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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1905
- Sprache
- Deutsch
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221, 22. September 1905. Nichtamtlicher Teil. 8343 von dem Verleger Barba für die »Irols vaits äs U»poI4ou« 900 Frcs für die 1. und 2. Auflage in Höhe von zusammen 1000 Exemplaren. Außerdem verpflichtete er sich, demselben Verleger auf Wunsch etwaige spätere -Nächte« zu je 500 Frcs. zu überlassen; aber er dichtete keine »Nächte« mehr. Als Eugöne Sue sich von seinen bisherigen Verlegern Bsthune und Gosselin trennte, verkaufte er einem andern Verlag den »äuik sirvvt« auf zehn Jahre für 110 000 Frcs. Er behielt davon aber nur 80 000 Frcs., da er infolge einer Konkurrenzklausel seinen frühem Verlegern für jeden Band, den er anderweitig veröffentlichte, 3000 Frcs., im ganzen 30 000 Frcs. bezahlen mußte. Für den Abdruck des Romans im »Oovstitutioovsl» hatte er schon 10 000 Frcs. erhallen, während das »äovrvvl äss Dsböts« ihm die »käxstdrss äs ksris« mit 160 000 Frcs. bezahlt hatte. Es geschah dies in den Jahren 1840 bis 1845; einige Jahre später verkaufte Frsdsric Soulis seine »Nswoirss än Diablo« für 50 000 Frcs. George Sand hatte ihren ersten Roman, den sie mit Sandeau geschrieben hatte, für 400 Frcs. verkauft und »Indiana» für 1000 Frcs. In der folgenden Zeit erzielte sie aber wesentlich höhere Honorare. So erhielt sie 1857 für den Abdruck ihres Romans »Daniella« in der Presse 8750 Frcs. (1 Centime pro Buchstaben!) und für die Buchausgabe bei der lübrairio vonvslls 4000 Frcs. Später schrieb sie Charles- Edmond, sie erhalte von der »llsvus äss Dsux - käoväss« 41 Frcs. pro Seite und fügte hinzu: »Sehen Sie zu, ob ich nicht zu teuer bin für den Pswps«. An Ulbach, der sie um einige Zeilen für ihre Biographie gebeten hatte, schrieb sie; »Ich habe wohl schon eine Million mit meiner Arbeit ver dient. Ich habe nicht einen Sou aus die Seite gelegt; alles habe ich ausgegeben, bis auf 20 000 Frcs., die ich sicher angelegt habe, damit meine Kinder nicht zuviel Tee zu bezahlen brauchen, wenn ich krank werde. Im ganzen habe ich immer von einem Tag in den andern gelebt von dem Ertrage meiner Arbeit, und ich betrachte diese Lebensweise als die glücklichste. Man hat keine materiellen Sorgen und braucht die Diebe nicht zu fürchten.« Lamartine erhielt für seine ersten »UsäliLtiovs» 1200 Frcs. und drei Jahre später für seine »Uovvsilss dlsältntiovs« 22 000 Frcs. Er verkaufte 1846 das Verlags recht seiner Werke an eine Gesellschaft, an deren Spitze der Verleger Bsthune stand, gegen Zahlung hoher Honorare und Gewährung einer lebenslänglichen Rente (im ganzen an geblich 700 000 Frcs.). Für seine »Uistoirs äs In ksstaa- rnticm, soll er 150 000 Frcs erhalten haben, während der Verleger ein schlechtes Geschäft damit machte. Charles Nodier erzielte, wie wir aus seinen Briefen ersehen, !828 durchschnittlich ein Honorar von 1 Fr. die Zeile, sechs Jahre später aber nur noch 50 Centimes. Victor Hugo vergab »Unu ä'lslnnäs« für 300 Frcs. Lange Zeit gehörten seine Bücher zu den Ladenhütern. Die erste Auflage von -I-ss rvz-ovs st. Iss ombrss« betrug nur lSOO Exemplare und wurde mit Mühe in zwei Jahren ab gesetzt Gosselin ließ von - Uotrs-Dvws äs knris» lioo Exem plare drucken und machte hiervon im Laufe eines Jahres drei Titelauflagen mit neuen Titeln und Umschlägen, um sie an den Mann zu bringen. Victor Hugo sagt selbst, er sei an 22 Verleger-Konkursen beteiligt gewesen. Der Verleger Renduel hatte >840 mehr als 60 000 Bände der Oktav- Ausgabe von Victor Hugo aus Lager, die ihm mindestens 170 000 Frcs gekostet hatten. Er verkaufte sie für 70 000 Frcs. an die Gesellschaft Duriez L Cie. Diese besaß für zehn Jahre das Eigentumsrecht an Hugos Werken. Sie ließ schöne illustrierte Ausgaben davon Herstellen, verlor aber dabei 240 000 Frcs. Erst während der Verbannung des Dichters fanden seine Werke bessern Absatz; allerdings wurde eine wüste Reklame dafür gemacht. Nun stiegen auch die Honorare des Dichters. Für die »Mssrablss« erhielt er von Lacroix 300 000 Frcs. (nach andern Angaben sogar 400 000 Frcs.), für die »llstvvvillsurs äs la msr« von dem selben 40 000 Frcs pro Band, also 120 000 Frcs), für die »0ÜSV8OV8 äss russ st äss bois« 50 000 Frcs (für jeden Vers 7,50 Frcs.I). Als in einem Provinzblatt eines Tages dementiert wurde, daß Arsdne Houssaye für seine Memoiren ein Honorar von 100 000 Frcs. erhalten habe, schrieb dieser selbst an die Zeitung: -Ich sehe nicht ein, weshalb dieser Preis Ihrem Korre spondenten übertrieben erscheint; mehrere Verleger, unter andern Plan und Dentu. haben mir 100 000 Frcs. angeboten. Meine Verleger werden Ihrem Korrespondenten bestätigen, daß meine Bücher in der Oktav-Ausgabe in 10000 Exemplaren ab» gesetzt werden. Zehn Bände ä 5 Frcs., jeder in 10 MO Exem plaren. macht 500 OM Frcs. Ist es denn zu viel, wenn der Verfasser ein Fünftel erhält?« Weniger Glück hatte Jules Janin, der 1860 an seine Nichte schrieb: »Nie werde ich verraten, wie wenig Geld mir mein ,Horaz' nach einem so schnellen Absatz eingebracht hat. Allerdings habe ich die Korrekturen der beiden Ausgaben bezahlt, und diese Korrekturen haben ungefähr mein ganzes Honorar ver schlungen.» Nach dem Tode eines Autors fällt in der Regel der Marktwert seiner Werke ganz bedeutend. Als der Nachlaß von Champsleury versteigert wurde, wurde das Verlags recht der von ihm veröffentlichten Werke (etwa 120 Bändel) für 1210 Frcs. zugeschlagen; für einen unveröffentlichten Roman wurden nur 30 Frcs., für einige Manuskripte 80 Frcs., mehrere unveröffentlichte Novellen 30 Frcs. erzielt. Was der Verfasser von den Gehältern hervorragender Journalisten erzählt, können wir füglich übergehen. Doch sei noch einiges aus dem Abschnitt über amerikanische und englische Verleger mitgeteilt. Die berühmteste amerikanische Wochenschrift war früher -Das große Buch von New Dark«. Sie hatte eine Auflage von 350 000 Exemplaren und bezahlte 125 000 Frcs. für den Roman »Uorvooä» von Henri Ward Beecher, und 25 000 Frcs. für eine Erzählung von Dickens, die nur zwei oder drei Spalten umfaßte und zudem eine seiner schwächsten Arbeiten war. Der New Uorker Verlegerverein feiert zuweilen ein Fest mit den Schriftstellern, das früher »Oomplimsutur^ krvit uvä Ulocrsr ksstivol« hieß. Die englischen Verleger laden dagegen die Sortimenter zu einem Festmahl, bei dem jeder Verleger die neuen Verlagswerke, die er in Vorbereitung hat, ankündigt. So verkaufte Murray im voraus 1400 Exem plare der »Geschichte Lord Bacons- und 2950 Exemplare der »Geschichte der Niederlande». Die Lslsct librar^ von Mudy hat eine umfangreiche Leihbibliothek und bestellt zu weilen bis zu 3000 Exemplare eines Aufsehen erregenden Werkes Samuel Symons kaufte von Milton sein -Verlorenes Paradies« für 5 Pfund Sterling für jede der drei ersten Auflagen zu 1800 Exemplaren. Der Originalvertrag ist im Ilritisü Nassam; Samuel Rogers hatte für dieses Dokument 100 Pfund Sterling bezahlt, also viel mehr als Milton zeit lebens sür sein Werk bezogen hatte. Fielding wollte »Tom Jones« sür 25 Pfund Sterling verkaufen, als Andreas Millar ihm 200 Pfund Sterling da für anbot. Gibbon erhielt 6000 Pfund Sterling für seine -Geschichte des Niedergangs und Verfalls des römischen Reiches«; doch hatte er an diesem Werk auch sein Leben lang gearbeitet. Constable war der Verleger Walter Scotts; er machte Konkurs und sagte: »Unser Jahrhundert hat drei große Männer hervorgebracht, alle gleich groß auf ihrem Ge biet: Napoleon, Walter Scott und mich!» 1107'
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