14S, 23. Juni 1S0S. Fertige Bücher. Otto Nippel, Verlag, Hagen i. W. Urteil über „Oftloorn": „An Alfers wird man künftig nicht mehr achtlos vorübergehen können. Von seinen Geschichten, die dem holländischen Leben entnommen sind, sei hier die erste des Bandes Wiegen der Träumer — erzählt. Ein junger, achtzehnjähriger Schafhirt lebt draußen in der Leide mit seinen Schafen, seinen, Lunde, den Bäumen und mit . . .' einer Bibel. Das einzige Buch, welches er besitzt. Aus diesen. Buche — dessen Inhalt er besser kennt — als irgend einer in, Dorfe — schöpft er Lebensauffassung und Lebensinhalt. Cr dünkt sich ein neuer Johannes der Täufer zu sein. And wenn er nach einem kräftigenden Bade am Äser steht und zu den Bäumen und Tieren predigt, wie Johannes der Täufer, dann überkommt den Leser die Macht des Christentums in seiner ganzen Größe. Nicht Wortklauberei, nicht hohle Redensarten predigt der achtzehnjährige Schafhirt. Praktisches Christentum in der ganzen Tragweite des neuen Testaments. And zwar mit solch einer Wucht der Aebcrzeugung. daß der zufällig hinter einem Baume stehende Pfarrer ganz entzückt davon ist. Weltanschauung und Kunstkultur lehrt und zeigt uns dieser naive Träumer mit einer Wucht, die ordentlich erbaut. Die gesunde Reinheit der Darstellung wirkt erfrischend. Dasselbe ist über die andern Geschichten des Bandes zu sagen. Das Buch gibt Leimatkunst im schönsten Sinne des Wortes, nämlich, Leimatkunst und Löhenkunst. Die Motive sind ne» und eigenartig. Die Menschen, die fortgesetzt in der Natur leben und ganz in ihr aufgegangen sind, zeichnet der Dichter mit Sorgfalt und Liebe. Alle die kleinsten Kleinlich, keiten und Aeußerlichkeiten, aus denen die Menschen des Alltags zusammengesetzt sind, hat er scharf wiedergegeben. Alfers bleibt aber nicht etwa an der Oberfläche haften. Sein Blick schaut tiefer, er trifft die Seele und das Lerz. And wir empfinden, daß diesen Menschen wahrhaftig nicht der Blick für das Große abhanden gekommen ist. Wen» sie auch abseits von den großen Problemen unserer Zeit ausgewachsen sind, ihre Fortentwickelung war trotzdem nicht gehemmt. Der ethische Zug unserer Tage lebt auch in ihnen, und köst liche, herzeuswarme und lebendige Gefühlsregungen diktieren ihre Landlungsweise. Ich stehe nicht an, Alfers auf eine Stufe mit seinem Landsmann Leijermans zu stellen." (Tägliche Rundschau.) Ich bitte um Ihre geschätzte Verwendung für „Oftloorn". Durch eine soeben eiugeleitete Propaganda unterstütze ich Ihre Bemühungen aufs vorteilhafteste.