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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1905
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- Deutsch
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5892 Künftig erscheinende Bücher. .1k 131. 8. Juni 1905. Rundschreiben Nr. 4. (z) Leipzig, den 20. Mai 1SÜ5. Arthur Savarl - Verlag - Friprig. Es gereicht mir zur besonderen Freude, Ihnen das Erscheinen einer neuen, zweiten Auflage von Krnst Aeilanb Roman in drei Büchern Aedor Sommer Eleg. geh. 4 ord., fein geb. 5 ^ Mit üem viianis üer ^erlasserr anzeigen zu können. Das Buch ist von Publikum und Presse geradezu glänzend beurteilt worden. Bon den ca. 200 meist Werkes brächte. Das Auch ist für alle Ge legenheiten und für jedermann als Reise lektüre und Geschenkwerk geeignet, das auch ernst gerichteten Männern noch etwas zu sagen vermag. Zu Ihrer gef. Orientierung bringe ich eine Anzahl Besprechungen, des Raum- und Zeitmangels wegen nur der kleinste Teil, und auch dieser nur auszugsweise, zum Ab druck. Sie werden Ihnen den Wert des Buches, das ein Volksbuch werden dürfte, veranschaulichen. „Vom Fels zum Meer" (Heft 8, 1904). Mitten in das Leben unserer Tage führt der neue Roman des Schlesiers Fedor Sommer: „Ernst Reiland". Sommer ge hört zu den neuen Schriftstellern, wenn auch nicht zu den modernen, denn seine Art ist die „gute, alte". Sie ist gut, ohne Zweifel. Ich mußte beim Lesen an das Goethewort denken: „Freunde, treibet nur alles mit Ernst und Liebe, die beiden stehen dem Deutschen so schön, denn ach! so vieles entstellt." Sommers Roman ist mit Ernst und Liebe geschaffen. Er ist darum ge sund, tüchtig und deutsch im besten Sinne, d. h. durchaus echt. „Ernst Rei land" dürfte ein Volksbuch werden, denn es ist dem Kern deutscher Valksart entwachsen und wurzelt darin. Es ist von der Reinheit und Klarheit berg frischen Quellwassers. Dichterisch bietet der erste Teil die meisten Schönheiten. Ganz prächtige Dorftypen sind hier gezeichnet, oft nur in flüchtiger Skizze und dann am ein- drücklichsten. „Ernst Reiland" ist einer von denen, die „immer strebend sich bemühen". Durch das ganze Buch be friedigt eine sichere und feine Beobachtung, wie sie sich naturgemäß ergibt, wo der Blick mit Liebe und wahrheitsuchendem Ernst auf Menschen und Dingen ruht. — — Frieda, Freiin von Bülow. „Deutsche Monatsschrift für das gesamte Leben der Gegenwart" (Aprilheft 1905). — Sommer gibt einen wirklichen biographi schen Roman; außer dem Helden spielen hier noch mehr Menschen mit; ein ganzer Kreis rundet sich; der volkstümliche Unter- und Hintergrund kommt zu seinem vollen Rechte. Alles in allem ist der Roman ein tüchtiges Werk. Man ganzen führt er seine Ausgabe gut durch und vermehrt die bereits beträcht liche Anzahl deutscher Lehrerromane um einen immerhin bemerkenswerten. Jeden falls ist es wünschenswert, daß man sich im ganzen Volke über die Be strebungen des Lehrerstandes, die dort herrschende Stimmung, orien tiert, und dazu bietet Sommers Roman Gelegenheit. Er nimmt dann auch noch allerhand Weltanschauungs fragen auf. In der Hauptsache aber wird alles Darstellung, jede Anschauung hat ihren Vertreter, dabei enthält das Werk des rein Erzählerischen oder vielmehr des Mensch lichen soviel, daß es allgemein inter essieren kann, — ein wackerer, das Beste wollender Mann ist Sommer unbedingt, und seinRoman zählt zu den aus der Heimatkunst erwachsenen tüchtigen Werken der neuesten Zeit. Adolf Bartels. „Literarisches Echo" (Januarheft 1905). Fedor Sommer zeigt uns mit anerkennens werter Kraft das Bestreben der in den ver schiedensten Verhältnissen wurzelnden Cha raktere, dem reichen Gemüt des jungen Menschen Spuren von eigenem Wesen mit zuteilen, und das Walten des Schicksals beim Größerwerden des Ernst Reiland. Das Gold klärt sich im Feuer, gewinnt eine feste Form — eine Individualität ist als Frucht gereift. Land und Menschen (und wie viele be sonders geartete Menschen lernen wir kennen!) sind gut gezeichnet, und wie in früheren Werken weiß Sommer wieder die ange sponnenen Fäden