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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-11-30
- Erscheinungsdatum
- 30.11.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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Pik 279, SO. November 1912. Nichtamtlicher Teil. Vbrlenvlau s. d. Dllchn. Buchhandel. 15A07 zurückzuführen, das ebenfalls in kostbarer Weise neu gebunden ist. — Wir beschränken uns darauf, nur von den illustrierten Inkunabeln noch einige wenige be sonders hervorragende zu nennen, wie den Valturius: De re militari. Verona: ckvbannes cks Verona 1472. 2°. -4t 7000.—, das erste in Verona gedruckte und das zweite in Italien mit Holzschnitten versehene Buch; das knäimentuin novitiorum. Liu'oniearum et tusto- riarum epitome. Lübeck: I.ucas Lranckis 1478. 2». -« 4500.—, einen der frühesten Drucke aus Lübeck, der mit Hunderten von Illustrationen geschmückt ist; ferner Dante: Divina Oomineckia. bllorenr: Kicoiaus llaurentii 1481. 2°. -« 2600.—, ein Exemplar mit drei Kupferstichen von Baccio Baldini nach Botticelli. Mehr Abbildungen haben die wenigsten Exemplare. Das im Börsenblatt Nr. 178 vom 31. Juli d. I. erwähnte aus der Hutb-Iübrar/ mit 19 Stichen war eine außergewöhnliche Seltenheit, die darum auch mit -4k 36 000.— bezahlt worden ist. — Wiederum aus der Hoe-Auktion stammt der Oialog;us vroaturarum mvralisatus. Ooucka: Oeraräus Leeu 1482. 2°. -« 3600.—, ein Buch, das mit 124 sehr originellen Holzschnitten geziert ist. In der Anmerkung wird von Baer L Co. gesagt, es wäre dies »das erste bei Lceu erschienene illustrierte Buch«, doch hätte hinzugefügt werden sollen: aber nicht die erste von ihm gedruckte Ausgabe desselben; denn diese ist bereits im Jahre 1480 dort herausgckommen. Weiterhin ist bemerkenswert da bei, daß der Hoe-Katalog nicht ganz zuverlässig ist; er ver zeichnet 103 Blätter (»kirst blank missing«), während aus der Beschreibung bet Baer L Co. deutlich hervorgeht, daß das Exemplar mit 104 Blättern vollständig ist und nichts fehlt. Eine andere große Seltenheit ist das mit Unterstützung der deutschen Kaiser Friedrich III. und Maximilian hergestellte Werk von Kitrscbevit?-: Osalterium Novum beatao Uariao vir- Ainis. .(Kloster Anna oa. 1493.) 4". -« 7000.--, das auf 116 Blättern an 500 zum Teil wiederholte Holzschnitte enthält. Es ist der einzige Druck des 15. Jahrhunderts aus Zinna (bei Jüterbog), von dem Schreiber in seinem Aanuel nur 19 Exemplare Nachweisen kann, unter denen außerdem noch mehrere defekt sind. Das vorliegende hat ebenfalls Rodert Hoe gehört, der es vermutlich von Quaritch erworben hat. Dieser besaß cs noch im Jahre 1886 (ck. Oat. 370, Rr. 36 198) und zeigte es damals für L 96.— (-« 1920.—) an. — Schließlich sei noch Oolumna: Oz-pnerotomacbia Lvlipbili. VeneäiA: LIclus 1499. 2». -4k 4000.— erwähnt, ein sehr schönes Exemplar dieses zwar nicht hervor ragend seltenen, aber durch seine klassisch schönen .Holzschnitte mit Recht berühmten und gesuchten Werkes. Halb noch in der Jnkuuabelzeit, halb im 16. Jahrhundert steht der Katalog 45 von I. Halle in.Mllnchen, der sich »Zur Geschichte des Humanismus« betitelt und in eleganter äußerer Form auf 205 Seiten 953 verschiedene Werke be schreibt. Neben Petrarca, Boccaccio, Aeneas Sylvius Picco lomini (später Papst Pius II.) und Erasmus von Rotterdam sind besonders noch die Deutschen Heinrich Bebel, Seb. Braut, Eobanus Hessus, Geiler von Kaisersberg, Ulrich von Hutten, Philipp Melanchthon, Th. Murner, Joh. Reuchlin, Beatus Rhenanus und Jac. Wimpheling in reicher Auswahl teils mit eigenen Schriften, teils mit ihren Ausgaben klassischer Autoren vertreten. Besonders erwähnenswert ist ein schön ausgcstattetes Pecgamentmanuskript der Lpistviae familiäres des Cicero aus der Mitte des 15. Jahrhunderts in italienischer Humanistenschrift (-4k 5000.