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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1905
- Sprache
- Deutsch
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807S Nichtamtlicher Teil. 215, 15. September 1905. dienst erzielt haben; wenn er die Absatzfähigkeit eines Werks aber überschätzt hat, so hat er verloren. Die Arbeiten einiger Autoren verkaufen sich ohne Risiko und können bis in die 10 000 abgesetzt werden. Von David Harum wurden in Kanada 34 000 Exemplare verkauft. Ein großer Absatz bedeutet nun freilich nicht immer einen entsprechenden pekuniären Erfolg. Es gibt Autoren, deren Werke in Tausenden von Exemplaren abgesetzt werden, ohne daß den Verlegern ein nennenswerter Gewinn übrig bliebe; sie haben den Autoren zu hohe Tantiemen zu zahlen. Sir Gilbert Parker und Marie Corelli gehören zu diesen. Man könnte fragen, ob der englische oder amerikanische Verleger, von dem der kanadische Verleger die Bogen, Bücher oder Platten erworben hat, nicht zeitweilig selbst auf dem kanadischen Markt auftritt und konkurriert. In der Regel besteht zwischen den beiden Verlegern keine Abmachung, doch wird stillschweigend vorausgesetzt, daß der Verleger sich nicht auf den kanadischen Markt begibt. Auch der Zoll würde ihn wohl abhalten, und übrigens ist der Durchschnittspreis der Bücher in Amerika auch höher als in Kanada. In den Vereinigten Staaten kostet der gewöhnliche Leinenband 1 S 50 o., in Kanada 1 H 25 o. Bei englischen Ausgaben kann der kanadische Verleger in der Regel, nach einem Abkommen mit dem New Aorker Verleger, seine Ausgabe dort nicht einzuführen, die Werke ein paar Wochen früher erhalten. Die Anzahl der in Kanada herausgegebenen Bücher ist fortlaufend im Zuwachs begriffen. Bei belletristischen Werken ist ein nennenswerter Fortschritt zu verzeichnen. Während des ersten Semesters des Jahres 1904 erschienen 61 Romane in kanadischen Ausgaben, im gleichen Zeitabschnitt dieses Jahres sind 68 Werke eingetragen; doch auch die andern Literaturgebiete zeigen dauernd ähnliche günstige Verhältnisse. Montreal mit seinen 100 000 englischen und 250 000 französischen Einwohnern kann heuzntage nicht mehr wie einst als das Zentrum für den englischen Verlagsbuchhandel bezeichnet werden; jetzt werden dort fast nur Reiseführer und Schulbücher verlegt Versuche, auch andre Werke her- auszngeben, haben sich letzthin leider nicht mehr als erfolg reich erwiesen. Der französische Berlagsbuchhandel hat mit der Zu nahme der Bevölkerung dort gleichen Schritt gehalten und erfreut sich beständiger Blüte. Die Erzeugnisse der ver schiedensten Literaturgebiete, denen man hier gerecht wird, finden dauernd guten Absatz. Die Firmen C. O. Beauchemin L fils, Granger srsres und Deom freies leiten den französisch kanadischen Verlagsbuchhandel; sie sind gleichzeitig auch die bedeutendsten Importeure französischer Literatur. Es gibt dann noch eine große Anzahl kleinerer Verleger, die den un befugten Nachdruck französischer Werke zu einer Spezialität ausgebildet haben. Der Sortimentsbuchhandel ist fast nur auf Montreal und Quebec beschränkt. Jede dieser Städte zählt ungefähr sechs einigermaßen rentierende Buchläden, in einigen weitern, in dieser Provinz verstreuten Städten werden in den so genannten kVsncb boolrstorss sowohl englische als auch fran zösische Bücher verkauft. Obgleich der anerkannt ungesetzliche Nachdruck den französisch-kanadischen Markt überschwemmt, sind in den Buchhandlungen doch die aus Frankreich ein geführten Werke recht zahlreich vertreten. Die Bücher sind stets broschiert, und die Preise der Romane z. B. (belle tristische Literatur dominiert) schwanken zwischen 10—90 Cents. Man hat die 20 Prozent Einfuhrgebühr und ebenso die Frachtspesen eingerechnet; die Pariser 30 Centimes-, 1 Frc.