Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130118
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191301182
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130118
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-01
- Tag1913-01-18
- Monat1913-01
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 14, 18. Januar 1913. Redaktioneller Teil (Fortsetzung zu Seite 8144 Die Eintragungen von deutschen Werken, für welche im Jahre IS11 das Oop^rizüt in den Vereinigten Staaten N.-A. unter der Geltung des amerikanischen Gesetzes vom 4. März 1909 beantragt worden ist, sind, soweit diese Eintragungen durch Ver mittlung der »Amtlichen Stelle« <6ormun Rooü-, Lrt- unä dlusic- ä^enez'l in New Volk bewirkt wurden, im letzten Jahre noch weiter zurückgegangen. Sie haben nur die Zahl 3607 erreicht <1908: 3467; 1909: 3921; 1910: 3839), somit 232 weniger als im Jahre vorher. Sie verteilen sich wie folgt: Bücher 628 (1910: 630); Zeitschristen: 182 (195); dramatische Werke 68 (67); Gemälde, Zeichnungen, Skizzen 48 (121); Karten I <S2>; musi kalische Werke 2680 (2760). Keine einzige Photographie ist im Jahre 1911 hinterlegt worden (1910: I3>; das erklärt sich aus den beschwerlichen Bedingungen, denen der Schutz dieser Werke in den Vereinigten Staaten unterworfen ist. Immerhin mehren sich diese Zahlen wenigstens teilweise. So sind zwischen dem l. April und 31. Dezember 1911 583 Bücher durch Vermittlung des in Berlin tätigen »Amerikanischen In stituts», das sich kostenlos mit dieser Aufgabe befaßt (vgl. »Droit <i'4uteur« 1911, S. 67), eingetragen worden. Weder der Propaganda der Amtlichen Stelle in New Hork, noch den vom Amerikanischen Institut in Berlin gebotenen Er leichterungen, noch den von verschiedenen Seiten an die Verleger gerichteten Ermahnungen, von den Vorteilen der amerikanischen Gesetzgebung Nutzen zu ziehen, ist es gelungen, die unwiderstehliche Abneigung des deutschen Buchhandels gegen die den fremden Autoren in Amerika auserlegten Förmlichkeiten zu besiegen. Von den 33 000 im Jahre 1911 erschienenen Werken sind nur 1211 in Amerika geschützt. Das Ergebnis ist mehr als bescheiden. Das »Adreßbuch des Deutschen Buchhandels«, dieses unentbehrliche Jahrbuch, das die Geschäftsstelle des Börsen- vereins herausgibt, vermittelt uns in seiner letzten Ausgabe, von 1913 (75. Jahrgang) eine statistische Übersicht über die Firmen dieses Handels, wie auch des Musik- und Kunsthandels. Diese Firmen stehen mit der Zentralorganisation der großen Buch handels-Hauptstadt Leipzig in Verbindung, und zwar nach fol gendem Verhältnis: Schweiz . Andre eure Amerika . Afrika . . Asien. . . Insgesamt 9634 9525 l093 1100 350 355 1102 1120 225 226 30 30 41 45 11 11 12486 12412 Die Verminderung der Firmen im Deutschen Reich (Asrika und Australien bleiben auf demselben Stand, Asien, wie auch die anderen Länder zeigen etwas höhere Zahlen) kommt, wie schon im Jahre 1911, ausschließlich von der Reinigung des Adreß buchs, aus dem diejenigen Firmen ausgeschlossen wurden, die sich nur nebenbei oder gelegentlich mit dem Buchhandel be schästigen. Die 12 412 Firmen verteilen sich aus 2451 Orte (1902: 2455). Davon liegen 1675 (1689) im Deutschen Reich, 330 (322) in Österreich-Ungarn, 84 (84) in der Schweiz, 242 (240) in anderen Ländern Europas, 73 (73) in Amerika, usw. 3249 Firmen be schäftigen sich ausschließlich mit dem Berlagsbuchhandel (1909: 3245; 1910:3293; 1911:3279; 1912:3265); 373 widmen sich dem Kunstverlag (1909: 376; 1910: 385; 1911: 383; 1912: 379); 495 Firmen betreiben Musikverlag <1909: 490; 1910:516; 1911: 504; 1912: 498). Der Sortimentsbuchhandel jeder Art be schäftigt 7284 Firmen (1909: 7154; 1910: 7408; 1911: 7351; 1912: 7323). Was die Leihgeschäste betrifft (Zeitschriften, Bücher, Musikalien), so halten sich diese noch aus der Zahl 1366 <1909: 2038; 1910: 1917; 1911: 1944; 1912: 1318). Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler hatte am 31.März 1912: 3543 Mitglieder, 84 mehr als am 31. März 1911. Der deutsche Buchhandel hat im Jahre 1910 Bücher usw. im Gesamtbetrags von 51 017 000 .