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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1913-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1913
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^ 30, 6. Februar 1913, Rebaktioneller Teil, (Foriscßu,g zu Leite 14703 Urheberrcchtseintragsrolle, Leipzig, In der hier geführten Eintragsrolle ist heute folgender Eintrag bewirk! worden: Nr, 440, Die Firma L S. Mittler L Lohn. Königliche Hofbuchhandlung in Lerlin, meldet an, daß Frau Anna v Sq-ow, yeb, v. Hei»), geboren am 17, Februar t863 in Berlin, Urheberin des im Jahre 1893 unter dem Titel Gabriele von Lütow, Tochter Wilhelm von Humboldts, Ein Lebensbild, Aus den Familienpapieren Wilhelm von Humboldts und seiner Kinder 1791 — 1887 in ihrem Verlage anonhm erschienenen Werkes sei. Tag der Anmeldung: 19, Dezember 1912, Eintr,-R, Nr, 83, Leipzig, am 28, Januar 1913, Ser Rat -er Stadt Leipzig als Kurator der Einiragsrolle, vr, Dittrich, lDcutscher Reichsallzeiger Nr, 30 vom 4. Kebr, 1913,) Otto Ludwig-Literatur. Von Adolf Bartels, Am 12, Februar ist der 100, Geburtstag des aus Eisfeld in Sachsen-Meiningen stammenden größten Thüringer Dichters Otto Ludwig, des Verfassers des »Erbförsters«, der »Makkabäer«, der »Heiterethei« und von »Zwischen Himmel und Erde«. Er Hai mit seinem Altersgenossen Friedrich Hebbel das Schicksal geteilt, zwar bei seinen Lebzeiten einiges Aufsehen zu erregen, dann aber mehrere Jahrzehnte halbvergessen zu sein. Gesammelte Werke erschienen von ihm mit Einleitung von Gustav Freytag Ber lin 1870, in vier Bänden, die außer den vier genannten Werken noch »Das Fräulein von Scuderi«, drei dramatische Fragmente (»Die Torgauer Heide«, »Der Engel von Augsburg«, »Tiberius Gracchus«), ganze acht Gedichte, und zu der »Heiterethei« auch ihr Widerspiel »Vom Regen in die Traufe« brachten. Die Aus gabe genügt für breitere Kreise durchaus, hat wegen Freytags Einleitung auch noch besonderen Wert, ist heute aber Wohl nur noch antiquarisch zu haben. Die »Shakespearestudien« Otto Ludwigs gab zuerst Moritz Heydrich, Leipzig 1871, heraus, derselbe dann auch noch »Nachlaßschriften« (Leipzig 1874) — beide Bücher dürften heute schon Seltenheiten sein. Die literarische Auferstehung Ludwigs datiert von der großen Ausgabe seiner Gesammelten Schriften, die Adolf Stern und Erich Schmidt im Verlag von Fr, Will), Grunow, Leipzig 1896, veranstalteten. Hier kamen zum erstenmal Gedichte in beträchtlicher Anzahl (80 Stück) zum Vorschein, dann die Novellen »Die wahrhaftige Geschichte von den drei Wünschen«, »Maria« und das Romanfragment »Aus einem alten Schulmeisterleben«, ferner von Dramen neu »Die Pfarrose«, »Die Rechte des Herzens« (die allerdings 1877 schon einmal einzeln erschienen waren) und das Lustspiel »Hanns Frei«, dazu zahlreiche neue dramatische Fragmente, endlich die Shakespeare-Studien, durch Romanstudien und Aphorismen, Ge spräche (mit Joseph Lewinsky) und Briefe (an Ed, Devrient, Julian Schmidt, Berthold Auerbach usw,) vervollständigt. Ein geleitet wurde die neue Ausgabe durch eine ausgezeichnete Bio graphie Adolf Sterns, die, auch einzeln und in neuer Auflage er schienen, das Hauptwerk über Otto Ludwig bis auf diesen Tag geblieben und eine der besten deutschen Dichterbiographien über haupt ist — ich habe sie mindestens dreimal und immer mit neuer Freude gelesen. Die große Ludwig-Ausgabe hat aber einen Feh ler: der Verleger Grunow hat die prosaischen Sachen, auch die Erzählungen, nach den Wustmannschen Prinzipien textlich durch- geardeitet, auch hier und da einiges gestrichen. Das macht sie für das große Publikum nicht gerade schlechter, aber ungeeignet für den wissenschaftlichen Gebrauch, — Bald nach der großen Ausgabe traten zwei neue Auswahlausgaben hervor, die von Viktor Schweizer im Bibliographischen Institut, die den Inhalt der Freytagschen hat, und meine Ausgabe bei Hesse, die alle vollständigen Dramen, die wichtigsten Fragmente, alle Erzählun gen, sogar auch einiges Neue (»Die Emanzipation der Dienst boten«, »Das