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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050606
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5292 Amtlicher Teil. ^ 129, 6. Juni 1905. gleichlautende Eingabe an die Mitglieder gegeben würde, welche diese an die Handelskammern schicken würden, denn es wäre zu durchsichtig, daß da eine zentrale Organisation dahinter steht. Es empsiehlt sich viel mehr, wenn jedes einzelne Mitglied unabhängig vom andern, infolgedessen auch in andrer Fassung, die betreffende Eingabe an die Handelskammer cinreicht. Material dazu finden Sie in dem Börsenblatt vom 6. Februar d. I.; da ist der Standpunkt des Börsenvereins festgelcgt, und es steht den einzelnen Herren ja frei, wenn sie nicht Sätze daraus entnehmen wollen, eine andere, unter Umständen — was ja dem Privaten besser ansteht — eine schärfere Fassung zu wählen, und damit durch die Handels kammer einen Einfluß auf die einzelstaatliche Regierung zu gewinnen, die ihrerseits wieder die Reichsregierung beeinflußt. Ich möchte also derartige Schritte den einzelnen Herren in jedem Handelskammerbezirk dringend empfohlen haben. Erster Vorsteher, Herr Albert Brockhaus: Wünscht noch jemand das Wort? Es ist nicht der Fall, dann gehen wir weiter. Zu dem Außerordentlichen Ausschuß zur Revision der Restbuch Handels-Ordnung? Es meldet sich niemand zum Wort. Zu der Kommission zur Beratung eines buchhändlerischen Lehrbuchs? — Dazu habe ich zu bemerken, daß es uns zu unserer Freude gelungen ist, in den Herren Alfred Voerster, in Firma F. Volckmar, 0r. Konrad Weidling, in Firma Haude L Spener'sche Buchhandlung und dem bisherigen Mitglied Herrn Hermes nunmehr diejenigen Herren zu finden, welche geneigt sind und in hohem Grade befähigt zu sein scheinen, die Aufgaben dieser Lehrlingskommission zunächst sortzubearbeitcn, bis sich im Laufe der Zeit von selbst ergibt, ob es möglich ist, zu der ersten Arbeit, die der Kommission zugemutet wird, etwa andere hinzuzunehmen, welche alte und noch nicht eingelöste Desiderata eines beachtlichen Teiles unserer Mitglieder bilden. Wünscht noch jemand zu diesem Abschnitt das Wort? Es ist nicht der Fall. Zum Festausschuß? Somit kon statiere ich mit Freuden, daß Sic alles betreffs dieser Ausschüsse in unserm Geschäftsbericht Gesagte einstimmig genehmigt haben. Zu dem nächsten Absatz, wonach den aus den ordentlichen Ausschüssen ausscheidenden Herren, die ihre Kräfte jahre lang den wechselnden ehrenamtlichen Aufgaben des Börsenvereins zur Verfügung gestellt haben, auch im Namen der Haupt versammlung der herzlichste Dank ausgesprochen wird, glaube ich Ihrer Zustimmung sicher sein zu können. Endlich erklären wir uns bereit, etwa sonst gewünschte Auskünste über Angelegenheiten des vergangenen Jahres zu erteilen, indem ich gleichzeitig hinzufüge, daß ein Nachtrag von seiten des Vorstandes nicht zu geben ist, daß wir irgend etwas Weiteres nicht mitzuteilen haben, wenn Sie nicht sragen. Herr Robert Voigtländer-Leipzig: Meine Herren, ich folge einem Wunsche meiner Kollegen im Vorstande des Leipziger Vereins, wenn ich an den Vorstand die Frage richte, ob er Schritte gegen die Zunahme der unsittlichen Literatur beabsichtigt. Angeregt durch die Ereignisse der letzten Zeit, insbesondere auch durch einen Artikel des Herrn Or. Bielefeld im Börsenblatt, haben wir uns in einer der letzten Sitzungen mit dieser Frage beschäftigt. Wir nehmen zunächst davon Abstand, irgend welche Anträge zu stellen, weil wir der Überzeugung sind, daß der Vorstand des Börsenvereins diese wichtige Frage bereits eingehend erwogen hat; aber wir meinen, sowohl die Hauptversammlung wie auch die breitere Öffentlichkeit hätte den berechtigten Wunsch zu erfahre,i, warum der Börsenverein keine nach außen erkenntlichen