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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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ühs 28, 4, Febniar 1913, Redaktioneller Teil, >KorI>ctzuug zu Seile IWL.j sant sind seine Ausfälle gegen die deutschen Reisenden, die die Seen von Lugano, den Lago di Como usw, besuchen. Weshalb mögen ihm Wohl alles Deutsche und alle Deutschen verhaßt sein? Die künstlerischen Illustrationen von Maxwell Armfielo sind in guten Farbendrucken wiedergegeben und tragen wesentlich zur Werterhöhung des Buches bei. Die deutsche Gefahr läßt auch den belgischen Professor Charles Sarolea in Edinburgh nicht schlafen. Er veröffentlichte »Ido -kaZIo - Oormaa krv- blc-ra (Nelson 2/— netto), in dem et sich hauptsächlich darü ber beklagt, daß die Deutschen keine Vernunft annehmen wollen und nicht auf die englischen Verfasser anti deutscher Werke hören. So soll sich Professor Dr, Delbrück geweigert haben, für die »Lngllsb Lovterv« zu schreiben, solange Professor Dr, Lillon seine antideutschen Ausfälle in dieser tibe- ralen Review veröffentlicht. Auch behauptet Dr, Sarolea, daß Holland und Belgien in nicht allzulanger Zeit von Deutschland annektiert würden, und daß Antwerpen dazu ausersehen sei, ein deutscher befestigter Hafen zu werden, der England wie eine Pistole bedrohe. Die Ansichten des geehrten Herrn Professors sind nicht einmal original, da sie der »lacköxoacioneo LsIZs« und Herrn Roland des Mares, dem belgischen Korrespondenten des Tcmps, eines der am meisten antideutschen Organe in Paris, entstammen, Professor Sarolea hat zum Teil deutsche Er ziehung genossen, scheint aber die deutschen Verhältnisse durch aus nicht zu rennen, da sonst eine Behauptung wie die, daß die englische Presse unabhängiger als die deutsche Presse sei,- nicht möglich wäre. Es gibt in Deutschland keinen Zcitungstrust wie die »Lmalgaiimtell kross« des Lord Northciiss, der / KO englische Zeitungen, an der Spitze die »Times«, kontrolliert, die alle antideutsche Propaganda betreiben, noch ist es der deutschen Regierung möglich, durch eine »kross Lssoeiation« alle deutschen Zeitungen dahin zu beeinflussen, dem Auslande gegenüber die offizielle Regierungspolitik zu vertreten, wie das, um nur ein Beispiel anzusühren, in der Agadir-Angelegenheit in England geschehen ist. Viel Unheil wird Herr Professor Sa rolea durch seine Propaganda nicht anrtchten, da auf beiden Seiten die Partei der vernünftigen Leute und Friedensfreunde im Wachsen ist. Ein eigentümliches Unternehmen ist in London mit der Er öffnung von kllo kvetrz-Loollsbop in Dcvonshire Street, Blovms- bury ins Leben gerufen worden, das die Popularisierung der Dichtkunst bezweckt, Mr. Harold Monro, der Herausgeber von »kaotrx aack Di amu«, hat herausgefunüen, daß die gewöhnlichen Buchläden nicht genug Wert auf die »Dichtkunst« legen und es nicht für der Mühe wert halten, außer einigen Klassikern, Gedichtbücher auf Lager zu nehmen, Falls ein Käufer um die Wahl eines Gedichtbuches verlegen ist, wird er in dem neuen Geschäft nach besten Kräften beraten, ja es wird ihm Gelegenheit geboten werden, Gedichte vortragen zu hören. Nebenbei soll der kaufmännische Stand punkt durchaus nicht vergessen und das Hauptgewicht auf seltene und weniger bekannte Gedichtwerke in guter Ausstattung gelegt werden. Auch der Verlagstätigkeit will sich das Unternehmen zu wenden, Die monatliche Zeitschrift »kootrz- aack Drama« findet dort ihr Heim, wo dem modernen realistischen Buchladen, der nur auf den Verkauf dressiert ist, ein idealer Nebenbuhler in Tfte kootrz- Looksdvp erstehen soll. Wir wünschen denl Unter nehmen allen Erfolg, rönnen aber leider den schönen Glauben daran nicht teilen, Von Interesse dürste auch die Nachricht sein, daß die Firma Bell L Co. sich entschlossen hat, eine neue billige Ausgabe von »Lofta's Librurz-« zu 1/— net für denBand zu veröffentlichen, Hein rich Georg Bohn, der Begründer und Herausgeber dieses großen Unternehmens, war der Sohn eines westfälischen Buchhändlers, der sich im Jahre 1785 in London niederlteß. Er faßte den Ge danken, die Weltliteratur in guten englischen Ausgaben und Übersetzungen seinen Zeitgenossen zugänglich zu machen, und be gann im Jahre 184k für die damalige Zeit billige Bücher be deutender Schriftsteller