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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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15522 Börsenblatt f. d. Ltschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. /A 262, 4. Dezember 1912. den, Gebiete des Börsen- und Bankwesens eine reiche literarische! und publizistische Tätigkeit entfaltet. Unter andern gab er eine ^ Reihe von Jahren hindurch (1874—92) deu ersten (allgemeinen) Teil von Salings »Börsenpapieren« heraus. Daneben befaßte er sich eifrig mit Fragen der Maß-, Münz- und Geivichtskunde und hat geschätzte, wiederholt aufgelegte Tabellen auf diesem Gebiete heransgegeben. Bor allem aber beschäftigten ihn die »Probleme« der Technik und Statistik der parlamentarischen Wahlen. In zahl reichen, durch ungemeine Reichhaltigkeit und Zuverlässigkeit des Materials ausgezeichneten Schriften bekämpfte er die Benachteili gung der volkreichsten Landesteile Preußens, namentlich bei den Landtagswahlen, und trat energisch für eine gerechtere Einteilung der Wahlbezirke ein; auch befürwortete er die Proportionalwahl sowohl für politische wie für administrative Körperschaften, z. B. für die Gewcrbegcrichte. Obwohl seit Jahren durch schweres kör perliches Ungemach heimgcsucht — er war schwerhörig und völlig erblindet —, setzte er seine literarische Tätigkeit mit unermüdlicher Arbeitskraft bis in die letzten Jahre fort und nahm lebhaften Anteil an allen bedeutsameren Fragen des öffentlichen Lebens. Richard Meister f. — In Leipzig ist vor kurzem Studienrat Professor vr. N. Meister, der Konrektor des Nikolaigymnasiums, gestorben. Er gab 1882 den ersten Band der »Griechischen Dialekte« heraus, dem 1889 der zweite Band folgte. 1893 erschienen von ihm: »Die Mimiamben des Hcrodas«, 1905 bearbeitete er die 25. Auflage von Curtius, »Griechische Schulgrammatik«. 1904 erschien der erste Band »Dorer und Achäer«. Sprechsaal. ^uciistnr et slters psrg! IBergl. Nr. 279.) In der Nummer vom 30. November läßt sich Herr O. T. über die Absichten des Buchhändlerhilfsverbandes bezüglich des Empfoh lenen aus, in einer Weise, die den Widerspruch Eingeweihter Hervorrufen muß. Die Behauptung, daß der Buchhändlerhilfsverband damit um- ginge, die Nach Tisch-Auslieferung überhaupt auszuschalten, und so mit eine dauernde Verschlechterung der Vcrkehrsverhältnisse herbei- zuführcn gewillt sei, ist eine durch nichts begründete Annahme des Herrn Einsenders. Der Buchhändlerhilfsverband hat bereits wieder Besprechungen seiner Mitglieder gehabt, in denen über den besten Modus der baldmöglichsten Wiedereinführung des Empfohlenen be ratschlagt worden ist. - Wenn die Leipziger Kommissionäre nicht schon jetzt wieder an die Wiedereinführung des Empfohlenen ge gangen sind, so hat dies seinen Grund in der Erwägung, daß man im Kampfe nichts unternehmen soll, dessen Durchführung man nicht absolut sicher ist. Warum der Buchhändlerhilfsverband das Empfoh lene aufgehoben hat, haben wir in unserem Rundschreiben hinläng lich erklärt, so daß es wohl nicht notwendig ist, hier nochmals darauf znrückzukommen. Wir möchten aber nicht unterlassen, in der Öffent lichkeit zu erklären, daß wir sobald als irgend möglich die Empfoh lenen wieder einführen werden. Wir wollen auch nicht verfehlen, an dieser Stelle allen unfern Leipziger Kollegen vom Verlag, die in überwältigender Mehrzahl bereitwilligst unter Würdigung der schwierigen Verhältnisse uns nach Kräften unterstützt haben unter der Devise »Einer für Alle, Alle für Einen«, unseren verbindlichsten Dank dafür auszusprechen. Der Buchhändlerhilfsverband. Die durch das Empfohlene im Leipziger Buchhandel entstandene »Hetze« dürfte weniger ans die ständige Steigerung der sogenannten Nach Tisch-Auslieferung zurückzuführen sein, sondern hauptsächlich darauf, daß die Leipziger Verkchrsverhältnisse während der letzten Jahrzehnte oder noch länger kaum irgendwelche dem gesteigerten Verkehr entsprechende Verbesserungen oder Änderungen erfahren haben. Es muß offen zugestanden werden, daß die Entwicklung des Verkehrswesens an dem Leipziger Buchhandel nahezu wirkungslos vorübergegangen ist und die schon wiederholt (zuletzt in der Allgem. Buchhändlerzeitung 1910) angeregten Reformen unbeachtet geblieben sind. Wie wenig entspricht es z. B. unfern modernen Anschauungen, daß die eiligsten empfohlenen Bestellungen erst 3—4 Stunden nach ^ ihrem Eintreffen in Leipzig an den Adressaten oder Erlediger des ! Auftrags gelangen, wo sich beinahe der gesamte Leipziger Buch handel in einem verhältnismäßig kleinen Stadtteile befindet! Könnte nicht schon eine große Beschleunigung oder Erleichterung dadurch herbcigesührt werden, daß die Bestellbriefe nicht an den Kommissionär, sondern direkt au die Bestellanstalt gerichtet, von dieser sofort nach Eingang ihres Inhalts entleert, verteilt und den Adressaten zugcstellt werden ? Der für den Kommissionär bestimmte Teil der Briefe (Laufzettel usw.), der wie der ganze Inhalt ver traulich zu behandeln ist, würde diesem sofort nach der Öffnung zugestellt werden oder abzuholcn sein. Wichtige Mitteilungen können auch in direktem Kuvert an den Kommissionär gerichtet werden. Eine Reihe weiterer Verkehrsbeschleunigungen dürfte zu finden sein, durch die kaum eine Erhöhung der Kosten zu befürchten ist. Sollte das in Leipzig vielfach verbreitete Gerücht bezüglich der Abschaffung des Empfohlenen wirklich zutreffen, dann wäre die Frage aufzuwersen, ob nicht die Interessen des gesamten Buch handels die Prüfung der Leipziger Vcrkehrsverhältnisse und die Herbeiführung von Reformen verlangen. Schon jetzt hat der Buch handel in weiteren Kreisen darunter zu leiden, daß seine Einrich tungen als nicht mehr zeitgemäß angesehen werden; eine Ver schlechterung des Verkehrs muß in einer Zeit, wo alles auf größere Beschleunigung drängt, nachteilig sein und vermieden werden. (). Nach unserer Meinung ist die Zeit zur Erörterung von Re formen im Leipziger Buchhandel nicht gerade günstig gewählt; denn wenn auch der Markthelferstreik heute schon so gut wie erledigt ist, so hat man doch erklärlicherweise im Kommissions buchhandel gegenwärtig alle Hände voll zu tun, um den Betrieb mit dem neuen Personal in der alten Weise aufrecht zu erhalten. Zudem wird man dem Vorschläge des Herrn Einsenders, die Be stellbriefe nicht an den Kommissionär, sondern direkt an die Be stellanstalt zu richten, nicht zustimmen können, da die Bestell anstalt, eine Einrichtung des Vereins Leipziger Buchhändler, lediglich den Interessen des Leipziger Platzes zu dienen be stimmt ist, so daß Aufträge von dritter Seite, in diesem Falle also von den Kommittenten, von ihr schon deswegen nicht über nommen werden können, weil es ihr dazu an jeder Legitimation fehlt. Auch ist die Erledigung dieser Bestellbriefe nicht so einfach, daß sie Angestellten, die nicht mit den speziellen Wünschen und Eigenheiten des betreffenden Kommittenten vertraut sind, ohne weiteres übertragen werden könnte. Die damit betrauten Personen müssen vielmehr, wenn sie nicht die Übersicht verlieren wollen, in der Lage sein, die Bestellung von ihrem Eingang bis zu ihrer Erle digung zu verfolgen, um die Gewähr für eine prompte Expedition des Empfohlenen übernehmen zu können. Wenn wir den Artikel in Nr. 278 richtig verstanden haben, so zielt er nicht auf eine Abschaffung, sondern nur auf eine Ein schränkung des Empfohlenen hin. Dagegen ist nicht viel ein- zuwendcn. Denn es ist Tatsache, daß heute manche Bestellung em pfohlen wird, die früher Zeit genug hatte, vom Verleger ausge- sahren zu werden, mit anderen Worten, daß mit dieser Einrichtung, die den Kommissionären eine ganz bedeutende Mehrarbeit verur sacht, ein gewisser Mißbrauch getrieben wird, der nicht mit dem Hinweis auf das Zeitalter der Elektrizität und Luftschiffahrt be gründet werden kann, sondern vielfach seine Ursache in dem Um stande hat, daß man sich nur ein unvollkommenes Bild von den Schwierigkeiten macht, eine Unsumme von Paketen innerhalb weniger Stunden einzuholen, zu verbuchen und zum Versand zu bringen. Eine andere Frage ist freilich die, ob nicht das starke An wachsen des Empfohlenen dadurch befördert worden ist. daß die sogenannten »Mithin-Bestellungen« oft ungebührlich verzögert wer den, und keinerlei Sicherheit für ihre rechtzeitige Erledigung gegeben ist. Auch für die nicht empfohlenen Bestellungen muß wie für alle anderen der Grundsatz gelten, daß das, was der Morgen bringt, am Abend seine Erledigung gefunden hat, wenn der Be steller nicht ausdrücklich anderes hinsichtlich der Expedition be stimmt. Hier bedarf es noch der Verständigung zwischen Verlag und Kommissionsgeschäft, und wie aus dem Artikel in Nr. 276 hervorgeht, will man nur die jetzigen schwierigen Verhältnisse vorüberlassen, um entweder ans dem Wege der Gründung einer Paketbestellanstalt, der ständigen Indienststellung von Automobilen oder in anderer Weise Abhilfe zu schaffen. Red.
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