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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-04-11
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1907
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- Deutsch
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3764 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 83. 11. April 1S07. S. Tannenbaum, Przemysl; Peter Weidtnger (vorm. Evm. W. Ttrichter), Neunkirchen; Rich. Wollmann (vorm. A. Blazeks, Böhmisch-Kamnitz. Dagegen sind in unserm Verein nicht mehr vertreten die Firmen: Ferd. Ängsten, Reichenberg; Theodor KopeckL, Pisek; Emil Berts L Co., Wien; Alois Lehar, Floridsdorf; Hermann Blömer, Leilmeritz; Ernst Mareis, Linz; F. A. Brockhaus, Wien; Maryan Matula, Rzeszow; Johann L Carl Handel, Bielitz; Karl Mitfchke, Wien; Viltor Hawlik, Wien; Gustav A. Poncza, Freistadt; August Herger, Neusatz; E. Rauch, Czernowltz. I. V. Hruby, Pilsen; » » * Herr von Holder dankt für das ihm ausgesprochene Beileid. Es wird beschlossen, Seiner Exzellenz dem Justizminister für seine Bemühungen, das österreichische Urheberrecht zu verbessern, den Dank auszusprechen. Herr Müller betont die Verdienste des Herrn Sektions chefs von Rößler bei Erledigung der verschiedenen Eingaben des Vereins in Zollsachen. Er beantragt, Herrn Sektionschef Ur. von Rößler den Dank des Vereins aussprechen zu wollen. (Angenommen.) Herr Deuticke teilt mit, daß die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler beschlossen habe, die Feier ihres 100jährigen Bestandes am 2. Juni d. I. abzuhalten. Mit Rücksicht auf eine in der vorigen Sitzung des Vereinsausschusses gegebene Anregung bittet er, die Hauptversammlung des Vereins in diesem Jahre auf den 1. Juni festzusetzen, damit den auswärtigen Gästen Gelegen heit geboten werde, der Jubiläumsfeier der Korporation bei wohnen zu können. (Angenommen.) Herr Trömel referiert sodann über eine Aktion, die die hiesigen Reisebuchhändler unternommen haben und die darauf hinausläuft, daß sie künftig die Portogebühren ausnahmslos ihren Kunden in Rechnung stellen werden. Diese Aktion habe auch in Deutschland Unterstützung gefunden. Herr Trömel spricht die Hoffnung aus, daß diese Angelegenheit schon demnächst ihre definitive Erledigung finden werde. Herr Robitschek erstattet sodann den Kassenbericht für das Jahr 1906 und bittet, die Rechnung durch die Revisoren prüfen zu lassen. Der Kassenbericht wird wie üblich vor der Hauptversammlung veröffentlicht werden. Auf Antrag des Herrn Vorsitzendenstelloertreters wird Herrn Robitschek der Dank für seine sorgsame Führung der Kasse ausgesprochen. Schluß der Sitzung um s/i? Uhr. (gez.) Carl Junker Protokollführer. Meine Mitteilungen. Bibliotyeksscheukung. — Die Bibliothek des Eidgenössischen Polytechnikums in Zürich erhielt die gesamte umfangreiche Bücher sammlung des Begründers und langjährigen Herausgebers der Schweizerischen Bauzeitung August Waldner zum Geschenk von dessen Witwe und feinem Nachfolger in der Redaktion A. Jegher. Besonders durch die zahlreichen, ojt Jahrzehnte umfassenden Zeit- fchriftenserien werden die Bestände der PolytechnikumSbibliolhek mit dieser Schenkung in ungeahnter Weise vervollständigt. Anzeiger f. d. schweiz. Buchhandel.) Ausstellung für Photographie, graphische Künste und Buchgewerbe München 1909. — Am Freilag, den 5. d. Mts., trat in der Trinkstube des Bayerischen Kunstgewerbevereins der engere Ausschuß des »Süddeutschen Photographen-Vereins- zu den vorbereitenden Schritten für diese Ausstellung zusammen. Den Beratungen lag ein Grundriß für die geplante Ausstellungs organisation zugrunde. Der Ausstellungsgedanke wurde allseitig freudig begrüßt. Die Stadtgemeinde München hatte ihr warmes Interesse an diesem für die Entwicklung des graphischen Kunst gewerbes bedeutsamen Unternehmen in einem Schreiben zum Ausdruck gebracht. Die innere Organisation des Ganzen ist in Form schöner Ausstellungssäle geplant. Für die Veranstaltung sind die Monate Juni bis September 1909, also drei Monate in Aussicht