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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1905
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- Deutsch
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^ 30, 6. Februar 1905. Nichtamtlicher Teil. 1229 zur Zeit der Aufhebung des Abkommens erlaubterweise im Gange war. vollendet werden darf und sie unbeschränkt ver breitet und verkauft werden dürfen. Dagegen ist für die zum Druck bestimmten Vorrichtungen festgesetzt, daß sie nur vier Jahre lang noch benützt werden dürfen. Es sollte also eventuell darauf gesehen werden, daß derartige Ausführungs- bestimmungen auch noch für Dänemark und Schweden und ev. die andern Unionsstaaten nachgeholt würden. Außer der obigen deutschen kennt der Ausschuß nämlich nur noch die ähnliche belgische Verordnung vom 15. November 1887. Zu erwähnen wäre hier noch, daß Schwedens Beitritt zur Union auch wohl dadurch beschleunigt ist. daß die deutsche Regierung den 1898 ausgesprochenen Wunsch Schwedens nach einem Separatabkommen ablehnte und auf die Berner Konvention verwies. Wenn alle der Berner Konvention angehörenden Staaten so handeln, sich also weigern. Sonderverträge abzuschließen, so wird dadurch die Konvention sehr gefördert werden. Freilich kommen für manche Staaten nicht prinzipielle, sondern materielle Be denken in Betracht. Montenegro ist z. B. aus der Berner Konvention aus Sparsamkeitsrücksichten ausgetreten und hat mit Italien und Frankreich Sonderverträge abgeschlossen. Für so kleine Länder sollte man vielleicht weitere Beitrags klassen schaffen. Jetzt gibt es deren sechs, die sich abstufen nach Sätzen von fünfundzwanzig bis drei Einheiten. Für die Staaten, die dieser letzten Klasse angehören, betrug der Jahresaufwand iv maximo freilich nur 600 Francs, für eine Union eine kaum zu hohe Summe. Immerhin wäre es vielleicht, um den kleinen Staaten auch den Vorwand zu nehmen, gut, noch eine siebente Klasse mit einer Einheit daneben zu setzen für Staaten wie Montenegro, Monaco etc., damit diese nicht aus Ersparnisrücksichten auszutreten brauchen. Jetzt sind in der sechsten Klasse nur Luxemburg. Monaco und Tunis, in der fünften Klasse Haiti, in der vierten Klasse Norwegen. Kleine Mitteilungen. hört, durch Neuausprügung eines weitern großen Betrags ab geholfen werden. Im laufenden Rechnungsjahre wird die im Jahre 1900 beschlossene Ausprägung von neun Millionen Mark bank an Münzen dieser Art bezifferte sich am 30. Juni 1900 auf 3 359 000 ^ und am 31. Dezember 1904 nur auf 373 000 in der Zeit vom 1. April bis Ende Dezember 1904 sind 2 222 088 30 H oder monatlich durchschnittlich 246 898 70 o) an Zehnpfennigstücken vom freien Verkehr aus genommen worden. Der erhebliche Bedarf daran dürfte neben dem Wegfall der Zwanzigpfennigstücke aus Silber und aus Nickel und den infolge der Bevölkerungszunahme gesteigerten Verkehrsverhältnissen hauptsächlich durch die beträchtliche Aus dehnung der Straßenbahnen, sowie den umfassenden Automaten betrieb verursacht worden sein. Post. — Die Postagentur in Tsangkou (Kiautschou) ist auf gehoben und an deren Stelle in Litsun (Kiautschou) eine Post agentur errichtet worden. Internationaler Presse-Kongreß. — Der Inter nationale Presse-Kongreß, der im vorigen Jahre in Wien getagt hat, wird sich in diesem Jahre in Lüttich versammeln, wo, neben den vielen Sehenswürdigkeiten der interessanten Stadt und Um gebung, die im Mai zu eröffnende große internationale Aus stellung manche besondern Anziehungspunkte für den Besucher bieten und einen ungewöhnlich lebhaften Verkehr aus aller Welt nach dort ziehen wird. Schulen in Argentinien wird der Nationalzeitung (Berlin) (Beilage -Nation und