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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1905
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- Deutsch
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5374 Nichtamtlicher Teil. ^ 131, 8. Juni 1905. schlägt lieber gedruckte Spezialbibliographien nach (zum Beispiel die von Erman über Universitätswesen). Soviel uns bekannt ist, und wie auch allseitig, abgesehen von der Königsberger Bibliothek, zugegeben worden ist, werden die schon fertigen Berliner Titel drucke, auf denen die neuen Erwerbungen verzeichnet sind, so gut wie gar nicht benutzt, weder zum Einkleben in die vorhandenen Kataloge, noch, wo sie unzerschnitten in Buchform vorliegen, vom Publikum oder von den Beamten zum Nachschlagen. Deshalb ist auch ihre Versendung von Berlin aus sehr eingeschränkt worden.» Gleich bei Beginn der Arbeit sei der Plan des Gesamtkatalogs gescheitert, die Arbeit am unrichtigen Ende angefangen worden. Es möge hier genügen, auf die geharnischten Worte des Vor schlag-Gegners hingewiesen zu haben. Die ganze Angelegenheit berührt ja den Buchhandel nicht direkt. »Bromios« schließt seinen Aufsatz mit den Worten: »Vorläufig wollen wir unter Ablehnung aller neuen Projekte für ein Wölkenkuckucksheim den einzelnen Biblio theken die Bearbeitung ihrer Kataloge wahren. Man sistiere also die Arbeiten am Gesamtkatalog — aufgeschoben ist ja nicht auf gehoben —, lasse die nützlichen Auskunftsstellen bestehn, gehe zu nächst an die Reorganisation der Einzelbibliotheken und schiebe alle uferlosen Pläne beiseite. Wie sagte doch Bismarck? ^uieta non movere!« Weiter bringt das neueste Heft der »Grenzboten« einen Fort setzungs-Artikel von I. H. Eckardt, der auch für unser Blatt be reits viele interessante Arbeiten geliefert hat. Dieser behandelt: »Das goldeneZeitalter der moralischen Wochenschriften in Deutschland». Als solche werden zunächst eingehend geschil dert die -Diskurse der Maler« und der in Hamburg erscheinende »Patriot«. In jedem Jahr anfangs des achtzehnten Säkulums entstanden neue moralische Wochenschriften, die allerdings alle kein langes Leben hatten, so 1723 der Leipziger »Spektateur» und der Leipziger »Diogenes-, 1724 der »Lustige Observateur» der »Frankfurter Patriot«, der »Leipziger Patriot« und der »Gute Deutsche«. Ausführlicher verweilt der Artikel wieder bei dem von Gottsched herausgegebenen Blatt »Die vernünftigen Tadlerinnen«. Als Verdienst der moralischen Wochenschriften führt Eckardt an, daß sie unsre Literatur volkstümlich machten; sie haben die Kluft zwischen gelehrter Kunstdichtung und Volksliteratur, die das Volksleben so schwer schädigte, überbrückt. »Die gebildete Literatur, sagt Herr Hettner, wurde volkstümlicher, die volkstüm liche gebUdeler.« Eckardt schließt seinen Aufsatz mit den Worten: Eine anziehende Arbeit wäre es, nachzuspüren, wie lue Wochenschriften das deutsche Geistes- und vor allem das deutsche Familienleben beein flußt haben, vielleicht ist später die Möglichkeit gegeben, weiter darauf einzugehen. Vorarbeiten über die »Moralischen Wochen- schrrsren« bestehen schon: das Buch von Milberg, Die mora-j lischen Wochenschriften des achtzehnten Jahrhunderts; Kawczynski, Studien zur Literaturgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts: Moralische Wochenschrift (1880); Vetter, Der Spectator als Quelle der Diskurse der Maler (1887); die sehr wertvolle Arbeit von Jacoby: Die ersten moralischen Wochenschriften Hamburgs (1888); die Arbeit von Jscher über Altmnnn und die deutsche Gesellschasr in Bern (1903); einige Aufsätze findet man in der Monatsschrift der Comeniusgesellfchasl eingehend behandelt; ferner Hettner und u. a. m. An einer eingehenden erschöpfenden Arbeit über den Gegenstand, der den Wochenschriften in jeder Richtung gerecht wird, fehlt es aber zurzeit leider noch. (Red.) Vom Leipziger Buchdruckgewerbe. — In der am 3. Juni im Deutschen Buchgewerbehause abgehaltenen ordentlichen Hauptversammlung der Zwangs-Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer erstattete der Vorsitzende, Herr Ottomar Jnnungsvorstandes auf das Jahr 1904. Das Berichts jahr brachte dem Buchgewerbe genügende Beschäftigung, aber die Preise waren unbefriedigend, namentlich wegen der Schleuder- noch in ganz unverhältnismäßigem Umfang fortgesetzt vermehren. Die Innung ist durch Erteilung von Rat und Auskunft in Kon- kurrenzsrageu rc., durch ihr Ehren- und Schiedsgericht und durch ihre Berechnungsstelle ständig bemüht, der unheilvollen Preisdrückerei zu begegnen. Die Bemühungen der Innung um Regelung der Arbeits- und Lohnoerhältnisse verschiedener im Buchgewerbe be schäftigten Arbeitergruppen haben nicht allenthalben den gewünschten Erfolg gehabt. 