- und 3 Frcs. 50 Centimes-Bände werden also für 10, 25 und 90 Cents verkauft. Französische Verleger schließen die Geschäfte in der Regel nur durch Versendung von Katalogen ab; Reisende bilden die Ausnahme. Da das lesende Publikum auch im günstigsten Fall immer begrenzt ist, so sind die französischen Buchhändler dauernd versucht, auch englische Unterhaltungslektüre zu führen, und fast ausnahmslos sind jetzt in allen wenigstens englische Journale und Zeitschriften zu finden. — Über den Buchhandel in Indien äußert sich, wie wir der letzten Nummer des Londoner lZoolcsellsr entnehmen, ein indischer Buchhändler in der -Naärss Llails: Der Buchhandel als Gewerbe ist in Indien kaum 50 Jahre alt, und es sind noch nicht 30 Jahre her, seit er — im südlichen Indien wenigstens — den Schul- und Hochschulbedarf liefert, da die englische Regierung so lange die englischen und eingeborenen Hörer mit dem Nötigen versah. Nach und nach fanden englische Verleger das neue Absatzfeld heraus und brachten ihre Verlagsartikel in Spezialausgaben auf den dortigen Markt, die sie durch indische Agenten vertreiben ließen. Der indische Händler sah sich somit bald in den Hintergrund gedrängt und in der Entwicklung seines Geschäfts gehindert. Die indischen Vertreter der englischen Häuser haben Reisende, die das ganze Land bearbeiten und die Buchhändler dort überreden, ihnen Jahresausträge zu überweisen, die dann zu einem Vorzugspreise expediert werden. Um einen Teil des Marktes dem indischen Handel zu sichern, schlägt der indische Buch händler vor, daß ein Syndikat indischer Verleger versuchen sollte, sich die Herausgabe von speziell indischen Ausgaben englischer Copyright-Bücher zu sichern. Wenn man damit angefangen und das erreicht hätte, würde es wohl nicht un möglich sein, dieses Gebiet weiter auszubauen und die Herausgabe spezieller luäiau-Läitions englischer Copyright- Bücher zu verallgemeinern. Eine neue Ausgabe der vielen bedeutenden Werke der indischen Literatur dürfte sich als eine wertvolle Ergänzung zu diesem Unternehmen erweisen. Der Schreiber des Artikels ist der Ansicht, daß indische Verlagsunternehmungen den literarischen und besonders den Schulbllcherbedarf des Landes decken sollten; sie würden damit nur den Platz einnehmen, der ihnen naturgemäß zu käme. Er glaubt, daß der indische Verlagsbuchhandel durch dringen und dadurch die bedeutenden und kostspieligen Bücherlager verringern würde, die jetzt von England ein geführt werden. Daß die Angelegenheit für alle Beteiligten von größter Wichtigkeit ist, geht aus der Tatsache hervor, daß der Wert der in den Jahren 1903/04 nur von Eng land aus eingesührten Bücher über 180 000 Pfund Sterling betrug, ganz abgesehen von den Büchern, die in Indien ge druckt und von englischen Firmen dort vertrieben werden. Es ist klar, daß indische Häuser, die versuchen wollen, sich einen nennenswerten Anteil dieses Handels zu sichern, bedeutende Schwierigkeiten zu überwinden haben werden, eine Tatsache, deren der Schreiber sich wohl bewußt ist. Er selbst gibt zu, daß es großer Ausdauer bedürfen wird, bevor man man von einem Erfolg wird sprechen können. Bruno Conrad vlblisgrapblr «irr rbeatergrMchie für ü!r Mrr IHöl—Von A. L. IeHineH. Scparatabdruck aus dem Archiv für Theatergeschichte. — Im Auftrag der Gesellschaft für Theatergeschichte herausgegeben von Hans Devrient. 8°. Seite 169—267. Verlag von Egon Fleischel L Co. in Berlin. Preis des vollständigen Werkes broschiert 7 ^ 50 H, gebunden 9 Im ersten Jahrgang von F. A. Mayers -Deutscher Thalia« (Wien 1902) befindet sich auch eine von A. L.
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