—) und von den rund 60 Inku nabeln: Oieero: Oe oratore. sVensckig: IVenckelin von 8gever e->. 1470.) 4". -4k 650.—. llosepbus: Opera. sLtrassburj»: .lob. Nentelin 1470.) 2°. -4k 1500.—. 8cbecle1: Lueb 4er Okroniken. IMrnbsrx: Lut. Ko- beiA-sr 1493. 2°. -4k 1100.—. Lrant: Das nuv sebiik von nnrragonia. Strassburg-r Orüninxer 1497. 4°, rusammenAebuncken mit Oeilor v. KaisersberA: Kavieula s. speeulum katnoruin. 8trass- burx: 8ebürsr 1810. 4". -4k 1000.—. Lrant: 8tu1tikera navis. Lasel: Lergman V. Olpe 1497, Kal. Nsrtüs. 4°. -4k 800.—. Den Dramen dieser Zeit, den Kpistolae obseurorum viro- rum nebst dem Judenbücherstreit, dem Unterrichts Wesen, Grammatiken und Wörterbüchern sind besondere und interes sante Abteilungen gewidmet. Die wenigen (17) Abbildungen sind geschickt gewählt. Mit dem ausgehenden 16. Jahrhundert hören die schönen Bücher, in Deutschland wenigstens, zunächst auf, und mehr als hundert Jahre danach haben wir erst wieder damit begonnen, etwas auf ihren äußeren und inneren Schmuck zu geben. Dann aber sind schnell Künstler herangewachsen, deren Bücher- illustrationcn zu sammeln, allmählich Mode geworden ist. In seinem vornehm ausgestatteten Lagerkatalog 23 führt uns nun C. G. Bocrner in Leipzig diese »Illustrierten Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts« in reicher Auswahl vor, und zwar — das ist in so konsequenter Durch führung neuartig daran — in der Anordnung nach den Namen der Künstler, über die zugleich meist kurze, ab und zu aber auch ausführlichere biographische Daten beigcsügt werden. Es sind im ganzen 1328 Nummern, von denen ungefähr dreihun dert auf das 18. Jahrhundert entfallen. Sehr viele Bücher sind auf diese Weise, man kann nicht sagen in eine unbe kannte, aber doch uns ungewohnte Verbindung gebracht wor den, und man wird kaum sehlgreifcn mit der Annahme, daß dieses Vorgehen Nachfolge finden wird. Einzelne der behan delten Illustratoren, wie Chodowiecki, Sal. Geßner, Hose mann, Menzel, Neureuther, Pocci, Ludw. Richter, Schwind, Sonderland, Speckter, sind sehr vollständig Mit ihren Werken vertreten, und nur wenige, wie z. B. der Berliner Schmidt, fehlen ganz. Die Kollationen sind sorgfältig und genau. Wenn Kataloge in ähnlicher Anordnung und in ebensoguter Bear beitung öfter erschienen, so würden sie nach und nach eine ziemlich zuverlässige Grundlage für eine künftige Biblio graphie der deutschen illustrierten Bücher der letzten zwei Jahrhunderte abgeben können. Von ben öffentlichen Biblio theken ist in solcher Sache nicht viel zu erwarten; denn sie haben in dieser Richtung früher gar nicht gesammelt und tun das auch jetzt kaum; nur einzelne größere Kupferstichkabinette sind bemüht, ihre empfindlichen Lücken darin nach und nach etwas zu vermindern. Man denkt an solche Dinge gemeinhin erst dann, wenn die in Betracht kommenden Bücher selten und teuer werden, vorher betrachtet man sie nur zu gern als nicht der Rede wert. Es ist sehr erfreulich, daß wenigstens für die Zukunft nunmehr die Aussicht besteht, daß solche Zustände durch die unter Mitwirkung des Börsenvereins gegründete Deutsche Bücherei ein für allemal beseitigt werden. Man wird vom Jahre 1913 ab wenigstens wissen, wohin man sich zu wenden hat, wenn ma» erfolgreiche Nachforschungen nach deutschen Büchern führen will oder muß, die nach diesem Zeitpunkte erschienen sind. — Im Anhang behandelt der erwähnte Kata log »och »Almanache — Kalender — Taschenbücher«, geord net nach den Erscheinungsorten. Sie haben ja fast alle zu den illustrierten Büchern gehört, und es waren nicht die schlech testen Kräfte, die an ihrem zierlichen Schmucke gearbeitet haben. Das Verzeichnis selbst ist durchaus ohne Illustrationen ) erschienen. Man sieht, es geht auch so. L. O. iss»»
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