind, zn veröffentlichen. lll>jllll!l!!»!l«l>»!l!!ll»ll!lllll!>!!l>l>!!!!«ll!!l!llllll!ll>ll!ll!!»l! »lllllllM» Mlllllll«!!!