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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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12028 v«rlmdl»u I. b, Dijcha. Such-and-t. Amtlicher Teil. 2SL, 8. Oktober 1912. Geschichte, besonders Geistesgeschichte gegeben würde. In Verbindung damit würden dann leicht von dort ansässigen deutschen Technikern, Ärzten und Gelehrten Lehrgänge über technische, medizinische, volkswirtschaftliche, kunstgeschichtliche, politische Dinge, über deutsche Philosophie, über ethische Gegenstände und über Fragen der Weltanschauung und höherer Geistesbildung im allgemeinen sich anschließen. Diese Schulen würden ohne weiteres ein Sammel-Mittelpunkt werden für die schon jetzt so große Zahl aller Gebildeten, die von deutschen Kultureinflüffen berührt sind." 2. Über einen Mangel an deutschen Lehrkräften führt die „Ostasiatische Lehrerzeitung" fortgesetzt Klage. Vor allem ist es unbedingt notwendig, daß die Zahl der deutschen Lehrer an den chinesischen Regierungsschulen wieder größer wird. Gegenwärtig soll diese Zahl nach der genannten Zeitung bis auf sieben heruntergegangen sein. Leider entschließen sich die deutschen Lehrer meist nur sehr schwer dazu, nach Ostasien zu gehen, während der doch wesentlich größere Bedarf an amerikanischen Lehrkräften jederzeit ohne Schwierigkeit gedeckt wird. 3. Die Klage über die ganz unzureichende Versorgung mit deutschen Lehrmitteln berührt den Buchhandel am unmittelbarsten. Wie dringend nötig hier durchgreifende Reformen sind, beweisen die Angaben in dem Mell'schen Aussatz „Das Schulwesen der Provinz Kuang-Tung" (s. oben). Durch persönliche Nachfrage in allen Buchhandlungen Cantons hat Mell sestgestellt, daß dort an fremdsprachlichen Werken vorrätig waren: 173 englische, ll französische und 3 (!) deutsche Bücher. Die allermeisten dieser Bücher stammten aus der Commercial Press in Shanghai. Der Katalog dieser äußerst rührigen Firma verzeichnet beispielsweise: 72 mathematische, 79 naturwissenschaftliche Bücher und Hefte und 24 englische Klassiker. Also auch auf diesem Gebiete das enorme amerikanisch-englische Übergewicht! Der englische und amerikanische Buchhandel verfügen eben in China über einen vorzüglich organisierten Vertriebsapparat mit tüchtigen Reisenden. Eine treffende Illustration dazu bildet eine Notiz in der „Ostasiatischen Lehrerzeitung": „Bei einer Fußreise, die in den Neujahrsferien durch Chekiang von mir unter Führung Or. Limprichts gemacht wurde, fiel mir auf, wie sehr auch dort die englische Presse den Büchermarkt beherrscht. Selbst in entlegenen Orten konnte man englische Bücher kaufe». Woher auch hier wieder die Herrschaft unserer Vettern? Die große Londoner Buchhandlung Macmillan k Co. läßt ganz China von zwei Reisenden bearbeiten, die offenbar ganz vorzüglich arbeiten. Überall, wohin ich bisher kam, fand ich ihre Spuren. Wann wird Deutschland auch hier den Wettbewerb aufnehmen?" Dies englisch-amerikanische Übergewicht entbehrt jeder inneren Berechtigung, da die deutsche Buch- und Lehr- mittelindustrie der angelsächsischen zweifellos weit überlegen ist. Aber was hilft der goldne Überfluß des Mutterlandes den deutschen Vorposten in China, wenn nichts davon zu ihnen gelangt? „Kein Volk" — heißt es in der „Ost asiatischen Lehrerzeitung" — „hat schönere, bessere Lehrmittel als wir Deutschen daheim! Hier in China sind wir auch damit weitaus am dürftigsten aus gestattet!" Selbstverständlich beschränken sich die vorgenannten Preßstimmen nicht auf die Feststellung des Übels, sondern machen auch Vorschläge zur baldigen und gründlichen Abhilfe. Man vergleiche dazu den letzten Absatz der Anlage l und das oben erwähnte Referat über de» Mackay'schen Aufsatz im „Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel" vom 7. September d. I. Soll der Lehrmittelnot wirklich und gründlich abgeholfen werden, so kann dies Ziel nicht durch die Kraft einzelner Interessenten, sondern nur durch ein wohlorganisiertes gemeinsames Vorgehen erreicht werden. Zur Organi sation des Exports durch Begründung einer Vereinigung der Interessenten hat sich der Vorstand des Börsenvereins bereit erklärt; die Veranlassung zum Vorgehen bot das folgende Schreiben des Konsuls H. Cordes in Peking, daß der Vorstand des Börsenvereins im Mai des Jahres 1910 durch die Deutsch-Asiatische Bank empfing: „Wie Ihnen bekannt, sind die Chinesen im Begriff, in ihren Schulen und im Staatsdienst europäische Methoden einzuführen. Dies wird selbstverständlich eine große Nachfrage nach europäischen Büchern, Karten, wissenschaftlichen Instrumenten, Schreib- und Zeichenmaterial usw. zur Folge haben. Seit einigen Jahren ist ein englisches Konsortium — Macmillan 6-Co., London, Iohnston L-Co., Edin burgh, nebst Fabrikanten wissenschaftlicher Instrumente — in China tätig; es wird von dem englischen Lehrer an der Provinzialhochschule in Tsinanfu, Mr. Whittick, vertreten, der zugleich als Spezialvertreter der Firma Macmillan 8- Co. China bereist. Zurzeit wirkt auch ein amerikanisches Konsortium mit der American Book Company an der Spitze für die Versorgung Chinas mit den nötigen Lehrmitteln. Deutschland hat sich bisher an diesem vielversprechenden und ausdehnungsfähigen Spezialgeschäft nicht beteiligt, was um so verwunderlicher ist, als Deutschland allgemein als die führende Nation in Anterrichtsfragen anerkannt ist, und in der Herstellung von Büchern und Lehrmitteln aller Art einen hervorragenden Platz einnimmt. Unsere Auf merksamkeit wurde hieraus durch die Kaiserlich Chinesische Universität von Peking gelenkt, an der demnächst sechs deutsche Professoren wirken werden. Wir wurden von der Universitätsvcrwaltung nach einem deutschen Konsortium gefragt, an das sie sich wegen Ankaufs deutscher Bücher und Instrumente wenden könnte, waren aber nur in der Lage, zu erwidern, daß unseres
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