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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 226, 27 September IS12. Nichtamtlicher Teil, Börsenblatt s. d. Dtschtt. Buchhandel. 11395 nicht gesucht worden sind; aber es ist nicht nötig, hier auf die einzelnen Titel einzugehen. Wollte man sich einer solchen Arbeit widmen, so könnte man diese Zahl nicht gesuchter, dabei aber seltener und wertvoller Bücher wohl leicht ver- zehn-, verhundert-, vertausendfachen. Die Schlußfolgerung jedoch, die Grolig daraus zieht, ist nur in ihrem ersten Teile richtig. Er sagt: »Wenn die oben besprochenen und vielleicht noch zahlreiche andere Bücher gegenwärtig auf dem Büchermärkte nicht gesucht werden, so folgt daraus noch nicht, daß sie aus dem literarischen Betrieb ausgeschlossen sind. An öffentlichen und in Privatbibliotheken können sie gleichwohl sehr eifrig studiert werden. Nur so viel läßt sich sagen, daß gegenwärtig keine Kauflust für sie vorhanden ist.« Demgegenüber ist festzustellen, daß Bücher durchaus nicht nur durch Inserate im Börsenblatte und den übrigen ähnlichen Blättern gesucht werden, sondern daß sehr ernsthafte Interessenten (Gelehrte, Liebhaber usw.) vielfach und mit Vorliebe sogar selbst suchen in Antiquar- katalogcn, in Auktionen und auf den Lagern der Altbuch händler, namentlich dann, wenn es sich um ältere, seltener anzutreffende Werke handelt, deren Beschaffung nicht eilt und deren Preis man nicht unnötigerweise in die Höhe treiben will. Daß der Verfasser des Artikels einzelne der Bücher, die er nennt, in den Katalogen von Antiquaren unter Hin weisen auf ihre Seltenheit zu relativ hohen Preisen angezeigt gefunden hat, hätte ihm schon ein Beweis dafür sein müssen, daß es sich hier, trotz ihres Fehlens in den Suchlisten, doch um gesuchte Bücher handelt. Die Tatsache, daß ein Buch be gehrt wird, offenbart sich auch dem Antiquar nicht lediglich durch das Börsenblatt, übrigens wird man kaum fehlgreifen, wenn man annimmt, daß der Verfasser des Artikels in der Praxis des Euchens unter der Hand selbst ziemlich erfahren ist (er besitzt eine Privatbibliothek von über 16 00V Bänden) und manche seiner eigenen Desideraten im Lesen von Kata logen billiger erwischt hat, als es ihm je durch die event. fortgesetzten Inserate seines Wiener Sortimenters oder Anti quars geglückt wäre. Daß es viele Antiquare ebenso machen, braucht als etwas, das recht selbstverständlich ist, eigentlich gar nicht erst betont zu werden. Wenn es sich hier schließlich darum handelt, die Kataloge des letzten Vierteljahres im Zusammenhänge zu überblicken, so ist das kein großes Unternehmen, denn ihre Zahl ist klein. Tie Sommerfrischler und Ferienreisenden sind nicht so leicht zu erreichen, und wenn es auch glückte mit Hilfe postalischer Nachscndung, sie lesen keine Kataloge. Dem muß der Anti quar sich fügen, und er fügt sich gern. In dem Anzeiger Nr. 102 des antiquarischen Bücher lagers von Gilhofer L Rausch bürg in Wien, der Neuerwerbungen auf den verschiedenartigsten Gebieten ent hält, fallen neben illustrierten Büchern und Luxusausgaben des lg. Jahrhunderts (Nr. 25 987—26 113) und Werken der deutschen Literatur und Literaturgeschichte (Nr. 26 156— 26 256) besonders dreizehn Nummern mit Erstausgaben Charles Dickensscher Romane und Novellen auf, die zum größten Teil in schöne Kalblederbände gebunden sind und deren Preise sich von 9 bis zu 240 Kronen bewegen. Ein so umfangreiches Angebot davon ist auf dem Kontinent selten, wobei aber zu bemerken ist, daß sie in England eigentlich nur dann hoch bezahlt werden, wenn sie broschiert sind und sich in den ursprünglichen Lieferungen samt ihren Umschlägen und Anzeigen befinden. Von den Katalogen über deutsche Literatur ist der Antiquariatskatalog 65 von Ernst Mönnich in Würzburg seines Umfanges (3652 Nummern) und seines Inhaltes wegen an erster Stelle zu nennen. Die Abteilungen Goethe und Schiller sind recht gut darin, und auch sonst ist er wohl zu beachten. Daß in süddeutschen Katalogen Nach drucke früherer Zeit aus Karlsruhe, Reutlingen und anderen ehemaligen Raubstädtchen gewöhnlich in größerer Zahl Vor kommen, ist nur zu leicht erklärlich, und wenn sie billig, wie hier, angeboten werden, dann können sie unter Umständen auch Käufer finden. Einzelne darunter sind aus verschiedenen Gründen ja sogar geschätzt und gesucht, doch kommen solche hier kaum vor. — Sehr reichhaltig ist der 208 Seiten starke Katalog Nr. 47 von Rudolf Heger in Wien: »Ro mane, Unterhaltungsschriften usw.«. Der In halt ist nicht numeriert, doch werden sicher zwischen fünf- bis sechstausend verschiedene Bücher darin ausgebotcn. Es handelt sich hauptsächlich um Romane und sonstige schöne Literatur der neueren Zeit zu billigen Preisen. Darin ist wohl auch der Grund für die sehr gedrängten Titelaufnahmen zu suchen, in denen der Erscheinungsort fast nie, die Be zeichnung der Auflage und das Erscheinungsjahr nicht immer zu finden sind. — Nur on passant sind die kleineren Ver zeichnisse von Walter Allstaedt in Bremen (Katalog Nr. 26: 1134 Nummern) und von M. Kuppitsch Wwe. in Wien (Katalog Nr. 179: 1352 Nummern) zu erwähnen. — Etwas Besonderes aber bietet diesmal Paul Alicke in Dresden mit seinem Katalog Nr. 112: »Die Sage vom Doktor Faust in der Litteratur, Kunst und Musik. Die Sage von Don Juan — Robert dem Teufel — Ahasver.« Das ist ein sehr dankbarer und ergiebiger Stoff, und wenn die Lite ratur darüber in den verzeichneten 540 Nummern auch bei weitem nicht ausgcschöpft ist (ein bis Nr. 888 reichender An hang verzeichnet noch Bücher über Theater und Musik im all gemeinen), so ist es doch schon eine ganz ansehnliche Samm lung, in der sich außerdem noch manch älteres und selteneres Stück findet. Denselben Stoff behandelt übrigens neben an derer Literatur ähnlicher Art und in einer viel weiter reichenden Verbindung der Katalog Nr. 206 von Bernh. Liebisch in Leipzig: »Deutsche Kultur- und Sittengeschichte. Folklore. Geheime Wis senschaften«, ein überaus reichhaltiges Verzeichnis von 178 Seiten Umfang, das u. a. die Bibliothek von Firmenich- Richartz einschließt. Es ist sehr sorgfältig und eingehend klas sifiziert und enthält neben der neueren wissenschaftlichen Lite ratur über Sagen, Märchen, Legenden, Volksbücher, Volks und Kinderlieder, Sprichwörter und Redensarten u. dergl. auch viele ältere, gesuchte Drucke und Ausgaben. — Orientalische Literatur enthält der Katalog Nr. 94 von W. Heffer L Sons in Cambridge: »Libliotkvoa Lsiativa« mit rund 2000 Nummern. Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus der ungemein um fangreichen Literatur auf diesem großen Gebiete, doch sind immerhin recht viele wichtige Werke in dem gut eingeleilten Katalog enthalten. Das teuerste davon ist die Originalaus gabe von Burtons Übersetzung der Lrabiau dliAbts (16 Bde. 1885) zum Preise von L 35.— (-4k. 700.—). Die spezielle Landesgeschichte ist durch zwei Ka taloge vertreten. Katalog 1 von Theodor Krische in Erlangen, beschäftigt sich mit dem »Bayrischen Land und Volk« und bildet mit seinen 3000 Nummern eine Ergänzung der früher besprochenen großen »Likliotbsea Havarien« der I. I. Lentner'schen Hofbuchhandlung in München, namentlich so weit Franken in Betracht kommt. — »Llsatica« verzeichnet der Katalog 40 von Lindner's Buchhandlung und Antiquariat in Stratzburg i. E. — Bogen 7 und 8 (Kunstausstellung — ?romalANtio) liegen als Fortsetzung jetzt vor. Besonders fallen darin die billigen Preisansätze auf, die mit 20 Pfennig beginnen und in sehr vielen Fällen nicht eine Mark erreichen, obwohl es sich dabei zum Teil um nicht unwichtige ältere, jedenfalls auch nicht häufige Broschüren 1485»
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