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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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geworden und Pflege, nachdem ich den genialen Erfinder mit dürren Worten die Chancen erläutert und eine Rentabilitätsrechnung aufgemacht habe, als letzten Trumpf, wenn nichts mehr wirkt, den Rat auszuspielen, lieber . Mausefallen, zu erfinden. Darüber beleidigte Mienen — und ein Ruck zum Aufstehen, denn es klingt ja etwas absurd. Wenn ich ihm aber sage, daß ein junger ostpreutzischer Lehrer vor einigen Jahren allein für das deutsche Patent einer Mausefalle 40000 ^ erhielt, dann ist der Frieden wieder da und — der Mann hinaus. Zu Nutz und Frommen aller Verleger, die in ähnliche Situationen kommen, sei dies mitgeteilt. Das Jahr 1912 hat uns das Jubiläum eines Mannes gebracht, dem auch der Buch- und Lehrmiltelhandel zu Danke verpflichtet ist. Im August waren es 25 Jahre, daß Rektor De. K. G. Lutz in Stuttgart an der Spitze des .Deutschen Lehrervereins für Naturkunde, steht, dieser ca. 35000 Köpfe zählenden stärksten Sondergruppe des Deutschen Lehrervereins, deren Gründer er auch ist. Er ha! sich vom einfachen Dorfschullehrer in die Höhe gearbeitet und genießt heute in der naturwissenschaftlichen Lehrerwelt eine Popularität und ein Ansehen wie kaum ein anderer vor ihm. Er ist Rotzmäßler Wesens- und geistes verwandt und hat in eigenen Büchern, wie auch in den aus seine Anregung geschaffenen Werken von Fraas, Geyer, Ober meyer, Ostertag, Reitter, Schütte, Sturm u. a. m. Schätze dargedoten, die die bis dahin ärmliche methodische natur kundliche und auch die streng wissenschaftliche Literatur (Reitter, kaum, j-ormauiea) bereicherten und ergänzten. Von seinen verschiedenen Wandtafelwerken nenne ich als das hervor ragendste die seinerzeit als epochemachend begrüßten neuen -Wandtafeln zum Unterricht in der Naturgeschichte.. Das Werk wählte und ordnete den Stoff nicht, wie bisher üblich, nach dem System, sondern die Objekte nach ihren Beziehungen zum Menschen und zueinander und nach Lebensgemein schaften (biologisch). Dadurch wurde es als erstes den For derungen des modernen naturkundlichen Unterrichts gerecht. In bezug auf Zeichnung, Kolorit, künstlerische und natürliche Anordnung, wissenschaftliche Genauigkeit und sorgfältige, ja Peinliche Ausführung auch des Kleinsten und scheinbar Neben sächlichsten ist es in seiner Art unerreicht. Die Tafeln haben deshalb auch einen großen Absatz gefunden und finden ihn noch, es ist eins von den .Ztsnäarcl rvorks«, die man auch in allen ausländischen Lehrmittelkatalogen findet und von denen Auflagen in allen europäischen Sprachen gedruckt worden sind. Möge ihr Herausgeber, diese stille, vornehme und allen Ova tionen und Dankesbezeugungen abholde Gelehrtennatur noch recht lange, auch in unserem Interesse, wirken! Als hervorragende Lehrmittel, die sich nach mancherlei tastenden Versuchen und Vorbereitungen, die ca. 25 Jahre be obachtet werden konnten, endlich im Lehrmitteljahr 1912 durch, setzen und marktfähig werden konnten, ihm gewissermaßen eine besondere Signatur verliehen haben, sind die Sprech maschine und der Projektionsapparat anzusprechen. Der Phonograph oder das Grammophon ist bekanntlich 1687 von Edison erfunden worden, und dieser wies schon in seiner Patentschrift auf die Verwendung als Unterrichtsmittel beim Sprachunterricht hin. Meines Wissens ist Langenscheidt der erste gewesen, der diese Idee im Anschluß an seine Methode in die Tat umsetzte, ohne damit, besonders Wohl der hohen Anschaffungskosten wegen, zu reüssieren. Ein Vierteljahr hundert hat der Phonograph fast ausschließlich zu Spiel, zur Unterhaltung und in der Schule höchstens zur Erläuterung des Prinzips der Akustik beim Physikunterricht gedient. Heute haben nicht nur allangesehene Firmen neuphilologischer Rich tung, wie Elwert, Hirt, Langenscheidt, Teubner und Violet, im Anschluß an ihren Verlag und ihre Methoden Maschinen und