Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130201
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191302011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130201
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-02
- Tag1913-02-01
- Monat1913-02
- Jahr1913
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Autor
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1208 Börsenblatt f. d. Dtschn. Burtit^ndel. Redattioneller Teil. ^ 26, 1. Februar 1913. Ist aber zwischen der C.-Zeitung und dem Urheber B. gar keine Abrede weiter über die Tauer der Befugnis getroffen, und ist auch nicht aus sonstigen Nebenumständen zu ersehen, daß die vorher er wähnte ausschließliche Befugnis übertragen werden soll, so ist der Urheber in der anderweiten Verwendung und Vergebung aller Teile seines Urheberrechts in keiner Weise beschränkt. Er kann also auch dem Besitzer oder Erwerber des Originals, Herrn A., die Verviel fältigungsbefugnis usw. nach Belieben überlassen. Schließlich sei noch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß, was ja eigentlich selbstverständlich ist, der Besitz des Originals keinerlei Urheberrecht oder Vervielfäl- tigungs- oder Verbreitungsbefugnis verleiht. Fritz Hansen. Der Ortsverein der Buchhändler in Hannover-Linden ladet seine Mitglieder auf Montag, den 3. Februar, abends, pünktlich 9 Uhr, nach dem Brauergildehaus ein. Tagesordnung: 1. Braunschweiger Ver bandstag am 2. März. Vorbesprechung der Tagesordnung und Wahl- vorschläge. — 2. Das Weihnachtsgeschäft des hannov. Sortiments.— 3. Vorbereitungen für das gemeinsame Abendessen mit Damen am 8. Februar. — 4. Verschiedenes. Post. — Die am 1. Januar 1913 im innereu deutschen Verkehr zu gelassenen Erleichterungen und Gebührenermäßigungen für die Post beförderung von B l i n d e n s ch r i f t s e n d u n g e n gelten vom 1. Fe bruar 1913 ab auch im Verkehr zwischen Deutschland und Österreich (nicht auch Ungarn). Preisausschreiben. — Die Internationale Ausstellung für Buch gewerbe und Graphik Leipzig 1914 stellt nachstehende Preisaufgabe: Wie ist eine Spezial-Ausstellung der deutschen Fach presse auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, Leipzig 1914, für ein großes Publikum anregend und anzieh end zu gestalten? Die Fachpresse soll in imposanter Weise in Einzel ausstellungen (Ausstellung einzelner Firmen) und in einer Gesamt- Ausstellung auftreten, derart, daß das große Publikum, besonders aber Behörden, Industrie, Handel und Gewerbe einen bleibenden Eindruck von der Bedeutung derselben erhalten. Für die Anordnung der Einzel ausstellungen wie der Gesamtausstellung werden Vorschläge erbeten. Die möglichst mit der Schreibmaschine hergestellten Arbeiten sind bis zum 1. März 1913 bei Herrn Wilhelm Diebener, Leipzig, Talstraße 2, einzureichen: die Beifügung von erläuternden Skizzen ist erwünscht, wo solche zweckmäßig sind. Jede Arbeit muß ein Kennwort tragen; der Name des Einsenders darf nirgends ersichtlich sein. Beizugeben ist ein verschlossener Umschlag, der die Adresse des Einsenders enthält und als Aufschrift nur das Kennwort trägt. Die Arbeiten, welche einen der ausgeworfenen Preise erhalten werden, sind Eigentum des Verbandes der Fachpresse Deutschlands, E. V., während die übrigen Arbeiten bis zum 1. April 1913 an die Einsender zurückgcschickt werden. Zur