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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1905
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- Deutsch
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5416 Nichtamtlicher Teil. 132, 9. Juni 1905. Ein schwedischer Übersetzer st rei t. — Der Verlag Wahl ström L Widstrand in Stockholm veröffentlichte vor kurzem zwei Erzählungen Maxim Gorkis .Im Gefängnis- und .In der Finsternis-, übersetzt von Valborg Hedberg. Wenig später er schien die erstere aber in autorisierter Übersetzung von Rafael Lindquist bei Förlagsaktiebolaget Helios in Helsingfors, und im Vorwort griff dieser den schwedischen Übersetzer der russi schen Arbeit heftig an wegen seiner unberechtigten Übertragung. Nun hat auch der Direktor der Gesellschaft Helios, A. Lundström, in »Helsingforsposten- einen scharfen Angriff gegen die schwedische Verlagsfirma gerichtet: Gorki habe selbst den Herren Lindquist und G. Procope das ausschließliche Recht zu Übersetzungen ins Schwedische verliehen, es sei daher die unabweisbare Pflicht der Stockholmer Firma, sich aller Übersetzungen Gorkis zu ent halten. Für den Verlag Finnlands habe die Entscheidung dieser Frage große Bedeutung und sie werde daher in der bevorstehenden Jahresversammlung des Finnischen Verlegervereins zur Sprache gebracht werden. Bargum. Von der Pariser Nationalbibliothek. — Der wegen seines Romans .8ous-olls- vor zehn Jahren so vielgenannte Schriftsteller Lucien Descaves, der sich seither ganz dem Journalismus gewidmet hat, veröffentlicht in der Pariser Tages zeitung .1.6 louroal. vom 1. d. M. einen Artikel über seinen Besuch in der Nationalbibliothek. Interessant sind seine Mit teilungen über die Pläne der Direktion für die zukünftige Ent lastung der Nationalbibliothek. Im Jahre 1901 brachte Henry Martin, Bibliothekar an der Arsenalbibliothek, auf dem inter nationalen Kongreß der Bibliothekare einen Antrag ein, der den Wunsch aussprach, in den großen Städten möchten Spezial bibliotheken für die periodischen Publikationen ge gründet werden. In diesem Sinne wünscht man jetzt die Pariser Nationalbibliothek zu entlasten. Die Zeitungen und Zeitschriften nehmen einen Ungeheuern Raum ein. Die Pariser Zeitungen werden eingebunden, die Provinzblätter dagegen nur in Paketen aufbewahrt, weil sonst keine Mittel mehr für das Einbinden der Bücher übrig bleiben würden. Zeitungen (namentlich aus der Provinz) werden zumeist nur in Wahlzeiten benutzt. Diese un geheure Papiermenge möchte man nun in ein mehr außerhalb des Pariser Zentrums gelegenes Bibliothekgebäude verlegen, das dann natürlich auch einen eignen Namen erhalten müßte. Henry Martin schlägt dafür vor: Lpbömöritüsyue oder Lpbs- msrotbeque oder abgekürzt Lsmörotböyue. Es wird sich aber doch wohl noch ein schönerer, kürzerer und verständlicherer Name dafür finden lassen. Die Nationalbibliothek vervollständigt übrigens auch ihre Zeitungssammlung. So hat sie jahrelang den ihr fehlenden ersten Jahrgang der »Presse- von Emile de Girardin gesucht, aber trotz eines hohen Angebots nicht erhalten können. Der be kannte Sammler Spoölberch de Lovenjoul in Brüssel hatte den Jahrgang doppelt und überließ der Nationalbibliothek das zweite Exemplar, das er für den Spottpreis von 10 Franken gekauft hatte. Gegenwärtig zählt die Nationalbibliothek rund drei Millionen Bände. Die Regale haben eine Länge von zusammen 60 Kilometer, also etwa die Entfernung von Paris nach Fontainebleau. In der Drucksachenabteilung sind 40 Beamte und 50 Hilfskräfte angestellt. Letztere, zumeist ehemalige Unteroffiziere, sind in eine Lohnbe wegung eingetreten. Sie verlangen, daß das allerdings sehr mäßige Anfangsgehalt von 1200 Franken jährlich auf 1800 Franken erhöht werde. T. Kellen. Ink unabelpreise. — Im neuesten Hefte der Uibrar^ stellt R. A. Peddie aus Llaterg Uoolc ?rios8 Ourront von 1903 die Preise zusammen, die auf