Schritte in dieser Angelegenheit bisher getan hat. Ich bin überzeugt, es sind die triftigsten Gründe dazu da, aber es wäre doch glaube ich gut, wenn wir sie erführen, und wenn bei dieser Gelegenheit auch der breitesten Öffentlichkeit deutlich gemacht würde, daß es nicht Gleichgültig keit, sondern triftige Gründe sind, die den Börsenverein einstweilen zur Untätigkeit veranlassen. Und weiter wäre es erwünscht, wenn bei dieser Gelegenheit der Börsenverein deutlich zu erkennen gäbe, daß auch er weit, weit ab von denjenigen Leuten rückt, die sich vielleicht unsere Berussgenossen nennen, die wir aber weit von uns weisen. (Bravo!) Erster Vorsteher, Herr Albert Brockhaus: Meine Herren, auf die eben gehörte Anfrage kann ich zunächst die Aus kunft geben, daß der Vorstand des Börsenvereins sich in der gewissenhaftesten Weise mit den möglichen Maßnahmen zur Bekämpfung der unsittlichen und unanständigen Literatur beschäftigt und insbesondere in den letzten zwei Jahren auf An regung einiger Mitglieder des Börsenvereins die Angelegenheit mit seinen Juristen beraten und in seinen verschiedenen Sitzungen auss eingehendste durchgenommen hat. Meine Herren, wir alle fühlen übereinstimmend darin, daß es wünschens wert wäre, einer Eindämmung der unsittlichen und noch weitergehend der unanständigen Literatur die Wege zu weisen. Wer wie wir die gesetzlich möglichen Schritte, die statutarisch etwa gebotenen Maßregeln und die moralischen Verpflichtungen, die jeder einzelne als anständiger Mensch und die ein Verein ehrbarer Buchhändler insbesondere hat, vergleicht, der wird zu seinem Leidwesen erkennen, daß sehr viele Maßregeln gegen diese von uns nicht gebilligte Literatur nicht zur Verfügung stehen. Immerhin einige. So haben wir mit dem Ausschuß für das Börsenblatt und der Redaktion beraten, in welcher Weise das Erscheinen derartiger Bücher schon von der Kenntnisgabe an den Buchhandel ausgeschlossen werden könnten; ferner beraten, welche Bücher — und das bitte ich zu beachten - in der Form der Anzeige dokumentieren, daß sie aus die niedrigen Leidenschaften des Menschen in einer unzulässigen Weise spekulieren. Auch im Geschäftsbericht sprechen wir es aus, wie außerordentlich schwer es im konkreten Falle ist zu entscheiden, wieweit das Börsenblatt in seiner Redaktion, in seinem Vorgesetzten Börsenblattausschuß diesen Intentionen, die den Redakteur und den Ausschuß wie den Vorstand durchdringen, Nachkommen kann. Wir haben uns endlich gesagt, daß man uns dankbar sein werde, wenn wir in regelmäßig wiederkehrender Bekanntmachung den Buchhandel warnten vor dem Vertrieb derjenigen Werke, welche durch die staatlichen Behörden als mit tz 184 des Strafgesetzbuchs im Widerspruch stehend angesehen werden und durch Urteilsspruch des Gerichts als unzüchtige Literatur gekennzeichnet sind. Ich kann nicht leugnen, daß das Börsenblatt durch die Veröffentlichung dieser Titel eine noch etwas weniger geeignete Lektüre für Kinder und junge Damen geworden ist. Es kommen da Titel vor, bei denen sich uns die Haare darüber sträuben, daß es überhaupt einer Druckcrpressc möglich ist, derartige Sachen von sich zu geben! Indessen wenn wir prophylaktisch wirken wollen, vermeiden wollen, unsere Mitglieder der Möglichkeit eines Konflikts mit dem Staatsanwalt gerade auf diesem heiklen Gebiet, auszusetzen, fühlen wir uns verpflichtet, mit der Veröffentlichung aller dieser anstößigen und unanständigen Titel sortzufahren, und wir hoffen dabei Ihre Billigung zu finden. Eine andere Frage, die uns viel und eingehend beschäftigt hat, ist die, wie weit wir etwa berechtigt wären, aus Grund unserer Satzungen gegen Mitglieder und durch Anwendung der Satzungen aus Nichtmitglieder auch gegen letztere
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