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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1925
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- 1925-11-24
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- 24.11.1925
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18733 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 274, 24. November 1925. s großen Zahl geladener Gäste statt. Nachdem der Vorsitzende des Breslauer Buchhändler-Vereins, Herr Buchhändler Karl Kropff, die Erschienenen begrüßt und der Hoffnung auf einen guten Erfolg der Ausstellung Ausdruck gegeben hatte, llberbrachte Negierungs-Vize präsident vr. Schwendy der Ausstellungsleitung die guten Wünsche des Obcrpräsidenten und des Regierungspräsidenten. Unsere Zeit, so führte er aus, ist schnellebig und oberflächlich, und weite Kreise unseres Volkes huldigen nur der flüchtigen Sensation. Das ist äußerst gefährlich für einen Volksstaat, in dem die höchste Gewalt in den Händen des Volkes liegt. Da ist es doppelt notwendig, daß das Volk zur Vertiefung und zur Reise gelangt, und ein Hauptwerk zeug dazu ist zweifellos das gute Buch, wie es hier gezeigt wird. Buchverlag und Buchhandel sind eifrigst bemüht, das Buch dem Volke näher zu bringen, auch bezüglich der Preisstellung wird alles nur mögliche getan. Hoffentlich werde diese Ausstellung recht guten Besuch finden und viele veranlassen, unter Zurückstellung von Ausgaben für flüchtige Genüsse lieber Bücher zu kaufen. Sodann würdigte Bürger meister vr. Herschel, der im Namen der Stadt Breslau und der Schulverwaltung sprach, die hohe wirtschaftliche, kulturelle und ethische Bedeutung der Veranstaltung. Handclskammerpräsiöent vr. Grund begrüßte im Namen der Kammer die von tapferem Wagemut der Verleger und Sortimenter zeugende Ausstellung nicht nur vom wirt schaftlichen, sondern auch vom kulturellen Standpunkte. Gerade im Osten sei das deutsche Buch eines der besten Mittel zur Pflege und Erhaltung der deutschen Sprache, im Auslande aber sei es einer der wichtigsten Träger unserer Weltgeltung. Nachdem sodann Fräulein Gerda Müller einen von Erich Wolf verfaßten, das deutsche Buch in echt dichterischer Weise feiernden Versprolog ausdrucks- und wirkungsvoll vorgetragen hatte, erörterte Herr Paul Nitschmann aus Berlin als Vertreter des Börsenvereins der Deutschen Buch händler die bedeutungsvolle Mission des Buches als Vermittler von Erkenntnis und Bildung, der einzigen Güter, die kein Feind uns rauben könne, und znm Schluß dankte der Vorsitzende des Schlesischen Buchhändler-Vereins, Herr Buchhändler Ausncr, den Mitgliedern des Arbeitsausschusses und der Angestelltenschaft, darunter insbeson dere dem Prokuristen Sem m, die Abend- und Nachtstunden geopfert hatten, um die Ausstellung anfzubancn und so ansprechend zu ge stalten. Daran schloß sich ein gemeinsamer Nundgang durch die Aus stellung. Wenn diese Bücherschan, die in ihrem Gesamtbilde vor allem die Physiognomie der einzelnen Verlagsanstalten zeigt, den erhofften Er folg bringt, soll ihr später einmal eine nach Fachgruppen geordnete Ausstellung folgen. Den Teilnehmern an der Eröffnungsfeier wurde eine hübsche Festgabe gespendet in Gestalt eines sehr schmuck ausge statteten Bändchens, das Schopenhauers Aufsätze »über Lesen und Bücher« und »Sclbstdenken« enthält und nur in einer einmaligen Auf lage von 500 numerierten Exemplaren hcrgestcllt worden ist. Buchausstellung in der Landesbiichcrci zu Dessau. — Anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Vereins für Anhaltischc Geschichte und Altertumskunde stellte die Anhaltische Landesbücherei eine Ausstel lung zusammen, die sich mit der Entwicklung des anhaltischen Buch gewerbes beschäftigte. In Anhalt ist eine Buchdruckpresse nicht vor Ende des 10. Jahrhunderts nachweisbar. Lassen doch noch die an haltischen Fürsten ihre »Des Fürstenthumes Anhalt Polizcy und Lan- desordnnng« 1572 in Wittenberg drucken. Der erste anhaltische Druck ist die 1583 in Zerbst bei Bonaventura Schmidt (lat. Faber) er schienene Schrift des Superintendenten Wolsgang Amling »Christliche Einweyhnng des Ncwerbaweten Gottes Ackers vor dem Heydenthor zu Zerbst«. Die Ausstellung führt die in dieser Offizin gedruckten Werke vollständig ans, darunter die Schriften des eben erwähnten Amling und Philipp Melanchthons, von dem ein Nachdruck des Lorpuo voctrinae Eüristirmae von 1688 vorlicgt. Vorausgeht ein Über blick der Ncformationsliteratur, die Anhalt betrifft, aber noch in Wittenberg gedruckt ist, u. a. ein Druck von Hans Lnfst. Es folgen Druckwerke von Schleer, Dörffer und Zimmcrmann, unter denen die bei dem letzteren erschienene Historie des Fürstentums Anhalt von Johann Christoph Beckmann das bedeutendste ist (erschienen 1710/10). Einen besonderen Abschnitt nimmt eine Sammlung von Schriften des 1582 gegründeten Akademischen Gymnasiums, des dymnamum Illrmtrs zu Zerbst ein, die größtenteils bei Bcruuth, Böhme und Betzcl, den »Gymnasialbuchdruckcrn«, herausgekommcn waren. Unter ihnen ist ein Vorlesungsverzeichnis v. I. 1720 daS bemerkenswerteste. Die Zcrbster Abteilung, die in der ersten Vitrine untcrgebracht ist, schließt mit Werken aus den Offizinen von Lägcl, Füchse!, Kummer, Römer und Kramer. Der 2. Schaukasten enthält Bernbnrgcr und Eöthcner Erzeugnisse, so die Werke Rusts, des Gründers der Fürst!. Anhaltischen Deutschen Gesellschaft, die — meist in den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts — bei Starke in Bernburg erschienen sind. Im Ab schnitt »Cöthcn« sind die Werke der Lndwigsprcsse aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts ausgestellt, sowie das berühmte Buch »Der Fruchtbringenden Gesellschaft Namen / Vorhaben / Gcmühldc und Wörter. Frankfurt a. M. Bey Mattheo Merlan 1046«. Fürst Ludwig von Anhalt-Cöthen (1606—1650), der diese Gesellschaft zur Reinigung der deutschen Sprache ins Leben gerufen hatte, mar cs, der auch die sogenannte »Ludwigspresse« seit dem Jahre 1618 in Cöthen ar beiten ließ. Ihre Haupterzcugnisse, große Seltenheiten, sind Aus gaben des Tcrenz und Plautus, 1610, ein klovum legtamsvlum Z^riaee, 1621, und Martin Trosts vexicon 8^riaeum, 1623. Eine besondere anhaltische Merkwürdigkeit ist die hebräische Offizin des Moses Benjamin Wulf, Hoffaktors des Fürsten Leopold von Anhalt Dessau, die, im Jahre 1604 in Dessau unter fürstlichem Privileg gegründet, später hauptsächlich in dem Städtchen Jeßnitz i. A. hc bräische Drucke herausbrachte, von denen die Ausstellung mehrere aus den Jahren 1710—1724 auswcist. Den Beschluß dieser Abteilung macht die schöne, neue Publikation des Anhaltischen Geschichtsvcreins »Anhaltische Geschichtsblätter« H. 1. 1925 (Forts, der Mitteilungen des Vereins f. Anhaltische Geschichte und Altertumskunde, 1875 fs., in 14 Bdn.), die als Jubiläumsgabe bei der Firma Schettler in Cöthcn gedruckt ist, demselben Hause, das im Jahre 1898 die »Geschichte des Buchgewerbes in Anhalt« herausgegebcn hat. In der dritten Vitrine endlich sind Dessauer Werke vereinigt; zu Beginn eine säst vollständige Sammlung von Werken der »Buchhandlung der Gelehrten- aus den Jahren 1781—1785, etwa 30 an der Zahl. Drucker wie Hcybrnch und Schlieder, Verleger wie Ackermann, Tänzer und Katz sind vertreten. Katz ist besonders bemerkenswert wegen des »Argo<, des belletristischen Jahrbuchs, das von 1864 an Theodor Fontane und Franz Kugler — nur wenige Jahrgänge — Herausgaben; es enthält wichtige Erstdrucke von Fontane, Paul Heysc und Theodor Storm. Ferner sind F. Frciligraths »Dichter und Dichtung« an- demselben Verlage bemerkenswert. Ten Beschluß dieser Abteilung macht die Firma C. Dünnhanpt mit dem »Anhalter Anzeiger«, der sich ans den 1763 erschienenen »Anhalt-Dessauischcn öffentlichen wöchentlichen Nachrichten« entwickelt hat. Auch fehlen nicht des Verlags neuestes, gerade erscheinendes Werk: »Karl Demmcl: Stilsymphonie, Stimmun gen ans Anhalts Schlössern« mit Abbildungen, sowie das Heimat liche Jahrbuch für Anhalt 1926. Auch sei noch ein Tisch ermähnt, auf dem eine »juristische Abteilung« gebildet wurde. Hier sehen wir neben dem Oockex ^nlialtinug, einer alten handschriftlichen Samm lung von anhaltischen Landtagsabschiedcn von 1564—1724, die »Er neuerte und Verbesserte Landes- und Prozeßordnung von 1066«, bei Michael Roel in Cöthen gedruckt, ferner eine »Sammlung Landes herrlicher Verordnungen, die in dem Fürstenthum Anhalt-Dessau er gangen«, 1784 bei Heybrnch in Dessau, und endlich einige schone, alte Ausgaben des Sachsenspiegels, dessen Recht ja in Anhalt bis 1900 gegolten hat. Dr. Wahl. Arbeiter-Turnverlag A.-G., Leipzig. — An Abschreibungen . 22 618 86 Per Rohgewinne . . 388 637 75 „ Unkosten .... 160 240 01 „ Löhne 123 301 36 „ Gewinn .... 92 577 52 388 637 75 388 637 75 Bilanz am 31. Dezember 1924. Aktiva. Passiva. An Kaste 3 766 76 Per Kapital .... 300 000 „ Inventar . . . 3 000 „ Reservefonds . . 50 000 „ Bibl.. Effekten, „ Kreditoren . . . 41889 97 Utens., Schriften 4 „ Dension .... 14 000 97 „ Warenbestand . 198 601 30 „ Hypotheken. . . 6 660 ., Debitoren . . . 187 484 394 699 52 „ Maschinen . . . 13 022 92 577 52 „ Grundstücke . . 138 913 50 355 037 33 899 827 98 899 827 98 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 268 vom 14. November 1925.) »Drei neue Unsterbliche«. — Die französische Akademie hatte am 18. November drei neue »Unsterbliche« als Nachfolger ihrer verstorbenen Mitglieder Maurice Barrös, Herzog von Haus- sonville und Anatole France zu wählen. Zum Nachfolger von Barrös wurde im ersten Wahlgang der Romanschriftsteller Louis Vertrau d gewählt. Sein berühmtestes Werk ist »?öMe
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