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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1913-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. iS. 20. Januar 1913. Töchter von Buchhändlern in dem Werk kurze Erwähnung ge funden, die selbst im Fache oder doch in Literatur und Kunst wirken, denn »sie verknüpfen die Bergangenheit mit der Gegen wart und bringen einen verstorbenen Berufsgenossen uns in vielen Fällen näher». 5000 Fragebogen mit Freikuverts sind allein für diesen Band versandt und die Sitzungsprotokolle des Buch händlervereins (sein übriges Archiv ist verloren gegangen) und die öffentlichen Archive durchsucht worden. So bildet das Gesamt wert einen sehr gewichtigen Beitrag zu einer Geschichte des däni schen (und schleswigschen) Buchhandels im 19. Jahrhundert. Man findet darin manche Buchhändler, die zugleich Schriftsteller gewesen sind, wie Gerhard Bonnier aus Besanqon (C. A. Reitzels Lchrherr und Vater der nach Schweden, wo sie neue große Ge schäfte gründeten, ausgewanderten Adolf, Albert und David Felix Bonnier), C. B. Lorck (den Geschichtschreiber des Vereins der Buchhändler zu Leipzig und der Buchdruckerknnst), Sören Hempel, O. H. Delbanco usw. Gleichzeitig Musikalienhändler sind die Komponisten Emil Erslev, Sophus Hagen, I. O. E. und Emil Homemann gewesen. Eine ganze Reihe Buchhändler wanderte nach Amerika aus. Von dänischen Buchhändlern in der heutigen Provinz Schleswig vor und nach i864 sind 23 mit Biographien vertreten. Einer von diesen, Vilhelm Trhde in Kopenhagen, feierte am 1. Januar 1913 das fünfzigjährige Bestehen seiner Firma. Nach seinen Lehr- und Gehilfenjahren bei und in Kopen hagen ließ er sich 1863, als durch den Tod O. P. Riis' ein Sorti ment frei wurde, in der Stadt Schleswig nieder, mutzte aber, als am 6. Februar 1864 die Österreicher einrückten, seinen Laden schließen und etablierte sich nun in der Hauptstraße von Kopen hagen. Seine hier zu hoher Blüte gebrachte Buch- und Kunst handlung trat er jetzt am Jubiläumstage an seinen Sohn und Teilhaber caock. tkeoj. Obe Trhde ab. Vom Könige von Däne mark wurde er zum Etatsrat ernannt. Der bedeutendste dänische Verlag, Gyldendalske Boghandel Nordisk Forlag Aktieselskab, hat nunmehr erreicht, daß seine Aktien (2,4 Mill. Kr.) zur Notierung an der Börse von Kopen hagen zugelassen wurden. Als neue rabattberechtigte Sorlimentsfirmen wurden kürz lich in der Hauptstadt eröffnet L. Resting, Godthaabsvej 46, und Bog- og Papirhandelen »Fremad« (d. h. Vor wärts), Frcderiksborggade Nr. 33. Letztere (Geschäftsführer: Hans Martin Jensen) ist von der sozialdemokratischen Parteilei tung in Form einer G. m. b. H. mit 10 000 Kr. Kapital errichtet worden und führt als »Socialdemokratiets Forlag Fremad« auch Verlag, namentlich von Flugschriften-Serten. — Einen Ladenverkauf in der besten Geschäftsgegend, Amagertorv Nr. 33, hat, vielleicht nur zeitweilig, der nicht mit dem Buch handel, sondern nur direkt mit dem Publikum verkehrende Verlag für Belletristik (Übersetzungen) Knnstforlaget Danmark ausgemacht, der seine in Serien käuflichen billigen gebundenen Bände jetzt auch einzeln abgibt. In norwegischen Zei tungen annoncierte dieser Verlag jetzt unter der Firma »Nordisk Biblioteks Forlag« (aber mit der Kopenhagener Adresse), was, wie das Ministerium des Äußern dem dänischen Buchhändler- Verein mittcilte, in Kristiania unliebsames Aufsehen erregt hätte, zumal da Gyldendals Verlag eine bekannte große Sammlung nordischer Autoren unter dem Namen »Nordisk Bibliothek« herausgibt. Daß der organisierte Buchhandel gegen solche Außenseiter vorgeht, erscheint verständlich. Auf Grund einer Klage der bei den dänischen Vereine hat der gemeinsame Ausschuß den Verlag John Martin zu 500 Kr. Buße an die Hilfskasse verurteilt, da er, obwohl auf die Verkehrsordnung des Buchhöndlervereins ver pflichtet, schon 8 Tage nach Erscheinen seiner neuen Bücher jedes mal die ganze »Restauflage« an den Zeitungs- und Zeitschristen händlerverband oder die »Bladcentralen« zu einem billigen Par- tieprets veräußerte. Wie zu befürchten stand, hielten die Zei tung?- und Papierhändler den Ladenpreis nicht ein, so daß man bei ihnen die SO Öre-Bände zu 45, bei Antiquariaten unauf- geschnttten zu 30 und 35 Öre kaufen konnte. In einem ähnlichen Falle betr. Dansk literärt Forlag A./S. (Allan Warrern), der 25 Öre-Bünde verlegt, konnte der Ausschuß zwar nicht auf eine Buße erkennen, bat aber den Buchhändlerverein, Firmen dieser Art, falls sie nicht fortan dafür sorgen, daß ihre Schriften nur durch rabattberechtigte Firmen abgesetzt und der Ladenpreis ein gehalten wird, ganz aus der Organisation, deren Vorteile sie aus nutzen, ohne dafür Verpflichtungen zu übernehmen, auszu- schlteßen. Über die Kolportage hat der gemeinsame Ausschuß der Sortimenter und Verleger (siehe Bbl. 1912, Seite 16 005) ein Gutachten erstattet und eine Entscheidung, die den Sortimentern einige Vorteile gewährt, herbeigeführt. Kolportage isthier als Sub- fkribentensammeln, Verkauf gegen Ratenbezahlung usw. aufzufas sen, nicht im Sinne des dänischen Gesetzes über Hausieren als Bar verkauf an den Türen, wozu eine ministerielle Genehmigung erfor derlich ist. Die Verleger, heißt es in dem Gutachten, wagen es nicht, die Leitung der Kolportage aus der Hand zu geben, solange das Interesse für diesen Zweig bei dem Sortiment so gering ist wie jetzt. Provinzbuchhändler, die sich wirklich dafür inter essieren (und nicht z. B. einen Subskribenten gleich lausen lassen, weil er nicht sofort zu finden ist oder nicht am bestimmten Tage einlöst), können aber fortan die Käufer, die der Kolporteur des Verlegers in ihrem Bezirk wirbt, zugewiesen erhalten, sofem die Abonnenten nicht ausdrücklich erklären, daß sie nicht vom Sorti menter bedient sein wollen. Der Rabatt auf solche Exemplare wird von 20 auf 25 Prozent erhöht. Zwischen dem Oberbibliothekar der kommunalen Volksbibliotheken Kopenhagens und dem Buchhändler verein ist ein Vertrag abgeschlossen worden, wodurch elftere sich verpflichten, nur bei den rabattberechtigten Firmen einzukaufen und nur solche Bücher vom Antiquariat zu beziehen, die ent weder mindestens 5 Jahre alt oder im regulären Sortiment nicht mehr erhältlich sind. Auch verpflichten sich die Volksbibliotheken — abgesehen von Katalogen — selbst keine Bücher heraus zugeben oder zu verlegen. Andererseits verpflichtet sich der Verein, soweit sein Einfluß reicht, dafür Sorge zu tragen, daß die durch den Oberbibliothekar mit seinem Stempel und der Angabe, durch welchen Sortimenter die Liefe rung geschehen soll, an die Verleger eingesandten Bestellungen pünktlich und schnell erledigt werden, und zwar »mit so hohem Rabatt (25 7»), als es die Satzungen des Buchhändlervereins für öffentliche Bibliotheken zulassen und die Verleger in jedem ein zelnen Falle einräumen können«. Das Abkommen ist jederzeit, mit einjähriger Frist, kündbar. Ein interessantes Gerichtsurteil bezüglich einer Buchhändlerrechnung hat das Obergericht in Kopenhagen gefällt. Ein Jurist hatte deren Bezahlung verweigert, und sich dagegen verwahrt, daß die Firma (Erslev L Hasselbalch) für eine große deutsche Zeitschrift ebensoviel Kronen, wie ihr Ladenpreis in Mark ausmacht, sowie die Portoauslagen für die Zusendung berechnete. Das Urteil besagt, daß die Berechnung 1 «lk — 1 Kr. für deutsche Zeitschriften im dänischen Buchhandel Usance sei und daß der Kunde, da er nicht nachgewiesen habe, daß der be rechnete Mehrpreis für Unkosten und Mühe des Buchhändlers bei der Beschaffung des Blattes ungebührlich hoch sei, den Rech nungsbetrag, 534 Kr. 27 Öre, zu bezahlen habe. Die Prozetz- kosten wurden der Staatskasse auferlegt. Blicken wir nun auf das Weihnachtsgeschäft zurück, so ge hörten von den im vorigen Brief noch nicht genannten Novitäten der Schönen Literatur zu den meistgekauften:Jngeborg Ma ria Sicks Erzählung aus dein Klosterleben »I Klosterskygge« (Kr. 3.-. Verlag, wie bei allen folgenden, wo nichts anderes genannt: Gyldendalske Boghandel); HenrikPontoppidan, »Torben og Jytte« (4 Kr.), der erste Band eines neuen Erzäh lungskreises wie sein »Lykke-Per« oder Hans im Glück, sowie Laurids Brunn, »Den signede Död« (Kr. 4.50) über Däne marks berühmtesten Sagenkönig. Von norwegischen Autoren standen im Vordergrund: Thomas Krags Roman »Frank Hjelm« (5 Kr.), der von einem in der Hauptstadt und Welt hei matlosen Studenten aus einer kleinen, stillen Stadt handelt; Knut Hamsuns Schilderungen, »Den sidste Gläde« (5 Kr.), und die illustrierten kurzen humoristisch-satirischen Erzählungen des Zeichners Th. Kittelsen »Lögn og sorbandet Dtgt« (Kr. 3.50). Außerdem sind noch zu nennen: der Ro-
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