genommen. (Allgemeine Zeitung) Autographensammel« und Raritätensucht. — In einer Plauderei des Berliner Bibliophilen Fedor von Zobeltttz im Aprilheft der Velhagen L Klasingschen Monatshefte waren die Preise einiger Autographen zusammengestelll, die den »Snobbts- muS-, der unsrer modernen Bibliophilie ein ungesundes Gepräge gibt, auch bei den Autographensammlern in vollster Blüte zeigen. Hierbei waren die Ergevntsfe der letzten großen Autographen- 'Auktion von C. G. Boerncr in Leipzig tm Februar dieses Jahres nicht berücksichtigt, vielmehr die Preise zugrunde gelegt, die in der Belstelgerung der prachtvollen Sammlung des Berliner Bankiers Alexander Meyer Cohn bei I. A. Slargardt in Berlin Oktober 1905 und Februar 1966 erzielt wurden. Eine Vergleichung der beiden Auktionsergebnisse ist aber darum besonders interessant, weil die bei Boerner in diesem Februar versteigerte Sammlung eines Berliner Großindustriellen eine Anzahl Stücke enthielt, die dieser Sammler erst ein Jahr früher aus der Auktion A. Meyer Cohn erworben hatte. Man wird bei Betrachtung der Zahlen nicht bezweifeln, daß der Großindustrielle zur richtigen Zeit die Lust am Aulographen- sammeln verloren hat. Von den Lessingautographen wurde der selbe Brief vom 2b. Juni 1772 an Boß über seine Emtlia Galotti bei Siargardt mit 1555 ^ erworben, bei Boerner mit 3400 verkauft, derselbe Luther-Brief an den Bürgermeister und Rat von Stadt Nürnberg vom Jahre 1525, in dem er um Schutz gegen den Nachdrucke! bitlet, kostete bei Slargardt 1460 bei Boerner 3lb6 Ein Brief Friedrich Wilhelms 1. aus dem Jahre 1730 an den Minister Grasen Degenfelü, der sich auf die vereitelte Flucht des Kronprinzen, des spatern großen Königs bezieht, erzielte bei Slargardt nur 60 bei Boerner 360 ein in übermütigster Laune geschriebener Brief des nachmaligen Königs Friedrich des Großen vom Jahre 1734 brachte bei Slargardt 361 bei Boerner ein Jahr später 800 der be kannte Abschiedsbrief des Dichters Heinrich von Kleist und der Henriette Vogel vom 21. Oktober 1811 an den Kriegsrat Peguillhen, unmittelbar vor ihrem gemeinschaftlichen Selbstmord, erzielte bei Slargardt 1300 bei Boerner 1500 >i>. Heinrich Heines lite rarischer Fehdebries gegen Wiehl, 6 volle Seiten vom 19. Mai 1839, der sich in das Bertrauen Heines eingeschlichen hatte und ihn dann in einem Schmähartikel angriff, bei Slargardt 315 bei Boerner 410 >6. Die Liste der Preissteigerungen könnte noch beliebig fortgesetzt werden, sie beweist jedoch nur, daß die Raritätensucht die Sammler zu Preisen verleitet, die in gar keinem Verhältnis zu dem wahren Werte der Stücke stehen. Ja, kann man denn — diese Frage wird von sachkundiger Seite in einer uns zugehenden Zuschrift ausgenommen — überhaupt von einem Handelswert der Autographen reden angesichts der genannten Phantasiepreise? Noch vor kurzem fanden sich Briefe Moses Mendelssohns mit 70—80 in den Katalogen einiger Händler. In der letzten Boerner-Auktion wurde ein einseitiger Brief Mendelssohns vom Jahre 1772 an den Kupferstecher Bause mit 280 bezahlt, und wie ich von zuverlässiger Seite weiß, halte der Käufer seinen Vertreter angewiesen, bei Gegengeboten bis zu 1600 ^ mit zugehen. Mit dieser (um einen Jheringschen Ausdruck zu ge brauchen) »ökonomischen Tobsucht- kann der normale Sammler nicht konkurrieren. Soll darum das Autographensammeln das Vorrecht der großen Geldbeutel sein? Nein, auch heute ist es mit geringen Mitteln möglich, eine inhaltlich interessante Sammlung anzulegen, wenn man auf die viclumworbenen Sterne erster Ordnung ver zichtet. Briefe von Fontane, F. Th. Bischer, Scheffel, llhland, Winckelmann, um nur einige Namen zu nennen, sind auch heute noch mit mäßigem Auswande zu haben. Besonders inhaltreich sind häufig die Briefe von Künstlern, die ein starkes Mitteilungsbedürfnis über ihre künstlerischen Pläne und Entwürfe zu schreiben veran laßt. Diese Briefe sind eine Quelle der geistigen Anregung. Die Anlegung einer solchen Sammlung gibt auch unserm Geist die
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