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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1905
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- Erscheinungsdatum
- 08.06.1905
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- Deutsch
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5376 Nichtamtlicher Teil. ^ 131, 8. Juni 1905. Professoren-Austausch mit Amerika. — Ein Vorschlag zum Professoren-Austausch befindet sich in der letzten Nummer der -Umschau« (Wochenschrift über die Fortschritte in Wissenschaft und Technik, Frankfurt a. M., H. Bcchholds Verlags. Es heißt dort: «Dem ersten Enthusiasmus auf den Plan, deutsche und amerikanische Universitätsprofessoren auszutauschen, ist die nüch terne Betrachtung gefolgt: man hat doch manches Haar darin gefunden. Alle Achtung vor der Bedeutung der amerikanischen im großen ganzen werden aber die Amerikaner das bessere Ge schäft machen, wenn wir ihnen unsre Professoren schicken. Bloße Vorlesungen werden übrigens keinem der Studierenden etwas nützen, ausgenommen den Neuphilologen, denn die Schwierig keiten im Verständnis eines Vortrags in einer fremden Sprache sind so groß, daß der Hörer froh sein wird, wenn er im großen ganzen folgen kann, in den Geist wird er kaum eindringen; für die frühern Besucher eines Gym nasiums dürfte das ganze Unternehmen wertlos sein, denn sie lernen nur wenig englisch Etwas andres wäre es schon, wenn man den amerikanischen Gelehrten einen Teil eines Laboratoriums, einer Klinik für ein Semester zur Verfügung stellen würde, da könnten allerdings unsre Studie renden, aber nur die weit Vorgeschrittenen, profitieren. Jeder Forscher hat seine besondere Forschungsmethode, seine spezielle Technik, deren Kenntnis ungemein fruchtbringend sein kann, und der persönliche Verkehr wirkt oft überaus anregend. Wir möchten jedoch bezweifeln, daß dieser Plan ausführbar wäre. Er würde zu unzähligen Eingriffen persönlicher Natur führen, die das Unternehmen in Frage stellen. Viel Nutzen könnten wir Deutsche aber haben, wenn uns die Amerikaner Lehrer für praktisch technischen Unterricht schickten und uns in ihre Methoden einweihten. Auf diesem Gebiet sind sie uns entschieden über. Der Vorschlag der «Umschau« geht dahin: «Wir schicken Euch unsere Hochschulprofessoren, überlaßt uns dafür Schullehrer für praktisch technischen Unterricht!- Adressierung der Post-Sendungen nach Berlin. — Bei dem bedeutenden Umfang, den der Briefverkehr in Berlin an genommen hat, und der Schnelligkeit, mit der die Verteilung der von auswärts eingehenden Briefsendungen auf die einzelnen Be stellämter stattfinden muß, kann auf eine pünktliche Bestellung der der Sendung so genau wie möglich bezeichnet ist. Zu einer vollständigen Briefaufschrift nach Berlin gehört daher neben der Bezeichnung der Wohnung des Empfängers nach Straße, Hausnummer, Gebäudeteil und Stockwerk auch die Angabe des Postbezirks (0. >V. 8. W. usw.) und die Nummer des Bestellpostamts. Diese beiden letzten Angaben sind auch bei Briefsendungen an Behörden, Bankgeschäfte und kaufmännische Firmen erforderlich. Auf Wunsch der Postbehörde sei daher auf die Notwendigkeit der genauen und und billiges Hilfsmittel für die zur Herbeiführung einer pünkt lichen Bestellung durchaus erforderliche genaue Adressierung der Vriefsendungen nach Berlin ist das «Alphabetische Verzeichnis der den Bcstellpostanstalten Berlins zugeteilten Straßen und Plätze«. Dieses Verzeichnis wird bei allen Post schalterstellen zum Preise von 5 H abgegeben. (Red.) Ausstellung für künstlerische Kultur zum Gedächt nis Schillers in Jena. Am vergangenen