Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-02-21
- Erscheinungsdatum
- 21.02.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130221
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191302217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130221
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-02
- Tag1913-02-21
- Monat1913-02
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. «tk 42, 2l, Februar 1813, von diesem Missale nur acht Exemplare, von denen drei in gleicher Weise unvollständig sind, — Die Defekte sind in dem Katalog stets sorgfältig angegeben, es würde aber zu weit führen, wenn man hier untersuchen wollte, ob mit den betreffenden Blättern auch jeweilig repräsentative Holzschnitte oder Kupfer fehlen. Die präsumtiven Käufer freilich werden sich dieser Mühe unterziehen müssen. Um bloße Fragmente handelt es sich bei den Angeboten der neunten deutschen Bibel (Nürnberg: Ko- berger 1483), zweier Exemplare des »Leben der Heiligen« von Jacobus de Voragine (Nürnberg: Koberger 1488) u, a. m. In den folgenden Abteilungen (Illustrierte Bücher — Theo logie — Alte Medizin — Kräuterbücher — Geschichte — Por trätwerke usw,) wiederholt sich nicht selten das gleiche Bild, Von neun Bibeln aus den Jahren 1507 bis 1707 ist nur die letzte vollständig; vom Theuerdank (1517), von dem illustrierten Livius (Mainz: Schösser 1533), von Münsters Kosmographie, vom Braun und Hogenberg sind nur Bruchstücke vorhanden, und selbst in zwei Jahrgängen des »Pan« (1895/96 und 1896/97) finden sich statt 118 nur 41 Vollbilder und Kunstbeilagen, Aber es sind doch noch genug vollständige und dabei recht seltene und interessante Bücher darin, ohne daß es nötig wäre, sich noch in weitere Einzelheiten zu verlieren. Inzwischen sind noch weitere Versteigerungskataloge er schienen, Am 3, und 4, März findet bei Ernst Carlebach in Heidelberg der Verkauf einer recht hübschen und reich haltigen Sammlung von badischen und pfälzischen Kupferstichen, Städteansichten, historischen Darstellungen, Porträts, Trachten bildern und Militärunisormblättern, von Autographen, Doku menten, Einblattdrucken und auch einigen seltenen Büchern statt, soweit sie auf Baden und die Pfalz Bezug nehmen. Der sorg fältig bearbeitete Katalog enthält 1400 Nummern, die durch zahlreiche Abbildungen im Text und auf besonderen Tafeln illustriert werden. Besonders zu erwähnen ist ein Freiburger Ablaßbrief vom Jahre 1479, der von Michael Wentzler in Basel gedruckt worden ist. Solche Gelegenheitsarbeiten, zu denen der geschickte Drucker öfters herangezogen wurde (im Jahre 1480 druckte er einen ähnlichen Ablaßbrief für die Stadl Bern), sind natürlich in der größten Mehrzahl ihrer Exemplare verloren ge gangen und daher sehr selten geworden. Das vorliegende Blatt ist nach der Anmerkung »allen Bibliographen unbekannt«. Eine Heidelberger Inkunabel (llobannos Oartbusionsis: dlosos to, 1489, 4") hat leider am oberen Rande durch Mäusefratz ge litten, — Aus der bekannten Sammlung Lanna stammt »das größte und bedeutendste Werk über das Heidelberger Schloß« (Sal, de Caus: üortus Lalatinus, Frankfurt: I, Th, de Bry 1620, Gr, 2°), eine hervorragende Seltenheit, Die neuere Li teratur ist nur spärlich vertreten; immerhin kann aus Scheffels Trompeter von Säkkingen (1854), Ekkehard (1855) und Juni- Perus (1867) in ersten Ausgaben verwiesen werden. Vom 4, bis zum 6, März versteigern sodann Gil Hofer L Mansch bürg in Wien schöne Städteansichten, haupt sächlich aus Österreich-Ungarn, Viennensia, Luftballon-Darstel lungen des 18, und 19, Jahrhunderts und Kostüm-, Trachten- und Modebilder, Der Katalog umfaßt 831 Nummern mit 71 Ab bildungen auf 32 Tafeln und 8 Textillustrationen, Einen Einblick in das Heim eines bedeutenden Antiquars gewährt das der Redaktion zugegangene Album mit Ansichten der »Libliotsva Olsoküi« in Florenz, Auf dem grauen Umschlag des eleganten Heftes sind das Ex-Libris und das Geschästszeichen des glücklichen Besitzers abgebildet; von den acht Tafeln enthält die erste einen Ausschnitt des Stadtplanes von Florenz, auf dem der Weg von der Libreria Olschki zur Uiblivteca Olseblci rot angezeichnet ist, von der Straße Lungamo Acciaioli nach der Via Giulio Cesare Vanini. Dann folgt die äußere Ansicht einer prächtigen Villa, und auf den restlichen sechs Tafeln ist der köstliche Bibliotheksaal nach