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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1905
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- Deutsch
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5586 Nichtamtlicher Teil. ^ 137. 16. Juni 1905. ist die ständig wachsende Bedeutung des Maschinenwesens in den hiesigen Zeitungsbetrieben. Es darf als unbestritten angesehen werden, daß das Berliner Zeitungswesen in seinen maschinellen Einrichtungen in Deutschland an erster Stelle steht und daß im letzten Jahrzehnt der größte Teil aller Neuerungen im Druck maschinenwesen hier seine Probe bestanden hat. — Auch die chemigraphische Branche bewegt sich in aufsteigender Entwicklung, wozu nicht zum wenigsten das in weitern Schichten des Volks wachsende Verlangen nach bildlicher Darstellung beigetragen hat. Es findet dies seinen Ausdruck in der Herausgabe neuer illustrierter Zeitungen und in der reichern bildlichen Ausschmückung von wissenschaftlichen und gewerblichen Publikationen. Mit diesem steigenden Konsum hat aber auch die Konkurrenz Schritt gehalten. Es sind viele kleinere Anstalten entstanden, die versuchten, sich gegenseitig den Rang abzulaufen, und in Gemeinschaft mit der ausländischen, namentlich der österreichischen Konkurrenz ein all mähliches, aber stetiges Heruntergehen der Preise herbeiführten. Auch die größern Institute wurden hierdurch in Mitleidenschaft gezogen. Tatsache ist, daß auf dem Gebiete der Klischee-Her stellung in den letzten vier Jahren ein Preisrückgang zu ver- zeichnen ist, wie ihn wohl wenige Industriezweige aufzuweisen haben. Dieser Umstand führte innerhalb des »Bundes der chemi- graphischen Anstalten Deutschlands«- zu einer Preiskonvention. — Während es in der chemigraphischen Branche zu Differenzen mit der Arbeiterschaft nicht gekommen ist, fanden in den Kreisen der Hilfsarbeiter und Buchbinder der Druckereien Arbeiter bewegungen statt, die im allgemeinen mit Anerkennung der Forderungen der Arbeiter endigten, allerdings nicht, ohne daß vorher teilweise Arbeitseinstellungen erfolgt waren. Die Arbeits verhältnisse gestalten sich im allgemeinen von Jahr zu Jahr schwieriger, namentlich gilt dies von der Beschaffung ungelernter Hilfsarbeiter, deren Entlohnung ebenfalls eine steigende Tendenz zeigt. Diese Schmierigkeit dürfte darauf hinwirken, daß man immer mehr sich bemüht, die Arbeit des Druckereihilfspersonals durch Maschinenarbeit zu ersetzen. Japans Bezug von europäischen Büchern. — Der französische Gesandte in Japan, Harmand, hat eine interessante Untersuchung über die Ankäufe von europäischen Büchern durch Japan angestellt, aus der hervorgeht, daß das asiatische Insel- reich im Jahre 1903 für 315518 Den Bücher aus England bezogen hat (gegen 87608 Jen im Jahre 1901), aus Deutschland für 95000, aus den Vereinigten Staaten für 55000 und aus Frank reich für 15000 Pen. Für eine gleiche Summe wurden Bücher aus China nach Japan eingeführt. Nach Spezialitäten verteilt liefert Frankreich hauptsächlich Rechtsabhandlungen und Romane, Deutschland, England und die Vereinigten Staaten wissenschaft liche Bücher, in erster Linie medizinische. (Beilage zur Allg. Ztg.) Die Bernays-Bibliothek. (Vgl. Börsenbl. Nr. 109.) — Bedauerlicherweise scheint sich für die reiche Büchersammlung, die der Literarhistoriker Michael Bernays bei seinem Tode vor einigen Jahren hinterließ, keine deutsche Bibliotheksverwaltung als Käufer gefunden zu haben. Dank der Freigebigkeit des Kauf manns Julius Rosenwald in Chicago ist sie der dortigen Uni versität als Geschenk zugefallen. Es handelt sich dabei aber, wie das »Liter. Echo-- mitteilt, nur um einen Teil der Sammlung, da die sogenannte Uhde - Bibliothek (aus dem Nachlaß Hermann Uhdes, mit dessen Witwe Bernays vermählt war) durch eine Testamentsklausel ihres ersten Besitzers der Universität Kiel zu gefallen ist. Die jetzt exportierte Bücherei umfaßt 9000 Bände, der Kaufpreis betrug nur 6500 Dollars. Diese Riesensumme scheint im Deutschen Reiche nicht aufzutreiben gewesen zu sein, und so ist diese Gelehrtenbibliothek gleichwie früher diejenigen von Leopold v. Ranke, Du Bois-Reymond, Curtius, Zarncke, Scherer, Bechstein u. a. der deutschen Wissenschaft verloren gegangen. Die Bernayssche Bibliothek war eine der großartigsten privaten Büchersammlungen, die jemals in Deutschland existiert haben. Sie umfaßte außer dem speziellen Arbeitsgebiet des Gelehrten: der deutschen klassischen Literatur, alle angrenzenden historischen Fächer, vor allem die Kunst-, Religions- und Sprachgeschichre, die Geschichte der Philosophie, der Wissenschaften, sodann die Literaturen fast aller Sprachen Europas, die Bernays universell beherrschte. Auf allen diesen Gebieten entging dem Sammel eifer des Gelehrten kein älteres gedrucktes Denkmal, keine neue wertvolle Erscheinung des Buchhandels. Es ist wohl kennzeichnend für den Reichtum der auf diese Weise zusammengebrachten Sammlung, daß Bernays es nur in ganz seltenen Fällen nötig hatte, für seine Arbeit eine andre öffentliche oder private Biblio thek in Anspruch zu nehmen als die eigene. Namentlich reich war seine Sammlung an Goethe-Ausgaben und Goetheschriften, an Werken der antiken, der französischen Literatur und vor allem der gesamten Literatur der Renaissancezeit. In München war dieser Bibliothek eine ganze große geräumige Etage seines Hauses allein zugeteilt. Als er 1890 seine akademische Lehrtätigkeit auf gab, siedelten seine Bücher mit ihm nach Karlsruhe über, wo er 1897 starb. Der Fortgang der Witwe Bernays' von Karlsruhe scheint den Verkauf der Bibliothek veranlaßt zu haben, die nun über den Ozean wandert. Näheres über die Bernays-Bibliothek enthalten die diesjährigen Artikel von Max Osborn (Nat.-Ztg. 290, 2. Beil.) und Heinrich Heinz (Münch. N. Nachr. 229). vereinigte internationale Anatomen - Kongreß wird in diesem Jahre tagen, und zwar in Genf vom 6. bis 10. August. Es ist dies zugleich die 19. Versammlung der Anatomischen Gesellschaft, der sich in diesem Jahre anschließen die ^natowieal Looist^ ok Oreat öritrun aack Irslavck, die ^ssoeiatiov ck«8 ^natowigtes, die mals von H. Fol in der Universität statt. Zum Schluß des Kongresses gibt der Staat und die Stadt Genf den Teilnehmern des Kongreffes ein offizielles Bankett. Dem Kongresse präsidieren die Vorsitzenden dieser Gesellschaften nacheinander, dem General sekretariat steht Professor von Bardeleben (Jena) vor, an den auch etwaige Anfragen gerichtet werden können. Uüvodtm unck 8t. Uouis, >lo.) No. 19. Oktober 1904—^pril 1905. 8». 39 8.) besser (?bil!pp Uranck) in Lreglau. 8^. 30 8. 944 Nrn. 27." 1905. ^^I^XvIl^No. ^VVIwIeNo^ ^1739. Oküee ok UublicLtion, 298 öroaäwa/, New Vork. 8". 8. 1399 Personalnachrichten. Adolf Sterns siebzigster Geburtstag. — Dem Ge heimen Hofrat Professor Or. Adolf Stern in Dresden ging an läßlich seines 70. Geburtstags vom Prinzen Johann Georg von Sachsen ein Glückwunschtelegramm zu. Der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Schönaich-Carolath und der Rat und die Stadtverordneten von Dresden sandten ebenfalls Glückwunsch schreiben. Der Sächsische Landesausschuß der Deutschen Richard Wagner-Stipendiums-Stiftung, deren Vorsitzender Adolf Stern ist, ließ ihm durch eine Abordnung seine Glückwünsche aussprechen. Freunde überreichten dem siebzigjährigen Dichter eine größere gewählten Dichtungen Sterns bestimmt ist. Zu unserer gestrigen Mitteilung (Nr. 136) über Adolf Stern haben wir nachzutragen, daß zu dem Festtage Sterns in dem selben Verlag, in dem Stillers Studie 1901 erschienen war, von Adolf Bartels eine Würdigung der literarischen und poetischen Eigenschaften Sterns erschienen ist. Sie trägt den Titel: Adolf Stern, der Dichter und Literarhistoriker. Dresden 1905, C. A. Kochs Verlag.
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