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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1905
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- Erscheinungsdatum
- 20.06.1905
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- Deutsch
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5686 Nichtamtlicher Teil. ^ 140, 20. Juni 1905. von denen drei aus dem sechzehnten Jahrhundert stammen und trotz des hohen Alters die Pflanzen in vortrefflicher Konservierung aufweisen; eines dieser bsrbaris. viva., vorzüglich Pflanzen Steier- marks enthaltend, stammt aus der Bibliothek des Erzherzogs, später Kaisers Ferdinand II. (geboren 1578, gestorben 1637); ein andres enthält: .Hieronymus Harder, Kreuterbuch, darinn 640 lebendige Kreuter begriffen», vom Jahre 1594. Ein drittes Herbar mit Pflanzen aus Italien wurde dem Kaiser Leopold I. von dem Sammler und Erklärer Paulus (Sylvius) Boccone dar gebracht. - Höchst aufschlußreich ist die Serie von Proben für das allmählich vervollkommnete Verfahren, von den Pflanzen die sogenannten Naturselb st drucke abzunehmen, ein Verfahren, das bekanntlich durch den ehemaligen Direktor der Wiener Hof- und Staatsdruckerei Alois Auer wesentlich vervollkommnet wurde. Leopold I. von dem bereits genannten Boccone hergestellten Proben die ältesten und anscheinend noch sehr wenig bekannten Beispiele für dieses Verfahren, das unter anderm auch von I. M. Seligmann in seinem Werk -Über die Nahrungsgefäße der Pflanzen» (Nürnberg, 1748), von dem ein scharf ausgeführter Abdruck ausgelegt ist, wieder ausgenommen wurde. — Zu den größten Kleinodien künstlerischer Nachbildung von Pflanzen gehört der handschriftliche »kseueil cke ?Ig.vt«8, eultiv668 äan8 1s jaräiv ro^al a kari8», Miniaturmalereien I. Baptist Colbert von dem Kabinettsmaler des Königs, Nikolas Robert, und nicht weniger als zehn mächtige Foliobände um fassend. Sehr anziehend sind ferner die Gartenansichten von Wien aus den Jahren 1724 bis 1736, Originalhandzeichnungen des Hofarchitekten Salomon Kleiner. Eine kostbare Reliquie bewahrt die kaiserliche Haussammlung in den Blumen- und Pflanzenbildern aus dem kaiserlichen Park zu Monza, die die Erzherzogin Elisabeth, Gemahlin des Vizekönigs Erzherzog Rainer, eine berühmte Blumenmalerin, 1821 bis 1830 auf 150 Blättern geschmackvoll und naturgetreu in Deckfarben nach gebildet hat. Ferner dürste unter den Pflanzenmalereien eine Serie von Proben aus einer Sammlung von 598 Blättern mit Darstellungen von Pflanzen aus China, Japan, aus der Mon golei und Tatarei Interesse erwecken; desgleichen 30 chinesische Malereien in Wasserfarben, nach chinesischer Weise zusammen hängend gebunden, und die Pflanzung, Pflege, Bereitung und Verpackung des Tees in figurenbelebten Bildern vorführend. Köstlich ist es anzusehen, wie der Tee von bloßfüßigen Männern, ähnlich unserm Sauerkraut, in die Kisten eingestampft wird. Zeitschriften-Jubiläum. — Vor fünfundzwanzig Jahren, am 15. Juni 1880, wurden die gesamten Interessenten der Spiri- tuosen-Jndustrie und die ihr angegliederten Gewerbe von der Begründung der -Deutschen Destillateur-Zeitung« durch eine Probe-Nummer unterrichtet. Aus kleinsten Anfängen heraus hat sein Herausgeber und Begründer Caesar Lax in Berlin dieses Blatt in unermüdlicher Tätigkeit zu einem hervorragenden und nutzbringenden Fachblatt für Likör-, Fruchtsaft-, Kognak-, Obstwein-, Sprit-, Essig- und Branntwein-Fabrikation empor geführt, das jetzt als wöchentlich zweimal erscheinendes offizielles Organ führender Vereine der genannten Branchen von großer Bedeutung für diese Handelszweige geworden ist. Der Verleger und verantwortliche Redakteur Herr Caesar Lax hat jetzt zum Jubiläum des Blattes, das zugleich das seiner sünfundzwanzig- jährigen Redaktionsführung ist, eine interessante, mit Porträts geschmückte, stattliche Jubiläumsnummer ausgegeben. Dem Be gründer und eifrigen Leiter des Blattes unsre Glückwünsche zu diesem Doppeljubiläum I (Red.) Das neue Wappen der französischen Republik. — Aus Paris wird der »Voss. Ztg.