allesamt in bester Über sichtlichkeit zum Ziele zu bringen. Das Buch ist dazu sorgfältig auch im Ausdruck ge- Max Bittrich (Freiburg i. B.). „Leipziger Tageblatt" (5. Februar 1905). Der Verfasser dieses vornehmen Buches muß weit, weit ab vom Jahrmärkte der Literatur leben und schaffen, weit von den großen Städten, wo durch geschickte Reklamekünste auf geraden und ungeraden Wegen Talent- losigkeit und Absurdität zu Kunst und Größe aufgebauscht wird, denn sonst hätte der Name Fedor Sommer schon längst guten Klang. Schon sein früherer Roman „In derWaldmühle" mit seinen trefflichen Schilde rungen des schlesischen Kleinstadtlebens hat geteiltes Entzücken hervorgerufen. Mit noch größerer Berechtigung kann man auch den Wert des „Ernst Reiland" in diesen beiden Momenten erblicken, der noch bedeutend da durch erhöht wird, daß wir hier auch einen in der Komposition glänzend durch geführten Entwickelungsroman vor uns haben, den man, um dem Dichter gleich seinen Rang anzuweisen, mit zwei ähnlichen Erscheinungen der neuesten Zeit: Otto Ernsts „Asmus Sempers Jugendland" und Emil Strauß' „Kreuzungen" in einem Atem nen nen darf. Sommer schildert im „Ernst Rei land" denLebensweg eines schlesischen Lehrers von seinen Kindheitstagen bis zur Ver heiratung. — All dies fließt in durchsichtiger, harmonisch durchgebildeter Darstellung ruhig vorüber, durchsetzt von feinkonturierten Land schaftsausschnitten, in einem selten reinen Deutsch geschrieben. Dem „Ernst Reiland" sind viele Leser und viele — Nachfolger zu wünschen. Friedrich Fischl. „Hamburgischer Eorrespondent" (Nr. vom 14. Dezember 1904). Wer Sensationen ab hold ist und Geist und Gemüt bereichern will, greise nach diesem Buch. Man möchte es auf den Familientisch legen, da es in seiner Weise zum Guteu und Wahren anhält. Das Ringen und Streben Ernst Reilands, ein in sich harmonischer Mensch nacheifernd auf unverdorbene Gemüter wirken. Die poetische Weltanschauung Fechners bildet den seelischen Untergrund für die Entwickelungsgeschichte des Helden, Liebe^geben, aber auch gleiche Treue fordern. Das seelische Moment steht daher im Vordergrund gerechtfertigt vom künstlerischen und rein menschlichen Standpunkt aus. Damit soll selbstredend nicht gesagt sein, daß der Verfasser bei Ausgestaltung seines Stoffes einseitig gehandelt habe. Er ist vielmehr mit liebevollster Sorgfalt nach jeder Richtung hin verfahren. Das ver bindet ihn auch dem literarisch ungeschultesten Leser, sofern dessen Sinn der Art Fedor Sommers nicht entgegensteht. Er empfindet instinktiv, daß der Autor sein Bestes darongesetzt hat, daß es ihm eine feine, stille Freude macht, denen eben zu können, die nehmen.^ Die Fachsimpelei braucht aber kein Leser zu fürchten. —a— „Wiesbadener Tageblatt" (29. Oktober 1904). Die Heimat Gerhart Haupt manns mit ihrem uns jetzt so wohlver- trauten Jdiorn^ mit ihrer mächtigen Bertz- manche Erziehungs- und Standesfragen be rührt, immer ernst und gerecht. Jedenfalls verdient das ganze Werk als wurzelechte und rechte Heimat kunst ernsthaft beachtet zu werden, es steckt mehr Kraft und Tiefe darin, als in manchem hochgerühmten Mode buche. I , I Gleichzeitig empfehle ich auch Fedor I ^ I Sommers früheren Roman: In der Waldmühte in illustriertem Umschlag, geheftet 2 sein gebunden 2 75 H der in drei Jahren 3 starke Auflagen er lebte, zur geneigten Lagerergänzung. Dieser Roman wird bei der Neuerscheinung des „Ernst Reiland" gleichfalls wieder oft be gehrt werden. Ein drittes, Ihrer Beachtung wertes Buch ist: Zilvis Torheit auf Weifen. 2. Äuttage der „Deutschen Neisebilder" elegant geheftet 1 ^ ord. Der Autor hat den früheren Titel „Deutsche Reisebilder" aufgegeben, weil derselbe vielfach zu falschen Annahmen Ver anlassung gegeben hat. Das Buch enthält nämlich kerne Reisebeschreibungen, sondern bringt in Novellenform die Eindrücke und Erlebnisse des Autors, die derselbe — er ist Ausländer — während seiner Lehrjahre in Deutschland erfuhr. Wolde mar Kaden schreibt über das Buch: „Torheit, die man auf Reisen schickt?
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