Märchen vom toten Kinde«, »Es hat noch keinen Begriff«) und die Studien in großer Auswahl bringt. Beide Ausgaben haben umfangreiche Einleitungen, Nicht viel mehr als sie enthält die Ausgabe der Goldenen Klassikerbibliothek von A, Eloesser, obgleich sie sich als vollständige Ausgabe bezeichnst. Eine kleinere Auswahl ist bei Reclam erschienen, — Da die Stern-Schmidtsche Ausgabe wissenschaftlich nicht genügt, so ver anstaltet der Verlag Georg Müller in München und Leipzig zur zeit eine historisch-kritische Ausgabe in zehn Bänden und acht Supplementen, und zwar unter Mitwirkung des Goethe-Schiller- Archivs in Weimar, wo die Ludwig-Handschristen ausbewahrt sind. Als Herausgeber zeichnet vr, Paul Merker, Privatdozent an der Universität Leipzig, Mitarbeiter sind vr, Hans Heinrich Vorchardt, 0r, Conrad Höfer, Prof, vr, Julius Peiersen, Pater Expeditus I)r, Schmidt und Geh, Hofrai Professor Ilr, Oskar Walzel, — Die Hauptwerke Ludwigs sind einzeln natürlich in allen billigen Bibliotheken, bei Reclam, Hendel, Meyer, Hesse, Hervorhebung verdienen dann noch die im Verlag von Eugen Diederichs von der Tochter des Dichters herausgegebenen »Ge danken Otto Ludwigs«, Leipzig 1903, Die Otto Ludwig-Literatur ist ziemlich ausgebreitet, doch besteht sie größtenteils aus Dissertationen und Programm-Auf sätzen, Sterns Biographie bleibt das einzige von jedem Gebildeten zu lesende Werk, Außerdem mag man noch die Essays von Frey tag (seine Einleitung, auch in seinen Gesammelten Aufsätzen) und Treitschke (das ästhetisch Beste, Historische und politische Aufsätze, 1871), Schweizers und meine Einleitung, in Lublins kis »Jüdischen Charakteren« die Ausführung über die »Makka bäer« und Wächters Büchlein »Über Otto Ludwigs ästhetische Grundsätze« (ursprünglich Dissertation, neu Berlin 1897) lesen. Von den Schriften über das Verhältnis Otto Ludwigs zu Schil ler (den er bekanntlich von seinem Shakespeare-Standpunkt aus stark bekämpfte) erwähne ich lieber keine. Es ist nach Stern noch ein eingehendes wissenschaftliches Werk über Otto Ludwig möglich, aber das kann nur ein bedeutender Ästhetiker schreiben. Aus dem belgischen Buchhandel, i, Belgien und Krankreich, — Die Ernte des Todes, — Personalien, — Literarisch-dramatische Gesellschaft,— Neuigkeiten, — Romansammlung in Zeitungssorm, Die zunehmende Bedeutung der literarischen Beziehungen zwischen Belgien und Frankreich ist zum Beginn des neuen Jahres durch zwei symptomatische buchhändlerische Gründungen ins rechte Licht gerückt worden. Fast zu gleicher Zeit erfuhren wir, daß die weltbekannte Brüsseler Kunstverlagshandlung G, van Oest L Cie, in Paris, 63 Boulevard Uauesmann, ein Zweig geschäft eröffnet hat, das für alle diejenigen Firmen in Betracht kommen soll, die weder über Brüssel noch Leipzig Verkehren, Andrerseits zeigte die Verlagshandlung von Eugöne Figuiere L Cie, in Paris an, daß sie in Brüssel eine Filiale errichtet habe, deren Leitung zwei belgischen Literaten, Willy Benedtctus und A, du Plessy, übertragen wurde. Die Firma Figuiere, die zu den rührigsten französischen Verlagsgeschäften literarischer Richtung gehört und nicht weniger als 18 literarische Revüen im Kom missionsverlag vertreibt, verfolgt hiermit vermutlich den doppel ten Zweck: Ausdehnung ihrer Verlagspropaganda auf Belgien und ihrer Verlagstätigkeit aus die Werke belgischer Autoren, Letzteres ist ein neuer Beweis dafür, daß man in Frankreich an sängt, mit der belgischen Literatur zu rechnen und auch der jün geren Generation das ihnen gebührende Interesse zuzuwenden, das bisher nur einigen gereiften Schriftstellern, wie Maeterlinck, Verharren, Lemonnier, Demolder, Eekhoudt, entgegengebracht wurde. Und die neuere belgische Literatur verdient diese Teil nahme, die ja auch die Negierung durch ihr Subsidium zum bel gischen Theater zum Ausdruck gebracht hat, durch ihre Origina lität ganz entschieden. Einen Beweis für letztere Eigenschaft liefert uns das neueste Stück von Paul Spaak, Laldus et üosinu,
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