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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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.-V 235, 8. Oktober 1S12. Nichtamtlicher Teil, Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. 12035 Mit der Adreßbuch-Reinigung häng! die Auchbuch händlersrage aus das engste zusammen. Wie Sie aus den Protokollen der Herbstversammlungen in Eisenach und Leipzig und der Hauptversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine zur Ostcrmesse im Börsenblatt gelesen haben werden, haben sich die Leipziger Großfirmcn seit etwa Jahres frist zu Zugeständnissen geneigt gezeigt, wesentlich veranlaßt wohl durch die Besorgnis über das weitere Anwachsen des auf genossenschaftlicher Basis in Leipzig ins Leben gerufenen Grosso- und Kommissionshauses, von dem ihnen eine empfind liche Konkurrenz droht. Diese Verhandlungen waren seit einiger Zeit ins Stocken geraten, da sich der Börsenvereins vorstand nicht mit den Grossisten hatte einigen können. Schon gelegentlich der Eisenacher Herbstversammlung hatten sich die dort anwesenden Grossisten Maier und Streller dagegen ver wahrt, dem Börsenverein zu treuen Händen ein Verzeichnis der von ihnen als Wiederverkäufer angesehenen Kunden ein zureichen, und dieser Widerstand gegen diese berechtigte und von den Kreis- und Ortsvereinen unterstützte Förderung des Börsenvereinsvorstandes hat nun im Laufe des letzten Jahres die Verhandlungen ins Stocken gebracht. Es war von vorn herein klar, daß die Mithilfe der Verleger bei der Regelung dieser Frage unumgänglich nötig sei. Es hat sich daraufhin auch der Deutsche Verlegerverein eingehend mit einer Erör terung der Frage besaßt, ob eine Lieferungs-Verweigerung an Grossisten und damit auch an Auchbuchhändler oder eine Rabattverkürzung möglich und zulässig sei, und zwar für den ganzen Verlag oder für einzelne Teile desselben. Ihr Vor sitzender, dem in dankenswerter Weise davon Mitteilung ge macht worden ist, daß ein Vorstandsmitglied des Deutschen Verlegervercins mit dem Referat über diese Frage beauftragt sei, hat daraufhin unter den Verlegermitgliedern unseres Verbandes eine Umfrage veranstaltet, ob sie jetzt bereits die ser Gruppe mit verkürztem Rabatt liefern. Er hat das ein gelaufene Material dann dem betreffenden Referenten mit geteilt, der davon für seine Arbeit Gebrauch gemacht hat. Das Ergebnis meiner Umfrage war folgendes: »Aus 40 Anfragen sind 29 Antworten eingegangen: davon hat ein Mitglied überhaupt keinen Verkehr durch Grosso geschäfte, da sein Verlag sich nicht dafür eigne; eine Firma gibt eine ganz ausweichende Antwort, die ebenfalls unberücksichtigt bleiben muß; eine Firma liefert an Buchbinderkommissionäre überhaupt nicht, da sie nur Schulbücher führt und diese nur direkt an die Wiederverkäufe! abgibt; fünf Firmen liefern mit gekürztem Rabatt (15 Prozent, eine 25 Prozent, eine davon gegen Revers: es sind durch- weg Schulbücherverleger); dagegen liefern 21 Firmen ohne jede Rabattverkürzung (eine verweigert für Orte, wo Buchhändler sind, und eine verkürzt für Schul bücher, sonst nicht). Unter diesen 21 Firmen sind Verleger aller Verlagsrichtungen, die sich zum Teil sehr drastisch aus sprechen.« Das ausführliche Referat kommt zu dem Ergebnis, daß Wohl der wissenschaftliche und zum Teil auch der Schul bücherverlag mit einer engeren Auswahl von approbierten Sortimentern durchkommen könne, daß es aber dabei schon Unzuträglichkeiten für einen gemischten Verlag geben werde. Der populäre und belletristische Verlag könne hingegen keines falls ohne die schwerste wirtschaftliche Schädigung ohne Grosso- und Auchbuchhandel auskommen. Ein belletristischer Verleger hat z. B. ermittelt, daß er etwa 43 Prozent seines Umsatzes mit Bahnhofs- und Saisonbuchhandlungen und Grossisten, 10 Prozent mit den Barsortimentern und 47 Pro zent mit dem Sortiment erziele. Der Verlegerverein hat sich in höchst dankenswerter Weise aber auch weiterhin mit der Regelung dieser Frage beschäf tigt. So schreibt er in seinem Jahresbericht zur Ostermesse 1912 folgendermaßen: »Je weniger es dem Verlage möglich ist, die Bezugs bedingungen zu verbessern, umsomehr mutz er ein wachsames Auge darauf haben, daß die Zahl seiner Verkaufsvcrmittler nicht ins Ungemcsscne wächst, solange nicht eine besondere Verlagsrichtung ihn nötigt, auf einen weiteren Vermittler kreis Bedacht zu nehmen. Denn je geringer der Umsatz des einzelnen Sortimenters wird, desto weniger kann er sich dem Vertriebe der Literatur widmen; er muß an allem, auch am Personal, sparen und sinkt auf eine Stufe hinab, die der Ver lag unter leinen Umständen wünschen kann. Der Verleger verein hat daher sein Augenmerk auf die Vertriebzarten des Grosso- und Barsortiments gerichtet und hofft, gemeinsam mit dem Börsenverein die Auswüchse, die sich hier gebildet haben, zu unterbinden, ohne diese Geschäftsarten, die dem modernen Verkehr nun einmal entsprechen, unmöglich zu machen.« Nachdem nun diese Frage durch den Widerstand der Gros sisten ins Stocken zu geraten drohte, hat er — vermutlich mit Zustimmung des Börsenvereins-Vorstandes — unterm 30. Juli d. I. an seine Mitglieder folgendes Zirkular versandt: Leipzig, den SV. Juli 1912. Gutenbergstr. 7II. An die Mitglieder des Deutschen Berlegervereins. Es ist für jeden Verleger wünschenswert, möglichst viele Absatzstellen zu haben; es ist aber nicht minder wünschenswert, eine Übersicht dieser Stellen zu gewinnen und sie zu kontrol lieren. Die Zwischenglieder, welche sich zwischen den Klein händler, Sortimenter und Wiederverkäufer und den Verleger etnschieben, verschleiern die Übersicht und erschweren die Kon trolle in stetig zunehmendem Matze. Neben der Barsortimcnts- srage hat die Angelegenheit des Leipziger Grossosortiments den Börsenverein und den Verlegerverein mehrfach beschäftigt. Um über die Krage, wer als Wiederverkäufer anzusehen sei, einige Klarheit zu schaffen, bittet der Vorstand des Deutschen Verlcger- vereins um Beantwortung des beifolgenden Fragebogens. Es ist nicht gleichgültig, ob der Verleger darüber entscheidet, wer als Wiederverkäufer anzuschcn sel und darum in den Genntz des Bnchhändlerrabatts treten soll oder ob dies eine Zwischenstelle tut, die ein Interesse daran hat, möglichst viele Kunden zu er langen, ohne sich um deren Beruf sonderlich zu kümmern. Wenn auch gegenwärtig eine gewisse Kontrolle der kleinen Bezugsstellen noch ausgeübt wird, so zeigt sich doch schon, datz bei dem zu nehmenden Wettbewerbe der Zwischenhändler die Neigung, mög lichst viele Kunden zu erhalten, die wünschenswerte Vorsicht in der Auswahl vermindert und den Buchhandel proletaristert. Dieser Tendenz cntgcgenzuwirken, ist die Absicht des Verleger vereins, indem er um Beantwortung der beigefligten Frage» bittet. Hochachtungsvoll Der Vorstand des Deutsche» Verlegervereins. Arthur Meiner. Artur Seemann. Or. Wilhelm Ruprecht. Paul Schumann. Or. Georg P a e t e l. Rudolf Hofmann. Der Entwurf eines Fragebogens an die Ver leger lautet folgendermaßen: 1. Stehen Sie mit den Leipziger Grosso-Kommissionaren i— G.-K.) in geschäftlicher Beziehung? 2. Erstreckt sich die Lieferung an die G.-K. auf Ihren ganzen Verlag oder nur auf einen Teil desselben und aus welchen? 3. In welchem prozentualen Verhältnis im Jahresdurchschnitt steht Ihr Absatz durch die G.-K. zu dem durch de» übrigen Buchhandel? 4. u) Gewähren Sie den G.-K. Vorzugsbedingungen? b) Liefern Sic mit verkürzte», Rabatt, z. B. Schulbücher? 5. Sind Sie bereit, Ihre Zeitschriften an die G.-K. statt Mitt woch erst Donnerstag zu liefern? 15V8»
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