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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1905
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- Deutsch
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»Selbstverständlich finden die Reformer nicht überall williges Ohr. Es werden in Frankreich genau dieselben berechtigten oder unberechtigten Einwendungen laut, die man vor Jahren auch in Deutschland gegen die orthographischen Verbesserungen erhoben hat. An der ^eaäerais kraoyg-iss hat Professor Meyer sogar noch viel unerwartetere Feinde gefunden. Francois Coppee konnte seine nationalistischen Gefühle nicht unterdrücken und bezeichnte in einem Zeitungsartikel den Vorschlag der Kommission als eine verdammungswürdige »Orthographie des Dreyfusismus und des Blocks.. »Indes dürfte sie doch wohl zur Durchführung gelangen. Denn die öffentliche Meinung ist längst davon überzeugt, daß in der jetzt üblichen Schreibart des Französischen unendlich viele Widersprüche und Willkürlichkeiten bestehen, die durch keine Ana logie in der Aussprache begründet werden können. Man schreibt zum Beispiel patrovLAS mit einem u und darovnuAe mit zwei, oder j'aobete und je eaebette, während die Aussprache ganz die gleiche bleibt. Die Beispiele solcher Ungleichheiten lassen sich bei nahe zahllos vermehren. Es gibt absolute Willkürlichkeiten, wie in paov, das pan ausgesprochen wird. »Professor Meyer geht in seinem Rapport systematisch und mit großer Unerschrockenheit vor. Zunächst rückt er den »aeeevt8« auf den Leib, namentlich dem aeeent Arave, den er fast überall beseitigen will. Bei den Vokalen bringt er in die aus alten Schreibweisen gebliebenen Reste mehr Ordnung. Er ersetzt z. B. eu durch u, schreibt das Partizip von avoir nur u statt wie bisher wiedergegeben werden, also käme statt komme (Frau). »Die Doppelkonsonanten sollen ebenfalls abgeschafft werden, und es bieten sich dann in der Tat so überraschende Neu bildungen wie deles kams8 statt beileg kommen Die nicht aus gesprochenen m, wie in eoväamver, p, wie in promptituäe usw. sollen wegfallen. Bei der Mehrzahlbildung sollen die üblichen x durch 3 ersetzt werden, wie das unausgesprochene x überhaupt nicht mehr geschrieben werden soll. sion, aus denen wir hier nur einige Stichproben gegeben Haben, ohne starke Abstriche zu offizieller Gültigkeit gelangen. Stellen weise scheint der Sprung in der Tat ein etwas großer zu sein. Aber im Prinzip liegt zweifellos eine große Vereinfachung der gar zu phantasievollen bisherigen Orthographie vor. Die neuenHandelsverträge im Reichstag. (Vgl. Nr. 31 d. Bl.) — Die Beratungen der neuen Handelsverträge im Deutschen Reichstag beginnen, wie auch zuerst festgesetzt war, am Donnerstag den 9. März. Der Seniorenkonvent hat sich für eine Kommissions beratung ausgesprochen. Brand. — Im herzoglichen Residenzschlosse zu Altenburg ist am 7. d. M. ein Brand ausgebrochen. Der Kirchensaal brannte vollständig aus; der kostbare Inhalt, darunter viele Gemälde Aus dem Antiquariat. — In den Besitz des Antiquariats I. Heß in Ellwangen sind die Bibliotheken des Herrn Professors vr. von Franklin, Tübingen, (Rechtswissenschaft) und des f Herrn Professors vr. Silbernagl, München, (Kirchenrecht und Kirchen geschichte) übergegangen. Weltpost-Kongreß. — Der nächste Weltpost-Kongreß, der im April d. I. in Rom hätte stattfinden sollen, ist, wie die amtliche Wiener Zeitung meldet, auf Antrag der italienischen Regierung auf unbestimmte Zeit verschoben worden, nachdem bereits nicht nur der Zeitpunkt für die Tagung, sondern auch die Verhandlungsgegenstände festgestellt gewesen waren. Da der nächste Kongreß jedenfalls in diesem Jahre nicht mehr stattfinden wird, so dürfte sich eine Revision der bis jetzt dem Zentralamt in Bern vorliegenden Anträge