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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Die internationale Statistik der geistigen Produktion. (Übersetzung aus »De Droit ck'ilutsur«. Bern 1912. S. 161—173.) Der Versuch einer Zusammenstellung der statistischen Ergebnisse der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts, den wir in der De zembernummer sdes »Droit ä'Luteur«) von 1911") verössentlicht haben, ist in den immer noch ziemlich kleinen Kreisen, die sich für diese Gattung von Arbeiten interessieren, gut ausgenommen worden. Unsere Untersuchungen sind in Fachblättern verschie dener Länder übersetzt oder in de» Ergebnissen kurz mitgeteilt worden. Mehr und mehr gewinnt die Überzeugung Boden, daß man, an Stelle phantasievoller Vermutungen über die schassenden Kräfte geistiger Arbeit, in diesen statistischen Aufstellungen wenig stens Nachweise besitzt über die schöpferische oder reproduzierende Tätigkeit auf diesem Gebiete. Die Regelmäßigkeit gewisser Er scheinungen dabei überrascht die hier nicht Unterrichteten; sie begreifen, daß man sich bemüht, allgemeinere Gesetze zu sinden, die diese anscheinend ungeordnete Tätigkeit regeln. Freilich, die Mängel der Methoden und die Ungleichheiten der stofflichen Einteilung, auf die wir im Vorjahre hingewicsen haben, hindern noch eine wirklich internationale Zusammen stellung der gewonnenen Teilergebnisse. Hier vor allem sind die Fortschritte langsam; denn es ist schwer, sich von eingewurzelten Gewohnheiten zu trennen und eingelebte Arbeitsverfahren auf zugeben. Könnte das Bessere nicht etwa der Feind des Guten sein? Diese Furcht stellt sich einer gegenseitigen Verständigung der Statistiker entgegen. Gleichwohl gibt es einen Weg zum Ziele gemeinsamer Lösung der Schwierigkeit. In drei Ländern, in Belgien, in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien, ist auf Empfehlung des internationale» Bibliothekarkongresses ein einheitlicher Plan als Rahmen für auszustellende Übersichten an genommen worden. Das eröffnet die Aussicht auf solidarische bibliographische Arbeit und auf nutzbare Vergleichungen. Deutschland. Die Erholung des Geschäfts, die man für 1911 erhofft hatte, hat, wie der jährliche Geschäftsbericht des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler seststellt, weitere Fortschritte gemacht. Immerhin war dieser Ausschwung, der einer Krise folgte, nicht in allen Handelszweigen befriedigend; der Ausfall wird großenteils der beunruhigenden Politischen Lage und der durch sie verursachten Spannung, dann auch der Trockenheit des Sommers 1911 und der wachsenden Teuerung der Lebensmittel zugeschrieben. Auch der Buchhandel war nicht merkbar begünstigt; denn wirtschaftliche Depressionen treffen ihn in erster Linie, da in vielen Kreisen das Buch als Luxusartikel angesehen und sein Ankauf in schwierige» Zeiten als überflüssig erachtet wird. Dagegen scheint die Verlagsproduktion 1911 von einem ausge sprochenen Optimismus beherrscht gewesen zu sein. Die Erhöhung der Gesamtzahl dieser Produktion, die außer den Erzeugnissen des Deutschen Reichs auch die der deutschsprechenden Gebiete der benachbarten Länder <Lsterreich und Schweiz) umsaßt, war be deutender als seit zehn Jahren; gegen das Jahr 1910 betrug sie 1717 Werke, das sind ö,2Proz. (1902: 6,2 Proz.; 1910: 0,7 Proz.). 