Welt» Nr. 5 vom 1. Februar 1905) von dort geschrieben: Die älteste deutsche Schule Argentiniens ist die älteste ihrer Art in Südamerika überhaupt. Es ist die jetzige Germaniaschule zu Buenos Aires, die 1843 gegründet wurde. Dem frühen Anfang folgte aber in Argentinien ein sehr langsamer Fortgang. Erst 1870 ist dort die zweite deutsche Schule, die in der Schweizerkolonie San Carlos Süd, gegründet worden. Auch und Malabrigo. Mit der stärkeren deutschen Einwanderung der neunziger Jahre hob sich auch das deutsche Schulwesen mehr. Bis 1900 entstanden noch etwa zwei Dutzend deutsche Schulen, darunter einige bedeutende, wie die in Rosario, die in Barracas, das Reform-Realgymnasium in Belgrano und die -Deutsche Schule« in Buenos Aires. Bis Ende 1903 waren schon wieder zwanzig weitere deutsche Schulen entstanden. Gegen dreißig Schulen mit 1800 Schülern und 100 Lehrern im Jahre 1899 wurden Ende 1903 nicht weniger als fünfzig deutsche Schulen mit 3000 Schülern und 150 Lehrern gezählt. Diese Schulen sind allerdings zum großen Teil sehr minder wertig. Die obengenannte Anstalt in Belgrano, die beiden Schulen in Buenos Aires und vielleicht die in Rosario sind etwa deutschen Mittelschulen gleichzustellen. Die übrigen sind Volks schulen , leiden aber vielfach Mangel an Mitteln und vor allem in den Deutsch - Russen - Kolonien in Entre Rios, an guten Lehrern. Es kommt noch vor, daß in einer solchen dürftigen Campschule der erste beste Taugenichts für ein paar Pesos monat lich als deutscher Lehrer Angst und Schrecken nicht bloß unter der Jugend verbreitet. Die des Lesens und Schreibens selbst un kundigen Alten haben meist keinen großen Respekt vor diesen Künsten und wollen sich's damit bei ihren Jungen möglichst wenig kosten lassen. Bei dem oft völligen Mangel an Lehrmitteln ist denn der Segen solcher Kulturzentren herzlich gering. Und doch dürfen diese nicht verachtet werden, da sie auch im schlimmsten Fall Anknüpfungspunkte für etwas besseres Künftiges werden können. Der Staatsangehörigkeit nach sind fast alle Schüler der deutschen Schulen Argentinier, da alle im Lande gebornen Kinder vom Gesetz als Argentinier angesprochen werden. Der Abstam mung nach sind gut 80 v. H. deutsch, und zwar 50 v. H. Reichs deutsche. Außer in dem halben Dutzend der größern deutschen Schulen geräumt, daß man sie als die eigentliche Unterrichtssprache be zeichnen könnte. Meist ist die Unterrichtssprache doppelt, deutsch und spanisch, in einigen Landschulen sogar überwiegend spanisch. Außer einigen Privatschulen werden die Anstalten alle in der Hauptsache von lokalen Schulvereinen erhalten. Die Gesamt kosten für die Erhaltung des deutschen Schulwesens mögen sich jährlich auf eine halbe Million Mark belaufen. Aus dem Aus landsschulfonds des Deutschen Reichs gingen 1904 im ganzen 43 000 ^ nach Argentinien, davon je 15 000 an die Germania schule und an die »Deutsche Schule« in Buenos Aires; die übrigen Unterstützungen schwankten zwischen 3000 und 750 Von den 150 deutschen Lehrern mögen wenigstens 50 völlige Autodiktaten sein. Daraus geht ohne weiteres hervor, eine wie wichtige Aufgabe die Lehrervermittlung unsres All- züsammengetan. Der »Deutsche Lehrerverein« von Bnenos Aires nimmt nur seminaristisch gebildete Lehrer an und schließt damit sowohl die Autodidakten, als auch die akademisch gebildeten Lehrer aus. Die »Pädagogische Vereinigung Union« mit ihrem Sitz in der Provinz Santa F« besteht zum größten Teil aus -Camplehrern«. Beide Organisationen sind, besonders wirtschaftlich, nicht stark. Ein 1901 angestellter Versuch, im »All gemeinen deutschen Schulverband« eine stärkere einheitliche Orga- 166
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