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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1905
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- Deutsch
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decker heißt nicht Bjerno, sondern vr. pbil. Axel Anthon Björnbo. Er ist Däne, aus Kopenhagen, nicht Norweger. Zu diesem Irrtum hat wohl der Umstand Anlaß gegeben, daß Björnbo im vorigen Jahre in Christiania über seinen Fund und den Kartographen Claudius ClaouS iClaussön) Niger (Swart) einen Vortrag gehalten hat. der im Jahrbuch der Norwegischen Geographischen Gesellschaft veröffentlicht worden ist. — Während Björnbo in München zur Erwerbung des Doktorgrades mathematischen Studien oblag, endeckte er in einer aus Wien geliehenen Handschrift (enthaltend Abschriften noch älterer astronomischer und mathematischerWerke, die sich derWiencrProfessor Vögclin 1525 gemacht hatte) den erwähnten lateinischen geographi- scheu Text: Claudius Clavus' Namenliste nebst kurzen beschreibenden Anmerkungen zu seiner schon lange bekannten Karte des Nordens. Clavus zuschrieb, während von Wieser und A. E. Nordenskiöld deutsche bezw. byzantinische Gelehrte für die Urheber derKarte hielten. Björnbo und sein Freund, eanä. Karl S. Petersen, Assistent an der Großen Königlichen Bibliothek zu Kopenhagen, forschten nun weiter. Ihre Ergebnisse haben sie dargelegt in dem unter die Schriften der königlich dänischen Gesellschaft der Wissenschaften (historisch-philosophische Abteilung VI, 2) aufgenommenen Werke: 302 S. 4». Kr. 8.15. ^ ^ p Hag . H s n Komm. Danach beruht Claudius' Angabe, selbst in Grönland gewesen zu sein, sicher auf Wahrheit. Er hat zwischen 1425 und 1450 das Land besucht zu dem bestimmten Zwecke, seine in Italien erworbenen Kenntnisse der ptolemäischen Geographie zur karto graphischen Aufnahme dieses noch nie vorher aufgenommenen Landes zu verwerten. Er ist, wie er hier selbst angibt, 1388 im Dorfe Salling auf Fünen geboren und auf seiner Reise an Grönlands Westküste bis 70" 10' nördlicher Breite gelangt. Damit ist zugleich das Jahrhunderte alte »Rätsel der Zenier« gelöst, wie nämlich die Brüder Zeni zu ihrem durchaus er fundenen Reisebericht von 1558 dennoch eine verhältnismäßig sehr gute Karte des Nordens geben konnten und wie deren rätselhafte Ortsnamen zu erklären sind. Aus der Namenliste des neugefun- dencn Textes erhellt z. B., daß für die auf der Karte enthaltenen isländischen Namen gar nicht wirkliche Ortsbezeichnungen, sondern einfach die Namen der Runenbuchstaben verwandt wurden; bei Grönland hat Claudius in ähnlicher Weise, da ihm die Namen der grönländischen Küsten-Lokalitäten bei den Eingeborenen unbekannt blieben, im Norden an derOstküste beginnend und mit dem Kurs seiner Umsegelung über Süden nach derWestküstehinaufziehend, je ein Wort des ersten Verses eines alten dänischen, heute nicht mehr bekannten Volksliedes, dessen Schauplatz nach Grönland verlegt war, zur Namengebung der Vorgebirge und Flüsse benutzt. In der sprachlichen Form konnten die beiden dänischen Gelehrten sogar seinen fünensischen Dialekt Nachweisen. Dagegen gelang es ihnen leider nicht (auch hier ist also die den -Leipziger Neuesten Nachrichten- entnommene, in Nr. 194 des Börsenblatts abgedruckte Notiz zu berichtigen) die Namen an der Nordküste Norwegens auf der Zeni-Karte zu deuten. Sie klingen nordisch und sind stab reimend, ihre Bedeutung aber bleibt einstweilen ein Rätsel. G. Bargum. * Nordwestdeutscher Zeitungsverlag. — Aus Olden burg i. Gr. wird uns geschrieben: Seit dem 7. September er scheint der bisher im Verlage der Firma Gerhard Stalling verlegte, neunzig Jahre alte Generalanzeiger im Verlage der Gesellschaft mit beschränkter Haftung -Nordwestdeutscher Zeitungsverlag^ und führt den Titel -Nordwestdeusche Morgen-Zeitung-. Leitender Direktor ist der Kaufmann G. Schmidt in Oldenburg. Chefredakteur Peter Schwuchow, Handelsredakteur Hermann Jatzke, Lokalredakteur Heinrich Greter. Die Zeitung Am 7. September gelangte hier zum erstenmal die Morgenzeitung für Wilhelmshaven und Amt Rüstringen zur Ausgabe. Redak teur ist A. Hartwig, Wilhelmshaven, verlegt wird das Blatt vom -Nordwestdeutschen Zeitungsoerlag, G. m. b. H - in Wil helmshaven (Zweigniederlassung derselben Firma in Olden burg i. Gr.). Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen- Verband. — Die bei der Umwandlung der Verbandskasten in selbständige Versicherungsvereine a. G. geschaffene Einrichtung der Nachversicherung erfreut sich ständig wachsenden Zuspruchs. Denn in der Begräbnisgeld-Abteilung der Kranken- und Begräbniskaste ebenso in der Witwenkasse 240 und in der Jnvalidenkaste 200 An später jederzeit ausgenommen werden, wofür die Zeitpunkte, an denen das Einkommen eine Aufbesserung erfährt, besonders ge eignet erscheinen. Selbst da, wo bereits Lebensversicherung vor handen ist, namentlich aber wenn sie aus den Erlebensfall ab geschlossen ist, sind für die Wechselfälle des Lebens diese Nach versicherungen als willkommene Ergänzung zu betrachten. Kunstausstellung. — Die Grunewald-Buchhandlung Hans Püllmann, Grunewa ld-Halensee bei Berlin, hat als ständige Einrichtung einen Kunstsalon für das Publikum eröffnet, in dem die dortigen Künstler ausstellen. Bis jetzt haben u. a. darin ausgestellt: Gemälde: Fr. Rombach, H. Clementz, W. Döring, E. Spiro, E. v. Stenglin, H. Dilke, Professor PH. Frank Fidus, P. Neu mann, R. Possin, C. Röhling, C. v. Sioers, Fr. Wobring u. a. m. Plastik: Professor M. Klein, Professor O. Lessing, Harro Magnussen, Ernst Wenck. Demnächst wird eine Aquarell-Ausstellung beabsichtigt. Der Eintritt ist frei. Der Besuch war bis jetzt rege; auch sind schon einige Verkäufe zu verzeichnen. * Menzel-Ausstellung in Leipzig. — Eine Ausstellung von Werken Adolf von Menzels wird Mitte September im Leipziger Kunstoerein eröffnet werden. Die Direktion der Besitzes an Menzelwerken zu dieser Ausstellung überlassen. Aus aus Privatbesitz sind hervorragende Werke hergeliehen worden. Leptswber 1905. 8". 8. 129—144. Rsbst 8oülü886l kür äen (6?> ^6.^ Leptembe b^1905. ^8?" ^ ^57—2W. 2425—2614^ Personalnachrichten. Friedrich Richard Pfau. im neununddreißigsten Lebensjahr. Er war besonders in litera rischen und musikalischen Kreisen Leipzigs eine bekannte, seiner umfassenden Kenntnis und seines treffenden Urteils wegen ge schätzte Persönlichkeit Am 1. März 1900 eröffnete er mit Herrn vr. pbil. Viktor Schweizer in Leipzig nach Übernahme des Ver lags von Hermann Seemann eine Verlagsbuchhandlung unter der Firma Hermann Seemann Nachfolger. In deren Betrieb hat er neben seinem Gesellschafter eine außergewöhnlich lebhafte Tätigkeit entwickelt. Die junge Firma hat in wenigen Jahren zahlreiche, zum Teil interessante Neuigkeiten auf den Büchermarkt gebracht und sich schnell einen Namen gemacht. Das Geschäft wurde 1903 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ver wandelt und der Sitz der Gesellschaft mit dem Hauptgeschäft nach Berlin verlegt. Friedrich Richard Pfau verlegte seinen Wohnsitz nach Berlin und übernahm dort als Gesellschafter die Leitung der Firma Medizinischer Verlag K. Singer L Co., Verlag des -Kranken journal-.
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