^ 46, 26. Februar 1913. künftig erscheinende Bücher. BSrI-n»w,l !. d. Dllchn, Buchhandel. 2167 No man von Hertha Koenig Entwurf äes Amschlages unä Einbanäes von Erlch Menäc Geheftet 4 Mark Pappbanä Z Mark er Name Emilie Reinheck ist — vielleicht — vielen Liebhabern cler deutschen Literatur vertraut, sie war eine Freundin Lenaus. Den Roman ihres Lebens erzählt uns jetzt Hertha König. In einer Einleitung berichtet äie Verfasserin, wie sie schon in kinäerjahren von äer Gestalt Emiliens, äie eine Verwanäte von ihr war, gefesselt wuräe. Die Mutter zeigte ihr äas Bilä äer schönen, nicht wie äie anäern Tanten aussehenäen Frau, „äie hatte ein faltiges Tuch zierlich um äen Kopf geschlungen, äas zu beiäen Zeiten auf äie Schultern herabfiel. Das nannte man ein Iphigenien-Tuch, erkürte äie Mutter." Diese Gestalt im Iphigenien-Tuch zeichnet uns Hertha König in ihrem Buche. Wir folgen äen Määchenjahren im bürgerlich-patrizischen kreise, sehen äie erste romantische Liebe unä ihr Enäe, da nach äie unfruchtbare, ihres phgsischen Wiäersinns wegen fast unsere Sympathie für Emilien verkühlende Ehe, äie sie mit dem pedantischen Witwer, Hofrat unä Gymnasiallehrer Reinbeck schließt, bis schließlich in äen friedlich unä peinlich um- zirkelten kreis ihres Lebens Lenau tritt, durch sein Genie, seine Leidenschaft unä seine Krankheit ausgezeichnet. Wie ihr ganzes Leben, steht auch diese Freundschaft unter dem Zeichen äes Verzichts. Nach dem Ausbruch äer Krankheit bei Lenau unä seiner Einschließung im Irrenhaus ist äie letzte Spannung aus dem Leben Emiliens gewichen, sie wird immer stiller, ohne aus dem vorgeschriebenen kreise ihrer bürger lichen Existenz herauszufallen, unä stirbt an einer Krankheit. Das scheint mehr eine Biographie als ein Roman zu sein, ist aber beides. Hertha König hat zusammengetragen, was sie aus Familienpapieren unä Mappen, Tage büchern unä aus eigener Anschauung äes Milieus erreichen konnte, aber sie har alles in äie Sphäre äer dichterischen Darstellung zu heben vermocht. Das Buch zeichnet uns mit feinem Amriß eine wahrhaft poetische Frauengeftalt unä, was äen Reiz erhöht, ein Interieur aus dem Vormärz, dessen bürgerliche Zierlichkeit unä geistige Kulti viertheit uns verschollen wie ein Märchen anmutet. Wir bitten auf beiliegenden Verlangzctteln zu bestellen. 8. p I 8 O l-I 2 - 6 6 k i. I N 280»