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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1905
- Sprache
- Deutsch
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5486 Nichtamtlicher Teil. ^ 134. 13. Juni 1905. pflichtete. — Das Reichsgericht erkannte jedoch auf Verwerfung beider Revisionen im vollen Umfange. Eine Notwendigkeit Jdealkonkurrenz zwischen dem Vergehen gegen § 28 des Preß- gesetzes und § 185 des Strafgesetzbuchs anzunehmen, lag nicht vor. Der Eröffnungsbeschluß hatte zwei selbständige strafbare Hand lungen angenommen, von denen die erste durch die Beschlagnahme ihren Abschluß erhielt, während die zweite in die Zeit nach der Beschlagnahme fällt. Deshalb war das Gericht nicht verpflichtet, sich darüber auszusprechcn, ob auch in dem Verkauf des Verlags rechts eine Beleidigung zu erblicken war. Lentze. Graphische Vereinigung Goslar. — Die aus dem Personal der Firma F. A. Lattmann in Goslar bestehende -Graphische Vereinigung« hielt am 31. Mai im Hotel Fürstenhof ihre Monatsoersammlung ab. Auf die Tagesordnung war die Bekanntgabe der Prcisarbeiten gesetzt, die ein Inserat und eine Mitgliedskarte (für die Graphische Vereinigung) betrafen. Deshalb erfreute sich die Versammlung eines außergewöhnlich guten Besuchs. An den Preisarbeiten beteiligten sich circa 25 Mitglieder, und zu Preisrichtern waren die Herren Klingender- Goslar, Kunstmaler, F. A. Lattmann-Goslar und Carl Ernst Poeschel-Leipzig ernannt. Das Ergebnis der Arbeiten war ein sehr erfreuliches, denn fast sämtliche Entwürfe galten als mustergültig. Während Herr Kunstmaler Klingender mehr vom rein künstlerischen Standpunkt aus urteilte, gingen die Herren F. A. Lattmann und Poeschel mehr von der typographischen Wirkung aus. Die als ersten Preise bestimmten Arbeiten waren wirklich künstlerisch typographische Schöpfungen, die allgemeiner Beachtung würdig sind Es ist auch bewundernswert, welche Phantasie und moderne An schauung von dem einen und dem andern gezeigt wurde, und man kann sich freuen, wenn es Mitarbeiter gibt, die durch ihr Wissen und Können dem Geschäft Neuheiten vorzulegen imstande sind Die allgemeinen Kritiken und Urteile nahmen soviel Zeit in An spruch, daß der von Herrn Lattmann festgesetzte Vortrag über: -Moderne Betriebseinrichtungen- und -die neueste Setzmaschine« auf die nächste Tagesordnung gesetzt werden mußte. Alois Haunschild. Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Verein(E. V.). — Ein Frühlingsfest im besten Sinne des Wortes war es, als am 30. April unsre Mitglieder und lieben Gäste in Scharen durch die Blütenpracht dem im schönsten Lenzesschmuck prangenden Neckartal und seinem anmutigen Städtchen Untertürkheim zu strömten. Nicht lange währte es, und der große Saal in der -Krone« war dicht besetzt. Unser erster Vorsitzender, Herr Jakob Maier, begrüßte in einer kurzen, kernigen Ansprache die Er schienenen in herzlichster Weise. Bald wogten dann die Paare bei den Klängen der schönsten Tanzweisen lustig durch den weiten Saal. Willkommene Abwechselung boten die verschiedenen Vor träge, die alle freudige Aufnahme fanden. Zuerst erfreute uns Herr Albert Mann mit seiner überaus sympathischen Stimme durch den herrlichen Vortrag des Liedes -66i8ba.'s lüko«, womit er alle Zuhörer entzückte. Fräulein Bubeck trug verschiedene Gesänge in künstlerisch vollendeter Weise vor und erntete damit jubelnden Beifall. Dann erschien der längst ersehnte Herr Paul Erpf, der durch den schneidigen Vortrag eines flotten Wiener Couplets die Anwesenden zu stürmischer Heiterkeit hinriß. Die Damen Fräulein Berthold und Kolb brachten ein humoristisches Duett in reizender Weise zu Gehör. Herr Seybold stellte sein hübsches Talent durch den Vortrag zweier äußerst stimmungsvoller Lieder in den Dienst der guten Sache und fand damit allseitigen Beifall. In gewohnter Weise erfreute uns die Sängerrunde Schimmel klub durch den herrlichen Vortrag einiger schöner Chöre, die zu prachtvoller Geltung kamen. Eine feinsinnige Idee war es, an- aber sehr eindrucksvolle Gedächtnisfeier zu veranstalten. Herr Eduard Büsching hielt in freier Rede eine inhaltreiche und höchst wirksame Gedächtnisansprache. So gewaltig die Huldigungen, so bringt, so treu und ergeben sollte man dem Idealismus bleiben, dessen glänzendster Vertreter der große Dichterfürst war, dessen Genie zu bewundern auch die fernsten Genera tionen nicht aufhören werden. Die Rede hatte auf die ganze Versammlung sichtlich einen tiefen Eindruck gemacht. Dann öffnete sich der Vorhang, und in strahlendem Scheine bengalischer Feuer erblickte man in einem Hain grüner Bäume die Büste des großen Dichterfürsten, die drei schöne Mädchengestalten, Fräulein Hiller, Fräulein Mann und Fräulein Schräder, huldigend um gaben, das edle Haupt mit Lorbeer schmückend. Dazu sprach Herr Büsching einige Strophen aus dem herrlichen Schillerschen Gedicht »Die Ideale«. Es war natürlich, daß dieser Huldigungs akt den Höhepunkt des Festes bildete und eine weihevolle Stim mung hervorrief. Neben den drei Damen, die in ihren herrlichen griechischen Gewändern einen bezaubernden Anblick boten, ge bührt noch besondere Anerkennung unserm lieben Gast Herrn Gustav Erpf, dessen geschickte Hand dem lebenden Bilde zu einer so schönen Wirkung verhalf. — Nach einigen Schlußtänzen erinnerte man sich endlich, daß es Zeit war, aufzubrechen zum trauten heimatlichen Herd. Die nächtlichen Spaziergänger aber schauten verwundert dem Zuge nach, der ein lustiges Völkchen heimführte, das noch zu später Abendstunde frohe Gesänge in die schimmernde Landschaft entsandte, die sicher dazu bestimmt schienen, die auf zarten Lenzesschwingen sich leise nähernde erste Mainacht zu grüßen. — Zu Sonnabend den 3. Juni hatte der Vorstand die Mitglieder zu einer intimen Feier im Speisesaal des Hotel Silber eingeladen, an der zahlreiche Mitglieder und viele Damen teilnahmen. Galt es doch die Entgegennahme eines prächtigen Geschenks, das die Damen der verheirateten Mitglieder dem Verein gewidmet hatten. Die Damen hatten Herrn Theodor Märcker zu ihrem Sprecher erwählt, der mit schönen und herz lichen Worten eine große und herrliche Danneckersche Schillerbüste in Marmorguß dem 1. Vorsitzenden, Herrn Jakob Maier, übergab. und die liebenswürdige Art, in der die Geschenkübergabe erfolgte. Anschließend daran sprach Herr Wilhelm Meyer schwungvoll und mit edlem Ausdruck Goethes Epilog zu Schillers Glocke. Dieser Vortrag sowie die darauffolgenden ausgezeichneten musikalischen Darbietungen von Fräulein Franz, sowie der Herren Erwin und Karl Burkardt, Erpf, Mann und Zweigle wurden mit freudigem Beifall ausgenommen. Einige flotte Tänze beendigten die kleine, aber sehr stimmungsvoll verlaufene Feier. Maier. Verein will, wie aus seiner Bekanntmachung in voriger Nummer d. Bl. hervorgeht, in seiner nächsten (VI.) ordentlichen Hauptver sammlung, am Freitag den 16. Juni, abends */,9 Uhr, im Guten bergkeller, zu der Frage der buchhändlerischen Privatgeschäfte von Angestellten im Buchhandel Stellung nehmen. Die Klagen über Schädigungen, die besonders die in Leipzig ange sessenen Sortimentsgeschäfte durch diesen Nebenbuchhandel erleiden, wollen nicht verstummen. Deshalb hat auch der Vorstand des Börsenvereins schon wiederholt ersucht (vgl. Börsenblatt 1904, Nr. 16 und 243), Bücherlieferungen zu Buchhändlerpreisen nur auf Bestellung buchhändlerischer Firmen auszuführen, dagegen Be stellungen von Buchhandlungsgehilfen nicht direkt von diesen, sondern nur durch Vermittlung der Firma, bei der die Be steller angestellt sind, entgegenzunehmen und ausführen zu wollen. (Red.) Freibibliothek und Lesehallen E. V. in Frankfurt (Main). — Die Frankfurter Freibibliothek versendet soeben ihren 11. Jahresbericht. Der Verein hat es verstanden, in seinem mehr als zehnjährigen Bestehen mit verhältnismäßig kleinen Mitteln große Erfolge zu erzielen. Wir entnehmen dem Bericht folgende statistische Daten: Die Bibliothek wurde durchschnittlich pro Tag von 511 Personen benutzt, an die im Laufe des Jahres 155996 Bände geliehen wurden. Hiervon entfallen 16338 auf die populärwissenschaftliche Abteilung. Seit dem 8. Oktober 1894 (dem Tage der Eröffnung) wurden 993689, also nahezu eine Million Bände verliehen. Zur Bibliotheksbenutzung haben sich 1984 neu angemeldet. Am Schlüsse des Jahres waren 16776 Tausch karten in Händen des Publikums. Während der durchschnittliche Umtausch pro Tag im Gründungsjahre (1894) nur 63 Bände be trug, stieg dieser bis zum Schlüsse des 11. Berichtsjahres auf 515 Bände pro Tag. Die Lesesäle waren von 118683 Personen (gegen 98214 im Vorjahre) besucht, und der für die Buchlektüre Handbibliothek von 1451 Bänden aufgestellt, ferner eine katalogisierte Broschürensammlung von 2500 Nummern. Im
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