« geschrieben: Die Republik hat sieb ein neues Wappen gegeben, das nun nicht nur in Frankreich an allen öffentlichen Gebäuden, sondern auch im Ausland auf einen heraldischen Fortschritt gegen das einfache Monogramm U. tV oder den runden Schild mit einem Liktorenbündel und der phrygischen Mütze, mit dem sich die französische Republik bisher begnügte. Das neue Wappen ist ein ovaler Schild mit einem azurblauen Mittelfelde, in dem ein aufrechtstehendes Liktoren bündel mit Beil angebracht ist. Davor kreuzweise zwei goldne Eichen- und Olivenzweige als Zeichen der Kraft und des Friedens, durchzogen von einem Bande mit der Devise: »Indm-tö, llxg.Iit.4, kra-tei-nits», darunter der Orden der Ehrenlegion und rings am Rande umlaufend die Umschrift: »Uepublihue ^ranyg-ine«. Internationaler Kunstkongreß in Venedig. — Auf Einladung des Oireolo ^.rti8tieo wird in Venedig vom 21. bis 28. September d. I. der erste internationale Kunstkongreß tagen. Zu diesem Zweck hat sich ein internationales Komitee gebildet, Personalnachrichten. Ordensverleihungen. — Der Kaiser von Rußland hat dem Mitinhaber des Bibliographischen Instituts in Leipzig, Herrn vr. Hermann Meyer, den Stanislausorden zweiter Klaffe (Komturkreuz) verliehen. Dem Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzkr, Kommerzien rat Emanuel Baensch zu Magdeburg, Besitzer der dortigen Firma E. Baensch jun., ist die Herzoglich Sachsen-Coburg-Gothaische Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft verliehen worden. Gestorben: am 16. Juni in Eisenach nach längerem Leiden Herr Hof buchhändler Ludwig Pi stör im fünfundfünfzigsten Lebens jahre. Der Dahingeschiedene, der aus Darmsladt stammte, durch seine bewährte, reiche Geschäftskenntnis in Umsatz und Ansehen beim Publikum immer mehr gehoben hat. Professor vr.Karl Wernicke in Halle a/S.-f. — Dem auf einer Radfahrt durch das Geratal tötlich verunglückten Geheimen Psychiater der Universität Breslau, widmet die -Schles. Ztg.« folgenden Nachruf: Karl Wernicke ist 1848 zu Tarnowitz geboren, machte seine medizinischen Studien hauptsächlich in Breslau und promovierte hier 1870. Sodann trat er beim Allerheiligen-Hospital als Assistent ein, an dem damals ein überaus reges wissenschaftliches Leben herrschte. Als Hilssarzt an der Jrrenstation, verblieb Wernicke bis 1876 im Dienste des Allerheiligen-Hospitals. Mit Forschungen und Beobachtungen, die er hier anstellte, legte er den Grund zu seinem wissenschaftlichen Ruse. Im Winter 1876 siedelte Wernicke nach Berlin über, wo er zunächst zwei Jahre lang als Hilfsarzt an der Jrrenklinik der Charite unter Karl West- phal beschäftigt war und sodann ohne besondere Beziehung zu einer Klinik seiner wissenschaftlichen Arbeit oblag, bis er 1885 nach Breslau berufen wurde. Während Wernickes Berliner Zeit entstand sein Hauptwerk, das dreibändige »Lehrbuch der Gehirn krankheiten» (Kassel 1881—83), das für die Psychiatrie überaus be deutsam geworden ist. Nachdem er an der Breslauer Universität von 1885—91 außerordentlicher Professor gewesen war, wurde er Ordinarius und Direktor der psychiatrischen Klinik, sowie Mit glied des Medizinalkollegiums der Provinz Schlesien. Obwohl Wernicke frühere Rufe, u. a. nach Wien, abgelehnt hatte, nahm er im März 1904 doch einen solchen nach Halle an und schied nach neunzehnjähriger, ununterbrochener wissenschaftlicher Arbeit an seiner Heimatsuniversität im Sommer vorigen Jahres von Breslau, wo sein sehnlichster Wunsch, die Errichtung einer Uni versitätsklinik für Psychiatrie als würdige Stätte für seine Lehr- tätigkeit unerfüllt geblieben war. — Seine zerstreut veröffentlichten Arbeiten erschienen 1893 in Buchform unter dem Titel: Ge sammelte Aufsätze und kritische Referate zur Pathologie des Nervensystems (Berlin).
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