5 Firmen schieden im Berichtsjahre aus der Innung aus, 9 traten neu hinzu. Gegenwärtig umfaßt sie 176 Firmen mit 237 Inhabern und 6 Vertretern. Die Firma Fischer L Kürsten konnte ihr 200jähriges Jubiläum feiern; zwei Firmen ihr 50jähriges und weitere zwei ihr 25jähriges. Auf der Weltausstellung zu St. Louis erhielten folgende Firmen hervor ragende Auszeichnungen: Bibliographisches Institut und J.J. Weber den Großen Preis; Julius Klinkhardt, Pöschel L Trepte, Spamersche Buchdruckerei und V. G. Teubner die Goldene Medaille; G. Krcysing die Silberne Medaille. Die Gesamtzahl der beim Jnnungsnach- weis angemeldetcn Gehilfen (Setzer und Drucker) betrug 2339 (im Vorjahr 2049). Die Einnahmen der Untcrstützungskassen betrugen 46 124 die Ausgaben 41 656 der Überschuß also 4468 Das Direktorat an der Buchdrucker-Lehranstalt versieht nach Ent lassung des bisherigen Direktors bis zur endgültigen Neubesetzung Herr H. Friedemann. Der Ausschuß für das Lehrlings- und Schulwesen wurde zur Schlichtung von Lehrlingsstreitigkeilen achtmal angerufen. Zu Ostern traten 186 neue Lehrlinge ein, 164 suchten im ersten Halbjahr 25, im zweiten 8 Schüler auf Kosten der Innung. Die Schülerzahl der Buchdrucker - Lehranstalt betrug am Ende des Berichtsjahres 584, die Zahl der wissen schaftlichen und Fachlehrer 30. Die Schüler waren in 20 Klassen geteilt, 13 Setzer- und 7 Druckerklassen. Das Ehren- und Schieds gericht der Innung ist 25 mal angerufen worden. Die Jnnungs- kasse schloß mit 10962 ihr Bilanzkonto mit 79831 ihr Haushaltplan mit 10400 in Einnahme und Ausgabe ab, die Buchdrucker-Lehranstalt mit 20062 ^6. — Die weiteren Punkte der umfangreichen Tagesordnung betrafen interne Angelegenheiten, namentlich Wahlen. Den Schluß bildete ein Bericht über die Einwirkung der Setzmaschinen auf den Werksatz. (Leipz. Ztg.) Nachdrucksprozeß. Vom Reichsgericht. (Nachdruck ver boten.) — Die Wandgemälde im Remter des Hamburger Ratskellers beschäftigten den ersten Zivilsenat des Reichs gerichts. Der Maler jener schönen Bilder, Fitger in Bremen, der Vervielfältigung dieser Wandgemälde in photographischem Lichtdruck für Postkarten verkauft. Der Pächter deS Hamburger Ratskellers hatte sich nun auch Postkarten mit farbigen Nach bildungen dieser Fitgerschen Rcmterbilder machen lassen und ver kauft. Brumby sah darin eine Verletzung des Urheberrechts und strengte gegen den Wirt des Ratskellers, sowie die Automaten- angefertigt hatte, eine Schadensersatzklage in Höhe von über 3000 ^ an und beantragte das Verbot jener Karten. Die Be klagten bestritten den Klageanspruch und machten geltend, daß der Besitzer jenes großen Restaurants sei, habe das Recht, diese Gemälde nachzubilden. Das Landgericht Hamburg Ha4 aber Nachdruck angenommen und den Klageanspruch für berechtigt an- benn Oberlandesgericht Hamburg eingelegte Berufung hatte keinen Erfolg, und auch die dann beim Reichsgericht eingelegte Revision ist jetzt zurückgewiesen. I. Schultze. Der expresse Bote im Sinne des Postgesetzes. Ent scheidung des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) — Vom Landgericht Hamburg sind am 31. Oktober v. I. der Buchdrucker gehilfe Walter Lichtenberg in Oldesloe und der Expeditions- ches des Hamburger Fremdenblatts, Paul Wickert, von der Anklage des Vergehens gegen das Poftgcsetz sreigesprochen worden. Um das Abendblatt den Lesern, die an der Linie Hamburg-Lübeck wohnen, rechtzeitig zustellen zu können, hatte W. einen cxpressen Boten angestellt, der die Zeitungspakete an den bestimmten Exemplare in Oldesloe von einem andern Boten über nommen wurden. Da der OldeSloer Vertreter nicht zuverlässig genug war, setzte W. den L. an dessen Stelle. L. ist in der
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