« exportiert. Die Hauptsaktoren waren folgende: Tausend Mark Österreich-Ungarn 20849 Schweiz 8841 Rußland 4827 Vereinigte Staaten 3378 Frankreich 2844 Großbritannien ISIS Italien 992 Japan 818 Ein starker Export geht auch nach Schweden, Argentinien, Brasilien und Chile. (Die 48. Auflage s1913j von Sperlings Zeitschriften-Adreß- buch (Stuttgarts, dein wir im allgemeinen die Statistik der perio dischen Veröffentlichungen in deutscher Sprache (Zeitschriften und politische Zeitungenj entnehmen, wird erst im Jahre 1913 erscheinen.) (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Schriftsetzer und Schriftsteller. — Im »Berliner Tageblatt« hat Ernst v. Wolzogen kürzlich unter der Überschrift »Schreibgewerb- ler« ein Feuilleton veröffentlicht, in dem er dafür plädiert, die Schrift steller künftighin »Schreibgewerbler« zu nennen. Zur Begründung führt v. Wolzogen aus, daß es für die Tätigkeit des Schriftstellers gar nicht darauf ankommt, daß er die Schrift hinstellt. Das tue der Schreiber und mehr noch der Arbeiter in den Druckereien, der tat sächlich einen Buchstaben an den anderen stellt. Für ihn wäre die Be zeichnung Schriftsteller genauer als Schriftsetzer. Damit hat nun Ernst v. Wolzogen allerdings nichts Neues ge sagt, denn bereits vor 10 Jahren hat ein Herr Hugo Wauer in Berlin einen originellen Aufruf verbreitet. In diesem verspricht er eine Mil lion Belohnung demjenigen »Schriftsteller«, der den Beweis liefert, daß er in seinem Leben auch nur einen einzigen Nickel dadurch er worben hat, daß er »Schrift« »stellte« oder gar »stellerte«. Vor sichtigerweise setzt Herr W. hinzu: »Ich habe sie zwar nicht immer bei mir, diese Million, aber sobald der Beweis erbracht ist, werde ich sie sofort irgendeinem Millionendiebe stehlen, — was zweifellos viel leichter sein wird, als die Erbringung des erforderlichen Beweises.« In den weiteren Ausführungen suchte der Verfasser den Nachweis zu liefern, daß die Bezeichnung »Schriftsteller« für diejenigen, auf die sie heute angewandt wird, die literarisch tätigen Männer, absolut nicht paßt. Diese Benennung charakterisiere doch ganz klar und zwei fellos die Tätigkeit der Männer, welche wir heute ebenfalls hoch gradig unzutreffend »Schriftsetzer« nennen. »Jeder, der auch nur einmal einen Schriftsetzer arbeiten sah, wird vernünftigerweise zugeben müssen, daß derselbe die Schrift nicht setzte, sondern stellte. Die Let tern oder Typen bestehen ohne Ausnahmen aus einem einzigen absolut uubiegsameu Miede und stehen kerzengerade im Satz. Also das setzen zu nennen, ist fast ebenso »scharfsinnig« wie die gebräuchliche Be zeichnung »Schriftsteller« für die Männer der Feder!« Herr Wauer forderte daher die Männer der Feder auf, eine andere Bezeichnung zu wählen, die ihre Tätigkeit besser kennzeichnet. Statt »Schriftsteller« möge cs fortan »Dichter« heißen, denn jeder, »der das, was er erdenkt, oder erdichtet, berufsmäßig niederschreibt«, hat zweifellos das Recht, sich »Dichter« zu nennen. Um aber diese Angelegenheit, die Herrn Wauer so wichtig erschien, daß er darüber einen Aufruf »dichtete«, zur Er ledigung zn bringen, forderte er zum Schluffe alle diejenigen, die eine passendere Bezeichnung wissen, auf, damit hervorzutreten. Wir glau ben, daß Herr Wauer mit seiner Anregung ebensowenig Unterstützung gefunden hat, wie jetzt Herr v. Wolzogen finden wird, denn die deut schen Schriftsteller haben schließlich Besseres zu tun, als sich über die Benennung ihrer Tätigkeit den Kopf zu zerbrechen. Es kommt doch mehr darauf an, was der einzelne leistet; wie er sich nennt, ist Neben sache. Fritz Hansen. In demselben Artikel, in dem über diese »Erleuchtung« berichtet wird, der Wolzogen nach eigenem Geständnis die Erfindung des »Schreibgewerblcrs« verdankt, beschäftigt er sich auch mit jener Ver legerspezies, die ihre Tätigkeit meist damit beginnt, honorarfreie Werke Verstorbener neu zu drucken und durch irgendeine bestechende Äußer lichkeit wieder in den Vordergrund zu stellen. »Mit Vorliebe werden bekannte Erotika als Schrittmacher für neue Verleger verwendet. Ganze Stöße von solchem Zeug sammeln sich alljährlich bei den berufs mäßigen Kritikern an, und es ist nicht zu glauben, mit welcher Leichtfer tigkeit diese Ware zum Verkaufe vorbereitet wird. Neben vielen unbekannten Namen stümperhafter Übersetzer und gänzlich unberufener Herausgeber findet mau als Helfershelfer solcher .Buchmacher* auch wohlbekannte Namen von fleißigen Schreib- gewerblern, die, häufig sogar ohne Namensnennung, die bedeutenden Arbeiten gelehrter Vorgänger benützen, nur den Stil ein wenig moder nisieren und eine nichtssagende phrasenreiche Vorrede schreiben und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder