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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 4/ 14, 16. Januar 1913. damit ihre Arbeit abgetan glauben. Diese Herrschaften scheinen zu faul, um die Druckbogen zu korrigieren. Auf meinem Werktisch stapeln sich alljährlich hohe Haufen solcher Neudrucke auf; köstliches Papier, schöne Typen, geschmackvolle Einbände aber Druckfehler über Druck fehler, elende Interpunktion, Flüchtigkeiten über Flüchtigkeiten — es könnte einen Hund jammern! Man sagt, das; es heutzutage, nach dem Beispiel von Theaterdirektoren, die zunächst mit dem Kostümschneider, alsdann mit dem Dekorationsmaler und Maschinenmeister, den sensa tionellen Nahmen eines neuen Zugstückes besprechen und erst zuletzt einen dramatischen Lohnschreiber mit der Ausfüllung dieses Rahmens betrauen, auch Verleger geben solle, die zunächst einmal bei einein hervorragenden Kunstgewerbler einen prächtigen Einband, darauf ein köstliches Papier bestellen, eine neue Type eigens schneiden lassen und dann endlich sich den Kopf darüber zu zerbrechen beginnen, was in diesem Buche zu lesen stehen solle! Gar so unglaublich wirkt solche iro nische Übertreibung heutzutage nicht mehr, denn es gibt tatsächlich zahl reiche wohlhabende Büchcrsammler, die sich jedes apart aussehende Buch mit Vergnügen hinstellen, ohne von dem Inhalt jemals Notiz zu nehmen.« Es soll nicht geleugnet werden, das; diese Darstellung auf die Tätigkeit einiger Verleger zutrifft: fragt man aber, wer die Haupt schuld an dieser Ausgrabungsseuche trägt, so hat man sie nicht bei dein Dutzend Verleger, das hier vielleicht in Frage kommt, sondern bei den vielen Hundert Büchersnobs, den Fanatikern der Luxusausgaben und Borzugsdrucke zu suchen, denen die Ausstattung eines Buches alles, der Inhalt selbst gar nichts mehr gilt. Wie unter solchen Um ständen »eine deutsche Akademie, ausgehend von den anerkannten (!) Dichtern und durch freie Wahl ergänzt«, helfen soll, »eine Akademie, die sowohl das Recht hätte, den Dichtertitel zu verleihen und dadurch eine reinliche Scheidung zwischen Dichter und Schreibgemerbler zu voll ziehen, und auch allein berechtigt wäre, dem Staat Vorschläge zu er teilen für die Vergebung der geistigen Schankkonzessionen an Verleger, Theaterdirektoren usw. usw.«, wird einer besonderen Erleuchtung für alle diejenigen bedürfen, die freie Berufe sich mit keinerlei Zwang und Konzession verbunden vorstellen können und dem heilsamen Ein fluß der Zeit, die über kurz oder lang die jetzigen Modetorheiten wieder hinwegfcgen wird, mehr vertrauen, als einer Akademie sich gegenseitig anerkennender Dichter. Moratorium in Bulgarien. — Durch das bulgarische Gesetz (Ukas Nr. 100) vom 17. Dezember 1912 (a. St.), betreffend die Ergänzung der zeitweiligen Verordnung über den Zahlungsausstand (Moratorium), ist folgendes bestimmt: Der mit der zeitweiligen Verordnung vom 19. September 1912 lllkas Nr. 10 vom 29. September 1912) gewährte Zahlungsausstand <Moratorium) für die Erfüllung von Geldverbindlichkeiten wird unter denselben Bedingungen bis zum 45sten Tage einschließlich nach der Ver öffentlichung des Befehles zur allgemeinen Demobilisierung der be waffneten Streitkräfte des Königreichs im »Staatsanzeiger« ver längert. Sämtliche Geldverbindlichkeiten erleiden jedoch einen Zah lungsaufschub von soviel Tagen, von ihrer Fälligkeit ab gerechnet, als Tage vom 17. September 1912 bis zum 45sten Tage nach der Veröffent lichung des allgemeinen Demobilisierungsbefehls im »Staatsanzeiger« verflossen sind. Während der Dauer des Zahlungsausstandes ruht der Lauf sämt licher Fristen im Gebiete des materiellen und prozessualen Rechts, wie: Verjährungsfristen im Straf- und Zivilrecht, gerichtliche peremtorischc und andere Fristen. Ein Hebbeldenkmal in Hamburg. - Für die Errichtung eines Heb- beldenkmals in Hamburg, der Stätte seiner dichterischen Anfänge, setzt sich ein Komitee ein, das in Hamburger Zeitungen einen Aufruf zu einer Sammlung zu dem genannten Zwecke erläßt. Hebbels Geburts- stadt, Wesselburen, hat bereits seit zwei Jahren ein hübsches, mit Er innerungen an den Dichter reich ausgestattctes Hebbelmuseuni. Neue Bücher. .Vl0NL66N8ia. Die Haupt- und ll68id6NL8iadt M'inetien unck ikn-6 näekwto Umgebung in XVoit und kilcl. — ^ntiqu.-Katalog Kr. 577 von Direodor Gelier mann, X. 6. Hokduektzmicklunß in IV1 üneken, ?i omenadoplatL 10. 8". 112 8. 1829 Krn. liiietier au8 allen >Vi886N8ellakl6n. l'tzürinZen rrnd 8aeki86n in >Vort uncl liild ete. ?oickrät8. 8tädt6an8ielit6n. — ^ntiqu.-Katalog Ko. V von K an 8 Kommer, Antiquariat, in 0 otkia . llauptmsrlct 14. 8«. 50^8. 931 Krn. 8lr»88e 13. 8". 16 8. 418 Krn. Personalnachrichten. Doppcljubiläum. Am 15. d. M. konnte Herr F. A. M ossauer in Firma F. A. Mossauer'sche Buch-, Kunst- und Schreibmaterialien handlung in Günzburg auf vollendete 50 Jahre Selbständigkeit zu rückblicken und damit auch das 50jährige Jubiläum seiner Firma be gehen. In ruhiger und steter Arbeit hat der Herr Jubilar sein Geschäft durch ein halbes Jahrhundert geführt, und wir beglückwünschen ihn zu seinem Ehrentag, hoffend, das; es ihm noch lange vergönnt sein möge, seinem Lebenswerke vorzustehen nnd es zu weiteren Erfolgen zu führen. Auszeichnung. — Dem Mitinhaber der Firma Königlich Sächsische Hofbuchhandlung H. Burdach Warnatz L Lehmann vorm. Walther'sche Hofbuchhandlung in Dresden, Herrn Heinrich Walther Leh- m a n n , wurde von Sr. Majestät dem König von Sachsen das Prädikat .Hofbuchhändler verliehen. Sprechsaal. Antiquariat Gustav Brake, Cöln. Ohne Kommentar bringe ich Nachstehendes zur Kenntnis: Das »Rheinische Verlagsinstitut und moderne Antiquariat Gustav Brake, Cöln, Mauritiuswall, neben der Schule« hat ein Verzeichnis verbreitet, in dem Bilderbücher, Jugendschriften und 89 Bände Schaffsteins Volksbücher zu Preisen angeboten werden, die um die Hälfte des Ladenpreises gekürzt sind.*) Da in dem Verzeichnis mit keinem Worte von herabgesetzten oder antiquarischen Exemplaren die Rede ist, liegt eine glatte unstatthafte und ungeheure Preisunterbie tung vor. Eine Firma »Gustav Brake« in Cöln steht weder im offi ziellen noch in Müllers Buchhändler-Adreßbuch, wohl aber die Firma »Rheinisches Vcrlagsinstitut für katholische Literatur (Gustav Brake), Köln am Rhein«, Badstraße 1. Besitzer ist Hermann Schaffstein, Mit glied des Börsenvereins und Inhaber der Firma »Hermann L Friedrich Schaffstetn, Köln a/Rh.«, Badstraße 1. Bayreuth, Januar 1913. Georg Niehrenheim. Der Antiquariatsprospekt ist nur an die Vorstände einer Anzahl Lehrervereine versandt worden. Jeder Lehrer weiß, was unter einen, solchen Angebot zu verstehen ist, und besonders wenn, wie hier, die Exemplare »wie neu« angeboten werden. Jeder Käufer, mag er nun neue Bücher oder einen neuen Anzug, oder sonst etwas kaufen wollen, wird Gegenstände zurückweisen, die ihm »wie neu« ange boten werden. Die meisten Besteller machten demgemäß auch zur Be dingung, daß die Bücher nicht »zu unansehnlich«, nicht »un sauber«, nicht »zerrissen« usw. sein dürften. Die Versen dung der Prospekte an die Vorstände der Lehrervereine erfolgte, weil diese für die in den letzten 5 Jahren veranstalteten zahlreichen Aus stellungen, 565 an der Zahl, zu denen sie die besagten Bilder- und Volksbücher eingefordert hatten, eine große Ansammlung von abge griffenen Exemplaren verschuldet hatten und weil angenommen wurde, das; sie diese Ausstellungsexemplare nun auch kaufen würden. Im übrigen sind diese Exemplare im November 1911 dem Sortiment vermittelst 9330 durch die Bestellanstalt verteilter Rundschreiben zu den Antiquariatspreisen mit erheblichem Rabatt angeboten worden, und im Jahre 1912 zum Teil sogar durch persönliches Angebot, ohne beim Sortiment nennenswerte Abnahme zu finden. Auch Herr Georg Niehrenheim war leider nicht unter der kleinen Anzahl Besteller ver treten. Eine Nachfrage trat erst nach Versendung der Antiqua riat s p r o s p e k t e ein, und es sind dann auch noch an die Inter essenten, das heißt die verehrlichen Sortimentsbuchhandlungen, die sich für den Vertrieb dieser Autiquariatsbücher interessierten, die Exemplare mit staffelförmig steigendem Rabatt bis zu 30"/» auf die Antiquariatspreise geliefert worden. Zum Schluß möchte ich noch bemerken, daß der Ausdruck »wie neu« schon von dem Vorstand des Buchhändler-Börsenvereins beanstandet worden ist. Ich habe mich daraufhin bereit erklärt, für späterhin diesen Ausdruck, den ich oft in andern Antiquariatsprospekten vorfand, durch den Ausdruck »anti quarische Exemplare« zu ersetzen. Hermann Schaffstein, Teilhaber resp. Inhaber der obigen Firme». *) Ein Exemplar liegt der Redaktion des Börsenblatts vor. Verantwortlicher Redakteur: E m i l T h o m a 8. — Verlag: Der Börsenveretnder Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus, Hospttalstraße. Druck. Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig.— Adresse der Redaktion: Leipzig-!» . Gerichtsweg 111.
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