Platten herausgebracht, sondern es haben sich auch neue Unter nehmungen, die lediglich auf der Verwendung der Sprech maschine beim Unterrichtsgange basieren, ausgetan, wie die Methode Georges Thudichum und Wagner-Ernest. Letztere behauptet lt. Prospekt, daß man mit ihr mühelos in längstens 25 Tagen eine fremde Sprache erlernen könne. Derartige Scharlatanerien sollte ein Phonetiker wie Professor Wagner- Ernest seitens der Verlagsgesellschaft nicht dulden, wenn man ihn und sein System ferner ernst nehmen soll. Selbstverständ lich kann die Sprechmaschine nur zur Unterstützung des Lehren den dienen und in bezug auf die Aussprache und das Ge wöhnen an das fremde Idiom wertvolle Dienste leisten. Außer im fremdsprachlichen Unterricht wird sie, natürlich nur bei Verwendung einwandfreier Platten, beim Gesangunterricht, im muttersprachlichen Unterricht und beim phonetischen Unterricht an Lehrerseminaren mit der Zeit unentbehrlich werden. In eingehender Weise kann man sich über die phonographische Unterrichtsmethode an der Hand von Professor Rekos Zeit schrift »Unterricht und Sprechmaschine, orientieren, den man Wohl als Begründer der Methode und besten Kenner be zeichnen darf. Der moderne Projektionsapparat ist aus der sinrplen I-atsrua maßiea hervorgegangen, die allgemein bekannt sein dürfte. Man unterscheidet Apparate zur Projektion von Licht bildern, zur Darstellung physikalischer und chemischer Versuche, zur Vertikalprojektion (Projektion horizontalliegender Gegen stände), zur episkopischen Projektion (Projektion undurchsichtiger Gegenstände), zur Projektion mikroskopischer Präparate und schließlich auch zur kinematographischen Projektion. Die Aus wahl in den verschiedenen vorgenannten Einzelapparaten ist eine große, ebenso auch die in kombinierten Typen. Ganz un heimlich aber geradezu ist die Menge von Lichtbildern, die in jüngster Zeit in den Handel gekommen sind. Es scheint mir müßig, mich an dieser Stelle über den Nutzen des Pro jektionsapparates und besonders des Kinematographen in der Schule zu verbreiten, darüber sind die Spalten der Tageszeitungen voll. Man mutz sich nur die Umständlichkeit vergegenwärtigen, mit der bisher gewisse Experimente oder Vorträge ausgeführt werden mutzten, um den richtigen Maßstab für den unschätzbaren Wert der Projektionskunst zu gewinnen. Seitens der Schule ist die Anschaffung von Apparaten inso fern bisher sehr oft auf Schwierigkeiten gestoßen, als aus den laufenden Mitteln höhere Beträge, die für die Anschaffung in Frage kommen, nicht vorhanden waren und zum Teil auch vielfach noch auf den Anschluß an Starkstrom gewartet wird. Denn Lichtquellen wie Petroleum-, Gasglüh-, Spiritus-, Kalk- und Acetylenlicht können nicht das elektrische Bogenlicht ersetzen. Dem EPiskop, besonders einem kürzlich in den Handel gekommenen Kugelepiskop, mit dem man ohne weiteres Abbildungen aus Büchern, Zeich nungen, Skizzen, Drucksachen, Pflanzen, Stoffproben, kleine Plastiken von einem beliebigen Tisch oder Schulbankplatz aus projizieren kann, darf eine gute Zukunft, mit gewissen Ein schränkungen, vorausgesagt werden, wenn ich auch nicht der Meinung eines bekannten Dozenten bin, der in der ersten Begeisterung seine vorhandenen Lichtbilderbestände auf den Platz werfen wollte, wo sonst gewöhnlich der Hahn das Wetter zu machen pflegt. Jedenfalls ist der Schule im Pro jektionsapparat mit seinen verschiedenen Abarten ein ideales Lehrmittel erstanden, das von ihr und den Behörden durch Anschaffung entsprechend gewürdigt werden sollte. Gustav A. Nietzsche!. Konkursstatistik des Jahres I9l2. <1911 siehe Börsenblatt ISIS, Nr. 22.) Eröffnete Konkurse. Vierteljahr I. II. III. IV. Zusammen 11 14 14 9 48 <1911: 64! 1910: 65t 1909: 69.) Davon entfielen auf: Verlag 2 2 5 — 9 (7)») Kleinhandel 9 12 9 9 39 (48) Gemischte Betriebe— — — — — (9) 48 (64) *> Die in Klammern gesetzten Zahlen sind stets die des Vorjahrs. >Fortsetzung aus Leite 1207).
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