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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 50, 3. März 1013. ohnehin äußerst schwer beurteilen, so ist das ganz besonders der Fall in diesem Jahre, wo ohnehin die allgemeine Weltlage offen bar von sehr nachteiligem Einfluß aus den Geschäftsgang und damit insbesondere auch auf das buchhändlerischc Weihnachts geschäft gewesen ist. Es ist ja eine bedauerliche, aber nicht weg zuleugnende Tatsache, daß von allen Ausgaben für höhere Kul- turbsdürfnisse diejenigen für Bücher zuallererst gestrichen wer den. Aus dem wenig guten Weihnachtsgeschäft wird mancher unserer Kollegen die Wirkungslosigkeit der Plakate und Inserate zu folgern geneigt sein. Das wäre aber ein Fehlschluß, denn man vermag nicht zu sagen, wie das Weihnachtsgeschäft gewesen spin würde, wenn diese Maßnahmen des Vereins nicht vorgenommen worden wären. Die Inserate, zu denen sich ein kleiner Kreis von Vereins- Mitgliedern zusammengeschlossen hatte, sind für dieses Jahr nur im Dresdner Anzeiger veröffentlicht worden. Da unsere bezüg liche Anregung ziemlich spät im Jahre kam, wo das Propaganda budget der meisten Firmen schon stark belastet war, waren die Mittel für eine umfassende Insertion in den drei hauptsächlich sten Dresdner Zeitungen nicht mehr zu beschaffen, und es wäre sehr unzweckmäßig gewesen, die vorhandenen kleineren Mittel zu zersplittern und damit zu vergeuden. Wir zogen es vielmehr vor, den Gesamtauftrag dem Dredner Anzeiger zuzu weisen, der sich den Bestrebungen des Vereins sowohl wie denen des Buchhandels stets frcnndlich gegenüber gestellt hat, während das von den Dresdner Neuesten Nachrichten und den Dresdner Nachrichten nicht in demselben Maße gesagt werden kann. Elftere haben s. Zt. die Wünsche des Vereins wegen des Prämienunwesens in schroffster Weise abgclehnt und noch kürzlich eine wegen des Markthelferstreiks in Leipzig übersandte Szeilige Notiz einfach ignoriert, während letztere sie nur abdrucken wollten, wenn sie als Inserat bezahlt würde. Wir hoffen, daß unsere Mitglieder sich in kommenden Jahren zu ausgiebigerer Insertion entschließen werden und daß wir dann auch die letztgenannten beiden Zeitungen bei Vergebung der Inserate berücksichtigen können. Die Aufstellung der Reclainschen Bücher-Auto- maten in Dresden wird der Verein in die Hand nehmen. Die Aufstellung der Automaten in Dresden konnte aus tech nischen Gründen noch nicht erfolgen. Aus dem Kreise unserer Mitglieder wurden wir auf das Überhandnehmen von Zeitungs - und Bücher Verkäufen in Hausfluren und Hotels hingewiesen. Wir haben uns mit dieser nicht unwichtigen Angelegenheit eingehend beschäftigt und nach Prüfung des Sachverhaltes zunächst zn einem Ein schreiten keine Veranlassung gefunden, werden aber die Sache im Auge behalten, damit Schädigungen des regulären Sortiments hintangehalten werden. Über die Zustellung der Ballen seitens der Transport- und Lagerhaus-Aktien-Gescllschaft vorm. G. Thamm sind uns in diesem Jahre wiederholt Klagen zu Ohren gekommen. Die Speditionsfirma entschuldigte sich mit Fehlern ihrer Kutscher, die zuweilen die ihnen gegebenen strikten An weisungen nicht befolgen, und hat strengste Jrmehaltung der ver traglich vereinbarten Zustellungstermine wiederholt versprochen. Wir ersuchen unsere Mitglieder, uns etwaige Unregelmäßigkeiten, wenn sie sich trotzdem wiederholen sollten, zur Kenntnis zu brin gen, da wir auf pünktlichster Lieferung im Interesse unserer Mit glieder unbedingt bestehen müssen. Ein bei der Zustellung der Stücke vorgekommener kleiner Un fall hat die Speditionsfirma zu dem Ersuchen veranlaßt, daß die Angestellten der empfangenden Firmen ihre (der Speditionsfirma) AngestelltenbeiderZustellung nicht unterstützen möchten. Dis Begründung oder Förderung einer buchhändlerischen Lehrlings-Fachschule hat den Vorstand in mehreren Sitzungen beschäftigt. So sympathisch man an sich dem Gedanken einer solchen Fachschule in Dresden gegenübersiand, so mußte man Loch sowohl von der eigenen Begründung als auch von der Unterstützung eines vorliegenden Anerbietens absehen, da die ersten dem Verein zu große Kosten und Arbeitslast verursacht hätte und