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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1925
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- 1925-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1925
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- Deutsch
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Relnrktionellei Teil. 125, 3«, Mat 1925, Hovens Quartett E-moll (op. 59 Nr, 2) wurde der Höhepunkt am Schlich erreicht. Nicht unseres Amtes ist cs, die Darbietungen in ihrer Feinheit und Würde hier zu schildern, nur können wir uns nicht versagen, der fast überirdischen Herrlichkeit der weiland Joachimschen Geige Erwähnung zu tun, die unter Karl Klinglcrs Meisterhand alles an triumphierender Klangfülle, an Schönheit und Adel entfaltete, was in ihr ruht. Die Beifallsstürme, die einer jeden Nummer des Programms, ja sogar jedem einzelnen Satze folgten, bewiesen, daß der Sieg deutscher Musik ein voll kommener war. Das Klinglcrquartett folgte am nächsten Tag einer Ein ladung, die wiederum von der Leonardo-Gesellschaft ausgegangen war, und bewies auch in dieser intimeren Veranstal tung, die Gelegenheit zur Entfaltung neuer und fast »och herr licherer musikalischer Werte gab, daß es in seiner Knnstlcrschaft im wahrsten Sinne des Wortes ein Element von kulturpolitischer Bedeutung ist. Wir können als Deutsche nicht dankbar genug sein, daß wir solche Künstler besitzen, die neben ihrem auf höchster Stufe stehenden Können auch über ein so wohltuendes Repräsen- tationsvermögcn verfügen, wie es beim Klinglerquartett der Fall ist. Man sollte keine Gelegenheit versäumen, um solchen Vertretern unserer Kultur öfter als bisher Reisen in das Ausland zu er möglichen. Das Ende der »Setttmnna cli oultura teäeees« war erreicht. Sie bildete unzweifelhaft den bisherigen Höhepunkt in den begleitenden Veranstaltungen der Fiera. Es folgen nunmehr die »Wochen» Frankreichs, Rumäniens, Spaniens, Italiens und vielleicht noch anderer Staaten. Was aber der »Deutschen Woche- ihr besonderes Charakteristikum gab, das zum Teil schon aus technischen Gründen kaum bei allen übrigen Nationen ähnlich Wiederkehr«?» wird, war der enge Zusammenhang zwischen den »Konferenzen» und der deutschen Buchnusstcllung und der feste gesellschaftliche Zusammenhalt, den diese Tage zur Folge hatten. Der Deutsche Pavillon hat aus diesen begleitenden Veranstaltungen manchen Nutzen gezogen. Sic brachten ihm nicht nur verstärkten, an den ausgestellten Werken besonders lebhaft interessierten Be such, sondern auch nicht wenige Käufer. Er wurde überhaupt zum Mittelpunkt und Ruheplatz für zahlreiche Teilnehmer an der »Woche», die an den sreien Vormittagen und vor und nach den Vorträgen sich dort zusammenfanden. Es ist uns schon ver sichert worden, daß der Florentiner deutschen Kolonie ein solcher Ort für zwanglose Zusammenkünfte nach Abbruch der Fiera recht sehr fehlen werde. Möge darum der Wunsch unserer Landsleute nach einem eigenen Klublokal sobald als möglich in Erfüllung gehen. Die Kolonie, die schon jetzt über 5V0 Mitglieder zählt und überwiegend aus- den besten Gesellschaftskreisen sich zusammensetzt, hat gerade in einer so stark internationalen Stadl wie Florenz Pflichten der Repräsentation, denen sie !m Interesse unseres An sehens im Ausland sollte genügen dürfen. Auch in den kommen den Wochen wird unser Pavillon eine besondere Anziehungskraft ausübcn. Die Leitung der Fiera veranstaltet dort nämlich an den konferenzsrcicn Nachmittagen Konzerte von Schülern und Schülerinnen des Professors G. Pasguali in Florenz, die ein sehr abwechslungsreiches internationales Musikprogramm zu Ge hör bringen werden. Wir schließen diesen notgedrungen nur das Wesentlichste be rührenden Bericht mit einem aufrichtigen Dank der deutschen Ver treter der Ausstellung an die Florentiner Gastgeber und Freunde. Unser Dank gilt in erster Linie den Herren der ausgezeichneten Leitung der Fiera und den Gliedern des Komitees für die Ver anstaltung der Kulturwochcn. Sic alle haben in vorbildlicher und uneigennütziger Weise die mühereichen Vorarbeiten zu einem Er folg geführt, aus dessen Wirkung und allgemeine Anerkennung sie stolz sein dürfen. Wir danken aber auch den zahlreichen An gehörigen der deutschen Kolonie, die ihre fördernde Teilnahme an der Ausstellung des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler be kundet, und für die überaus herzliche und gastliche Aufnahme, die sie seinen Vertretern bereitet haben. Möge es uns vergönnt sein, in drei Jahren unsern Freunden in Florenz eine neue deutsche Bnchausstellung darzubieten! August v. Löwis os Menar. Dere n der Deutschen Antiquariats- und Export-Buchhändler, E.D. Sitz Leipzig: Königstraße 29. Bericht und Ausblick 1024 und 1925. lVor der ordentlichen Hauptversammlung am tz. Mai an alle Mit glieder verschickt.) Mitglieder. — Die Zahl unserer Mitglieder betrug Ende Dezember 1023 147 und Ende Dezember 1924 135. Bis heute ist sie ans 149 gestiegen und wird sich voraussichtlich noch weiter erhöhen, obgleich die meisten führenden Firmen bereits vertreten find. Viel leicht wird es sich -auch empfehlen, unsern Verein dadurch zu er weitern, daß man nach entsprechender Satzungsänderung die Schweizer und Tcutschösterreicher als Mitglieder ausnimmt. Im Laufe des Jahres haben mehrere Kollegen Jubiläen gefeiert, wozu wir -ihnen die Glückwünsche des Vereins übermittelt haben; Herrn Jacques Rosenthal haben wir zu seinem 7V. Geburts tag persönlich gratuliert. V o r st a n d s s i tz u n g e n haben wiederholt stattgefnnden. Eine außerordentliche Hauptversammlung war für den 2. Februar 1925 einberufen; sie hat infolge einer Mitteilung des Vereins der Berliner Buch- und Kunstantiquare abgesagt werden müssen. S te u e r f ra ge n. — Es ist uns im letzten Berichtsjahr im Verein mit anderen Korporationen gelungen, bei der Regierung zu erreichen, daß Luxus- und Umsatzsteuer ermäßigt wnrden. Im Jahre 1925 hoffen wir durch unsere Bemühungen noch weiterzukom men und vielleicht auch zu erreichen, daß die Luxussteuer im Inland ganz wcgsällt, besonders unter Berücksichtigung des Umstandes, daß ja Steuerfreiheit für das Ausland besteht. Ebenso werden wir den Fortfall der Luxussteuer für Graphik anstreben. Wir bitten die Mitglieder, uns stets zu Anfang des Jahres ihre neuen Luxussteuernummern mitzuteilen, damit sie vom Verein aus publiziert werden können. Ferner haben wir uns im November 1924 an die Leipziger Han delskammer wegen der hohen Gebühr für konsularische Be glaubigung von Rechnungsfakturen für Sendungen nach Fra n k- reich gewandt, die dann erreicht hat, Laß von einer weiteren Er hebung der Gebühr Abstand genommen wurde. Absatz. — Das vergangen« Jahr war für den Antiquariats buchhandel, obgleich sich in der Zeit von etwa Mitte Mai bis Ende August die Absatzverhältnisse außerordentlich verschlechtert hatten, ein leidlich gutes. Der Umsatz hat sich bei den meisten Firmen wieder langsam dem Friedensumsatz genähert, sodaß es möglich war, aufzu bauen. Der Absatz nach dem Ausland war leider bescheiden. Immer noch herrscht die Meinung vor, daß unsere Bücher zu teuer seien, sowohl die neuen als auch die antiquarischen. Wir wissen alle, daß unsere Preise durch die Verhältnisse diktiert sind und daß sie sicher durch schnittlich als begründet und mäßig bezeichnet werden können. Die Ausfuhr wurde auch behindert durch die politischen Strö mungen. Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß die Stimmung im Ausland bereits wieder den Deutschen günstig sei. Die Aufforde rung einiger Ausländer, den deutschen Markt zu boykottieren, wird den Absatz etwas beeinflußt haben, obgleich zu hoffen ist, daß in Bälde besonders die wissenschaftlichen Institute gezwungen sein wer den, mehr deutsche Bücher zu erwerben, als dies in den letzten Jahren der Fall gewesen ist. Es ist notwendig, daß speziell der Antiquariatsbuchhandel neue Anstrengungen macht, um den wesentlich zurückgegangenen Export zu heben. Ter Einkauf war zweifelsohne nicht leicht. Die Bücherbesitzcr haben meist übertriebene Forderungen gestellt und in vielen Fällen auch die Kenntnisse des An-tiquariatsbuchhändlers — manchmal in einer nicht ganz einwandfreien Weise — ausgenutzt. Preisbildung. — Die Preisbemessung in unserer Branche wird stark beeinflußt durch den geringeren Zufluß an Ware. Es unterliegt gar keinem Ziveifel, daß sowohl in bibliophiler als auch in wissenschaftlicher Richtung die Einkaufsgclegenheiten heute bei weitem beschränkter sind als vor 10 Jahren. Angebot an Jnflationswarc. also an sogenannten Namschartikeln, ist natürlich stark. Auch die häufigen Auktionen werfen reichlich Jnflationsbestände auf den Markt. Folg lich sind die Auktionsresultate vielfach nicht zufriedenstellend. Selbst verständlich spielt hierbei auch der immer noch vorhandene Geldmangel
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