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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1913
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- 1913-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1913
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Herr Marchicus stellt — mit Recht — fest, daß es mit der Lektüre unserer Soldaten recht schlecht bestellt ist, und daß es eigentlich keine Einrichtungen gibt, die den Soldaten guten Lese stoff zuführen. Er hält daher besondere Soldatenbüchereien für notwendig, die aber ein wesentlich anderes Gesicht haben müßten, als die hier und da vorhandenen Mannschastsbüchereien oder die Bataillonsbibliotheken, von denen er spricht. Ich weiß nicht, ob es so nötig ist, die hier ohne jede Frage vorliegenden Mißstände durch eigene Soldatenbüchercien zu be seitigen. Jedenfalls wird es sehr auf die Form dieser Büchereien ankommen. Der Gedanke der Soldatenbüchereien ist keineswegs neu. Darüber ist schon viel geredet und diskutiert worden, und wie die Redaktion in ihrer Fußnotiz richtig bemerkt, finden sich be reits in den Etats besondere Posten für solche Büchereien. Aber mit dem bißchen Geld können die Büchereien nichts anfangen. Der Grundstock aller dieser Büchereien besteht doch, das muß einmal ganz offen ausgesprochen werden, aus geschenktem Mate rial. Und man rechnet auch bewußt damit, daß aus allen mög lichen Quellen Bücher für die Mannschastsbibliotheken Zusammen kommen werden. Das ist genau so wie bei den Krankenhaus büchereien und bei ähnlichen Büchereien, die so etwas nach Wohl tätigkeit aussehen. Selbst aus unserem heutigen Volksbiblio- thekswesen ist der Gedanke des geschenkten Buches noch nicht ganz ausgemerzt. Das, was anderswo überflüssig ist, ist noch lange nicht für die Kranken in den Krankenhäusern, für die Arbeiter in den Fabriken, für die Mannschaften im Heer gut genug. Da haben alle genau dasselbe Recht, das Beste und für sie Geeignete der Literatur zur Verfügung zu haben, genau so wie die anderen, die sich nichts schenken zu lassen brauchen. Sie haben auch ein Anrecht auf schöne, gute, gebundene, reinliche Bücher, auf voll ständige, gut gebundene Zeitschriftenbände, und es ist ein Unrecht gegen die Menschen und eine Versündigung am Buch, wenn die zerlesenen Hefte der Woche und anderer illustrierten Zeitschriften und die in der Heftung gelösten broschierten Romane und Erzäh lungen den Kranken auf die Krankenzimmer und den Mann schaften auf die Wachtstuben gelegt werden. Hier ist der erste Punkt, wo der Buchhandel mit ein zugreifen hat, der Buchhandel als der Hüter des Buches; und er hat ferner ein Auge darauf zu halten, daß bei allen diesen mit Wohltätigkeit aufs engste verwandten Bestrebungen der Sol datenbüchereien und der Krankenhausbüchereien und was es sonst noch geben mag, die Erziehung der Menschen zum Buch nicht außer acht gelassen wird. Bücher und Menschen müssen in Wech selwirkung bleiben, und immer mutz das geliehene Buch als Not behelf betrachtet werden, immer muß das Ziel das eigene Buch bleiben. Der Weg bis dahin ist weit und schwierig, und der Buch handel allein wird das Ziel nicht erreichen können, er hat auch noch andere Aufgaben zu erfüllen, als diese Erziehungsarbeit selbst zu leisten. Die müssen andere tun, aber er mutz dabei sein und ein Wort milsprechen. Was Herr Marchicus von seinen Erfahrungen bei seinem Berliner Regiment erzählt, zeigt deutlich, wie weit wir ausholen müssen, um nach langen, mühsamen Um wegen schließlich zu dem Ziel zu kommen, daß auch diese Men schen den Weg zum Buchladen finden und daran gewöhnt werden, daß zu einem eigenen Heim auch ein kleines Bücher brett mit eigenen Büchern gehört. Herr Marchicus hat seine Erfolge bei seinen Soldaten nur durch seine per sönliche Arbeit an ihnen erreicht. Das ist es, was diese Erziehung zum Buch so schwer macht, diese persönliche Arbeit an den Menschen außerhalb des Buchladens, da wo sie arbeiten, wo sie wohnen und leben. Ich erinnere, was Brepohl in seinem kleinen, reizenden Schriftchen »Literatur und Volk« von seinen Erlebnissen im Hamburger Hafenkrankenhaus erzählt. Auch da die persönliche Arbeit an den Menschen, das Hingehen zu ihnen und das Mitleben mit ihnen. . Deswegen scheint es mir richtiger zu sein, zunächst den Plan der Soldatenbüchereien etwas zurückzustellen und lieber auf Mittel und Wege zu sinnen, wie wir zu den Leuten persönlich hinkommen können, wie wir ihnen Bücher hinbringen, wie wir ihnen vorlesen und erzählen können, wie wir sie zum Fragen und zum Nachdenken anregen können. Wenn doch so etwas möglich wäre wie die Geschichtenerzählerin in Amerika, die von Haus zu Haus, von Park zu Park, von Kinderspielplatz zu Kinderspiel platz geht und den Kindern und Müttern und Kranken erzählt und vorliest und so die Kenntnis von den Büchern herumträgt und in allen den Willen großzieht, selbst die Bücher zu besitzen. Etwa so, wie ich cs kürzlich in der »Zeitschrift für Krankenpflege« für die Krankenhausbüchereien vorgeschlagen habe, wo ich es auch für richtig hielt, daß zunächst keine eigenen Büchereien für die Kranken eingerichtet werden, sondern daß eine, natürlich für diese Arbeit an den Menschen besonders geeignete Bibliothekarin regelmäßig zu den Kranken kommt und ihnen den reichen Schatz der städtischen Zentralbibliothek vermittelt. Ob es überhaupt nötig ist, bei jeder Kompagnie eine eigene Bücherei zu unterhalten? Man mache sich hier klar, was das bedeutet an Zahl der Menschen, die diese Bibliotheken verwalten sollen! Bücher können nicht wie beliebige Jnventarstücke von irgendeinem Feldwebel oder Unteroffizier verwaltet werden. Nur besonders geeignete Menschen können Vermittler zwischen Buch und Leser sein. Hierauf hat wieder der Buchhandel beson ders zu achten, daß das Buch allem Bureaukratischen und Sche matischen entrückt wird, weil sonst die Erziehung zum Buch, zur Freude am guten und schönen Buch, zum Eigenbesttz ge fährdet wird. Ich würde es vorziehen, auch hier auf die öffentliche Bücherei der Stadt zurückzugreifen. Die ist nun einmal da — oder sollte wenigstens da sein —, die hat den ganzen technischen Apparat der Verwaltung, die hat die Bücher in mehreren Exemplaren und kann aus ihrem reichen Schatz immer wieder abgeben an die einzelnen Soldatengruppen. Da können zu den Soldaten Bücher herangcbracht werden, die für den einen oder anderen besonders wertvoll sind, die er gern haben möchte, die man aber nicht für eine eigene Soldalenbücherei anschaffen würde. Denn schließlich sind doch auch die 100 Soldaten einer Kompagnie Individuen, und es taugt nicht jedes Buch für jeden Menschen. Das ist eine Erfahrung, die der Bibliothekar einer öffentlichen Bücherei täg lich machen kann. Hier ist wieder eine von den Beziehungen zwischen Buch handel und Volksbibliotheken. Zwischen den beiden bestehen 52
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