herauszugeben. Er selber übersetzte die Hauptwerke Goethes, Schillers, Humboldts und Petrarcas, Außerdem veröffentlichte er 1857 Origin aack krogress ok kriatiag, I 18K3 Tks Liograpbv unck Uibliograpkz- ok Skakesxsuro, Auch Lowndes' Libtiograpber's dlalluai (1857—K4) wurde von ihm re digiert und herausgegeben. Nach seinem Tode ging die hochge schätzte sogenannte Loba's lübrarx in den Verlag der Firma Bell über. Im Anschluß an Lowndes' Libllograptwr's dlurmal ist der in Aussicht genommene englische Katalog der Firma Samp- son Low zu erwähnen, von dem als in Vorbereitung »Tim Ullglisb Oataiogak ok Looks issnell in tbe Unitecl Lillgäom ok 6rsat Lritain anck Ireluack 1801—1836«, unter der Redaktton von Rodert Alexander Peddie und Quintin Wadöington (L 4,4,0 n.), angezeigt wird. Dieses Unternehmen ist um so verdienstvoller, als es kaum irgendwelches nützliche Hilfsmittel zum Auffinden der zwischen 1801 und 1836 erschienenen englischen Bücher oder von Nachrichten über Buchhändler und Gelehrte aus dieser Zeit gibt, wenn man nicht aus die sehr unvollständigen alten Verlags und Antiquarkataloge jener Zeit zurückgreifen kann. Hoffentlich finden die Verleger und Herausgeber bei den Buchhändlern und Bibliotheken genügende Unterstützung ihres gemeinnützigen Un ternehmens. Dieselbe Firma verspricht in Kürze den »knglisb Oataiogue kor 1912« herauszubrtngen. Dieses unentbehrliche Hilfsmittel des Buchhändlers ist zu bekannt, als daß es noch empfehlender Worte bedürfte. Auch auf Bernard Wellers Tsxtbook ok 8tage (iogzalgdt sei noch hingewiesen, da durch den Copyright-Akt von 1911 und die Berliner Konvention, die von England mit unterzeichnet wurde, viele Veränderungen eingetreten sind. Für Schauspieldichter, Bühnenangehörige, Komponisten und Verleger dürfte das klar und Präzis geschriebene Werk (Verlag der »Stage«, zum Preise von 5/— netto) bald zum unentbehrlichen Ratgeber werden. Es wäre zu wünschen, daß auch für die Literatur ein solcher Führer Lurch das internationale Urheberrecht und die verschiedenen Lanbesgesetze über den Schutz des literarischen Eigentums exi stierte. Jetzt herrscht mehr oder minder ein Chaos von An sichten, das für die Advokaten und Juristen sehr einträglich ist, sich aber für den Verleger und Schriftsteller unerträglich ge gattet. — Das bekannte deutsche Werk »Die Reklameschule«, das ui Grotz-Lichterfelde in zwei Bänden vor etwa zwei Jahren er schienen ist, hat ein englisches Seitenstück in dem kraetieal Lävsr- tising (Mather L Crowlher Limited, Briögeslreet, London, 3/6 netto) erhalten, das für jeden praktischen Geschäftsmann, der auf Reklame angewiesen ist, ein sehr zu empfehlendes Nach schlagewerk darstellt. Aus dem reichen Inhalt des 700 Seiten zählenden Buches führen wir die vorzügliche Liste der Zeitun gen und Zeitschriften Großbritanniens an, ferner die der Unter nehmer, die die großen Riesenplakate an die Hürden und Häuser wände kleben, und die Liste der Anzeigenbureaus für Eisen bahnen, Tramwagen, Omnibusse usw. Möge das Jahr 1913 uns den ersehnten Frieden erhalten und für den Gesamtbuchhandel ein recht gutes werden I London, Januar 1913, Wm. von Knoblauch, Kleine Milteillmgev. Winke sür Gläubiger bei Konkursen in Norwegen. — Die Eröft- nung des Konkurses wird den ausländischen Gläubigern, sowie ihren Vertretern in Norwegen, wenn diese bekannt sind, sofort seitens des Konkursverwalters mitgeteilt. Die Anmeldung von Forderungen geschieht beim Konkursgericht (Skikteret) und die Anmeldungsfrist soll nicht unter 4 und nicht über 8 Wochen seit Einrückung der Aufforderung im Staatsanzciger be tragen. Die Prüfung der Forderungen soll nicht später als 4 Wochen nach Ablauf dieser Frist beginnen, Forderungen können in deutscher Sprache (am besten in lateini schen Schriftzeichen) angemeldet werden,' eine Beglaubigung ist nicht er forderlich, Schuldurkunden (Wechsel usw.) sind im Original oder in Ab schrift mit einzurcichen. Zu spät angemeldete Forderungen werde» nicht in der ersten, son dern in einer später anzuberaumcnden Sitzung geprüft. Zu Äußerungen des Gläubigers über bestrittene Forderungen setzt das Gericht eine Frist an, welche dem Gläubiger, falls er nicht in> Termine vertreten ist, durch eingeschriebenen Brief mitgeteilt wird.
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