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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1872
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- Erscheinungsdatum
- 24.07.1872
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- Deutsch
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2726 Nichtamtlicher Theil. 170, 24. Juli. wir besitzen aus neuerer Zeit so manche treffliche Kataloge, welche die ganze Anerkennung der Bibliographen verdienen. Dennoch lassen auch diese noch hier und da zu wünschen übrig, insofern in dem einen und dem anderen bald die für bibliographischeZwecke sehr wünschens- werlhe Angabe der Seitenzahlen der einzelnen Artikel sich vernach lässigt findet, bald die älteren Artikel, welche entweder vergriffen oder durch neue Auflagen ersetzt worden sind, ganz und gar schien. Ich kenne nur einen einzigen Katalog, der, auch abgesehen von de» theilweise wohl zu minutiösen und raumverschwenderischen Ertrava- ganzen, alles enthält, was selbst der strengste und gewissenhafteste Bibliograph nur sordern und wünschen kann: es ist dies der Der- lagskatalog der Firma Brockhaus in Leipzig, welchen zur Feier des hundertjährigen Geburtstages von F. A. Brockhaus, dem Grün der der Firma, am 4. Mai d. I. deren gegenwärtiger Hauptchef, Heinrich Brock Haus, bearbeitet und herausgegeben hat?) Ja, wenn Kurz zur Bearbeitung seines biographisch-litera rischen Handwörterbuchs überall solche Verlagskataloge wie diesen Brockhaus'sche» zur Verfügung hätte, dann würde seine Mühwaltung eine sehr geringe sein, seine ganze Arbeit in der Hauptsache sich darauf beschränken können, die betreffenden Materialien aus den eingesendeien Verlagskatalogen einfach auszuheben und in die für das Handwörterbuch sestgestellte Ordnung zu bringen. Denn glichen die sämmtlicken Verlagskataloge dem Brockhaus'sche», so würde Kurz eben alles darin finden, was er zu seiner Arbeit braucht, nicht bloß die bibliographisch genauesten Nachweise über die Verlagsartikel, sondern auch die erforderlichen biographischen Nachrichten über die betreffenden Verfasser. Alles dies bietet wenigstens das Brockhaus' sche Werk, welches in dieser Hinsicht auf dem Gebiete der Verlags kataloge als eine ganz außergewöhnliche Erscheinung, wie man sie seither noch nicht gekannt hat, mit höchster Anerkennung zu begrüßen ist, und dem mindestens annähernd und nach Kräften nachzustreben alle intelligenten Verlagsbuchhändlcr, die als die sogenannten Träger der Wissenschaft in ihren Vcrlagskatalogen mehr als bloße Waaren- verzeichnisse sehen müsse», fortan sich zur Pflicht und Ehrensache mache» sollten. Das Brockhaus'sche Werk ist in der verlagsbuch- händlerischcn Literatur eine epochemachende Erscheinung: wollen wir wünschen und hoffen, daß sein Erscheinen als der Anfang einer neuen Aera für die Verlagskatalog-Literatur bezeichnet werden könne. Betrachten wir den Brockhaus'schen Vcrlagskatalog, der eigent lich kein gewöhnlicher Verlagskatalog, sondern vielmehr eine Art Literärgcschichte der Verlagsthätigkeit der Brockhaus'schen Firma ist, etwas näher! Mit Rücksicht auf die beiden hervorragendsten Artikel, die ans dem Brockhaus'sche» Verlage hervorgegangen sind, und die allein schon hinreichend gewesen sein würden, der Firma ihren europäischen und »och weiter reichenden Ruf zu verschaffen — die Ersch- und Gruber'sche allgemeine Encyklopädie der Wissen schaften und Künste und das, so zu sagen, weltbekannte Conversa- tions-Leriko», welches bei fast allen Völkern des Abendlandes den Anstoß zu ähnlichen Unternehmungen gegeben oder theilweise diesen selbst als Basis gedient hat — findet sich sehr zweckmäßig als Einleitung eine von Ernst Oscar Piltz bearbeitete Abhandlung, „Zur Geschichte und Bibliographie der enchklvpädijchen Literatur insbesondere des Convcrsations-Lerikon" betitelt, an die Spitze des Werkes gestellt. Diese Abhandlung, zu welcher mit einem fast alles erschöpfenden Fleiße die Materialien zusammengetragen wor- 4. liroeitlums in loiprig. Vollständiges