bet der anderen eine hinreichende Gewähr für Berück sichtigung der speziell buchhändlerischen Bedürfnisse nicht gegeben wurde. Angesichts der Gefahr, daß die Tierärztliche Hoch schule Von Dresden nach Leipzig verlegt wird, hat auch der Vorstand eine eingehend begründete Eingabe an die Königliche Staatsregierung gerichtet, mit der Bitte, diese Anstalt in Dresden zu belassen. Es wäre außerordentlich bedauerlich, wenn dem geistigen Leben Dresdens ein solcher nicht unwesentlicher Faktor, wie es die Tierärztliche Hochschule ist, entzogen würde, zu einer Zeit, da unsere Stadtverwaltung mit Nachdruck und Erfolg be- strebt ist, auch auf diesem Gebiete vorwärtszukommen. Wir hoffen noch immer, daß es gelingen wird, die Pläne der Begrün dung einer U n i v e r s i t ä t in Dresden, wenn auch in kleinerem Matzstabe, zu verwirklichen, trotz des Widerspruchs, der von Leip ziger Seite hiergegen erhoben worden ist. Die im Interesse des Sortiments beschlossene Reinigung des Buchhändler-Adreßbuches bringt für die Kreis- und Ortsvcreine ein erhebliches Matz von Arbeit mit sich, da sie sich zu allen Anmeldungen von Firmen zu äußern haben. Wir haben im abgelaufenen Jahre 10 solcher Anmeldungen zu prüfen ge habt, wovon 3 äbgelehnt wurden und eine noch nicht definitiv entschieden werden konnte. Als ein übelstand hat sich hierbei herausgestellt, daß Firmen, die beispielsweise von einem Kreis- oder Ortsverein abgewiesen sind, die Möglichkeit haben, durch den Musikalienhändler- oder Verlegerverein doch den Anschluß an den Buchhandel zu finden, so daß es vorgekommen ist, daß ein Leipziger Kommissionär, der die Annahme eines Kommittenten loyalerweise abgelehnt hatte, diesen nach wenigen Monaten als Kommittenten eines anderen Kommissionärs im Adreßbuch wiederfand. Wir haben deshalb beim Vorstand dos Börsenvereins angeregt, daß die Entschließun gen der Vereine den übrigen in Betracht kommenden Vereinen jeweils mitgeteilt werden. Der Vorstand des Börsenvereins erwägt, wie er auf der Vor- sitzendeu-BesPrechung mitteilte, eine sehr einschneidende und folgen schwere Maßregel in der ev. Gratislieferung der kleinen Ausgabe des Adreßbuchs an alle Mitglieder. Sicher wäre das für die Mitglieder und für den Börsenverein nach vielen Richtungen von dem größten Wert; jedoch nur, wenn das Adreß buch so ausgestaltet wird, daß es auch wirklich für jeden Buch händler ein unentbehrliches und unübertreffliches Handwerks zeug ist. Die Frage der Wieder Verkäufer und die damit im engsten Zusammenhangs stehende der Leipziger Grossisten - Lebensfragen für das Sortiment sind leider, trotz der dankenswerten Bemühungen des Börsenvereins-Vorstandes, noch immer ungelöst. Angesichts der außerordentlich verwickelten Lage und der großen Schwierigkeiten, die gerade hier die Macht- und Rechtsfragen bereiten, ist ein sehr vorsichtiges Vorgehen geboten. Sonst könnte leicht die Frage eintreten, daß Maß nahmen, die dem Sortiment zum Vorteil gereichen sollten, zu dessen Nachteil ausschlagen. Wenn deshalb auch in Bayreuth die vom Verbandsvorstand dankenswerter Weise vorgelegte Wieder Verkäufer-Ordnung allseitige Zustimmung sand, so mußte man sich doch bei der Vorsitzenden-Besprechung überzeugen, daß es gerade bei diesen Fragen dem Vorstand des Börsenvereins allein überlassen bleiben mutz, die erforderlichen Verhandlungen zu führen, und daß eine Sonderaktion der Kreis- und Ortsvereine hier nur Schaden bringen kann. Eine Anfrage des Börsenvereins wegen des Einflusses der Verkehrsburcaus und ihres Fremdenführer-Verlages resp. Reisebüchervertriebes konnte unser Verein dahin beant worten, daß in Dresden wesentliche Schädigungen durch derartige Verkehrsbureaus nicht empfunden worden sind. Die von dem Deutschen Schillerbund angeregte Bücher- lotterie zu gunsten der Jugendfestspiele in Weimar wurde auf der Vorsitzenden-Besprechung erörtert. Wenn auch anerkannt wurde, daß man bei Planung der Lotterie sorgsam bestrebt ge wesen ist, die Interessen des Buchhandels zu berücksichtigen, so konnte man doch nicht im Zweifel sein, daß derartige Ver anstaltungen zwar vorübergehend den Umsatz einzelner Verleger
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