1910 1911 Allgemeine Bibliographie. Bibliothekswesen. Enzyklo pädien. Gesamtwerte. Sammelwerke. Schriften gelehrter Gesellschaften. Universitätswesen 456 469 Theologie 2510 2732 Rechts- und Staatswissenschast 3125 3191 Heilwissenschast 1981 2012 Naturwissenschaft. Mathematik 1750 1819 Philosophie. Theosophie - 668 700 Erziehung und Unterricht. Jugendschristen 4852 5252 Sprach- und Literaturwissenschaft 1884 2237 Geschichte 1254 1377 Erdbeschreibung. Karten 1480 1447 Kriegswissenschaft . 667 575 Handel. Gewerbe. Verkehrswesen 2082 2037 Bau- und Jngenieurwissenschaft l108 1089 Haus-, Land- und Forstwirtschaft.......... 1030 1127 Schöne Literatur (Theaterstücke; Volkserzählnngens . . 4134 4620 Kunst 981 1056 Adreßbücher. Kalender und Jahrbücher 639 640 Verschiedenes 681 618 Insgesamt 3I28I 32998 Dieses Wachstum verteilt sich zur größten Menge auf die Ge biete Belletristik <-s- 48k), Erziehung <->- 400) und Philologie <-s- 353). Der beträchtliche Aufschwung der belletristischen Werke gleicht einen Rückgang im Jahre 1910 aus. Die in den anderen Zweigen sestzustellenden Schwankungen und insbesondere die Verminderungen sind wenig bemerkbar. Wir erwähnen aber ohne Betrachtungen auzustellen —, daß die militärischen Ver öffentlichungen im Jahre 1911 weiter abgenommen haben (— 92), während die philosophischen eine geringe Vermehrung zeigen (ft- 32). Die Reihenfolge derjenigen Gebiete, in denen sich die Produktion in den letzten zehn Jahren vorwiegend betätigt hat und die wir vor einem Jahre hier aufgestellt haben (1. Erziehung; 2. Belletristik; 3. Rechtswissenschaft; 4. Theologie; 5. Handel; 6. Medizin), ist im Jahre I9II genau beibehalten worden. Das zeigt die Regelmäßigkeit der Erscheinungen in der Produktion. Zwei wichtige bibliographische Arbeiten haben neues Licht auf diese Erscheinungen geworfen. Die erste Arbeit ist ein Werk von R.Jentzsch, betitelt: »Der deutsch-lateinische Büchermarkt nach den Leipziger Ostermeß-Katalogen von 1740, 1770 und 1800 nach seiner Gliederung und Wandlung« <404 S., Leipzig 1912, R. Voigt- länders Verlag). Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, die vorgenannte Produktion nach den Katalogen der auf den be rühmten Leipziger Ostermesjen zum Verkauf angebotenen Bücher eingehend zu prüfen; aber da er nicht alle diese Kataloge durch arbeiten konnte, so hat er sich auf das Studium derjenigen der angegebenen drei Jahre beschränkt, die um je 30 Jahre auseinander liegen und wie Querschnitte durch eine sehr beachtenswerte deutsche Literaturepoche ein Bild davon geben. Im Jahre 1740 waren nur 755 neue Bücher im Leipziger Meßkatalog verzeichnet, dar unter S7 Übersetzungen <10,5 Proz.), und zwar 32 aus dem Fran zösischen, 15 aus dem Englischen, 6 aus dem Lateinischen. Im Jahre 1770 hatte sich die Zahl schon aus 1144 erhoben (Vermehrung 51,5 Proz.), worunter >44 Übersetzungen (14,7 Proz.), davon 64 aus dem Französischen, 40 aus dem Englischen, 12 aus dem La teinischen, 10 aus dem Italienischen, usw. 1800 beträgt die Pro duktion sogar 2569 Bücher (Vermehrung gegen 1770: 124,6 Proz.), darunter 232 Übersetzungen <9,5 Proz.), und davon 102 aus dem Französijchen, 79 aus dem Englischen, 13 aus dem Holländischen, 8» 1 Vgl. Börsenblatt 1912, Rr. 37—44. Börsenblatt fttr den Deutschen Buchhandel. 80. Jahrgang. Red.
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