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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1905
- Sprache
- Deutsch
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Buchladen auf 10 Jahre; haben die Kosten der Instand setzung zu tragen.» Bis Ende des Jahrhunderts scheint Laden und Wohnung dort geblieben zu sein. Nach dem Tode David Kortes trieb Joh. Christoph als alleiniger Inhaber des Privilegiums das Geschäft unter Bei hilfe von Jessen weiter, und als das Privilegium mit seinem Tode 1781 erlosch, wurde es auf Jessen, der sich fortan Korte-Jefsen nannte, übertragen. 1804 wurde Johann Christoph Körte-Jessen Inhaber des Privilegiums, nach seinem 1837 erfolgten Tode dann sein Sohn Christoph, der 1853 ohne Erben starb. Es ist wohl als selbstverständlich anzusehen, daß diese Buchhandlung ebenso sehr dem dänischen wie dem deutschen Buchhandel zu Diensten war. immerhin im achtzehnten Jahr hundert noch vorwiegend dem deutschen, da bei der großen Masse der Gebildeten in Dänemark und Nordschleswig vor wiegend nur Bedürfnis für deutsche und französische Lite ratur war. Erst gegen Ende des achtzehnten und dann in den ersten Jahrzehnten des neunzehnten Jahr hunderts gewann die dänische Sprache in jenen Landen Oberwasser; es ist bezeichnend, daß erst im Dezember 1880 Körte-Jessen in Flensburg neben einer deutschen Lese- gesellschast auch eine dänische einrichtete, die er mit den literarischen Neuigkeiten bekannt machte. Sein bezügliches Zirkular lautet'); -Die von mir angekündigte dänische Lesegesellschaft wird mit Anfang des nächsten Januars beginnen, und die ersten Bücher werden Donnerstag den 6. Januar ausgegeben. Wer noch Lust melden. Es werden in derselben, mit Ausschluß aller Über setzungen. alle interessanten Neuigkeiten geliefert, welche heraus kommen. und es ist die Einrichtung getroffen worden, daß mit Nach dem schmerzlichen Abschluß der Schleswig-Hol steinischen Erhebung wurde 1851. nachdem der Privilegien zwang 1848 aufgehoben worden war. eine dänische Buchhandlung durch den Buchhändler Sundby aus Kopenhagen gegründet. Körte-Jessen scheint die dänische Literatur nicht genügend gepflegt zu haben. Diese dänische Buchhandlung hat häufig den Besitzer gewechselt und war zuletzt im Besitz von T. Paulsen. Nach dem Tode des letzten Korte-Jessen eröffnete van der Srnissen, den wir bereits als Vorgänger Heibergs kennen gelernt haben, im Mai 1854 eine Buchhandlung; ob als Nachfolger des alten Geschäfts, konnte ich nicht ermitteln. Der spätere Inhaber war dann Herzbruch, ein Mann, der wie Heiberg für seine deutsche Gesinnung schwere Lasten und Leiden auf sich nehmen mußte. Von diesem übernahm August Westphalen das Geschäft, dem er seit mehr als 35 Jahren in ungeschwächter Kraft vorsteht. Ein umfang reicher Verlag, wie der von Bergas in Schleswig, hat einen guten Klang im meeruinschlungenen Lande. Wie Westphalen in einem im Börsenblatt Nr. 171 vom 27. Juli 1891 veröffentlichten Nekrolog auf Herzbruch aus führt. war er schon längere Zeit Mitarbeiter in seinem Ge schäft und durch einen Scheinlaus schon seit 1862 Besitzer des Geschäfts, das er dann 1869 als alleiniger Eigentümer übernahm. Th. Herzbruch. 1822 geboren, hatte seine Ausbildung in Bremen. Troppau und in der Schwers'schen Buchhand lung in Kiel empfangen, hatte dann 1848 in der schleswig holsteinischen Armee gedient, war 1850 zum Offizier be fördert und bei Jdstedt verwundet worden. Es gehörte Mut dazu, nach dieser kriegerischen Tätigkeit in dem damals zum größern Teile dänisch gesinnten Flensburg sich seine Selbständigkeit zu gründen. Westphalen führt dann auch *) Holdt. Geschichte Flensburgs. 212. Börsenblatt slir dm deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. an. daß das Herzbruchsche Geschäft bald ein vorgeschobener Posten und Zentralpunkt für die deutschen Bestrebungen in Schleswig-Holstein wurde und als solcher bald den dänischen Gewalthabern ein Dorn im Auge war. »Gerichtliche Unter suchungen wegen Politischer Vergehen. Strafgelder und Maß regelungen der verschiedensten Art waren für Herzbruch wenig fördernde, aber nicht zu vermeidende Zugaben zu seiner buchhändlerischen Tätigkeit. Von einem Gedeihen des Geschäfts konnte unter solchen Verhältnissen nicht die Rede sein; nur mit Not und Mühe und unter Anspannung aller Kräfte gelang es, es einigermaßen im Gange zu halten.« Jm Jahre 1862 geriet Herzbruch wegen Sammelns für die deutsche Flotte und dabei gehaltener Reden in einen ernsteren Konflikt mit den Behörden, und als sich inzwischen die Verhältnisse immer bedrohlicher gestalteten, hielt er es für geraten — vor allem im Hinblick auf die Heibergsche An gelegenheit —. sich der Gewalt der Dänen zu entziehen, nach dem er sein Geschäft durch einen Scheinkauf an Westphalen abgetreten hatte. Außerhalb Flensburgs und Schleswig- Holsteins entfaltete er dann eins rege agitatorische Tätigkeit für seine Heimat; 1864 kehrte er zurück, war aber im Ge schäft nicht mehr tätig, sondern gründete die Verlags buchhandlung und die noch zu erwähnende Druckerei; 1877 verkaufte er beide Unternehmungen an die Gebrüder Funke, und zog sich von der geschäftlichen Tätigkeit zurück. Herzbruch starb 1891. bis zum Tode ein Mann, der seine Heimat und das große deutsche Vaterland mit allen Fasern seines Herzens liebte und im Kampf dafür seinen eigenen Vorteil hintansetzte. Am 1. März 1857 gründete C. F. Huwald eine zweite deutsche Buchhandlung, die 1874 an I. Th. Petersen verkauft wurde und seit 20. Juli 1874 im Besitz von O. Hollesen ist. Auch sie erfreut sich als Sortiments- wie als Verlags buchhandlung eines guten Namens und zählt wie die vorher erwähnten zu den alten soliden Firmen im Buchhandel. Im Laufe der Zeit sind auch in Flensburg Buchhand lungen entstanden und vergangen. Die seit Oktober 1893 bestehende Firma G. Soltau darf hier jedoch mit Recht den alten guten Flensburger Firmen beigezählt werden. Wenden wir uns nun den Flensburger Druckereien zu. Der erste dort ansässige Drucker war Christoph Vogel, 1706—35. ein Sachse. Die Druckerei ist nicht unbedeutend gewesen, was allerdings wohl damit zusammenhängt, daß Schleswig nach dem Tode Friedrichs IV. von Gottorp zurück ging und unter den veränderten Verhältnissen schwer litt. Von Vogels Druckwerken mögen hier erwähnt werden; bni-A 1708. notis ost. 8". HensburN 1708. von HsnssburA entwichenen Enthusiasten kliooias Lüotrsn und llartvix I-odmann gehandelt. Auch gründliche Lskut- tation Ihrer gräulichen Schwärmerei), dadurch sie die Christ liche Gemeine zu vergisften sich unterstanden. Auf Gut achten des Niuistorii in LlenssdurA gestellet und verfasset durch dl. Lriockor. Dame. Last, und Lrodstsn daselbst. An sitz» zum Andernmahl aufgelegt und von Druckfehlern ge- reiniget. — LlovssdurA, gedruckt und verlegt durch Odristoxir Voxsiu, 4vvo 1706. 128 S. 8'. Odristopii VoAslii -Io 1709.« 72 S. 8". »Die Lapen-Bibel. das ist: Schristmäßiger und catechetischer Vortrag der gantzen christlichen Lehre, welche einem jeden Christen zur Seligkeit zu wissen nötig ist — ans Licht ge stellet, ouw axprobationo suxoriorum von Petro Petersen, Minist, cand. Flensburg, gedruckt bei Christoph Vögeln 1711. in 12«. 1051
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