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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1872
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1872
- Sprache
- Deutsch
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4040 Nichtamtlicher Theil. dtt 254, 30. Oktober. Londoner Verlagshandel damit am höchste» gestiegen sein wird, so ist auch vielleicht die Abhilfe am nächsten. Aber darüber mache man sich keine Illusion: wenn es nicht gelingt, alle LvokseUer» in Hauptstadt und Provinz in den BezugSvortheilen gleichzustellen, und wenn es nicht außerdem jedem den Buchhandel berufsmäßig, nicht bloß nebenbei betreibenden Roolcsoller ermöglicht wird, ein seinen örtlichen Bedürfnissen entsprechendes Bücherlager zu halten, so ist alles das, was man zur Abhilfe versucht, nur eitel Quack salberei. Wie für englische Verhältnisse dahin zu gelangen sei, ist für jetzt schwer zu sagen. In Deutschland haben wir es längst erreicht mit Hilfe des Konditionsgeschästs, welches einen Zwischen handel nach Art des englischen Groß-Buchhandels nicht aufkoinmen läßt und den directen Verkehr zwischen Verleger und Sortimenter, die gleichen Bezugsbedingungen durch ganz Deutschland und durch alle Länder und Welttheile, wo deutsche Buchhändler thätig sind, von selbst aufrecht erhält. (Schluß folgt.) Zur Krankenkasse des Allgemeinen Deutschen Buchhand- lungs-Gchilfenverbandes. Die Bildung des in der Ueberschrift genannten Verbandes wird gewiß als ein schönes neues Zeichen des genossenschaftlichen Sinnes im deutschen Buchhandel von allen Seiten auf das freudig ste begrüßt werden, und wir wollen auch hoffen, daß derselbe einen guten Einfluß auf unsere Gehilfen haben wird. Aber wir müssen wünschen, daß die Herren bei der von dem Verbände zu be gründende» Krankenkasse sich nicht Täuschungen hingeben, deren Folgen für die Bctheiligtcn nur bedauerliche werden müßten. Nach dem in Nr. 224 d. Bl. abgedruckten Aufrufe an sämmt- liche Gehilfen soll der Beitrag zum Verbände 1 Thlr. pro Quartal nicht übersteigen, dagegen die zu gewährenden Krankengelder we nigstens 6^ Thlr. pr. Woche (25 Thlr. Pr. Monat) betragen. Die Mittheilung über die Constituirung des Verbandes in Nr. 242 d. Bl. spricht von 264 sich gemeldet habenden Mitgliedern, mit dem Beifügen, daß seither die Mitgliederzahl auf über 300 ge stiegen sei. Nehmen wir an, solche steige auf 600, so zahlen diese quartaliter ü l Thlr., jährlich 2400 Thlr. Beiträge. Lassen wir die hiervon abgehenden Vcrwaltungskosten ganz außer Betracht, so können also von den 600 Gehilfen, welche — nach dem gedachten Aufruf — an die Krankenkasse durch ihren Beitrag ein wohl erworbenes Recht haben: monatlich 25 Thlr., also jährlich 300 Thlr. zu gewährende Krankengelder zu empfangen, fortdauernd während eines Jahres acht Gehilfen solches Krankengeld er halten. Wir greifen gewiß niedrig, wenn wir das Durchschnitts alter der dem Verbände beigetretenen 600 Gehilfen auf 30 Jahre sirircn, denn cs werden zweifellos gerade viele der älteren Gehilfen, die eben leichter in den Fall kommen, während ihrer Krankheiten ihr Recht an die Casse in Anspruch zu nehmen, dem Verbände beitreten und das Durchschnittsalter der Mitglieder möchte ein bedeutend höheres sein. Nach den veröffentlichten statisti schen Aufstellungen beträgt nun bei einem Alter von 30 Jahren der Procentsatz der Kranke» 2 bis 3, so daß von 600 Personen im Alter von 30 Jahren stets 12 bis 18 krank sind! Sollen diese, jeder 25 Thlr. monatlich Krankengeld erhalten, so sind daher jähr lich etwa 5000 Thlr. auszubringen und das einzelne Mitglied hat nicht 1 Thlr. pr. Quartal, sondern über 2 Thlr. pr. Quartal Beitrag zu zahlen, oder aber es hat nur ein Krankengeld von monatlich 12 Thlr. zu gewärtigen. Mit einem Wort: durch einen Jahresbeitrag von 4 Thlr. in einem Verbände von 600 bis selbst 2000 Personen sich das Recht auf ein monatliches Krankengeld von 25 Thlr. zu erkaufen, ist ein großer Jrrlhum und es ist besser, jetzt auf diesen aufmerksam zu machen, als später solchen Jrrthllmern thatsächlich gegenüber zu stehen. Daß ohne eine sehr bestimmte und in der Thal nicht leichte Controle die Zahl der die Krankenkasse in Anspruch Nehmenden überhaupt die gedachten 2 bis 3 gh der Mitgliederan zahl bedeutend übersteigen möchte, liegt wohl für jeden Unbefangenen klar zu Tage! Wir wünschen von Herzen, daß der schöne Verband nicht an einem so heiklen Punkte, wie eine Krankenkasse, an welche seine Mit glieder ein „wohlerworbenes Recht" haben, Schiffbruch leide, v. MiScellen. Im Börsenblatt Nr. 230 wird cs nicht ohne Grund beklagt, daß der durch Aufhebung der Privilegien aus die deutschen Klassiker für die Spekulation erösfnete Spielraum vom Buch handel nicht genügend ins Auge gefaßt worden sei. Der Einsender betreffenden Artikels bezeichnet es als einen „noch immer erst zu erfüllenden Wunsch des Publicums: Ausgaben seiner klassischen und Lieblingsschriftsteller zu besitzen, welche den korrekten Tert in einem handlichen klein Octav in deutlichem Drucke und auf gutem Papiere bieten, und ebenso anständige als gefällige Bände bilden, etwa wie eine frühere Cotta'sche Schillerausgabe". Ich will nicht unterlasse», den Hrn. Einsender darauf anfmerksam zu machen, daß sein berechtigter Wunsch eine theilweise Erfüllung insofern be reits gesunden hat, als wenigstens von „Schillers" und „Goethc's" Werken neue Ausgaben eristiren, die genau allen seinen Anforde rungen entsprechen. Ich meine die im Verlage der kotta'schen Buch handlung vor kurzem erschienenen Klein-Octavausgaben von Schiller in 6 Bänden und Goethe in 15 Bänden. Bei einem durchaus ge fälligen und handlichen Format zeichnen sich diese neu durchgesehenen Ausgaben besonders aus durch correcten Tert, deutlichen und wohl- thuenden Druck, sowie durch schön weißes, kräftiges Papier. Bei gegeben sind die vortrefflichen Einleitungen von K. Goedeke; über dies enthält die Goethe-Ausgabe noch erstmals (im zweiten Bande) ein lange und vielfach schon begehrtes Register über die Ansangs worte der sämmtlichen lhrischenundgnomischenDichtungenGoethe's, während eine weitere Zierde der Schiller-Ausgabe die eingehende, durchaus auf authentischen Quellen beruhende, mit liebevollem Ver- ständniß geschriebene Biographie Schillcr's bildet (wie die Einlei tungen, so auch diese von Goedekc's Meisterhand stammend). Wie der Einsender ferner wünscht, werden die Bände einzeln abgegeben, so daß Jeder die ihm beliebende „Auswahl" selber treffen kann. Wie billig diese Ausgaben im Verhältniß sind (Goethe in 15 Bänden 8 Thlr., Schiller in 6 Bänden 3 Thlr.), wird Jeder genügend zu würdigen wissen, der die Ausgaben sieht und eine Ahnung hat von der unverhältnißmäßigen Steigerung, welche Arbeitslöhne, Papier preise re. seit einem Jahre erfahren haben. V. Ungarisches Concursverfahren. — Im Interesse der Verleger glauben wir die Mittheilung nicht unterlassen zu können, daß nach dem ungarischen Concursverfahren jede Anmeldung durch einen Advokaten geschehen muß, sowie daß ferner auch zur Heraus gabe der Disponenden die Einreichung einer Anmeldung resp. die Erhebung einer Eigenthumsklage gegenüber der Masse nöthig ist. Unterbleibt jene Anmeldung bis zu dem Termine, so verfallen alle Lagcrartikel der Masse. k. Berichtigung der Notiz „Charakteristisches aus Pest". (Nr. 248). — Der erwähnte Concurs G. Petrik ist für dieses Jahr nicht der vierte, sondern bereits der fünfte Fall in Pest, da schon im April Adolf Kugle r fallirte und nach Verpfändung aller Vor- räthe flüchtig wurde.
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