allen Rich tungen und in allen Details abgebildet. Vom Entree aus, in be haglichen Klubsesseln sitzend, steht man in dem Hauptraume, dessen Wände mit ornamentalen Malereien verziert sind, einen mächtigen Tisch mit herrlichem Schnitzwerk, umgeben von hoch- lehnigen, ebenfalls geschnitzten Stühlen, Zwei an seinen Enden aufgesetzte Lesepulte dienen gewichtigen Folianten als Stützen, von denen der eine aufgeschlagen daliegt, während der zweite, noch geschlossen, den im Mittelstllck und an den Ecken metall beschlagenen, vielleicht auch noch mit edlen Steinen verzierten vorderen Deckel des Einbandes zeigt. Ein vielteiliger, elegant gebauter Schrank mit verglasten Türen oder Schiebern dient den Inkunabeln als Behausung, und niedrigere Schränkchen, un ten mit Fächern, oben mit Vitrinen versehen, sind hier und da verteilt, um den bewundernden Blicken vermutlich köstliche Mi niaturen, Stiche, Holzschnitte und dergleichen in ihren Auslagen darzubieten. Durch säulengetragene Rundbogen blickt man in eine Seitenhalle, in deren Mitte drei hohe, im Geschmack des ganzen Saales gehaltene und verzierte metallene Türen sichtbar werden, die den eingemauerten und feuersicheren Cimelienschrein verschließen. Ist hier unten alles sorgsam behütet und sicher verwahrt, so finden oben in breiter Galerie schier unendlich erscheinende Reihen von Büchern in offenen Gestellen ihre Unter kunft — Bücher und wieder Bücher, Alles ist mit viel Kunst und gutem Geschmack angeordnet und ausgestattet, ein kostbares Sammlerheim, Da läßt sich nun der Gedanke nicht von der Hand weisen, daß so imponierende und dabei behagliche Räume doch auch verkäuflichen Bücherschätzen eine ganz andere Folie geben müß ten, als das ein Buchladen zu leisten vermag. Es müßte wirk lich nett sein, sie so zu benutzen: stilvolle Umgebung, Klubsessel, feine Zigarren, eine gute Flasche Wein — und die herrlichsten Bücher —, welch reicher Bibliophile könnte so vielseitigen und angenehmen Lockungen Wohl widerstehen? Bernard Quaritch in London hat gegen Weih nachten vorigen Jahres ein zwar nicht sehr umfangreiches, 608 Nummern umfassendes, aber inhaltlich sehr wertvolles Ver zeichnis (Nr, 321) alter und seltener Bücher und Manuskripte veröffentlicht: .4 eataiogue ok rare anci valuable bvoks, inoluä- inß rvorks on Lkrioa, Lmoriea, biblos, bibliograpb;-, earh- printkck dovüs, , , . mauuseripts, palasograpb^ usw. Unter den Inkunabeln, die er enthält, steht an erster Stelle das aus der Huth-Library stammende Exemplar der Bibel des Jahres 1462 (Mainz: Just L Schösser), das jetzt mit L 2500,- (^ 50 000) ausgeboten wird. Aus derselben Quelle stammen: Columbus: Eyn schön hübsch lesen von etlichen inszlen, Straßburg: Küstler 1497, 4". L 350,- (-6 7000,-), Oiooro: Lpistolae ack familiäres, Venedig: Joh, von Speyer, 1469, 2°, L 185.- («« 3700,-), Dialog ns vreaturarum: Gouda: Gerard Leeu, 1480, 2°, L 150, -, («« 3000.-), die erste Ausgabe in einem gering ausgebesserten Exem plar, dem außerdem zwei Weiße Blätter fehlen, Lolumna: U^Merotomaebia kollptuli, Venedig: Aldus, 1499, 2°, L 500,- <»« lO OOO) und noch andere hervorragende Drucke von bedeutender Selten heit, Sehr interessant ist eine Sammlung von 30 einzelnen Blättern, die aus den wichtigsten Druckwerken des 15, und 16, Jahrhunderts stammen und in einem Halbmaroquinband vereinigt sind. Sie enthält drei Blätter aus einer Liblia pauporrnn, einem niederländischen Blockbuche, je ein Blatt der 42zeiligen Bibel, des Usaltsriums von 1457, des Cicero, cke oküoiis von 1465 und der Ovnstitutiones von Clemens V, (1467), zwei Blätter der Bibel von 1462, also aus lauter frühen Mainzer Drucken; eine hervorragende Seltenheit ist ein Blatt aus der 2, Ausgabe des »Ackermann von Böhmen« (Bamberg: Pfister), Die übrigen Blätter verteilen sich auf Drucke aus Paris, Venedig, Florenz, Mailand und Neapel, aus Westminster (Caxton), Alcala (aus der Polyglottenbtbel des Kardinals Ximenes) und Zürich (ein Blatt aus Coverdales Liblo), Es ist ausgeschlossen, daß man jetzt noch einmal eine solche Sammlung von Blättern aus den hervor ragendsten Drucken zusammenstellen könnte, übrigens ist sie nicht unbekannt und kommt nicht zum ersten Mal auf den Markt; seit 5 Jahrzehnten hat sie auf Londoner Auktionen von Zeit zu Zeit 1Fortsetzung auf Seite 19751
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder