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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1905
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- Deutsch
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147. 28. Juni 1905. Nichtamtlicher Teil. 5929 war eben jener Anhang von Büchern in der italienischen Vulgärsprache, von dem die Venetianer einen bedeutenden Nachteil für ihren Buchhandel befürchteten. Paruta gelang es, den Papst für seine Pläne zu gewinnen und die Jndex- reform begann aufs neue. Der Index Sixtus' V. trat in ein drittes Stadium ein, das dann drei Jahre später seinen endgültigen Abschluß fand. Das Ergebnis ist der Index Clemens' VIII. vom Jahre 1596. Die Haupt änderung war das Ausscheiden jenes Anhangs der Vulgär bücher. Außer neuem Papstbreve und Druckprivileg wurden den zehn tridentinischen Regeln noch einige allgemeine Verordnungen beigefügt und die oben genannte Instruetio bedeutend verändert. Der eigentliche Katalog der verbotenen Bücher dagegen ist inhaltlich beinahe so, wie ihn Sixtus V. vorbereitet hatte. Bellarmin und Franciscus a Victoria blieben weg. Form und Einteilung wurde insofern eine andere, als der Index Pius' IV. (1564) unverändert mit seinen drei Klassen wieder ausgenommen wurde, dann aber bei jedem einzelnen Buchstaben eine bedeutende Vermehrung als v^ppsnäix« beigefügt wurde. Bei den nun im siebzehnten Jahrhundert folgenden Neueditionen erhielten die allgemeinen Verordnungen des ersten Teils ähnlich wie im Jahre 1596 einige weitere Zu sätze, abgesehen von den Mehrungen und Ergänzungen des eigentlichen Katalogs durch neu verbotene Bücher. Mit dem Jahre 1596 und dem Index Clemens' VIII. wird aber in sofern die erste Klasse abgeschlossen, als dieselbe von nun an kaum noch vermehrt wurde. Statt dessen erschienen in der Folgezeit, wenn auch weit seltener, die fast gleichwertigen Verbote der sämtlichen Werke eines bestimmten Verfassers, die sogenannten »Opsi-a omnia«-Dekrete. Unter den Jndex- ausgaben des siebzehnten Jahrhunderts, von denen einige nebenher ganze Sammlungen von Dekreten über verbotene Bücher in chronologischer Reihenfolge enthielten, tritt beson ders die des Jahres 1664 hervor, da sie die Einteilung in drei Klassen aufgnb und auch sonst die Form zu bessern suchte. Derselbe Index Alexanders VII. erschien in etwas verkürzter Form 1665 von neuem. Und von nun an gibt es ein Jahrhundert lang verschiedene Neuauflagen des Katalogs der verbotenen Bücher, die aber außer den not wendigen Ergänzungen aus den letztverflossenen Jahren und andern Zutaten und Nachträgen nichts wesentlich Neues bringen. Die beste Jndexausgabe vor dem Jahre 1900 ist ohne Zweifel die Benedikts XIV. vom Jahre 1758, die sich auf den ersten Blick als eine bedeutend verbesserte darstellt. Bereichert wurde sie in ihrem ersten Teil durch die wichtige Einleilungskonstitution »LoUieita ac proviäa« vom 9. Juli 1753. Nachdem diese Ausgabe im Todesjahr des Papstes erschienen war, erlitt sie bis auf Leo XIII. auch in formeller Beziehung, abgesehen von den jedesmaligen Zusätzen, keine Veränderung, geschweige denn eine Verbesserung, da im Gegenteil mit der Zeit viele arge Redaktionsfehler bei den Neudrucken Eingang fanden. Von um so größerer Bedeu tung ist die Läitio vooniana. des Jahres 1900. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Plakat in typographischem Vierfarbendruck. — Es galt bisher als ein fast unumstößlicher Lehrsatz, daß große und farbenreiche, auf Fernwirkung berechnete Plakate nur auf litho graphischem Wege herzustellen seien, — ein solches, in typo graphischem Vierfarbendruck ausgeführt in der buchgewerblichen Kunstanstalt von Fr. Richter in Leipzig, Königsstraße 8, stößt diesen Lehrsatz um. Bei einer Plattengröße von 54:80 em enthält es eine Gesamtansicht von Karlsbad i. V. und eine ganze Anzahl von Einzelansichten des berühmten Badeorts in prächtiger Farbenwiedergabe, bei der wir nur das Gelb, wo es selbständig auftritt, etwas gemildert sehen möchten. Das Register Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ?2. Jahrgang. steht, trotz der ganz ungewöhnlichen Größe der Platten, vorzüglich. Wo sich aber einige kleine Abweichungen zeigen, zu deren Er kenntnis man die Lupe zuhilfe nehmen muß, dürften diese wohl auf das Arbeiten des Papiers während des Drucks zurückzuführen sein. Das Richtersche Plakat gehört unstreitig zu den hervor ragendsten Leistungen in typographischem Vierfarbendruck, der hier wieder als ein böser Konkurrent der Chromolithographie sich glänzend geltend macht. Th. Goebel. Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Verein (E. V.) — Der Vorstand macht bekannt, daß dieser Verein sein 38. Stif tungsfest am Sonntag den 2. Juli durch einen gemeinsamen Aus flug auf den durch den Dichter Hauff allgemein bekannt gewordenen Lichtenstein feiern wird. Das sorgfältig ausgearbeitete Programm verspricht genußreiche Stunden. Zum deutsch-amerikanischen Professoren-Austausch. — Herr Geh. Medizinalrat Prof. vr. Hirschberg, der bekannte gelehrte Augenarzt, begibt sich, wie die »National-Zeitung« meldet, in diesen Tagen als Ehrengast der ^.msriean m^äieal ^.88oeia.tion nach Portland, Oregon, um dort einen Vortrag vor der ophthal- mologischen Abteilung zu halten. — Wie die »Preußische Corre- spondenz« erfährt, hat die Leland Stanford-Universität in San Francisco kürzlich einen ihrer Professoren nach Berlin entsandt mit dem Auftrag, Herrn Professor Delitzsch, den be kannten Assyriologcn, zu veranlassen, im nächsten Wintersemester eine Reihe von Vorlesungen an der genannten Universität zu halten. Die darauf bezüglichen Verhandlungen sind so weit ge diehen, daß an der Einwilligung des Professors Delitzsch kaum zu zweifeln ist. Schulausstellung in Dresden. — Vom 22.—28. Sep tember d. I. wird in Dresden in Verbindung mit der Haupt versammlung des Sächsischen Lehrervereins eine Schulausstellung stattfinden. Sie wird zunächst die empfehlenswerten neuen Lehr mittel der letzten drei Jahre vereinigen, die dem ständigen Lehr mittelausschuß zur Beurteilung Vorgelegen haben. Eine schul geschichtliche Abteilung wird an einer Reihe ausgewählter Beispiele den Fortschritt veranschaulichen, der in bezug auf die Ausstattung der sächsischen Volksschulen seit dem Erlasse des Schulgesetzes von 1873 zu erkennen ist. Geschäftsstelle für alle die Schulausstellung betreffenden Anfragen und Sendungen ist das Schulmuseum des Sächsischen Lehrervereins in Dresden, Sedanstraße 19. Historische Uhren-Ausstellung in Nürnberg. — Das Festprogramm zur Eröffnung der Historischen Ühren-Ausstellung in Nürnberg und zur Enthüllung des Denkmals, das die deutschen Uhrmacher in Gemeinschaft mit der Stadt Nürnberg dem Erfinder der Taschenuhr, Peter Henlein, gesetzt haben, liegt nunmehr vor. Danach finden diese beiden Feierlichkeiten am 1. Juli statt. Die Ausstellung wird durch Vorführung von Hunderten der kostbarsten alten und neuen Uhren ein blendendes Bild geben von dem Entwicklungsgänge der Uhrmacherkunst. Volksbildung. (Vergl. Börsenblatt Nr. 142.) — Am 24. und 25. Juni wurde die Hauptversammlung dieses Verbandes in Mylau unter dem Vorsitz des Herrn Justizrats vr. Gensel- Leipzig abgehalten. Aus dem Bericht des Schriftführers über die Tätigkeit im Jahre 1904 sei herausgegriffen, daß der sächsische Verband auf ein günstiges Jahr zurückblicken könne. Wenn der Verband seit Jahren die erste Stelle unter den deutschen Verbänden für Volksbildung einnehme, so sei dies vor allem den persönlichen Mitgliedern zu danken. Am Jahresschlüsse gehörten dem Verbände 319 Körperschaften und 380 fördernde (persönliche) Mitglieder an. Die erste Aufgabe sei auch im verflossenen Jahre die Gründnng und Unterstützung der Volksbibliotheken gewesen. Eingerechnet die von der Zentralstelle bedachten Bibliotheken hätten 100 Volks bibliotheken Zuwendungen erfahren. Nicht zu vergessen sei, daß unsre Staatscegierung Jahr um Jahr Hunderten von sächsischen Volksbibliotheken Unterstützungen gewähre. An 42 Körperschaften waren Schriftenmengen (es handelt sich hier um kleinere Schriften, die die geistige oder sittliche Hebung des Volkes im Auge haben) unentgeltlich abgegeben worden, 783
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