als wünschenswert ergeben. — Der letzte Weltpost-Kongreß hat im Jahre 1897 in Washington statt- Ansichtspostkarten. — Die »Deutsche Verkehrszeitung«, die vom Reichspostamt häufig zu Mitteilungen an die Öffentlich keit benutzt wird, schreibt: »Die Zulassung brieflicher Mitteilungen auf der Vorderseite der Ansichtspostkarten im innern deutschen Verkehr hat bei den Fabrikanten von Ansichtspostkarten große Freude erregt, ist ihnen doch damit von der Postverwaltung eine besonders zugkräftige Neuheit beschert worden. Merkwürdig muß es indessen berühren, wenn in Veröffentlichungen und Zuschriften aus den Kreisen der Postkarten-Jndustriellen der Verwunderung darüber Ausdruck ver liehen wird, daß die Postverwaltung keine Muster der »vor geschriebenen« neuen Postkarte ausgeaeben habe. -Es hat der Postoerwaltung vollständig ferngelegen, vor zuschreiben, daß vom 1. Februar ab Ansichtspostkarten den Schreibraum auf der Vorderseite tragen sollen, schon wegen der erheblichen Bedenken, die gegen die damit verbundene Verkleinerung des Aufschriftraums vom betriebstechnischen Standpunkt bestehen. Vielmehr handelt es sich bei der Zulassung brieflicher Mitteilungen auf der Vorderseite nur um ein versuchsweise gemachtes Zu geständnis, dessen dauernde Beibehaltung im wesentlichen davon abhängig sein wird, daß die Postverwaltung während der Ver suchszeit keine allzu schlechten Erfahrungen damit macht.« -Ebensowenig ist die Einschränkung, daß der für die Mittei lungen bestimmte, durch einen senkrechten Strich abzugrenzende Raum keinesfalls die linke Hälfte der Karte überschreiten darf, dahin aufzufassen, daß die Vorderseite der Karte in zwei gleiche Teile geteilt werden muß. Die Freigabe der linken Hälfte der Vorderseite für die Mitteilungen stellt das äußerste Maß des Entgegenkommens dar; Karten, bei denen die Mitteilungen diese Grenze überschreiten, würden unter keinen Umständen befördert werden. Im Verkehrsinteresse empfiehlt es sich, den Strich dem linken Rande der Karte näher zu rücken, für die Adresse also einen größern Raum als für die Mitteilungen vorzusehen. »Muster für Ansichtspostkarten mit Schreibraum auf der Vorderseite auszugeben, lag für die Postverwaltung keine Ver anlassung vor, da jede vorhandene vorschriftsmäßige Ansichtspost karte durch einfaches Ziehen eines senkrechten Striches hierfür ein gerichtet werden kann, und die Vorschriften der Postordnung, abgesehen von der Zulassung der brieflichen Mitteilungen, für solche Karten auch künftig maßgebend sind. Insbesondere muß Wert darauf gelegt werden, daß die Überschrift -Postkarte« auf derselben Stelle der Vorderseite wie bei den amtlichen Formularen angebracht wird. Gegen eine gedruckte Bezeichnung der beiden Abteilungen der Vorderseite, etwa -Für briefliche Mitteilungen, jedoch nur im innern deutschen Verkehr- und »Nur für die Adresse- dürfte nichts einzuwenden sein.« Neue Bücher. Kataloge rc. für Buchhändler. Nonatiieber ^.vLeiAer über Novitäten unä ^ntiquana au8 äew I/ter^^b "0^ ^ nx m Lerlin^ 190o, Nr. 1, ^nu^. ^ 8silier) in Alüneben. XVll. 1a.brAU.nA, 1905, No. 2. Vex.-8". 8p. 64—120. (Sprechsaal.) Hinweise auf Beleqstellen in Zeitschriftnummern. (Vgl. 1904, Nr. 296 d. Bl.) Ich wiederhole eine früher hier gegebene Anregung, wenn ich die Herren Kollegen vom Verlag und von der Redaktion bitte, in Belegexemplaren von Zeitschriften diejenigen Stellen, auf die es ankommt, durch irgend einen Hinweis besonders kenntlich zu machen; es genügt ja meistens ein blauer Strich. Fälle, daß man dicke Zeitschriften auf den -Beleg« hin durchsuchen muß, sind häufig; weniger häufig, aber noch unangenehmer sind die, daß man unter 400 Büchertitel-Angaben auffinden soll, was den eignen Verlag betrifft. K. G. Th. Scheffer.
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