Ver teilung kommen ein 1. Preis von 150 ein 2. Preis von 100 ein 3. Preis von 50 Das Preisrichteramt haben übernommen die Herren Theodor Martin, Leipzig; Wilhelm Diebener, Leipzig; Oskar Goettel, Leipzig. Ein ausführlicher Prospekt ist vou Herrn Wilhelm Diebener, Leipzig, Talstraße 2, zu beziehen. Perssiialnachrichten. Ferdinand Tonnenburg f. — In Bad Harzburg ist im Alter von fast 74 Jahren der Literarhistoriker, Romanschriftsteller und Lyriker Ferdinand Sounenburg gestorben. Weiteren Kreisen wurde er durch seine dreibändige Literaturgeschichte »Heroen der deutschen Literatur« (1872) bekannt. ^echsaal.«»- n, Wer sorgt für uns? (Vgl. Nr. 20 u. 24J— Mit gemischten Gefühlen wird mau im Buchhandel die neue Ange- stelltenvcrsicherung begrüßen. Nach all den Opfern für Krankenkassen, Jnvaliditätsoersicherung, Unfallversicherung mit ihrem in vielen Fäl len bösen Gefolge der Wehleidigkeit, des Betrugs und der Willens schwäche, das zur Forderung der »Pflicht, gesund zu sein« führte, nun noch diese Versicherung! (Das Krank- und Siechsein erscheint heute für manchen als erstrebenswert!!) Eine neue Steuer nach der im Grunde höchst ungerechten Verpflichtung der Fortzahlung des Gehalts an Erkrankte trotz vollständiger Zahlung der Beitrüge zur Ortskrankcnkasse, so daß der Arbeitgeber nicht den min desten Anteil an dieser Versicherung erhält. Kanu der Buchhandel, Ver lag wie Sortiment, diese enormen Kosten auf die Konsumenten ab wälzen? Unter den heutigen Verhältnissen gewiß nicht! Für Ar beitnehmer, Beamte usw. wird, man möchte sagen, blind fana tisch gesorgt. (Es läuft da viel Feigheit vor der Sozialdemokratie mit uuter.) Wer sorgt für den Kern unseres Volkes, den freien, s e l b st ä n d i g e n Gewerbetreibenden, der jene erhält? N i e- m au d! Also hilf dir selbst. Aber er ist ohnmächtig gegen die Gesetz gebungsmaschine, die ihn zerdrückt. Es fragt sich aber, ob denn unsere Gehilfenschaft von all diesen Opfern ihrer Arbeitgeber überhaupt einen Nutzen hat. Ob die Treibereien der Allgemeinen Vereinigung ihr genützt haben? Ich wage es, diese Frage glatt zu verneinen. Wie viele unter ihnen erreichen das gesetzliche Alter, in dem erst die Versicherung einsetzt? Was er halten sie dann ? Wenig, sehr wenig! Was bedeutet eine Zulage von 10—20 im Monat gegen die entsetzliche Verarmung an persönlichem Anteil an ihrer Arbeit, am persönlichen Verhältnis zu ihrem Arbeit geber, mit dem sie keine Sorgen mehr teilen wollen und darum auch keine Freude mehr teilen können. Nur Geld. Und so zwingen sie den wohlmeinendsten Arbeitgeber zur Unpersönlichkeit, zur Ausnutzung, zur schonungslosen Ausmerzung und Fernhaltuug aller nicht ganz ge sunden Leute. Also gerade die Schwachen werden durch die soziale Ge setzgebung — am schnellsten unters Rad gebracht. Wie entsetzlich arm ist der sozial gesicherte Arbeitnehmer, der mit seiner Arbeit nicht mehr für sich selbst sorgt und sich freut, der nur ums Geld arbeitet und der's nicht besser weiß, sondern tut, was er eben muß ums liebe Leben! Vor 20 Jahren etwa fing's an, daß der Nachwuchs des Buchhandels öfters aus unbemittelten und minder gebildeten Kreisen kam und weib liche Hilfskräfte immer mehr eingestellt wurden. Man mußte, un gern und zögernd, nehmen, was eben kam. Die 3—4jährige Lehrzeit wurde immer mehr durchlöchert. Die Anfangsgehälter jedoch