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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1905
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- Erscheinungsdatum
- 11.09.1905
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- Deutsch
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und nur für dieses Blättchen und kleine Gelegenheitsschriften. Einladungen zu Schulfeierlichkeiten. Leichenpredigten, Nach rufe und dänische Flugschriften, die durch Hausierer ver trieben wurden, eingerichtet. In der Folge wurde die Druckerei vergrößert; es wurden auch deutsche Schriften her gestellt und auch deutsche Wochenschriften, so 176t eine unter dem Titel: »Meine lange Weile« und von 1785—67 die Fortsetzung dazu unter dem Titel: »Nachrichten vom Baltischen Meere- (4".). deren Hauptmitarbeitec der Kriegs rat Johann Friedrich Camerer und der Professor Claus Heinrich Möller waren. Von Camerer sind auch verschiedene kleinere Schriften bei Luckander gedruckt. Zu erwähnen sind ferner noch die dänischen Zeitschriften »Nnone-äs Oorrosxooäont« von H. Krog- mann 1790—92 und klaäorsiovsk Llaanetselrrikt tii almoon- nvitigo Lunästzavors kläbraäslso von drei nordschlestvigschen Predigern 1793 und 1794 herausgegeben. Luckander er warb auch den größten Teil der Bestände und Materialien der 1741 eingegangenen Druckerei von Rothner in Tondern. Nach Luckanders Tode. 1793, wurde die Druckerei von einem Dänen Jens Seneberg fortgesetzt, der neben Unter richtsbüchern (so ein deutsches Lesebuch für die dänische Jugend. 1797) auch Zeitschriften herausgab. eine mit Namen »Ltzna» von dem Pastor Jakob Borsten zu Althaders leben. Doktor Johann Friedrich Schumacher zu Haders- -leben und Hofmeister Knudsen herausgegeben. und eine zweite: »Der Sammler«, vom Rektor von Blinken, von der monatlich ein Stück vom Umfang eines Bogens erschien. Obgleich Hadersleben eine durchaus deutsche Stadt war — ein Schriftsteller aus der Zeit nennt sie »den äußersten Wachtposten, den die Deutschen auf die cimbrische Insel hinaus vorgeschoben haben- —, machte sich hier in den dreißiger Jahren eine agitatorische Tätigkeit einer kleinen, aber sehr rührigen dänischen Partei geltend, die unter der Bevölkerung, vornehmlich durch die Renegaten Hiort Lorenzen und Lauritz Skan große Erfolge für die Dani- sierung hatte. Damals wurde auch in Hadersleben ein Blatt gegründet, das die dänischen Interessen und Forde rungen vertrat, die »vsnnevirlrs«. deren Leiter die Kieler dänischen Professoren Flor und Paulsen waren. In Tondern wurde auf Veranlassung des Gründers des Waisenhauses. Propst Schräder. 1731 durch Hermann Hinrich Roihner eine Buchdruckerei gegründet, die außer verschiedenen theologischen Traktätchen und Schriften unter andern! 1737 auch eine vom Waisenhaus herausgegebene und in dessen Verlag erschienene Bibelausgabe und Grauers »Erklärung der Charaktere des güldenen Horns« brachte. 1744 ging diese Druckerei jedoch bereits ein. Es kann hier natürlich nicht meine Aufgabe sein, eine Geschichte der Druckereien und Zeitungen in allen schleswig holsteinischen Orten zu geben: ich habe bei Schleswig und Flensburg ausführlicher verweilen müssen, weil es Städte waren, die auch für das Reich stets von größerer Bedeutung gewesen sind und deren Buchhandlungen mit dem großen deutschen Buchhandel in regster Beziehung standen und stehen. In Apenrade. Hadersleben, Tondern besorgte die Flens burger Firma Korte-Jessen, die das Privilegium für den Norden hatte, den literarischen Bedarf, der nicht unbedeutend war. da in Hadersleben das alte angesehene Gymnasium, in Tondern das Schullehrerseminar war. Nach den Kciegs- jahren wurden dann dort auch Buchhandlungen gegründet, in Tondern ließ sich 1853 Fr. Dröhse nieder, der dann auch eine Filiale in Westerland gründete; später. 1875. folgte noch Severin Matthiesen. In Apenradc errichtete schon 1848 A. Wohlenberg fein Geschäft, in Hadersleben Dreesen und Lauridsen. Wenn man die Listen der Subskribenten durchlieft, die den in Schleswig-Holstern und übrigens auch anderswo erschienenen Büchern im achtzehnten Jahrhundert häufig beigefügt find, so ist man erstaunt über die große Menge der Namen aus Husum. In der wohlhabenden Stadt hat in früherer Zeit stets ein großes geistiges Interesse geherrscht, das durch das Gymnasium immerfort neue Nahrung erfuhr. Theodor Storm, der große Sohn der Stadt, hat uns in seinen kleineren Erzählungen ein Bild von den gesellschaftlichen Zuständen dort gegeben; mit Meisterhand hat er uns die Zeiten vorgezaubert, in denen die Musenalmanache den lite rarischen Markt beherrschten und die Silhouetten Wände und Stammbücher schmückten. Druckereien und Buchhandlungen hat aber Husum erst recht spät, erst im neunzehnten Jahrhundert erhalten. Nach dem Erlöschen des Flensburger Privilegiums hat C F. Delfs 1849 seine in gutem Ansehen stehende Handlung gegründet. L. Thomsens Geschäft, das seine Gründung in das Jahr 1837 zurllckführt. war ursprünglich mehr Buchbinderei und Schreib warengeschäft. das daneben allerdings auch Bücher vertrieb. Die Husumer Nachrichten von Petersen sind auch erst neuern Datums. Trotzdem ist in Husum schon im siebzehnten Jahr hundert einmal gedruckt worden; es ist einer der interessanten Fälle, an denen die Buchdrucker- und Gelehrtengeschichte des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts reich ist; er möge daher auch hier Beachtung finden. Antoinette Bourignon. eine der merkwürdigsten Persönlichkeiten auf dem religiösen Gebiete des siebzehnten Jahrhunderts, war 1670 nach Schleswig gekommen, um einen Landsitz auf Nordstrand, der ihr vermacht war. in Besitz zu nehmen. Sie glaubte, dort »das gelobte Land zu erblicken, in weichem das Reich Gottes zur wahren Gestalt gebracht werden könnte«. Da sich die Verhandlungen wegen der Übernahme der Erb schaft. die ihr schließlich nicht ausgehändigt wurde, sehr in die Länge zogen, verließ sie Schleswig und begab sich im August 1672 nach Husum, wo sie ein Haus erwarb und auf eigne Kosten eine Druckerei anlegte, wozu sie sich Pressen und alles Erforderliche von Holland hatte kommen lassen, um Schriften in französischer, holländischer und deutscher Sprache zu drucken und zu verbreiten. In Husum schloß sich ihr Johann Conrad Hase mit seiner Mutter aus Altona an und hat auch die Übersetzungen ihrer Schriften ins Französische gemacht. Hase war ursprünglich ein Mit glied der reformierten Gemeinde in Altona gewesen, hatte sich aber für die Lehren der Bourignon begeistert und war einer ihrer treusten Anhänger geworden, der auch manche Proselylcn für ihre Lehre machte. Auf Veranlassung eines gewissen Berckendal. der »Krankentröster» in der Altonacr reformierten Gemeinde war, wurde Hase aus der Gemeinde ausgestoßen und begab sich nun nach Husum. Berckendal aber wandte sich in Streitschriften direkt gegen die Bourignon, die darauf antwortete und den Gegner der größten Gottlosigkeit beschuldigte. Diese Antwort ist das einzige Erzeugnis, das aus der Husumer Presse der Schwärmerin hervorgegangen ist. Sie hatte die Schrift in französischer Sprache entworfen. Hase übersetzte sie und begleitete sie mit einer von Husum am 20. August 1673 datierten Vorrede. Die recht seltene Schrift führt den Titel: -Gezeuchnis der Waarheit. Gegeben durch große Anzahl Glaubwürdiger Leute; in unterschiedlichen Brisen und Testi monien über daß Leben. Sitten, Tugenden und Schrifsten Jungs. Anthoinette Bourignons. von dero Kindheit an biß aus jetzige Zeit. Zur Vernichtung der Lugen und Falschen Beschul digungen. die unter den Namen Johan Berckendals. wider be- melte Jungfrau und dero Schrifsten außgesprenget worden, durch zwo Schmäh-Schrifften. intituliert Ware Abbildung An-
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