Umschlag zu 140. Mittwoch, den 19. Juni 1918. " DieRunft des Schreibens Eine Prosa-Schule von vr. Vroder Christiansen ahllos vielen wird diese Schule zu Wunsch kommen. Es braucht sie vor allem jeder, der Schriftsteller werden will. Bisher gab es nur ein mühevolles Er tasten der Sprachmiltel, dabei wenige ans Ziel kamen; oder eine äußerliche Nachahmerei mit dem Erträgnis seelenloser Schablonenschrist. Es braucht sie der Lehrer der deutschen Sprache. Er soll Stilkunst lehren: ist es zuviel gefordert, daß er vorher Stilkunst selber ge lernt habe? Es braucht sie der Gebildete, der wünscht, ein vornehmes, persönliches Deutsch zu schreiben, sein Deutsch, wohllautend, vollmundig und rhythmisch. Jeder, der lernen möchte, seine Erlebnisse, die inneren, die äußeren, bildhaft zu gestalten und seine Gedanken in klare, zwingende 8srm zu prägen. Bisher war in unserer Bildung die Schriftkunst grob ver nachlässig«, und während wir uns mit dem Ge plapper fremder Zungen putzten, stand unser Land im Ruf, die schlechteste Prosa zu schreiben. Im neuen Deutschland wird die Stilkunst der ttlutter- sprache notwendig höher gellen als fremd parlieren. Das Ubungs- und Lehrwerk umfaßt -r ge druckte Briefe in Mappe. Je sechs Briefe machen einen Lehrgang: Grundschule und Hochschule. Beide find allgemeinversiändlich. Der Preis des ganzen lVerkes ist L5 Mark; einzelne Briefe können nicht gegeben werden. lVir bieten Ihnen an: bar mit 40 v. H. und 7/ö. Die Auflage ist so klein, daß wir nicht bedingt liefern können. Bei Vorausbestellung bis zum sg. Juli (Bestellzettel dafür beigelegt) bar mit so v. H. Helsen - Verlag Buchenbach - Baden ^ Die Ärmst des Schreibens Eine Prosa-Schule von l)r. Broder Christiansen durch seine „Philosophie der Kunst" ist ^' der Verfasser weiten Kreisen ein Bekannter geworden; über die eigene Sprachkunst jenes Buches mögen hier einige Urteile stehen: »r. Ernst pariser schreibt im Logos: Diese Sprache i» ihrer raschen Lebendigkeit, Prägnanz und Schönheit zeigt eine seltene Kultur des Ausdrucks. Der Verfasser cincs solchen in unendlicher Schaffens freude geschriebenen Buche» ist Künstler. Die pevue cte ^tetsptivsique et cte tcloisle: Eine seltene Kostbarkeit: eine Philosophie der Kunst von einem Künstler Philosophen. Professor L. A. Schmid in den Rant- Studien: Gedrängt stehen hier die crlcbnisfrischen Beobachtungen und die klugen Einsichren in die verschiedensten Teile des tausendfachen Kunstlcbens — dazu noch dies alles in der schönen Rede des Liebhabers. Die plorddeutsche Allgemeine Zeitung: Der Verfasser versteht cs in wahrhaft genialer weise, die einschlägigen Fragen bis in ihre Grundbestandteile zu zerlegen und ungekünstelt vor unscrm geistigen Auge wieder aufzubauen; er verfügt zugleich über eine be » wundernswcrr präzise Art und weise sich auszusprechcn. Erich Everth schreibt in der Hilfe: Ein herrliches Buch in der sprachlichen Durchbildung! welch eine gepflegte und eigenartige Sprache! Bei der selbst die seltsamen Räuzc auf ihre Rechnung kommen werden, die von einer Philosophie der Kunst wieder vor allem Kunst verlangen. Die Redeweise ist ruhig und dem Gross überlegen. So faßlich trägt der Autor seine Ansichten vor, daß auch der Leser nicht mit dem Inhalt kämpft, sondern daneben und zugleich die abgeklärte sprachliche Form zu würdigen und zu genießen vermag. Lese man nur eine solche Philosophie, man wird durch die Form an Kunstempfinden und durch die Lehren an Kunstverstand gewinnen. Helsen - Verlag ^ Buchenbach - Baden