englischen Bücherauktionen des vergangenen Jahres für Inkunabeln erzielt worden sind. Die Anordnung ist die Proctors. Es ist bezeichnend für den Reichtum des Uritisü Nv86um und der Lacklsia-ns., daß nur eine ganz verschwindende Anzahl Inkunabeln zum Verkauf kamen, die nicht bei Proctor verzeichnet sind. Wie A. W. Pollard in den einführenden Worten Viertel deutschen Ursprungs, in den Rest teilen sich die andern Länder. Leider ist ein einzelnes Jahr noch nicht geeignet eine Vorstellung von den Marktpreisen zu geben, da in den meisten Fällen nicht ersichtlich ist, welchen Einfluß der Erhaltungs zustand, der Einband oder sonstige Umstände auf den Preis (Zentralbl. f. Bibliotheksw.) 7. März d I. abgehaltenen Generalversammlung des im vorigen Jahre gegründeten dänischen Musikalienhändlervereins (vgl. Börsen blatt 1904, Nr. 68) wurde beschlossen, ein Verzeichnis über neue. Musikalien dänischen Verlags herauszugeben, das in zwanglosen ckansk Nu8ilcbanckl6rkor6viv8« (mit Raum für Firmenaufdruck) ist soeben erschienen. Die Titel sind nach Instrument und Charakter des Musikstücks in Gruppen alphabetisch geordnet und mit Ver lags- und Preisangaben versehen. Bargum. Die anarchistische Presse Deutschlands. — Die »An archistische Föderation Deutschlands-, deren für Pfingsten in Wenigenjena geplante Konferenz bekanntlich polizeilich verboten worden ist, hat eine Zeitung herausgegeben, die den Titel führt »Der Revolutionär, Organ aller Revolutionäre Deutschlands-. Die Zeitung soll zunächst den Bestrebungen der Föderation dienen, sie wird vor allem die Idee des Generalstreiks unterstützen und den Anarchismus in Deutschland überhaupt fördern. Die An- die gegen die heutige Gesellschaft vorgehen und an deren Stelle die Anarchie setzen wollen. »Der Revolutionär- ist die dritte in Deutschland herausgegebene anarchistische Zeitung. Die andern beiden sind »Der Anarchist- und »Der freie Arbeiter-. Alle drei erscheinen in Berlin. (Leipz. N, Nachr.) Personalnachrichten. Rücktritt vom Geschäft. — Herr Eugen Schwarzen berg in Wien, bisher Mitinhaber des angesehenen medizinischen Verlagshauses Urban L Schwarzenberg in Wien und Berlin, das in beiden Städten auch Sortimentsgeschäfte unterhält, hat jetzt nach achtundoierzigjähriger ununterbrochener Tätigkeit im Buch handel sich ins Privatleben zurückgezogen. Er hat die Freude gehabt, daß die von ihm in Wien Ende des Jahres 1866 mit begründete Firma sich in gesunder Stetigkeit kräftig entwickelt hat und jetzt zu den ersten Verlagsfirmen auf dem medizinischen Spezialgebiet gehört. Möge dem verehrten Herrn nach den vielen Jahren angestrengter Arbeit ein sonniger Lebensabend beschieden sein. (Red.) Ludwig Knaus, Ehrensenator. — Bei der Akademie der Künste in Berlin ist die seinerzeit für Adolf von Menzel geschaffene und infolge seines Ablebens verwaiste Stelle eines Chrensenators der Akademie dem Genremaler Professor Ludwig Knaus in Berlin mit kaiserlicher Genehmigung durch den Kurator der Akademie der Künste verliehen worden. Professor Knaus hat seit 1874 als Vorsteher eines akademischen Meisterateliers dem Senate der Akademie kraft seines Amtes angehört und dann wieder nach seinem Rücktritt von diesem Amte auf Grund er folgter Wahl der ordentlichen Mitglieder bis September 1900. So gehörte er über ein Vierteljahrhundert dieser akademischen Körperschaft an. Kürzlich wurde der Meister zum korrespon dierenden Mitgliede der Akademie der schönen Künste in Paris als Nachfolger für Franz von Lenbach ernannt. (Nat.-Ztg.) G e st o r b e n: am 4. Juni in Insterburg Herr Buchhändler Eduard Krause. Der im 58. Lebensjahr Dahingeschiedene war bis vor kurzem Prokurist der Buchhandlung Gräfe L Unzer in Königs berg i/Pr. gewesen. Zunehmende Krankheit hatte ihn im zugeben, der er länger als zwei Dezennien in treuer Pflicht erfüllung seine Dienste gewidmet hatte.
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