Sonntag, den 4. Juni, fand im Schloß zu Jena, dessen Eingang stimmungsvoll dekoriert war. die Eröffnung einer gewerblichen Aus stellung für künstlerische Kultur zum Gedächtnis Schillers statt. Eine erlesene Gesellschaft, Jenas Gelchrtenwelt und mit griechischen Skulpturen angesüllten Erdgeschoß des Schlosses vom ersten Vorsitzenden des Komitees, Herrn Verlagsbuch händler Eugen Diebe richs in Jena, warm begrüßt. Was 1)r. Albert Dresdner (Berlin) dargelegt, der über »Alt und Neu in der Kunst« sprach und ausgezeichnete Gedanken über künstlerische Technik und schöpferische Gestaltung vortrug mit dem klar beleuchteten Ergebnis, daß nur die schöpferische Persön lichkeit des Künstlers Neues, Wertvolles zu schaffen vermöge, und die Schönheit im Sinne Schillers zur Weiserin für die Lebens führung und für die Wahrheit werde. Das solcherart in sich ge rundete Neue dürfe an Schillers Gedächtsnis sich anschließen, wenn es fähig ist, von den Menschen nachgelebt zu werden. — Die Ausstellung selbst ist, wie die »Veil. z. Allg. Ztg.« berichtet, be deutungsvoll. Sie zeigt, wie schöpferische Kunst im Kunstgewerbe, wenn sie verinnerlicht sich in den Geist der Dinge versetzt, in Schillers Geiste die Oberflächenkultur überwindend, neue ästhetische Kultur-Grundlagen für das alltägliche Leben bieten kann und so Lehrmeisterin kultureller Gesundung zu werden ver mag. Namhafte Künstler haben Zimmereinrichtungen, Mo delle für moderne Frauenkleidung, für Terrakotten, Schmuck sachen, Lampen, Geschirr und Geräte geliefert; ein Eß zimmer von Bernhard Pankok, ein Herrenzimmer von Bruno Paul fallen besonders wohltuend auf. Cs ist Einfachheit in reinem harmonischen Stil, Überwindung des Luxus als einzigen Stempels des »Schönen«. Was in Einfachheit und trotzdem künstlerischer Eigenart auch für minderbemittelte Haus haltungen geliefert werden kann, zeigt ein praktisches und gemüt liches Arbeitszimmer von Riemerschmid. Die zwei Monate lang währende Ausstellung ist nicht nur ein Zeugnis für den regen Sinn Jenaer Kunstfreudigkeit (Jenaer Maler haben für die Zimmer ihre Werke zur Verfügung gestellt), sondern sollte eine Anregung sein, überall dergleichen kunsterzieherische Ausstellungen zu veranstalten, die, wie dieses Beispiel lehrt, auch in kleinern Städten möglich sind, ja hier noch überzeugender und umfassen der zu wirken vermögen. Von auswärts waren von bekannten Persönlichkeiten zu der Einweihung der Ausstellung gekommen: Frau Foerster - Nietzsche, Paul Ernst, W. Holzamer, Joh. Schlaf, Professor Van de Velde, Alexander Freiherr von Gleichen - Nuß wurm, der im Anschluß an die Ausstellung zugleich einen Vor trag über »Schiller als ästhetischer Erzieher« halten wird. Von den Professoren der Jenaer Universität waren alle Kunst freunde mit ihren Damen erschienen, sowie andre Vertreter der Kunst und Literatur. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. 2ontra1dlatt kür Lidliotüslrs^voöon. Uo^rüncket von Otto Ui>.rtwi§. ^avi 1905. 8". 8. 241—296. I-eipräx, Verlag von Otto »Ulüttorn kür VoUrsdidliotlieliöll unck Ueseüallsn.« 8". 32 8. Verlag von 0. Usckolsr in UeiprÜA. I§o. 215, Lck. XVIII, 11. (Aai 1905.) LI. 4°. 8. 161—176^ ^ntiguariat in 8tütt§art. 8". 240 8. 4871 Nrn. Uroig 2 Personalnachrichten. Hoftitel. — Der Herzog von Anhalt hat dem Buchhändler August Haarth in Dessau, Inhaber der dortigen -Buchhand lung des evangelischen Vereinshauses, und eines Verlags unter der Firma seines Namens, das Prädikat .Hofbuchhändler Ihrer Hoheit der Herzogin-Mutter von Anhalt« verliehen. (Anhaltischer Staats-Anz.)
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