Vereeiebniss der durch briedlieii Xrnold ltroeiiliaus im .laüre 1805 die ?u dessen lmudertjäkrigem Oeburtslgge im .labre 1872 verlegten Werbe, ln okronologisener b'oige mit biographischen und literarhistorischen ÜXXll"27s"8^1e1p-^"872"'8roci!ksus/l'n » l^7l>!r? ^ den sind. und die daher auch ein wohl nahezu vollständiges Bild der gesammten Erscheinungen auf dem Gebiete der enchklopädischcn Literatur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart darbietet, schließt mit einem besonderes Interesse in Anspruch nehmenden Verzeichnisse der hauptsächlichsten Mitarbeiter des Conversations- Leiikons, unter denen, mehr als 400 an der Zahl, man den Namen der achtbarsten Gelehrten begegnet. Bei der Mitwirkung solcher Männer darf es nicht Wunder nehmen, daß dgs Conversativns-Le- rikon, zumal demselben als einem der vorzüglichste» Verlagsartikel auch vorzugsweise die größte Aufmerksamkeit zugewendet worden ist, einen von keinem seiner Vorgänger oder Nachfolger und Nach ahmer erreichten Erfolg gehabt hat. Auf die Piltz'sche Abhandlung folgt dann unmittelbar das Verlagsverzeichniß, welches Heinrich Brockhaus, mit Unterstützung durch seine beiden Söhne und Mitchefs der Firma Heinrich Edu ard und Heinrich Rudolf Brockhaus sowie durchden schon genannten Piltz und Albert Theodor Dürll, in wahrhaft mustergültiger Weise zusammcngestellt hat. In chronologischer Reihenfolge finden sich darin die Verlagswerke, welche behufs der Anfertigung der genaue sten Titelcopien mit nur sehr wenigen Ausnahmen im Original entweder aus der Geschäftsbibliothek der Firma Vorgelegen haben, oder aus anderen Sammlungen ohne Scheu vor irgend welcher Mühwaltung und Kosten herbeigeschafft worden sind, mit aller nur erdenklichen bibliographischen Sorgfalt und der größten Correctheit aufgesührt, außerdem auch den Titelcopien nicht nur bald kürzere, bald längere biographische und literarhistorische Notizen über die betreffenden Schriftsteller sowohl als resp. Schriften selbst, son dern auch vorkommenden Falles ausführliche Inhaltsverzeichnisse hinzugefügt. Durch die Zuthat solcher Notizen über die Schrift steller, unter denen man übrigens säst lauter Namen von gutem wissenschaftlichen Klange und viele unserer Celebntäten antrifft, hat das Verlagsverzeichniß einen Charakter erhalten, der es dazu würdig macht, über die Grenzlinie der bloßen Verlagskataloge hinaus mehr den literarhistorischen Werken beigezählt zu werden. Ein dem Werke angchäugtes systematisches Register, zu dem die noch rückständige zweite Hälfte des Buches den Raum bietet, und welches auch erst die großartige Verlagsthätigkeit der Brockhaus' scheu Firma aus allen Gebieten der Literatur deutlich und ganz übersehen ließe, würde jedenfalls dazu dienen, den Werth des Ver zeichnisses sür die deutsche Litcrärgeschichte der neueren Zeit noch klarer vor Augen zu stellen. I. Petzholdt. Miöcellen Für sächsische Verleger. — Während im Allgemeinen schon oft Klage von den Sortimentern geführt wurde, daß der Drittel-Rabatt immer seltener werde, ist es um so schwerer be greiflich, daß Handlungen, wie Meinhold, Roßberg u. A. ihre Verlagsartikel über sächsische Gesetzgebung fast aus schließlich mit nur 25tzh rabattiren, während diesen Herren doch bekannt sein muß, daß die k. sächs. Gerichtsämter seit einer Reihe von Jahren, nachdem einzelne Schleuderen es dahin gebracht, von jedem literarischen Erzeugniß — Nettoartikel, selbst Zeitschrisien nicht ausgenommen — Iktzhtzh Rabatt beanspruchen. So gern säch sische Handlungen mit Gerichtsämter» früher verkehrten, kann ihnen nichtmehr an dieser Kundschaft gelegen sein, — sie müssen ja, seit jene Ministerialversügung erlassen wurde, nahezu umsonst ardetten. Dem könnte abgeholfen werden, wenn die betreffende» Verlagshandiunge» den vollen Drittel-Rabatt von den einschlagenden ürukeln gewähr ten, und darum will Einsender dieses, schon »n Interesse der Ver leger selbst, wiederholt gebeten haben. r. ü.
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