stiegen und mußten steigen, denn der unbemittelte Gehilfe hatte keine anderen Hilfsquellen. Wie war's dazumal ? Der junge Lehrling, oft 18—20 Jahre alt, kam vom Gymnasium, oft vou der Prima; er mar aus guter Familie, hätte studieren oder Offizier werden können. Nach dreijähriger Lehrzeit erhielt er ein Anfangsgehalt von 75 Mit einem Zuschuß von 20—30 von zu Hause reichte es zu herrlichen Jugenderinnerungen. Kam ein schönes Geschäft zustande, so war die Freude groß. Daraus für sich selbst Kapital zu schlagen, war dem Empfinden fremd. Ein 10 ^(-Stück, nach scharfer Osterzeit zu einem Ausflug nach Lübeck von Kiel aus (»für den Ratskeller«) vom Prinzipal gespendet, war eine Freude fürs ganze Leben, nicht wegen des Geldes, sondern als Zeichen der Zufriedenheit. Und als gar der »Alte« (er lebt noch und sei hier gegrüßt, er wird schon merken, daß er gemeint ist) die Losung ausgab (XL. Urlaub war damals auch noch nicht üblich!!), mit den Schleswig-Holsteinern den 80. Geburtstag Bismarcks in Friedrichsruh zu feiern, und das Personal dorthin wallfahrtete, als dort machtvoll das »Schleswig-Holstein meer umschlungen« aus Tausenden von Männerkehlen erbrauste, als Bis marck selbst mit Blumen in der Hand vor ihm stand und die alten prächtigen Germanengestalten in herrlichster Begeisterung sich um ihn scharten: das war für den jungen Süddeutschen eine Lehre, wie nur herzliche Sorge, Liebe und Dankbarkeit sie geben kann. Und wer solche Augenblicke erlebte, dem kommen Zorn und Haß, wenn unser Volk immer mehr daran gewöhnt wird, andere für sich sorgen zu lassen, wäh rend der beste Teil unseres Volkes, der freie, selbständige Mittel stand verelendet und das persönliche Verhältnis im Buchhandel zwi schen Chef und Gehilfen dem nackten, schamlosen Geldstandpunkt Platz macht. Was ist der Haupterfolg der Krankenkassenversicherung? Ein Beamtenheer, ein unheilvolles Arzteheer, die das Volk ans Kranksein erinnern und gewöhnen. Und um Betrügereien zu entdecken, braucht man neue Beamte; Argwohn und List sind an der Tagesordnung und werfen ihre Schatten auch auf die Leiden der wirklich Bedürftigen und Kranken, die bis zuletzt arbeiten wollen. Der Arzt als mißtrauischer Gutachter von Simulation! Kann sein erhabener Beruf schnöder ver kannt werden? Kann es für einen armen Kranken etwas Schlim meres geben, als sich mißtrauisch untersucht zu wissen, ob er nicht etwa simuliere? Eine Erziehung zu Lug und Trug und Schwachheit neben den gewollten Wohltaten, die nicht geleugnet zu werden brauchen. Und nun,was sollen wir tun, wie für uns sorgen? Schließen wir die Pforten des Buchhandels allen Unberufenen! Verlangen wir vom Nachwuchs ein Maximum von Vorbildung! Fühlen wir uns nicht als Stand, sondern als Beruf! Der Stand verdirbt den Beruf! So ist's beim Arztestand, beim Juristenstand, beim Gehilfenstand! Wer seine Arbeit nicht als Beruf auffaßt und ausübt, sondern nur als Er werb s st a n d, der sei unserer unwürdig. Gebe Gott, daß das auch andere Berufskreise endlich einsehen, daß sie mit bloßen wirtschaftlichen Kämpfen nur eine endlose Schraube in Bewegung setzen, niemals aber sich und anderen wirklich nützen! , G. der Deutschen Buchhändler zn Leipzig, Deutsches Bnchhändlcrhans, Hospitalstraüe. -Adresse der Redaktion: Leipztg-N. Gerichtsweg 111.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder